Samstag, 17. April 2010

Jan Assmann über den Ursprung der Freimaurerei

Nexworld TV mit spannendem Angebot

Auf Nexworld TV kann man wieder viele wichtige, wertvolle Filme ansehen (gegen gutes Geld ...), wobei diese vermischt sind - irgendwie "typischerweise", beabsichtigterweise (?!) - mit dem allergrößten pseudowissenschaftlichen Humbug.

Aber schon im gegenwärtig kostenfrei zugänglichen "Anbeißer" ("Teaser") auf der Startseite spricht etwa der Kulturhistoriker und Ägyptologe Jan Assmann über den Ursprung der Freimaurerei folgende Worte:
So wie Ägypten die Heimstätte der wissenschaftlichen, so galt Israel als der Ursprung der religiösen Freimaurerei. Und hier wird das freimaurerische und das freidenkerische Mysterienparadigma im christlich-pietistischen Sinne umgedeutet und das Reich Gottes als eine Geheimgesellschaft verstanden, in die der Held in verschiedenen Stufen der Einweihung aufgenommen wird.
Man wusste ja noch gar nicht, dass sich Jan Assmann auch mit der Freimaurerei beschäftigt. Auf welche Ergebnisse er da wohl alles noch gekommen ist?! Mit Jan Assmann ist also auch weiterhin zu rechnen. Er hat ja auch den "Appell von Blois" gegen säkular-zivilreligiös-monotheistische Geschichtsdeutungen unterzeichnet, was ihm nicht vergessen sein soll.

Was von der ersten Sequenz des "Anbeißers" zu halten ist, ist schwer zu sagen. Die zweite (Cafe 23 - Schattenarmeen) klingt seriös. Ebenso zunächst - zumindest in dem kurzen Ausschnitt - die dritte, Thema "Weltregierung":
Es gibt sehr viele Theorien, wer die Fäden wirklich zieht im Hintergrund. Einige sagen, es sind die Jesuiten, die römisch-katholische Kirche, andere sagen, es sind die Geldmächte, die Rothschilds, andere sagen, es sind die "alten Blutlinien", diese alten Familien.
Monotheistische Weltherrschaftsansprüche

Jan Assmann
Fotograf: Rama
Das die römisch-katholische Kirche und damit auch der Jesuitenorden ihrem monotheistischen Selbstverständnis nach die Weltregierung anstreben müssen, wird kaum ein Geheimnis genannt werden brauchen. Aber was mit den letzteren "alten Blutlinien" gemeint ist, wird zunächst nicht klar. Aus der modernen Humangenetik wissen wir, dass es im ethnischen Umfeld der "Rothschilds" in der Tat manche alte, sozusagen "Blutlinien" gibt, etwa, dass sich die Männer der Priesterkaste der Kohanim im jüdischen Volk nur auffällig selten mit Nichtjuden vermischt haben. Ablesbar an ihren Genen. Also ist hier möglicherweise ein zweiter monotheistischer Weltherrschaftsanspruch angesprochen mit dem jeweiligen entsprechenden "Gotteswahn" und Ausschließlichkeitsanspruch: Kein Gott außer Gott - bla, bla, bla.

Was in der vierten Sequenz über "Atlantis" gesagt wird, ob eher Seriöses oder eher Unseriöses wird nicht gleich klar. Klingt eher nach Unseriösem.

"Gotteswahn": Kein Gott außer Gott

Die fünfte Sequenz klingt wieder seriös - möglicherweise ein Angehöriger der 9/11-Wahrheitsbewegung (?). In der sechsten Sequenz kommt das schon erwähnte Jan Assmann-Zitat. In der siebten folgt Xavier Naidoo - Geschmackssache. Achte Sequenz scheint zunächst schlicht Wissenschaftsgeschichte zu sein (?). Die neunte Sequenz ("Unsterblichkeit" und Quantenphysik) scheint offenbarer Humbug hoch 10 zu sein. Tenor: "Das Gehirn erzeugt Quantenobjekte" - was für ein Quark (nein, nicht das Elementarteilchen ist gemeint!).

Die zehnte Sequenz scheint wieder echtester, seriösester Enthüllungsjournalismus und damit beste "Cheater detection" zu sein: "Illegal - die Tricks von Polizei und Justiz". In der elften Sequenz geht es um traditionelle Heilkunst in der Tradition der Inkas. Das muss nicht von vornherein unseriös sein ... ehm, räusper ..., je nachdem.

In der zwölften Sequenz geht es um die Geschichte der Hypnose. Ob das seriös ist oder nicht, kann aus der kurzen Sequenz nicht entnommen werden. Aufklärung über Delfinjagd in Japan (13. Sequenz) ist sicherlich sehr wichtig und seriös.

Kleine statistische Auswertung der 12 Sequenzen: 6 mal Plus, 2 mal Minus, vier mal Unentschieden/Neutral.

Außerdem packt Wilhelm Dietl, ein ehemaliger BND-Agent, in einem Film von 50 Minuten Länge aus. Das wird sehenswert sein und man wird dort - wie so oft - schneller auf den Punkt kommen, als wenn man sein ganzes Buch lesen müsste. außerdem ist der Wechsel der Informationsmedien dem menschlichen Abwechslungsbedürfnis angemessen und darum auch "volkspädagogisch" wertvoll.

Also wird man da vielleicht doch mal wieder irgendwann einiges Geld investieren müssen. Um zumindest Jan Assmann in voller Länge zu sehen und zu hören - und so manche anderen auch. Mit den genannten Einschränkungen. Insbesondere also auch den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu empfehlen. Statt jesuitischer (und Leo Kirch-mäßiger) Stefan Raab-Verdummung ein wenig mehr ... Aufklärendes.

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