Freitag, 5. August 2011

Okkulte Priesterdiktatur für den "deutschen Raum"

Und Ausrottung des "verhurten Gesindels"

- Zu Friedrich Hielschers Buch "Das Reich" aus dem Jahr 1931

Der rechtskonservativ-okkulte Kriegshetzer, der Faschismus-Verherrlicher und Menschheitsverbrecher Friedrich Hielscher starb - leider - einen viel zu späten und friedlichen Tod im Jahr 1990 als tatteriger alter Greis. Er landete 1946 nicht am Galgen. Seine elitären Schreibtischtäter und Kollegen, die alle ebenfalls nicht gerecht bestraft worden sind, werden wissen warum.

NKWD-Offizier - Vorbild aller Totalitären
Gleich im ersten Satz des kriegs- und diktatur-verherrlichenden Buches von Friedrich Hielscher "Das Reich" von 1931 ist die Rede von "Herren": "Keiner der heutigen Herren des deutschen Raumes weiß, was zu tun ist." Und es ist kalt-abstrakt "geopolitisch" von "deutschem Raum" die Rede. So wie das Buch selbst den kalt-abstrakten Titel "Das Reich" trägt. Wobei der Verfasser - zunächst - noch offen läßt, ob er mit diesem Buchtitel des Jahres 1931 womöglich genau jenes "Schwarze Reich" meint, das dann "E. R. Carmin" im Bertelsmann-Bestseller nach 1994 noch einmal in anderer Form nicht prophetisch, sondern rückblickend zur Erläuterung gebracht hat (verlegt vom Psychosekten-Guru und Fraternitas Saturnis-Großmeister Ralph Tegtmeier). Im hinteren Teil des Buches von Hielscher wird es dann aber ausreichend klar, daß von Identischem die Rede ist wie bei E. R. Carmin. Abstrakt muß man reden, wenn man "Herren" der großen "Masse", dem "Gesindel" gegenüberstellt, welches man für beliebig austauschbar hält, oder dessen "Vernichtung" man als "Herr" gerne - - - "zuversichtlich" "bejaht". Nein: verherrlicht.

Der erste Beitrag hier auf dem Blog über den grauenvollen okkulten Kriegshetzer Friedrich Hielscher war zunächst nur aufgrund des Studiums von  Sekundärliteratur erarbeitet worden (1). Der dort erarbeitete Eindruck soll in diesem Beitrag überprüft und abgesichert werden anhand der Originalliteratur selbst. Das 380 Seiten starke Buch des Friedrich Hielscher "Das Reich" von 1931 (2) ist vergleichsweise gut ausgestattet und groß gedruckt. So wie sich das für einen "Herren" gehört. Bestimmt keine "Volksausgabe". Bestimmt keine "Massenauflage". Nein, allein für bürgerliche Eliten bestimmt oder für solche "barfüßigen Propheten", die sich von ihnen großzügig aushalten lassen. (Ein solcher nämlich scheint Hielscher gewesen zu sein.)

Die Masse interessiert nicht. Sie ist sowieso verloren. Damit paßt es übrigens besonders gut zusammen, daß der Autor zugleich auch sehr deutlich mit dem Kommunismus, mit der Enteignung alles Eigentums und mit elitärem Anarchismus sympathisiert. Also ein grauenerregender "Salon-Bolschewist". Ein Totalitarist reinsten Wassers.

Eigentlich ein Fall für den Irrenarzt, möchte man sagen, wenn man dann nicht erfährt, daß "berühmte" Leute mit ihm als Ihresgleichen umgingen. Und daß Autoren der "Jungen Freiheit" ihm in ihrem okkulten Verlag und Buchversand ein neues Forum geben (Telesma).

"Diese Zuversicht, welche die kommende Vernichtung bejaht"

Was bewirbt man, wenn man für Friedrich Hielscher Werbung macht? Sein Buch enthält in den ersten Kapiteln eine einzige riesige große Ansammlung von hohlen Phrasen. Auf den ersten Blick wundert man sich selbst, daß so etwas überhaupt möglich sein soll. Aber wohin man schaut: Worthülsen. Welkes, raschelndes Laub. Taube, hohle Nüsse. Schon das Inhaltsverzeichnis hat nichts als Worthülsen, nichtssagende - aber zugleich hochtrabend klingende - anzubieten. Die Hauptkapitel heißen: 

"Die Verwandlung, Die Zusammenhänge, Die Tatsachen, Die Aufgaben, Das Amt."

Wissen Sie jetzt mehr, lieber Leser? Außer daß das alles sehr hochtrabend klingt. Und außer daß es zu einer "gediegenen" Ausstattung paßt? Erwarten Sie, daß sich unter solchen Überschriften Kriegs- und Diktaturverherrlichung reinsten Wassers verbirgt? Zu jedem Hauptkapitel gehören jeweils drei ebenso nichtssagenden Unterkapitel (das mag irgendeinem zahlenesoterischen Muster folgen oder auch nicht ...):

"Die Unsicherheit, Die Erwartung, Der Funke" - "Die Herkunft, Die Gestalt, Das Wesen" - "Der Hexenkessel, Der Stoff, Das Kraftfeld" - "Der Kreis, Der Weg, Die Freiheit" - "Die Ordnung, Die Vollendung, Der Sinn der Erde". 

