Freitag, 4. März 2011

Das Dritte Reich - gesteuert von einem "geheimen Orden globaler Satanisten"?

Zum Buch von Trevor Ravenscroft "Der Speer des Schicksals" (1972)

Nicht nur Videos, sogar ganze Bücher könnte man in einen Blogbeitrag einbinden. So etwa wäre das gegenwärtig möglich mit dem wenig bekannten Buch von Trevor Ravenscroft von 1974 über die "Heilige Lanze" als das "Symbol für dämonische Kräfte von Christus bis Hitler" (1) (von Google Bücher).

In Zusammenhang mit der Wewelsburg, deren Grundriß von den Nazis zu dieser Heiligen Lanze in Bezug gesetzt wurde, und wo noch lange nach 1945 satanistische Morde vorgekommen sein sollen, waren wir auf diese Thematik gestoßen. Trevor Ravenscroft (1921-1989) scheint sich auf Insider-Informationen eines Waldorfschulen-Lehrers (!!!) berufen zu können. Leider ist offenbar nur die englischsprachige Ausgabe dieses Buches im Internet vollständig lesbar.

Daß die okkult-satanistischen Hintergründe des Dritten Reiches während der Nürnberger Prozesse von der Anklagebehörde bewußt nicht thematisiert worden sind, das erwähnte schon E.R. Carmin in "Das schwarze Reich". Dieser Umstand ist der Ausgangspunkt des "Insider-Berichtes" von Trevor Ravenscroft (1).

Wollte Winston Churchill die eigentlich Schuldigen am Dritten Reich verheimlichen?

Walter Johannes Stein

Übrigens paßt dieser Umstand - nicht nur "irgendwie" - gut dazu, daß es auch nie einen eigenen Gestapo-Prozeß gegeben hat (siehe frührer Beitrag hier auf dem Blog). Denn in der Gestapo und im Reichssicherheitshauptamt, so verdichten sich die Hinweise, saß das Zentrum des NS-Okkultismus oder eigentlich genauer: des offenbar in den völkischen Logen jungkonservativer und nationalsozialistischer Kreise hochgezüchteten Satanismus der Freimaurer-Hochgrade.

Ravenscroft behauptet, ein Wiener Waldorfschulen-Lehrer jüdischer Herkunft und Freund Rudolf Steiners, Walter Johannes Stein (1891-1957) (Wiki) (siehe Foto links), habe während des Zweiten Weltkrieges Winston Churchill über das Denken und die Motivationen Hitlers und führender Mitglieder der NSDAP unterrichtet. Ravenscroft schreibt (1):

Es ist ein beträchtlicher Druck ausgeübt worden, um Dr. Stein davon abzubringen, das zu enthüllen, was nun als Inhalt dieses Buches präsentiert wird.

Churchill hätte hartnäckig darauf bestanden, daß der Okkultismus der NSDAP unter keinen Umständen der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt werden dürfe.

Okkultist Rudolf Steiner

Man kommt sich ja wie ein ahnungsloses Baby vor, wenn man einmal angefangen hat, in die okkulte Welt hinter dem Dritten Reich einzudringen. An die große Glocke gehängt worden ist dieselbe seit 1945 jedenfalls noch nie. Selbst bei "Das schwarze Reich" von E. R. Carmin hat man allmählich das Gefühl, daß er mehr an vorhandenem und sogar zugänglichem Wissen nicht herausgestellt hat, als daß er es getan hätte.

Wilde Phantasmen rund um die "Heilige Lanze"

Natürlich erwähnt auch E. R. Carmin irgendwo den Kult um die "Heilige Lanze" (Wikip.), die das Hauptthema des Insider-Berichtes von Ravenscroft ist (der allerdings auch noch andere, ähnliche Bücher geschrieben hat). Aber man begreift ja gar nicht alle Zusammenhänge, wenn man solche Dinge irgendwo einmal "irgendwie" oberflächlich erwähnt findet. Konnte E. R. Carmin wirklich kein besseres (noch besseres?) Buch über diese Thematik schreiben? Man hat das Gefühl, dieses Buch verschweigt mindestens ebenso viel, wie es enthüllt. Mindestens. - Wikipedia jedenfalls informiert uns zum Glück einigermaßen ausführlich über die historischen Begleitumstände zu Trevor Ravenscroft's Thesen zur Heiligen Lanze. Und was lesen wir da?

