Mittwoch, 10. September 2008

Zweisprachige Erziehung fördert Stottern

Von 317 stotternden Kindern, die in London in der Behandlung von Logopäden waren, sind ein Fünftel vor dem fünften Lebensjahr zweisprachig aufgewachsen. (Morgenpost) Schon im Oktober letzten Jahres war berichtet worden, daß zweisprachig erzogene Kinder etwas verzögert die Unterscheidung von bestimmten Lauten erlernen. (Stud. gen.) Aber dieser neue Befund spricht wohl noch eine weitaus deutlichere Sprache.

3 Kommentare:

Stottern in Zürich hat gesagt…

Hier fehlt die Angabe der Basisrate: Wie viele Zweisprachige Kinder gab es in dieser Gegend? Ausserdem: Wie wurde die Stichprobe ausgewählt? Wie wurde Stottern diagnostiziert bzw. die Diagnose bestätigt?

Ingo Bading hat gesagt…

Halten Sie den Zusammenhang zwischen Zweisprachigkeit und Stottern aus Ihren Kenntnissen heraus für nicht plausibel? Ich selbst bin der Frage nicht genau nachgegangen bislang und hab mir auch die Originalartikel nicht angeschaut.

Der Originalartikel wird aber der folgende sein:

http://adc.bmj.com/content/early/2008/09/09/adc.2007.134114.abstract

Leider hab ich grad keinen freien Zugriff darauf. (Vielleicht in ein paar Tagen/Wochen.) Aber der Abstract ist schon sehr ausführlich:

"The sample of 317 children had 69 bilinguals (prevalence rate of bilingualism in the stuttering sample was 21.8%). ..."

Hier noch ein paar andere Links über diese Forschungen von Peter Howell. Dieser Bericht ist etwas ausführlicher:

http://uepo.de/2008/09/11/fruhe-zweisprachigkeit-erhoht-stotter-risiko/

Die Homepage's von Peter Howell, bzw. seiner Forschungsgruppe, jeweils mit Publikationsliste:

http://www.speech.psychol.ucl.ac.uk/

http://www.icn.ucl.ac.uk/Staff-Lists/MemberDetails.php?Title=Prof&FirstName=Peter&LastName=Howell

Aus der Liste geht auch hervor, daß der Artikel kritischen Einwänden begegnet ist, denen die Autoren geantwortet haben. Dem wäre nachzugehen.

Ingo Bading hat gesagt…

Hier noch ein Buch von 1983:

http://www.uni-saarland.de/fak4/bilingualFam/27_11_Teil%201.htm

Für Stottern gibt es aber offenbar auch eine genetische Veranlagung:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/sprachfehler-gen-mutation-laesst-menschen-stottern-1.59646

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