Wissen Sie nun mehr, lieber Leser? Wenn man davon noch nicht erschlagen ist, dann ist man es, nachdem man in einigen dieser Kapitel herumgeschmökert hat. Wir mußten es allerhand Wochen liegen lassen, bevor wir wieder einigermaßen gelassen hineinschauen konnten, um den vorliegenden Aufsatz endlich abschließen zu können. Man hört solche Worthülsen wie "Der Kreis", "Die Ordnung" und "Der Hexenkessel". Man erinnert sich an sonstiges okkultes Schrifttum jener Zeit. Und man denkt sich seinen Teil zu all dem. In Okkultlogenkreisen der damaligen Zeit waren diese Begriffe jedenfalls gängige Münze und gehörten zur allgemeinen Phrasendrescherei dazu.

Keine "Sentimentalitäten": "Wer die Gegenwart schont, verspielt die Zukunft ..."

Schlagen wir also nun einmal ein paar Seiten auf. Im Kapitel "Der Hexenkessel" lesen wir auf Seite 308:

Die wahllose Vermischung der Geschlechter reibt die jungen Menschen auf? Eine Jugend, die sich nicht in der Hand hat, ist überflüssig; und je rascher sie verhurt, um so weniger belastete Kinder vermag sie in die Welt zu setzen. Die Abtreibung vergiftet die Dörfer? Ein Muttertum, das sich selbst verneint, ist wertlos. Wozu soll es seinen mangelnden Lebenswillen an kraftlose Kinder vererben? Wo die Menschen nach Abtreibung schreien, da soll man sie noch bestärken; so rottet sich das Gesindel selber aus.

Uff. Kann man solche Sätze aus "Mein Kampf" auch zitieren? Wir haben es niemals gründlich gelesen und wissen es vorderhand nicht. (Nicht daß wir damit Adolf Hitler verharmlosen wollen ...) Das "Gesindel". Es soll sich selbst ausrotten. Hauptsache "die Herren" behalten die Macht über - - - "den deutschen Raum". Die Herrlichen. Ähnlich auf Seite 368. Um die letzten Kräfte des von Hielscher hochtrabend verabscheuten "westlichen, kapitalistischen Geistes" in Deutschland zu zerstören, darf man die vorausgesetzte Mißwirtschaft dieses Geistes in Deutschland nicht abzustellen versuchen:

Dafür geht das Geschlecht dieser Zeit zugrunde; aber seine Enkel werden leben. Wer die Gegenwart schont, verspielt die Zukunft. Man soll den Unternehmern nicht in den Arm fallen, soll die staatliche Mißwirtschaft nicht bessern. Man soll die Gegenwart sich selbst überlassen.

Das hätte Josef Stalin mit Bezug auf die westlich-kapitalistischen Länder nicht anders formulieren können: Der Kapitalismus soll an seinen inneren Widersprüchen zugrunde gehen ... So denken Leute, die immer nur Vernichtung im Kopf haben. Und nicht nur so mancher "Vatikantreuer", sondern natürlich auch der sonstige typische westliche Kapitalist in der Wallstreet und anderswo wird mit diesen Worten sehr wohl einverstanden sein: Wer in der Gegenwart sich selbst überlassen wird, kann getrost auch auf die Zukunft hoffen. Ein schönes gegenseitiges In-die-Hände-Spielen elitär-"feindlicher Brüder".

Shintopriester und Hochkirchler - wirken sie an der "vollendeten" totalitären Priesterherrschaft in Deutschland und der Welt mit?

Hielscher schreibt über den "Hexenkessel Berlin" seiner Zeit (Seite 311):

Der Mann, der uns um Mitternacht in der Weinstube gegenüber sitzt, hat gestern mit einem tibetanischen Geistlichen über die niemals aufhörenden Wiederverkörperungen Buddhas gesprochen; jener Herr dort gehört der Hochkirche an und will vergeblich seine Gedanken von dem Gespräch ablenken, das ein Russe aus Nowo-Sibirsk mit einem Chinesen auf Deutsch führt. (...) Täglich liegen in Berlin die Inder im Kleinkriege mit den britischen Spitzeln. (...) Wer einen Schintopriester sucht, wird ihn in Berlin ebenso finden wie einen Großkaufmann aus Chile. 

Ein Großkaufmann aus Chile und ein Shintopriester aus Japan verkaufen in gleicher Weise ihre Waren in Berlin? So wie die einen Waren aus Südamerika einführen, führen die anderen okkultes Geistesgut aus Japan und Asien ein? - ??? Wem Friedrich Hielscher im Jahr 1931 in elitären Berliner Weinstuben alles begegnet. Und wen er dabei für erwähnenswert hält: Tibetanische Geistliche, Angehörige der englischen Hochkirche, britische Spitzel, Inder. Chinesen, Russen. "Herren" des "deutschen Raumes"? In dem "das Gesindel" selbst sowieso schon "verhurt" ist und zum Aussterben verdammt?

Dann jedenfalls kommt Hielscher auf jene "Harten", "Unbesiegbaren" in diesem Berliner "Hexenkessel" zu sprechen, mit denen er sich selbst in Berliner Weinstuben zu verabreden scheint, zu denen er natürlich zunächst einmal sich selbst zählt. Dann Ernst Jünger, Franz Schauwecker, etc. pp., also jene "eigentlichen", vorherbestimmten, "wahren" "Herren des deutschen Raumes" (S. 312):

Es gibt keine Versuchung, die sie nicht kennen, keine Fremde, die ihr Fuß nicht durchlaufen hat, keinen Zweifel, den sie nicht zuende gedacht, kein Gefühl, dessen Tiefe sie nicht erprobt hätten.