Unabhängig von allen Gerüchten ist festzuhalten, dass die Mediävistik im „Dritten Reich“ eine intensive Diskussion um die Lanze als Herrschaftsinsignie der Ottonen, vor allem in den Händen Heinrichs I. und Ottos I., führte. An der Diskussion beteiligt waren der SS nahestehende anerkannte Historiker. So Albert Brackmann als damals renommiertester Historiker mit wiederholten Aussagen zur Lanze als Mauritiusreliquie in den Händen Ottos, für den der in Magdeburg verehrte Mauritius als „Schutzpatron des deutschen Ostens“ gegolten habe; aber vor allem auch der im „Ahnenerbe“ mitarbeitende und an den Universitäten in München und Kiel lehrende Otto Höfler, der in einem Vortrag über das „germanische Kontinuitätsproblem“ beim Historikertag 1937 in Erfurt die Lanze als den „heiligen Speer Wotans“ identifizierte. Seiner These nach sei dieser Speer in der Heiligen Lanze als Reichslanze lediglich römisch-christlich überfremdet worden.

Da haben wir also wieder den Otto Höfler, auf den wir schon in früheren Beiträgen gestoßen waren. Hitler selbst muß gar nicht intensiver an die Heilige Lanze geglaubt haben, als er es in "Mein Kampf" zum Ausdruck bringt. Es reichte schon, wenn es einflußreiche Gestapo-Generale getan haben wie etwa Werner Best, der bis 1989 in Deutschland nie verurteilte dritte Mann hinter Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich. Und in diesem Sinne wird man das Buch von Trevor Ravenscroft (das übrigens in keiner öffentlichen Bibliothek Berlins zu haben ist) lesen müssen.

Das Dritte Reich - gesteuert von Kräften "außerhalb unserer Welt"?

Einstweilen wollen wir einige aussagekräftige Amazon-Kundenrezensionen zu diesem Buch zitieren, um uns einen Eindruck von seinem Inhalt zu verschaffen. Darunter finden sich bemerkenswerterweise auch okkultgläubige Leser (das ist bei diesem Buch nur zu natürlich!), die das, an was die Nazis glaubten und an was - wenn man Cathy O'Brien folgt, auch hochrangige US-Politiker heute noch glauben - offenbar für bare Münze nehmen. Wer weiß, ob darunter sich nicht auch so mancher Anthroposoph befindet. Hielt sich auch etwa Rudolf Heß gesteuert von Kräften "außerhalb unserer Welt", wie es gleich in der ersten hier gebrachten Rezension heißt. Vieles deutet darauf hin ... Im folgenden zunächst englisch-, dann deutschsprachige Rezensionen. (Hervorhebungen jeweils nicht im Original.) Vom 1.12.1999:

One of the most fascinating aspects of this book is the author's note in the beginning. He said the material in the book would have been published decades earlier by a man named Dr. Walter Johannes Stein, a scientist during World War II who acted as an advisor to Winston Churchill regarding the minds and motivations of Hitler and his Nazis.
However, Churchill himself dissuaded Stein from writing what he knew after the war -- namely, that the true reasons for the Nazi atrocities were occult in nature. Churchill (and others in the know) wanted the world to view the Nazis as abberations of mankind, deeply flawed human beings. They DID NOT want the world to hear the real truth, which was that Hitler and others were more than human, and had managed to tap very ancient and esoteric occult knowledge to further their aims. In other words, "forces" outside this world had a direct hand in guiding Hitler on his path.
So Stein never did publish what he knew, but relayed the information to the author of this book, Trevor Ravenscroft, who published it in the 1970s.
I found myself pretty convinced that at least some aspects of Hitler were indeed heavily influenced by the occult. I had always heard he was interested in the Spear of Destiny; I did not know he had a psychic epiphany when he first saw the spear in a museum -- a dark vision that inspired him from a very young age.
Der Okkultismus führt in die Entmenschlichung

Vom 10.8.1998:

This book relates the fate of the spear of Longinus used to pierce Jesus on the cross, which spear is said to empower whoever owns it, be it for good as well as evil, while it also explains the rise and fall of Hitler and how the whole horrific holocaust could have taken place. The book is well researched and explains by the way of the occult the evolution of nazism. This book is relevant in today's world as well as we are looking for explanations to the evils constantly present in our lives.

