Der Blog "Feuerbringer - Aufklärung 2.0", dessen Bloginhaber zum Thinktank der Giordano Bruno-Stiftung gehört, kann einen ganz schön umtreiben. Mitunter kommt der auf Dinge, auf die man im Leben nicht gekommen wäre. Mag man auch manche flappsigen, unreifen Übertreibungen dort abstoßend finden: das wirklich Schöne und Erholsame an einem solchen Blog ist die durch und durch wissenschaftsnahe Haltung in allen Fragen. Sie ist - sozusagen - der Letztmaßstab für alles Argumentieren. Und das ist schon sehr erholsam. Das ist eine viel zu selten anzutreffende Haltung.
Doch kann einen diese Haltung immer wieder einmal auch vor verschiedene Herausforderungen stellen. Etwa wenn die These aufgestellt wird "Kinder machen unglücklich" und diese These sogar mit dem Hinweis auf vielen empirische Studien untermauert wird (Feuerbringer 11.7., 13.7.10, bzw. Darwin-Jahr 11.7., Darwin-Jahr 13.7.). Hier weht also ein scharfer Wind. Man gibt sich mit selbstzufriedenen Selbsttäuschungen des Menschen nicht gar so leicht zufrieden wie an so vielen anderen Orten.
Zu der These "Kinder machen unglücklich" haben wir dort als Kommentar eingetragen:
Interessante Beiträge.
Allerdings kann man die Schlußfolgerung auch etwas kurzatmig finden, wenn gesagt wird:
„(…) Kinder bekommen ist eine Wahnidee, da Kinder unglücklich machen.“
Was würde wohl Nietzsche zu solchen Bewertungen sagen (man weiß, was er will und was die heutige Genetik als möglich erkannt hat: „nicht fort sollt ihr euch pflanzen, sondern hinauf“):
„‘Wir haben das Glück erfunden’ — sagen die letzten Menschen und blinzeln.“ Will heißen: Wer sagt denn, daß Glück der Sinn des Lebens ist? Der nicht-pazifistische Freiheitskämpfer etwa? Macht Opferbereitschaft glücklich und ist nur deshalb sinnvoll?
Jedenfalls insgesamt fast ein genauso spannender Forschungsbereich wie Evolution der Religiosität, nämlich die Evolution der Bereitschaft, sich trotz vieler Mühen und trotz viel Streß und Entbehrung für Kinder zu entscheiden.
Es wird dies auch einer der Hauptgründe dafür sein, daß Elternliebe, also die Liebe des Vaters oder der Mutter zu den Kindern zumindest und gerade bei Menschen keine Naturkonstante darstellt. Was Buchtitel wie "Mother Nature" noch nicht akzentuiert genug auf den Punkt bringen.
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Ist das Unterstellen einer Verschwörung, die äußerlich nicht-totalitär daher kommt, per se unseriös?
Noch ein anderes Thema: Dieser Blog hat sich auch sonst auf gegenwärtige Diskussionen auf dem Blog "Feuerbringer" eingelassen, wo man gerne in flappsig-rhetorischer Weise so tut, als wolle man mit Waffengewalt die ganze Welt mit der "Aufklärung" überziehen, bzw. als wolle man in der ganzen Welt die Aufklärung mit Waffengewalt "verteidigen" (- also auch am Hindukusch), und wo man - grob gesagt - die USA gut findet, weil sie für "die Aufklärung" und gegen "den Islam" und totalitäre Regime kämpft. (... Was es nicht alles gibt ...) (Feuerbringer 16.9., 17.9., 18.9., 21.9.a, 21.9.b). Gar zu steilen Thesen diesbezüglich wurde von Seiten dieses Blogs widersprochen. *) Allerdings wäre dann auch zu fragen, warum der Bloginhaber noch einen Blog macht und nicht Offiziersanwärter bei der Interventionsarmee Bundeswehr wird ...
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*) Da das Widersprechen von Seiten dieses Blogs dem dortigen Bloginhaber dann allmählich doch auf die Nerven ging, löschte er zum Schluß einen Kommentar zum letztzitierten Beitrag ("Verschwörungstheorien"). Sei er hier der Vollständigkeit halber noch eingestellt.