"Die harten Gesichter befehlen über das geheime Heer"

Man spürt - sensibilisiert für so manches inzwischen - vieles durch. Allerhand "Ekeltraining". Und als Rest bleibt hohle Phrase. Natürlich redet er der Eitelkeit so manches rechtskonservativen oder "anarchischen" unreifen Jünglings nach dem Munde. Solche Jünglinge wird es auch heute noch zahlreich unter Rechtskonservativen und unter Autoren der "Jungen Freiheit" geben ... Dann eine Seite weiter:

Nicht die verschwärmten, sondern die harten Gesichter befehlen über das geheime Heer.

Geheimes Heer ... Zu nichts geringerem werden hier die völkischen Okkultlogen hinter allen rechtskonservativen und völkischen Gruppierungen und Parteien jener Zeit, die Hielscher vor allem im Blick hat. Einige Sätze später ebenso geheimbündlerisch:

Die Edelsten arbeiten in der Stille.

Diese "Harten", "Unbesiegbaren", "Edlen", die jede Art von Ekeltraining hinter sich haben, diese "Herren" sind nun - und das ist dann schon auffallend in einem rechtskonservativen Buch des Jahres 1931 - in gar keiner Weise herkunftsmäßig oder "rassisch" bedingt.

Auf den Grad der Einweihung kommt es an im "deutschen Raum", nicht darauf, daß man  deutsches "Gesindel" ist

Hielscher in der Zeitschrift "Das Reich" 1930/31 (Auszug)
Wie überhaupt "Das Reich" in keiner Weise den Rassegedanken seiner Zeit vertritt. Hielscher argumentiert hier wie die christlichen Weltreligionen, nach denen allein der Geist - oder konkreter: irgendeine "Einweihung", eine "Taufe", ein "Ritual" - das Sein und die Identität des Menschen und von Gesellschaften, bzw. von Priesterschaften und Männergeheimbünden bestimmt. In dem allein sakrale Orte und Gegenstände (Reichskleinodien etwa), sakralisierte "Priester des Geistes" einen geopolitischen "Raum" zu einem sakralisiert "deutschen" machen. Bestimmt jedenfalls nicht aussterbendes "verhurtes" "Gesindel" auf den - - - abtreibenden Dörfern. Hielscher sagt (S. 331):

Wer vermöge eines ungebrochen in ihm wirkenden Glaubens Rasse hat, der redet nicht davon. Wer von Rasse redet, hat sie nötig. Er vermißt an seiner Erscheinung die Merkmale jenes sieghaften, befehlenden Wesens und steigert sie eben darum zu Ursachen der Haltung hinauf, die ihm fehlt.

Und "Gesindel" kann natürlich niemals etwa eine "Haltung" zurückgewinnen, die ihm womöglich - in den Augen Hielschers - fehlt ... Womit  Hielscher übrigens sich und seine Freunde nur mal eben sogar über die Propheten des NS-Herrenmenschentums und aller weniger eingeweihten völkischen Okkultlogenbrüder stellt, denen ja der Appell an die Herkunft als Deutscher sehr wichtig war. Kein Wunder, daß er angesichts dessen besonders dafür geeignet war, im Bereich des sich hier formierenden, lange Kriege führenden "schwarzen Reiches" "leitende", "priesterliche" Funktionen zu übernehmen.

Hielscher zeigt offen die typische Frauenverachtung von Männergeheimbünden und "Geheimpriesterschaften"

Wenn Hielscher dann über die Frauen redet, redet er wie ein echter männerbündlerischer Priester monotheistischer oder buddhistischer Prägung seit Jahrhunderten über Frauen redet,  voller impliziter Verachtung und Herabsetzung (S. 364):

Wie die Frau um des Mannes willen, so ist der Mann um des Werkes willen da; und wie keine Frau zum Reiche gehört, die nicht um des Mannes willen lebt, so steht jeder Mann außerhalb des Reiches, der nicht sein ganzes Sein in das Werk hineintut.

"Der Sinn der Erde", das "Reich" (das schwarze, totalitäre), wird also nur jener Frau erfahrbar, die "um des Mannes willen" lebt. Die seine Dienerin ist. Perfide-abartig. Reiner Wahnsinn. Wenn sich heute Rechtskonservative über Frauen bei der Bundeswehr aufregen, dann schwingen auch solche - - - "Ressentiments", Vorbehalte, den Frauen mißtrauenden Instinkte mit. Und im nächsten Satz wird dann schon wieder weiter männerbündlerisch geheimnisvoll geunkt (S. 364):

Man kann von den Werken, die auf Erfüllung warten, mit jener Offenheit reden, der Bismarck seine Siege verdankt, die die uneingeschränkte Wahrhaftigkeit in der Darstellung des Zieles mit der ebenso unbegrenzten Verschwiegenheit über die angewandten und anzuwendenden Mittel verbindet.

Hier sollte man Hielscher einmal beim Wort nehmen. In seinem Buch stellt er tatsächlich seine Ziele mit uneingeschränkter Wahrhaftigkeit dar. Wenn man Männergeheimbünden angehört, hat man sicherlich Grund, so zu reden und sich einen Bismarck in dieser Weise auf die Fahnen zu schreiben. Bismarck hat jedoch niemals mit den Mitteln und Methoden von Geheimbünden und geheimen Eidverpflichtungen und Droheiden gearbeitet. Auch hat er "Dreißigjährige Kriege" für Europa vermieden, statt sie prophetisch zu verherrlichen. Niemand steht einem Bismarck innerlich ferner als ein Friedrich Hielscher.

"Wenn der Westen gegen Rußland losschlägt ..."