Vom 18.12.1997:

Esoteric mysticism, whether it is practiced by the 'white magician' or the 'evil sorcerer', is ultimately such a personal experience that it is seldom verifiable. Therefore, as an historical account of the rise of Hitler to power based on his belief in the magical powers of a Christian relic, the book must be read while swallowing generous portions of salt. 
Also offenbar einer, der nüchtern bleibt. Er schreibt weiter:
Nonetheless, this book is a fascinating glimpse into the self-delusional nature which grips those who aspire to gain power through occult means. Whether they claim, as Ravenscroft does, that he and his cohorts (Rudolf Steiner and Walter Stein, et al,) tried to counter Hitler's evil forces with their good ones, or whether they are Adolph Hitler possessed by the Aramahnic Spirit which seeks out a human being to carry out its destructive will, the book inadvertently teaches all of us a valuable lesson. Those who lend their wills to occult forces lose their humanity and become the tools of the demons they seek to control.

Wie wahr, wie wahr. Der letzte Satz ist sicherlich ein sehr, sehr wahrer Satz: Jene, die ihren Willen vermeintlich vorhandenen okkulten Kräften ausliefern, verlieren ihre Humanität und werden die Werkzeuge jener Dämonen, von denen sie glauben, sie könnten sie kontrollieren. - Vom 22.6.1997:

It is thought that the man who pierced the side of Jesus Christ, at one time, held the destiny of mankind in his hands - and thus begins our story. The footprints of the legend are retraced as it manifests itself innumerable times throughout the epochs, each time gaining more occultic power, each time fulfilling itself on a more hideous level than before. Among many things, the solar religion of Atlantis is presented, permitting the reader the opportunity to establish more connections between a fictional superhuman race and the hidden underlying theme behind what Hitler did and believed. An essential read for the student of world affairs - past, present and future.

Ein geheimer Orden globaler Satanisten ...?

Eine Leserrezension vom 17.7.1996:

Can you picture Hitler as a drug-induced initiate of a secret order of global satanists? This story has him 'tripping' while in his pre WW1 'bohemian' stage with some major Aleister Crowley-types, who then use him as a 'front-man' for their Aryan-inspired rise to power. No mention of his cocaine use.
Trevor Ravenscroft

(Wenigstens einer, der seinen Humor nicht verliert.) Und nun noch deutschsprachige Amazon-Rezensionen. Vom 10.6.1999:

Ravenscroft bezieht sich in diesem hochinteressanten Buch auf Gespräche mit Johannes Stein, der, als Jude, in den Wiener Jahren sich sehr intensiv mit Hitler befaßte und Zugang zu seinem okkulten Denken bekam. Wenn die dargestellten Hintergründe und Ereignisse großteils auch nicht authentisch belegt werden können, so fügt sich das Buch sehr plausibel in die historischen Umstände. Die Geschichte des Speers des Longinus, der in der Wiener Schatzkammer aufbewahrt wird, ist auch zu einem Teil die Geschichte des Dritten Reiches. Churchill holte im Verlauf des Krieges J. Stein als Berater nach England, um durch ihn Einblick in das Denken Hitlers zu bekommen. Das Buch zeigt eine weitgehend unbekannte aber sehr wesentliche Seite der Geschichte des Nationalsozialismus und ist sehr empfehlenswert. Wenn auch zahlreiche geschilderte Fakten nur aus den Gesprächen mit J.Stein stammen und nicht weiter belegbar sind, so sind sie um nichts weniger glaubwürdig. (sh. auch J.Stein; Weltgeschichte im Lichte des Hl. Gral)

Vom 29.12.2002:

Anders als der Titel vermuten läßt, geht es in diesem Buch nicht (bzw. nur am Rande) um die Legende von Longinus und der Passionslanze. Viel mehr beschäftigt sich der Autor mit dem okkulten Hintergrund von Hitlers Machtergreifung und der weiteren Entwicklung des Dritten Reiches in dieser Hinsicht. So interessant diese Gedanken auch sein mögen, in vorliegendem Buch sind sie leider nicht nachvollziehbar. Das liegt zum einen am Fehlen jeglicher Quellenangaben. So berichtet der Autor detailliert, wer bereits alles im Besitz der Lanze war (historische Personen), Belege dafür bringt er aber nicht. Woher weiß dann der Leser, daß der Autor sich das nicht alles ausgedacht hat? Ich hatte ein Buch über die Geschichte der Lanze, die die Seite Jesu öffnete erwartet, bin aber mit esoterischen Gedanken über den okkulten Wahn einiger Nazi-Größen konfrontiert worden, deren Glaubwürdigkeit ich leider nicht nachprüfen konnte.

