An der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte, dem neu anvisierten "Harvard" oder "Oxford" der deutschen Wissenschaftsnation, gibt es ein neues "Exzellenz-Cluster", das ganz interessant klingt: "Languages of Emotion" (Hervorhebungen nicht im Original):
Die "Vereinheitlichung" der emotionalen Reaktionen einer Menschengruppe durch eine gemeinsam gesprochene Sprache, noch dazu eine, auf die man in einer sensiblen Phase irreversibel schon im ersten Lebensjahr ("emotional") geprägt wurde, sollte die Kooperation zwischen den Angehörigen dieser Menschengruppe erleichtern, wodurch sicherlich auch die genetische Einheitlichkeit in der Gruppe herabgesetzt werden kann, ohne daß Altruismus-Potentiale gefährdet wären. Ob dieses Herabsetzen jedoch unbegrenzt möglich ist, darüber weiß man in der Wissenschaft wohl noch recht wenig.
Gegenstand des Clusters sind die vielfältigen inneren Zusammenhänge von Sprache und Emotion. Die meistdiskutierten Emotionsmodelle der neueren Psychologie und Neurowissenschaft räumen der Sprache und anderen kulturellen Zeichensystemen keine theoretisch relevante Rolle ein. Umgekehrt sagen die Sprachmodelle der modernen Linguistik wenig oder gar nichts über emotionale Prozesse. Die Theoriebildung in der Folge von Chomskys „Generativer Grammatik“ ist eines von vielen Beispielen für den dominanten Trend, Sprach- und Affekttheorien zu entkoppeln. Ziel des Clusters ist es eben dies zu verändern. (...)In diesem Cluster gibt es beispielsweise auch die Forschungsgruppe "Mehrsprachigkeit und emotionale Effekte beim Lesen in unterschiedlichen Sprachen". - Da sich menschliche Gruppen vor allem durch unterschiedliche Muttersprachen voneinander unterscheiden, haben wir dieses Thema auf "Studium generale" schon vielfältig angerissen und behandelt. Muttersprache prägt Wahrnehmung und emotionale Reaktionen vielfältig. (Stud. gen. 1, 2, 3, 4, 5) Man darf gespannt sein, was dieses Exzellenz-Cluster nun weiteres Neues darüber herausbringt.
Die "Vereinheitlichung" der emotionalen Reaktionen einer Menschengruppe durch eine gemeinsam gesprochene Sprache, noch dazu eine, auf die man in einer sensiblen Phase irreversibel schon im ersten Lebensjahr ("emotional") geprägt wurde, sollte die Kooperation zwischen den Angehörigen dieser Menschengruppe erleichtern, wodurch sicherlich auch die genetische Einheitlichkeit in der Gruppe herabgesetzt werden kann, ohne daß Altruismus-Potentiale gefährdet wären. Ob dieses Herabsetzen jedoch unbegrenzt möglich ist, darüber weiß man in der Wissenschaft wohl noch recht wenig.
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