Friedrich Hielscher kann aber nach all den bisher genannten Gemeinplätzen auch sehr konkret werden in der Nennung seiner Ziele. Wenn er über die außenpolitischen Verhältnisse seiner Zeit rund um den "deutschen Raum" redet, dann korrespondiert, bzw. kontrastiert das in vielfältiger Weise zu dem, was Erich Ludendorff zur gleichen Zeit über rechtskonservative Kriegshetze und "hirnverbrannte nationalsozialistische Außenpolitik" gesagt hat (in "Weltkrieg droht auf deutschem Boden", 1930). Und es ist in fast jedem Wort, in jeder Phrase eine der der exaktesten Illustrationen dessen, wovor Ludendorff damit also offensichtlichst zu warnen Grund hatte. Hielscher (Seite 368, Hervorhebungen nicht im Original):

Wer die nötige Geduld besitzt, bereitet sich für den Augenblick vor, in dem der Westen den gegen ihn heranwachsenden Gefahren entscheidend wird zuvorkommen wollen, den Augenblick, in dem er gegen Rußland losschlägt, weil er es als den schlimmsten Feind betrachtet. Dann wird Deutschland zum Schlachtfelde, und wie im Ersten Weltkriege der Reichsraum zum Orte der Entscheidung. (...)
Die Entscheidung, die sich hier vorbereitet, bedeutet die vollkommene Vernichtung der heutigen Ordnungen und Güter; und es ist an der Zeit, mit jenen hoffnungslosen Gedanken aufzuräumen, die noch retten wollen, was zu retten ist. Es ist nichts mehr zu retten. (...)
Die Vernichtung dessen, was heute besteht, ist sogar notwendig. Denn daß der Westen die Entscheidung gerade in dem Raum zwischen Rhein und Weichsel sucht, liegt an dem Rang, den dieses Gebiet innerhalb der - westlichen - Weltwirtschaft besitzt. (...) Darum setzt der Untergang des Westens die Vernichtung dessen voraus, was heute Deutschland heißt. (...)
Die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges werden gering vor dieser Zukunft. 

Das Ziel des Dreißigjährigen Krieges unter dem okkultgläubigen General Wallenstein war es, ganz Deutschland wieder katholisch zu machen. Auch das Ziel dieses neuen, von Friedrich Hielscher angekündigten Krieges ist, wie wir noch sehen werden: totalitäre Priesterherrschaft. Hielscher weiter:

Wer von dem Werke, das ihm obliegt, die Erhaltung und Bewahrung überkommener Dinge erwartet, zeigt nur, daß er die Größe der Verwandlung nicht erkannt hat, in der die Völker seit 1914 stehen. (...)
Zerschlagen muß das Eigentum werden. (...) Zerschlagen muß die ständische Haltung werden. (...) Zerschlagen muß die Möglichkeit der kolonialen Ausdehnung werden.

Wer sich mit den zeitgleichen Stellungnahmen des Okkultlogen-Kritikers Erich Ludendorff beschäftigt hat, für den kann es wohl kaum einen Zweifel daran geben, daß Erich Ludendorff zu diesem Buch Stellung genommen hätte, wenn er auf dasselbe aufmerksam gemacht worden wäre. Denn es paßt wie "Faust auf Auge" zu viel zu vielem, was Ludendorff behandelt hat. Offenbar ist dieses Buch "Das Reich" aber nur in kleiner Auflage in einem bewußt nur begrenzten Leserkreis herumgereicht worden. - Denn was ist hier denn gerade gesagt worden: Es muß nicht nur der Wunsch oder Wille zur kolonialen Ausdehnung zerschlagen werden (was ein Bismarck nicht nötig hatte, da er und seine Generation diesen Wunsch und Willen gar nicht hatten), sondern sogar: die Möglichkeit dazu! Das kann nichts anderes heißen als: Deutschland, der "deutsche Raum" soll ein Klein- oder Mittelstaat auf der Größe der Beneluxländer werden. Eine Bananerepublik wie jene, die Deutschland heute ist. Was sonst? Sogar noch kleiner, mittelmäßiger und einflußloser als es heute schon geworden ist durch jenen von Hielscher prophetisch verkündigten totalitären Krieg.

Friedrich Hielscher als alter Mann, 1980

Hielscher weiter:

Man darf gewiß sein, daß die allernächsten Jahre diese Vernichtung vorbereiten und fördern werden. (...) Es wird nicht fünf Millionen, sondern fünfundzwanzig Millionen Arbeitslose geben. Es wird nicht mehr Haß und Hoffnung geben, sondern nur noch Verzweiflung und Zuversicht.
Diese Zuversicht, welche die kommende Vernichtung bejaht, glaubt an das unvernichtbare ewige Wesen des Reiches. (...) Das kriegerische Herz (...) freut sich der zeitlichen Vernichtung als der Bürgschaft seiner unüberwindlichen Gewalt.
Der Untergang, dem sich die Deutschen (...) heute aussetzen, führt die Freiheit herauf (...), welcher als erwünschtes Werkzeug der Westen selber dient, dessen Griff über die Erde das Zeitalter der großen Kriege des Reiches ermöglicht.

"Erwünschterweise" "ermöglicht" "der Westen" - sozusagen: "endlich" - "das Zeitalter der großen Kriege des Reiches", damit "Das abenteuerliche Herz" (siehe unten) sich endlich wieder kriegsfreudig im Kampfe tummeln kann. Was für ein Wahnsinn. So die letzten Sätze dieses Kriegshetzers im vorletzten Hauptkapitel seines Buches "Das Reich" von 1931. Daß so viele Millionen Menschen in und nach dem Zweiten Weltkrieg sterben mußten aber ein Kriegshetzer, Kriegsverherrlicher und Zombifizierer reinsten Wassers wie dieser Friedrich Hielscher noch viele Jahrzehnte nach 1945 einen friedlichen Lebensabend haben konnte (siehe Foto), läßt einen erneut einen Blick werfen in die Abgründigkeit der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Niemanden möchte man so sehr das Schicksal jener Vernichtung wünschen wie jenem, der es Millionen Menschen, die er zugleich als aussterbenswertes "Gesindel" verachtete, prophetisch verkündet und verherrlicht hat.