Vom 17.7.2001:
Ravencroft wagt sich an die gnostisch/ manichäischen Unterströmungen des Dritten Reichs. Was er zusammenträgt, war auf dem Forschungsstand von 1972 - als das Buch erstmals erschien - plausibel, aber schon damals nicht beweisbar. Mittlerweile ist etwas Zeit vergangen und einige seiner Voraussetzungen sind obsolet, z.B. seine Spekulationen über Hitlers Jahre in Wien (s. Hamann, Hitlers Wien). Das ganze Unternehmen krankt ohnehin an der Methodik - Ravencrofts Gewährsmann hat seine "Fakten" nämlich erfühlt und in Visionen ausfindig gemacht. Wie der Autor richtig sagt: Ein ganz neuer Forschungsansatz. Daß Zitate nicht aus- und nachgewiesen werden, die Bibliographie lückenhaft ist, kurz sein eigener wissenschaftlicher Apparat ein Witz ist, wen kümmert es? Geht es doch darum zu beweisen, daß Luzifer sich des “Führers" und seiner Anhänger bemächtigt hat.
Wir werden auf dieses Buch zurückkommen. Für weitere Anregungen, die uns schneller und klarer ins Zentrum des heute schon zugänglichen Wissens zur okkulten Glaubenswelt der SS-Esoteriker führen könnten, jedenfalls schneller und klarer als die bisher konsultierte Literatur (Carmin, Landig, Ravenscroft, Wegener) sind wir immer dankbar.

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Spätere Anmerkungen/Neueinschätzungen:

Ergänzung 29.4.11: Dieses Buch darf man nicht nach seinem vorderen Drittel beurteilen, sondern muß vor allem die weiteren zwei Drittel in Betracht ziehen.

Ursprünglich, nachdem vorwiegend das erste Drittel dieses Buches gründlicher gelesen worden war (bis zum 23.3.11), hatten wir das Buch für völligen Schrott gehalten. Was damals geschrieben worden war, sei der Authentizität willen weiterhin festgehalten:
"Selbst wenn in die Darstellung einige Andeutungen von realem politischem Hintergrundwissen eingeflossen sein sollten, die andernorts noch nicht bekannt sein sollten, so ist das Buch insgesamt selbst bei den historisch und öffentlich bekannten Fakten so ungenau, spekulativ und fabulierend und ansonsten aber derartig hanebüchen okkult-spekulativ, daß es einen anwidert, dieses Buch als ein "Sachbuch" lesen zu sollen. Es ist schlicht ein 'Fantasy'-Roman, wie sie offenbar in okkulten Kreisen so besonders gerne geschrieben und gelesen werden, um Menschen manipulieren zu können, die an einen solchen Quark glauben, die sich davon den Kopf verdrehen lassen. (Ähnlich etwa wie, sagen wir, Dan Brown und zahllose andere auf seiner Linie.)

Möglich, daß man mit solchen 'Geschichten' wie sie in diesem Buch fabuliert werden, Menschen von der Art eines Heinrich Himmler oder eines Rudolf Heß oder zahlloser ähnlicher, gerne auch weniger bekannter 'nützlicher Idioten' oder 'Toren' ganz besondere 'Weisheiten' vorgaukeln konnte und kann. Aber daß dieser gute Waldorf-Lehrer Walter Johannes Stein (1891 - 1957) die große geschichtliche Bedeutung Adolf Hitlers schon vor 1914 in persönlicher Bekanntschaft mit ihm in Wien erkannt haben soll, weil er gebraucht ein von Hitler damals mit vielen Anmerkungen versehenes Buch über den Gral  gekauft haben will etc. pp. pp., solche Scharlatanerien sind nur um ihrer selbst willen "interessant". Würde wahrscheinlich einem Hanussen alle Ehre machen.

