und "Größte Germanenbesieger" (173 - 238 n. Ztr.)
Wie schon in einem früheren Beitrag berichtet (Stud. gen.), wurde im letzten Jahr ein neues antikes Schlachtfeld westlich des Harzes, auf dem sogenannten Harzhorn südlich von Bad Gandersheim, westlich der A 7 entdeckt. Am heutigen Freitag sind aufregende neue Forschungsergebnisse darüber veröffentlicht worden nach intensiven Forschungsarbeiten in den letzten Monaten. (Stern, DDP) Danach befand sich eine römische Armee, möglicherweise unter dem römischen Kaiser Maximinus Thrax, im Jahr 235 n. Ztr. auf dem Rückmarsch von einem Eroberungszug ins freie Germanien zurück an den Rhein, wahrscheinlich nach Mainz. (Dort wurde auf jeden Fall Maximinus Thrax, der zuvor Truppen in einem Feldzug im Freien Germanien befehligt hatte, im Jahr 235 von eben diesen Truppen zum römischen Kaiser ausgerufen.) Einer solchen Armee also wurde der Rückzug auf dem Höhenzug des Harzhornes durch germanische Stammeseinheiten versperrt. Vor der dort angelegten germanischen Berg-Befestigung (?) müssen hunderte, wenn nicht tausende von römischen Soldaten ihr Leben gelassen haben, denn hier finden sich noch heute unzählige Nägel von römischen Soldatensandalen, römische Münzen und andere Ausrüstungsgegenstände (auch Katapultgeschosse, was auf das Mitführen schwerfälliger Katapulte hinweist).
Am Harzhorn gefundene römische Lanzenspitzen
Daß die römischen Soldaten diese Schuh-Nägel im Laufen verloren haben sollen, wie im "Stern"-Artikel vermutet, wird natürlich reichlich Humbug sein. Es kann doch wohl nur von Leichenfeldern unbestatteter römischer Soldaten ausgegangen werden und das deutet darauf hin, daß die Römer diesen befestigten (?), germanischen Höhenzug nur unter schweren Verlusten oder gar nicht haben nehmen können, daß sie an diesem Ort also eine empfindliche Niederlage haben hinnehmen müssen. Das muß nicht im Widerspruch zu der Tatsache stehen, daß Maximinus Thrax zum "Größten Germanensieger" ausgerufen wurde ("Germanicus Maximus"). Diese schwülstige und oft ganz falsche, die Tatsachen auf den Kopf stellende Sprache wurde damals immer mehr üblich im Römischen Reich der Spätantike.
Daß es sich um keinen bedeutenden Sieg der Römer gehandelt haben kann, wird auch schon als Grund dafür vermutet, daß von dieser Schlacht aus römischen Quellen so gut wie gar keine Einzelheiten bekannt geworden sind. Die auf dem Schlachtfeld gefundenen Münzen sind von dem Numismatiker Frank Berger datiert worden, der aufgrund der Münzfunde auch das Schlachtfeld von Kalkriese nördlich des Wiehengebirges auf das Jahr 9 n. Ztr. datierte und damit mit zu der Erkenntnis beitrug, daß der Teutoburger Wald das Wiehengebirge ist und nicht der heute so genannte "Teutoburger Wald". (Denn der Name dieses Waldes ist allein von den Römern überliefert im Zusammenhang mit Berichten über diese Schlacht des Jahres 9 n. Ztr..) Frank Berger nimmt als Zeitpunkt der Schlacht am Harzhorn nun die Jahre zwischen 230 und 235 n. Ztr. an (s. Stern).
Das gefundene Schlachtfeld am Harzhorn ist zwei Kilometer lang und 500 Meter tief und hat schon über 800 Einzelfundstücke hervorgebracht. Damit wird der Vergleich mit Kalkriese besonders naheliegend, das Schlachtfeld jener geschichtlich bedeutenden Schlacht, die sich dieses Jahr zum 2.000. male jährt, und in der drei römische Legionen unter dem römischen Feldherren Varus durch die Germanen unter ihrem Feldherren Arminius vernichtend geschlagen worden waren. So vernichtend, daß Kaiser Augustus in Rom seine germanische Leibwache entließ, vor der er sich zu fürchten begann.
Daß es sich um keinen bedeutenden Sieg der Römer gehandelt haben kann, wird auch schon als Grund dafür vermutet, daß von dieser Schlacht aus römischen Quellen so gut wie gar keine Einzelheiten bekannt geworden sind. Die auf dem Schlachtfeld gefundenen Münzen sind von dem Numismatiker Frank Berger datiert worden, der aufgrund der Münzfunde auch das Schlachtfeld von Kalkriese nördlich des Wiehengebirges auf das Jahr 9 n. Ztr. datierte und damit mit zu der Erkenntnis beitrug, daß der Teutoburger Wald das Wiehengebirge ist und nicht der heute so genannte "Teutoburger Wald". (Denn der Name dieses Waldes ist allein von den Römern überliefert im Zusammenhang mit Berichten über diese Schlacht des Jahres 9 n. Ztr..) Frank Berger nimmt als Zeitpunkt der Schlacht am Harzhorn nun die Jahre zwischen 230 und 235 n. Ztr. an (s. Stern).
Das gefundene Schlachtfeld am Harzhorn ist zwei Kilometer lang und 500 Meter tief und hat schon über 800 Einzelfundstücke hervorgebracht. Damit wird der Vergleich mit Kalkriese besonders naheliegend, das Schlachtfeld jener geschichtlich bedeutenden Schlacht, die sich dieses Jahr zum 2.000. male jährt, und in der drei römische Legionen unter dem römischen Feldherren Varus durch die Germanen unter ihrem Feldherren Arminius vernichtend geschlagen worden waren. So vernichtend, daß Kaiser Augustus in Rom seine germanische Leibwache entließ, vor der er sich zu fürchten begann.
Die Ausgrabungen am Harzhorn gehen weiter. - Für weitere Einzelheiten siehe - sicherlich auch künftig: Wikipedia.
1 Kommentar:
Die römischen Legionäre haben die Nägel ihrer Stiefel beim Laufen verloren? o.O
Da müssen sie aber ziemlich schnell gelaufen sein. Vielleicht sind sie so schnell gerannt, dass sie erst jenseits der Alpen wieder abbremsen konnten?
Was für ein Schwachsinn. Aber der Stern is ja für seine kühnen Schlussfolgerungen durchaus bekannt (oder sollte ich sagen berüchtigt?), ich erinnere nur an die unsägliche "Hitler-Tagebücher-Geschichte", die damals so "unglaublich präzise recherchiert" worden ist.
Schöne Wochenendgrüße sendet Andrej
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