"Das israelische Seelentum ist auf das Reich hin angelegt ..."

Nun noch allerhand weitere Lesefrüchte aus diesem durch und durch schwer verdaulichen Buch. Was schreibt Hielscher zum Thema Antisemitismus? Seite 212:

Die niedrige Judenfeindschaft, die im Reichsraum je und je auftaucht - den unangenehmen Entgleisungen entsprechend, die auf israelitischer Seite gerade im Reichsraum immer wieder vorkommen -, ist nur die Verzerrung, die jeder große Gegensatz erlebt, wenn er sich in den kleinen Geistern widerspiegelt.

Ekelhaftes, elitäres Geschwätz. Allerdings schon eine ungewöhnlich starke Distanzierung von dem zeitgleichen rechtskonservativen Antisemtismus, wenn ein Hielscher, der den westlichen Kapitalismus im "deutschen Raum" bestimmt nicht bloß als eine - - - "unangenehme Entgleisung" ansieht, das "israelitische" Wirken in diesem in seinen negativsten Aspekten bloß als "unangenehme Entgleisung" zu kennzeichnen weiß. Beides sieht er also nicht - wie so viele rechtskonservative und völkische Zeitgenossen - als weitgehend identisch an. Im Gegenteil. Zu gut Deutsch: Antisemiten sind "kleine Geister". "Große Geister", "Herren" sehen nur den "großen Gegensatz" zum Judentum im Geistigen. Und dieser Gegensatz im Geistigen hat - offenbar - mit dem westlichen Kapitalismus gar nicht so viel zu tun. Aber Hielscher geht auf der gleichen Seite noch weiter und raunt geheimnisvoll von dem wahren Wesen des "schwarzen Reiches" folgendes:

Daß das israelitische Seelentum im Ewigen auf das Reich hin angelegt ist, 

- Das lasse man sich einmal auf der Zunge zergehen -

welches in der Mitte des Ewigen steht

Man lese also: "Das schwarze Reich", welches in der Mitte des Ewigen steht:

dieses Rangverhältnis der Wirklichkeit entfaltet sich im geschichtlichen Ablauf als Untergang des Christentums durch die Menschen des Reiches.

Untergang des Christentums - - - und Heraufkunft - wohl - irgendeiner buddhistisch-nietzscheanisch gefärbten Wiedergeburtslehre - über die Hielscher so manches in seinem Buch raunt. Hielscher meint: Die "Menschen des Reiches" lehnen mit Nietzsche das Christentum und seine "bedingte" Sittlichkeit als jüdisch ab und werden der Welt die "unbedingte" Sittlichkeit von Nietzsches "Willen zur Macht" bringen. Auf diese hin ist allerdings "das israelische Seelentum auch schon "angelegt" - so Hielscher ... Das typische widerspruchsvoll-okkult-verschmitzte Denken, das man zu dieser Zeit nicht nur bei Hielscher findet. (Eine Zeit, in der mancher völkische Okkutlgläubige sogar Moses, den Urvater der jüdischen Religion, zu einem "Arier" umdeuten wollte. Irgendwie so wird wohl auch hier das "Angelegtsein des "israelitischen Seelentums" "auf das Reich hin", auf das totalitäre, schwarze gemeint sein.)

Totalitäre, blutrünstige Priester-/Gestapo-Herrschaft

Und sicherlich wird diese "unbedingte Sittlichkeit" dann besonders durch solche Leute wie den Gestapo-General Werner Best verkörpert, der in den Boxheimer Blut-Dokumenten vom November 1931 auffallend viele ähnliche Gedanken formuliert wie Friedrich Hielscher kurz zuvor. (Und der genau jene Moral lebte, die Friedrich Hielscher formulierte, wenn er "Gesindel", das diese Boxheimer Blutdokumente "verraten" hatte, einfach mal eben erschoß.) Auch die Boxheimer Dokumente gehen so auffallend von der vollständigen Enteignung allen Besitzes aus und vom totalen, "unbedingten" "Willen zur Macht" der Eliten (der Gestapo, der SA und der SS) in Kontrast zum "totalen", "unbedingten" Gehorsam des - - - "Gesindels", das bei jeder Form von Auflehnung und Widerstand zu erschießen ist.

Über diesen "Willen zur Macht" schreibt Hielscher dann (Seite 214):

Der Mensch ist Schlachtfeld. Die Mächte, die in ihm als Triebe kämpfen, kennzeichnet Nietzsche mit genügender Deutlichkeit, wenn er etwa die vornehmen jasagenden Triebe von den christlichen, oder die buddhistischen von den hellenischen unterscheidet.

Und so wie der "Mensch" "Schlachtfeld" der Triebe, Kräfte und Mächte ist, so soll der "deutsche Raum" "Schlachtfeld" werden, wobei alles vernichtet wird.

"Das Ja zu diesem Kriege, zum Kriege überhaupt" - Kriegshetze pur

In auffälliger Weise spricht Hielscher in diesem Buch immer wieder und hochgradig selbstbewußt von dem "Ersten Weltkrieg" (Seite 219, 368). Genau so, als wäre sein Buch schon nach 1945 geschrieben worden. So "prophetisch" konnte Hielscher sein (Seite 222):

Das Zeitalter der großen Kriege kommt.