Erläuterung: Zunächst war es darum gegangen, wie sinnvoll der Versuch ist, mit traditioneller Psychologie zu deuten, warum so viele Menschen die offizielle Version von "9/11" nicht glauben. Im Zusammenhang dieser Erörterung war noch geäußert - aber offenbar nicht freigeschaltet - worden:
nein, nein, bitte nicht mißverstehen. Ich glaube sogar, daß an den Grundtheoremen von Sigmund Freud sehr VIEL daran ist. Nur sind die so dehnbar, daß sie auf alles und nichts angewendet werden können. Das kann man ja gerne als Geisteswissenschaftler betreiben. (Und es gibt ja auch eine geisteswissenschaftliche Psychologie, der man den Wissenschaftscharakter gar nicht von vornherein absprechen möchte.)
Naturwissenschaftliche Psychologie kann derartiges höchstens als Forschungshypothesen wählen, die erst noch zu beweisen wären.
Solche geisteswissenschaftlichen Ideen gehören also dann eher in den Bereich der "Ideologie". Und ich denke, daß Sie in Ihrem Beitrag diese Art von Psychologie in sehr typisch ideologischer, ja, diffamierender Weise gegen 9/11-"Paraonoiker" angewandt haben. Ein bischen trivialisierend, wie man finden kann, selbst vom rein geisteswissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen.
Wäre es nicht einfach besser, dazu einmal mit heutigen Theoremen zu argumentieren? Wie wäre es mit "Zorn und Zeit" von Peter Sloterdijk? Zornbanken sammeln sich an, die Sparguthaben werden immer größer, man hat das Gefühl, wir geraten allmählich wieder in die Einparteienherrschaft einer neuen SED. Da wird man dann so zornig, daß man Gespenster sieht, daß man denkt, das haben alles die Geheimdienste gemacht.
(Soll heute sogar in Rußland eine weit verbreitete Krankheit sein. Muß wohl am Wodka liegen.)
Das könnte doch eine ganz plausible, psychologisierende Theorie sein, wenn man nach einer sucht. Das Gefühl, daß man ständig und überall nur noch belogen und verscheißert wird, projeziert sich auf geheime Machenschaften hinter den Kulissen.
Übrigens mal über Rudi Dutschke was gelesen? Daß der auch so paranoid war, daß er sich gleich von mehreren Geheimdiensten gleichzeitig ständig verfolgt und beschattet fühlte? - - -
Nachdem er früh gestorben war, nahm das Schicksal der Grünen einen geschichtlichen Verlauf, der mit Rudi Dutschke wohl nie durchzusetzen gewesen wäre.
4 Kommentare:
Lieber ingo
viele bekommen Kinder ,weil sie keinen Sinn finden im Leben ,und projezieren dann ihre Vorstellungen von "perfekten Leben" auf ihre Kinder.
Das geht nie gut ,weil Kinder kein Besitz oder Klone sind .
Bekomme ich aus diesen Voraussetzungen Kinder ,auch um etwas von mir in dieser Welt zu materalisieren ,kann ich nur ungluecklich werden .
lg
Helga
Was wäre denn dann ein vernünftiger Grund, Kinder zu bekommen?
Liebe
ein anderer faellt mir nicht ein .
Grundsaetzlich glaube ich ,das Eltern Kind liebe ,eine aussergewoehnliche liebe ist , bedinungslos sozusagen .
So sollte es sein .
Aber wenn Du dich umschaust ,wieso man Kinder in die Welt setzt ( z.B. um eine Ehe aufrecht zu erhalten ) ,dann kann dir anders werden .
Ich wuerde sogar soweit gehen ,zu behaupten ,das man aus purem Egoismus Kinder bekommt , jedoch im positiven Fall man gemeinsame Entwicklungen durchlaeuft , angestossen durch diese Liebe ,die doch Einzigartig ist .
lg
Helga
Im Normalfall sollte man sich meiner Meinung nach gar nicht fragen, "warum" man Kinder bekommt. Kinder sind ein selbstverständlicher Teil des Lebens. Sie gehören zum Leben wie Essen und Trinken. Schön, wenn man sie wie Essen und Trinken auch zu lieben versteht. Man soll aber auch nichts erzwingen.
Aber zu sagen: Der und der soll keine Kinder bekommen, denn ich habe Zweifel, ob er sie genug liebt, ist nicht der richtige Ansatz meiner Meinung nach.
Wenn man einfach Kinder kriegt und plötzlich merkt: Ja, jetzt hat mein Leben wieder einen Sinn - was soll daran so schlecht sein?
Dazu sind Kinder da.
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