Möglich daß dieser Herr Stein - wie im Buch angegeben - aus dem Hintergrund heraus im Umfeld von Rudolf Steiner, des belgischen Königs oder eben von Winston Churchill Einfluß auf die Geschichtegestaltung genommen hat. Aber möglich auch, daß man im Umfeld dieses Herrn Stein glaubte oder glaubt, insbesondere mit solchen hanebüchenen Geschichten Geschichte gestalten zu können. Aber dieses Buch ist zu 80 bis 90 % erstunken und erlogen, einfach nur fabuliert. Und es ist nicht erkennbar, wo man hier Fabulieren von einem etwaigen 'Kern' von historischer Wahrheit irgendwie sollte präziser abgrenzen können."
Inzwischen (29.4.2011) wollen wir es nicht für gänzlich unmöglich erachten, daß wir in den beiden hinteren Dritteln da schon einiges abgrenzen können. Dazu erscheinen weitere Beiträge hier auf dem Blog.

Was in diesem Beitrag aber ansonsten - schon im Vorfeld des Lesens dieses Buches - geschrieben worden war, kann wir aber weitgehend so stehen bleiben. Darunter wird sich schon vieles befinden, was der historischen Wahrheit wenigstens *irgendwie* nahkommt.

Ergänzung 16.9.12: Nachdem wir uns (s. GA-j!, 30. 6. 2012) mit jenen Astrologen und Wahrsagern beschäftigt haben, die - u.a. koordiniert von der satanismuslastigen "Deutschen Gesellschaft für wissenschaftlichen Okkutlismus" - an der Wiege der NSDAP (Sebottendorf, Mersch u.a.), des Dritten Reiches (Hanussen u.a.) und zumindest zum "Begleitpersonal" der psychologischen Kriegsführung von 1939 bis 1945 gehörten (Krafft u.a.), und seit wir zugleich die zahllosen Hinweise zusammengetragen haben, die daraufhin deuten, daß Adolf Hitler keineswegs zu allen Zeiten immun gewesen ist gegenüber vielen Arten von Okkultgläubigkeit, muten uns die Angaben von Hitlers Jugenfreundes Josef Greiner über die vielfältigen okkulten Interessen Hitlers auch schon vor 1914 wesentlich glaubwürdiger an, als zuvor. Und damit würde auch gänzlich die Skepsis gegenüber den anfangs so krude anmutenden Inhalten des ersten Drittels dieses Buches von Trevor Ravenscroft fallen. Das Buch insgesamt mutet damit letztlich nur noch an wie eine auf den Punkt gebrachte oder auf die Spitze getriebene Zusammenfassung aller derzeitigen Erkenntnisse über den Okkultismus innerhalb der NSDAP und der Führungsspitze des Dritten Reiches. 

Nichts von dem in diesem Buch geschilderten Geschehnissen mutet mehr gänzlich unplausibel an, zumal Adolf Hitler in den 1920er Jahren auch spiritistische Sitzungen von Schrenck-Notzing besucht haben soll, wo ähnlich mit "Medien" gearbeitet worden ist, wie es dieses Buch von der Thule-Gesellschaft behauptet worden ist (angeblich aufgrund der kriminaltelepathischen Wahrnehmungen von Rudolf Steiner). 
 
Sicherheitshalber ist das eingebundene Buch aus dem Blogbeitrag selbst wieder heraus genommen worden [16.9.2012]. Man weiß ja heutzutage nie, was es mit den Urheberrechten auf sich hat und hinter welchem Baum irgendwelche Abmahn-Räuber hocken, die einem das letzte Hemd ausziehen wollen. ... Wer immer nach diesem Buch ernsthaft sucht, wird es Buch finden. Auch antiquarisch wird es einem ja fast hinterhergeworfen.

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  1. Ravenscroft, Trevor: Der Speer des Schicksals. Das Symbol für dämonische Kräfte von Christus bis Hitler. Edition Sven Erik Bergh. 1974 (Englische Erstausgabe 1972; Google Bücher)
  2. Ravenscroft, Trevor: Die heilige Lanze. Der Speer von Golgatha. Universitas Verlag, 1988, 3. Aufl., 1996

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