Er zählt sich zu den wenigen Wissenden, die (Seite 223)

im Ewigen auch das Furchtbare, Böse, Zerstörende

kennen (Seite 350f):

Mitten zwischen der Erwartung des Ostens und der Unsicherheit des Westens, die beide den Reichsraum überdecken, erwacht das Ja zu diesem Kriege, zum Kriege überhaupt. (...)
Der Krieg wird als die große schöpferische Gewalt gepriesen, die immer am Werke ist. Man hat offenbar keine Ehrfurcht vor den Werten, die der Krieg zerstört; man wagt selbst zu zweifeln, ob etwas, was zerstört werden kann, überhaupt irgend einen Wert besitzt. (...)
Das Ja zum Kriege, das hier verkündet und im "Feurigen Weg"

(gemeint entweder Alfons Petzold, 1919 oder Franz Schauwecker, 1926)

oder in den "Stahlgewittern" als selbstverständlich vorausgesetzt wird (...). Mit ihm verbindet sich ein verschwenderisches Heldentum (...).

"Wir dürfen uns jede Maske erlauben ..."

Auf Seite 352f schreibt er von sich und seinen elitären Schriftsteller-Freunden Ernst Jünger und Franz Schauwecker:

Sie sind überzeugt, daß ihre Haltung im Grunde namenlos bleiben muß, bis die Zukunft den neuen Anspruch erfüllt hat. (...)
Obschon wir in vollkommenem Hochmut keinem Anderen erlauben, sich der Gemeinschaft mit uns zu rühmen, sind wir doch überzeugt, daß wir uns selbst jede Maske erlauben dürfen. (...)
"Der Aufbruch der Nation"

(Buch von Franz Schauwecker, erschienen 1930)

vollendet das Ja zum Kriege durch den wissenden Dank, der Leid und Vernichtung als zeugende Gewalten der Erde gutheißt; das "abenteuerliche Herz" sucht die Mächte der Wirklichkeit auf, die sich in den Tatsachen spiegeln; und "Deutsche allein"

(Buch von Franz Schauwecker, erschienen 1931)

bändigt die glühenden Ströme des Nachkrieges zum gehorsamen Dienst des Reiches, das offenbar werden will.

Und auf Seite 354 schreibt Hielscher:

Die Verheißung des Krieges wirkt unterirdisch, was zu ihrer Erfüllung nötig ist.

Hielscher wurde 1946 nicht zum Galgen geführt

Haben wir nicht schon lange genug zitiert? War dieser Beitrag überhaupt nötig? War nicht schon im ersten Beitrag alles dazu gesagt worden? Dieser Beitrag kann den Eindruck von dieser eintönigen Gedankenwelt, dieser Mondkraterlandschaft nur vertiefen.

Daß ein solcher Kriegshetzer, einer solcher "spiritus rector" des Nationalsozialismus, 1946 in Nürnberg nur als Zeuge vernommen worden ist, während einer seiner vielen SS-Schüler zum Galgen geführt worden ist, paßt zu so vielem anderen, was wir inzwischen über die "Eliten-Kontinuität im 20. Jahrhundert" erfahren haben.

Auf Seite 354 redet Hielscher wie der "linke Nationalsozialist" Otto Strasser, der bezüglich seiner "Schwarzen Front" fast wortidentisch zwischen einem innerem und einem äußerem "Ring" unterschieden hat und die "Schwarze Front" selbst auch als ähnlich geheimbündlerisch-hierarchisch mit seinem typischen "Wissensgefälle" organisiert dargestellt hat wie dies auch bei der Freimaurerei vorliegen würde. Hielscher:

Wer den Ruf vernommen hat, wer bereit ist, zu gehorchen, wessen Wille aber nicht brennt, sodaß er sein Geschick nicht selber zwingen kann, der gehört nur zum äußeren Ring. Er steht höher als die Unberufenen, denn er hat die Ahnung. Aber die Gewißheit besitzt er nicht. Dieser Ahnenden gibt es mehr, als gemeinhin angenommen wird.

"Äußerer Ring, innerer Ring, innerster Ring ..." - ein "verschwiegenes Heer"

Das ist die schnöselige Sprache von Okkultlogen und Okkult-Eingeweihten. Es gibt also weit mehr völkische Freimaurer und Okkultlogenangehörige, als gemeinhin angenommen wird, will Hielscher hier sagen. Sie sitzen überall in der NSDAP und in rechtskonservativen Kreisen, im "Stahlhelm", im "Jungdeutschen Orden", in der "DNVP", im "Zentrum", in der "Schwarzen Front" Otto Strassers und wo immer sonst. Hielscher auf Seite 355 über diese Kriegshetzer und Diktaturbefürworter in allen politischen Gruppierungen:

Hier rüstet sich ein verschwiegenes Heer, das niemand kennt. (...) Die Menschen des Kreises finden sich überall. Ihre Umgebung weiß nichts von ihnen; aber sie wissen, was ihres Amtes ist.

Kann man sich noch unverhüllter ausdrücken als einflußreiches Mitglied einer einflußreichen Geheimorganisation? Auf Seite 357:

Das Erdbeben 

also der Zweite Weltkrieg

darf nicht zu rasch vorübergehen, wenn auch die verborgenste Säule fallen soll.

Kommentar eigentlich zwecklos.*) Der Zweite Weltkrieg muß also hübsch lange dauern, damit all das erreicht wird, was Friedrich Hielscher durch ihn erreicht sehen möchte ... Wahnsinn.

