Mittwoch, 7. Oktober 2009

Horst Schlämmer in den Bundestag!

Diktaturen vertragen keinen Humor

Horst Schlämmer - Entschuldigung: Hape Kerkeling hat dem "Spiegel" ein Interview gegeben. Und auf die Frage, die viele Menschen in Deutschland sich und anderen schon recht ernsthaft gestellt haben, nämlich warum Horst Schlämmer eigentlich nicht wirklich kandidiert, hat Hape Kerkeling eine ... leider, leider sehr humorlose Antwort gegeben:

Mal ehrlich, schon diese Frage kann ja wohl niemand ernsthaft stellen: Wollen Sie Horst Schlämmer als Kanzler? Hallo?

Ist das nicht eine sehr humorlose - und dumme - Antwort? (Was übrigens viel zu oft identisch ist: Humorlosigkeit und Dummheit.) - Wenn Horst Schlämmer - Entschuldigung: Hape Kerkeling einige der Bücher lesen würde, die in den letzten Wochen und Monaten hier auf dem Blog über gelenkte und manipulierte Demokratie besprochen worden sind (siehe etwa --> hier), würde er nicht mehr ganz so naiv und gutgläubig auf diese Frage antworten. Vielleicht wollen wir Wähler lieber ehrlich besch . . . en werden als unehrlich? Und vielleicht hätten wir deshalb lieber einen Horst Schlämmer gewählt, als Leute, die nur so tun "als ob" ...? - ?? Die nur so tun als ob sie die Leitlinien der Politik bestimmen würden. Von Horst Schlämmer würde man es ja sowieso nie glauben.

Und da Kerkeling schon die Rede auf das Kasperle bringt: Wer macht denn eigentlich wen "zum Kasperle"? Manchmal kann Humor wirklich subversiv sein. Und erst an der Wirkung merkt man manchmal, wie subversiv er ist. Und wenn er es kann: warum soll man dann nicht auch wünschen, daß er es ist? Und daß er das völlig wirkungslose politische Kabarett allmählich einmal ersetzt durch wirkungsvolles?

"Ein gefährliches Spiel mit der Demokratie" - wer spielt es?

(Sätze übrigens, in denen der Ausdruck "politisches Kabarett" vorkommt, geraten heutzutage mehr oder weniger zwangsläufig in die Lage zweideutig zu klingen: Welche Bühne ist denn jetzt gerade gemeint?) Herr Kerkeling-Schlämmer sagt jedenfalls auch folgendes:

Ich bin vielleicht einen Schritt weiter gegangen als klassisches politisches Kabarett, das ja nie eingreifen will. Aber alles andere wäre ein gefährliches Spiel mit der Demokratie geworden. Man kann nicht mit einem Gaga-Programm in einen echten Wahlkampf eingreifen. Das gehört sich auch nicht.

"... Das ja nie eingreifen will ..." Man hört hier, wenn man will, noch einen zweiten Sinngehalt mit ... (Von welchem politischen Kabarett ist gerade die Rede, das "nicht eingreift"? Von welcher - - - "Bühne"?)

"Das gehört sich auch nicht" ... Als könne übrigens Hape Kerkeling nicht seine eigenen Statements hier sofort in Karrikatur verwandeln ...

"Ein gefährliches Spiel mit der Demokratie" - ? - Hallo? - ?? Wer spielt denn dieses gefährliche Spiel mit der Demokratie? Doch wohl noch am wenigsten ein Herr Schlämmer. Selbst wenn er es überhaupt einmal einigermaßen bewußt und konsequent täte. Zusammen mit Uschi Blum im Wahlkampfteam. Wer weiß denn heute überhaupt noch, "was sich in der Politik gehört"? Wer legt denn das fest? Am Schlimmsten, so möchte man meinen, ist es, wenn das Geheimdienste festlegen - ohne auch nur die marginalste Mitbeteiligung der Bürger.

Vielleicht könnte man durch etwas mehr Lachen sogar Kriege, Morde und Völkermorde verhindern? Wenn die Deutschen über Hitler nur etwas mehr gelacht hätten? Rechtzeitig? Was wäre denn dann gewesen? Oder die Russen über Lenin, Trotzki und Stalin? (Allerdings zeigte die Witzfigur G.W. Bush, daß Humor sehr schnell auch seine Subversivität verlieren kann.)

- Insgesamt jedenfalls kann nicht ausgeschlossen werden, daß eine konsequent aufgezogene HSP die beste außerparlamentarische und parlamentarische Opposition darstellen könnte, die sich gegenwärtig überhaupt vorstellen läßt.

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