Die neue Priester- und Logendiktatur für Deutschland

Im letzten Hauptkapitel ist von der "Ordnung" die Rede, "mit der die Menschen des Reiches dem Zeitalter der Erdkriege gewachsen sind" (Seite 373). Diese staatliche Ordnung ist

zugleich Staat und Kirche (...) herrscherlich und priesterlich in einem. (...) kein selbständiges Eigentum. Denn der Mensch ist Mittel (...).

Wahnsinn. Man könnte sich vorstellen, daß Hielscher Jesuit ist**) oder zumindest viele Wesensmerkmale des Jesuitenordens auf die staatliche Ordnung übertragen möchte. Seite 375:

Der König des Reiches ist zugleich Herrscher und Priester.

All das ist religiöser Okkultwahnsinn in Reinkultur. Ganz ähnlich wollten sich andere Okkultlogenführer zu jener Zeit als "Kaiser von Europa" ausrufen lassen (etwa Kurt Paehlke-Weishaar). Nicht wesentlich anders wird sich Friedrich Hielscher selbst angesehen haben. Bei all dem darf man eben nicht vergessen, daß Hielscher einflußreich war und ist und von vielen Menschen ernst genommen wird. Daß all das etwas mehr als bloß "lunatic fringe" ist. Ein Begriff, mit dem man vieles Wahnsinnige im Bereich des "Neuen Nationalismus" vor sich selbst und anderen verharmlosen will. Im Kapitel "Vollendung" schreibt der totalitäre Kriegshetzer Friedrich Hielscher (Seite 377):

Die Bruderschaft der Schöpferischen, der Opfernden, der Begnadeten ist das Reich.

Natürlich ist mit dieser Bruderschaft wieder einmal niemand geringerer gemeint als jene "Bruderschaft", der auch  Franz Schauwecker und Ernst Jünger angehören zusammen mit Friedrich Hielscher als den geistigen Gründervätern und Vordenkern dieses "vollendeten" Reiches der "Ordnung". Werner Best hat im Austausch mit Ernst Jünger und Armin Mohler noch lange nach 1945 auf diesen Bahnen weiter nachgedacht und sein Handeln, seine "Irrtümer" gerechtfertigt und sogar begründet, warum die "Irrtümer" zu neuer Leitungsfunktion berechtigen und verpflichten würden!!! Wahnsinn, wohin man schaut.

Kriegshetzer Franz Schauwecker als Freund Friedrich Hielschers und Ernst Jüngers

Über Franz Schauwecker, den wir bisher noch gar nicht kannten und behandelt haben, heißt es auf Wikipedia:

Er gilt wie Ernst Jünger, mit dem er zeitweise "Die Standarte - Beiträge zur geistigen Vertiefung des Frontgedankens", eine Publikation des "Stahlhelm", herausgab, und Friedrich Hielscher als Vertreter des „Neuen Nationalismus“ und wird als einer der Wegbereiter des Nationalsozialismus in der Literatur angesehen. Er war Mitglied in der "Gesellschaft zum Studium des Faschismus". Im Oktober 1933 gehörte Schauwecker zu den 88 Unterzeichnern des Gelöbnisses treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.

Tolle Typen. Allesamt. So sehen sie also aus, die "Herren" des neuen, "schwarzen" "Reiches", das Hielscher da preist. So sieht sie aus, "die Bruderschaft der Schöpferischen, der Opfernden, der Begnadeten". "Den Faschismus studieren", um ihm den abschließenden, totalitären, geheimbündlerisch-priesterartig-jesuitisch-buddhistischen "Schliff" zu geben.

"Die Herren des ewigen Unterganges und der ewigen Auferstehung ..."

Der grauenhafte Hielscher, der sich gewiß noch viel mehr als Aleister Crowley als "spiritus rector" des Dritten Reiches ansehen und bezeichnen darf, schreibt nun selbst weiter über die Vollendung dieses "Reiches" (S. 377):

Alle gehorchen. (...) Aber (...) die Herren des ewigen Unterganges und der ewigen Auferstehung

- wenn das nicht okkulte Verblödung innerhalb von elitären Okkultlogen ist, was dann? -

feiern in ihrem verborgenen wie in ihrem offenbaren Leben die Feste der göttlichen Gewalt.

"Die Feste der göttlichen Gewalt". ... Das werden natürlich keinerlei satanistische "Feste" sein. Aber nachdem man die Welt schon totalitär in Blut, in Konzentrationslagern und in "Dreißigjährigen Kriegen" ersäuft hat, und dabei das "Gesindel" gleich mit, wird es doch wohl auf ein paar Kinderleichen mehr oder weniger nicht mehr ankommen ... Was denn wollen Sie, meine - - - "Herren" ...?!

An dieser Stelle beantworten sich viele Fragen unseres Blogs

An dieser Stelle schließt sich ein großer Kreis von Fragen, die sich an das Studium des Bestsellers "Das schwarze Reich" und an die Augenzeugenberichte von satanistischen, rituellen Folterungen und Morden auf der Wewelsburg lange nach 1945 hier auf dem Blog angeschlossen hatten. Friedrich Hielscher, der während des Dritten Reiches insbesondere die Aufgabe hatte, religiöse Rituale auf den Ordensburgen auszugestalten,  beantwortet uns schon in seinem Buch von 1931, welche totalitären "Feste der göttlichen Gewalt" da im öffentlichen Leben und im Verborgenen gefeiert werden sollten.

- Und soweit eine noch keineswegs systematische Lektüre und Auswertung des Hielscher-Buches "Das Reich" von 1931. Nicht nur Hielscher und Ludendorff erwarteten für das Jahr 1932 den Ausbruch eines neuen "Weltkrieges". Auch General Tuchatschewski und Josef Stalin bereiteten sich mit dem ukrainischen Hungerholocaust und der mit ihm finanzierten gigantisch-wahnsinnigen sowjetischen Militärrüstung auf einen solchen vor nach neuen Dokumenten (siehe "Kampfplatz Deutschland" von Bogdan Musial). Ebenso Marschall Pilsudski in Polen in Absprache mit den Militärs in Frankreich in Zusammenhang mit ihren Präventivkriegsgedanken. Und Hitlers Steigbügelhalter von Papen hatte schon 1927 von einem Präventivkrieg gegen Rußland geredet. Hielscher muß also in Berliner Weinstuben und anderswo sehr umfassende Auskünfte aus "wohlinformierten" Kreisen erhalten haben, ebenso wie seine anderen schriftstellernden Kollegen und Kriegshetzer des - - - "Neuen Nationalismus", um so gezielt auf all diese Dinge "vorbereiten" zu können.

Ein Josef Goebbels, ein Ilya Ehrenburg konnten nach diesem ganzen Vorlauf nur noch "Epigonen" sein. Und Hitler, Stalin, Roosevelt und Churchill - Mussolini nicht zu vergesssen -, spielten dann nur noch jene Rolle, für die sie von Geheimlogen aus dem Hintergrund heraus sowieso schon vorgesehen gewesen waren. Sie spielten allesamt ihre Rolle ganz vortrefflich ... Bomber Harris nicht zu vergessen. Und da ein Mann wie General Sikorski diese Welt "nicht verstand", mußte er weg. Wie so viele andere "weg" mußten, damit alle Pläne glorreich in Erfüllung gehen konnten.

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*) Den vorgeblich die damalige Situation konservierenden Kräften dient, so führt Hielscher aus, nicht nur der Reichspräsident Paul von Hindenburg, sondern auch der zeitgleiche Warner vor einem neuen, durch Okkultlogen herbeigeführten Weltkrieg im "deutschen Raum", nämlich Erich Ludedorff. Hielscher weiß, wie weit er unter den "nur Ahnenden" bei den "neuen Nationalisten" gehen darf, und wie sehr er ihnen nach dem Munde reden muß, wenn er über den Okkultlogen-Kritiker Ludendorff sagt:
Auch seine Pläne gelten Deutschland. Seine unerbittliche Willenskraft richtet alle Gedanken und Taten mit leidenschaftlicher Liebe auf das Vaterland. Aber auch seine Handlungen fördern den Staat der Weimarer Verfassung; nicht wie Hindenburg durch vorsätzliche Hilfe; wohl aber durch den Widersinn ihrer Angriffe, der dem Feinde die Bälle zuspielt. (...) Die Schiefe der Gedanken, die der General des Weltkrieges von seiner Umgebung empfängt, erhält zu ihrem Teil der wilhelminischen Republik das Leben.
(!!!) Es ist auffallend, daß sich Armin Mohler, der Sekretär Ernst Jüngers und Gesprächspartner Werner Bests nach 1945 in seinem Buch "Konservative Revolution" in den Wertungen sehr ähnlich über die Ludendorff-Bewegung ausspricht, wie hier Friedrich Hielscher. 1931 ist jedoch in der Tat jene Zeit, in der Erich und Mathilde Ludendorff das Rechtsstaatsprinzip seit Friedrich dem Großen, sowie des Kaiserreiches und der Weimarer Republik durch die sich anbahnende Rechtsdiktatur (schon während der Zeit der "Präsidialdiktatur") bedroht sehen und dieses Prinzip deshalb allerorten betonen und verteidigen. (Eine Seite in ihrem Wirken, über die jene, die dieses Wirken in Bausch und Bogen verdammen, gerne und natürlich ganz und gar unredlich hinweggehen, als wäre sie nicht vorhanden.) Auch das Rechtsstaatsprinzip soll ja - ganz klar - nach Hielscher "vernichtet" werden. "Zombifiziert" in der Terminologie des Hielscher-Nachfolgers E. R. Carmin.

**) Wenn man eine Stelle suchen sollte, an der Friedrich Hielscher einmal noch deutlicher "den Jesuiten" würde heraushängen lassen, dann an der folgenden, fast lachhaft-jesuitisch-vatikantreuen Stelle (Seite 374):
In der neuen Ordnung benötigt Preußen das westelbische Gebiet nicht mehr, weil es in Böhmen und an der Weichsel seinem Amte, Menschen aller Stämme anzusiedeln, nachkommen kann.
Edelkatholik Konrad Adenauer hätte das nicht besser sagen können. Hielscher will also nur mal eben die Vormachtstellung des protestantischen Preußens, geschaffen von dem von ihm vorgeblich so sehr geschätzten Otto von Bismarck - - - "beschränken" auf seine ostelbischen protestantischen Kernlande. Zeitgenosse und Gesprächspartner Jesuitenpater Muckermann wird herzinniglich dazu genickt haben ... Wie zu so manchem anderen, was hier an "Schwarze Pädagogik" im "Schwarzen" - totalitären - "Reich" erinnert. Schließlich kennen Jesuiten besser als alle anderen "bedingungslosen Gehorsam", "absolute Monarchie", Totalitarismus, Kommunismus und elitäre Verachtung von Frauen, Nichtpriestern und Nicht-bigott-Religiösen.  
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  1. Bading, Ingo: "Diese Zuversicht, welche die kommende Vernichtung bejaht ..." Auf: Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!, 3.6.2011
  2. Hielscher, Friedrich: Das Reich. Verlag Das Reich, Berlin 1931

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