In welche Richtung bewegt sich die genetische und kulturelle Evolution? - Und warum?
In einem Interview in "Current Biology" äußerte der französisch-amerikanische Humangenetiker Armand Leroi im August 2007 Dinge, die sich auffällig in der Nähe des Denkens des britischen Paläontologen Simon Conway Morris bewegen. Für Simon Conway Morris, den wir schon oft hier auf dem Blog behandelt haben, sind die ungeheuer vielfältigen evolutionären Konvergenzen auf allen Ebenen organischen Seins (bis in die molekulare Ebene hinein) ein Hinweis darauf, daß die Evolution bestimmten "Zwängen", "Richtungen" folgt. Und was sagt Armand Leroi?
Da Humangenetiker wie Armand Leroi oder Bruce Lahn in den letzten Jahren wiederholt gefordert haben, daß man den immer deutlicher und differenzierter erkennbaren genetischen Unterschieden zwischen Völkern und Rassen Wertschätzung entgegenbringen muß, daß man sie "feiern" muß (zuletzt Bruce Lahn in Nature, 7.10.09), wird man auch die Worte Leroi's zur evolutionären Erforschung des kulturellen Wandels auf diese Forderung beziehen dürfen. Denn Kulturen entwickeln sich unterschiedlich, je nach den Verhaltens- und Intelligenz-Genhäufigkeiten, die bei den Trägern einer Kultur vorliegen. (s. zuletzt: Spektr. d. Wiss.)
In einem Interview in "Current Biology" äußerte der französisch-amerikanische Humangenetiker Armand Leroi im August 2007 Dinge, die sich auffällig in der Nähe des Denkens des britischen Paläontologen Simon Conway Morris bewegen. Für Simon Conway Morris, den wir schon oft hier auf dem Blog behandelt haben, sind die ungeheuer vielfältigen evolutionären Konvergenzen auf allen Ebenen organischen Seins (bis in die molekulare Ebene hinein) ein Hinweis darauf, daß die Evolution bestimmten "Zwängen", "Richtungen" folgt. Und was sagt Armand Leroi?
... What important questions remain to be answered in your field?"Kultur ist die 'Neue Welt' der evolutionären Wissenschaften." Was für ein großes Wort. Man darf gespannt sein, wie Leute wie Armand Leroi mit dieser ihrer Epoche-stürzenden Entdeckung umgehen.
I can think of two.
The first is: can we predict the course of organic evolution in the long term? The short term is easy: that’s just the breeder’s equation. But understanding the longue durée requires a theory that predicts what phenotypes mutation will produce. I am, of course, talking about ‘the correlation of parts’, ‘developmental constraints’, ‘mutational bias’, the ‘integration of development with evolution’, ‘the real reason pigs can’t fly’ — every generation since Darwin has considered, and failed to solve, the problem, though they’ve usually given it a new name.
The second question is rather like the first: can we predict the course of cultural evolution in the long term? (One might add: or even in the short term?) Darwin saw the analogy between cultural and organic evolution; theoretical population geneticists worked out the mathematics of the transmission of cultural traits years ago. Despite this, the field really didn’t take off. I think it is taking off now. Culture is the New World of evolutionary science. To be sure, anthropologists discovered it long ago, but rather like Vikings in America, they never made much of what they found.
Da Humangenetiker wie Armand Leroi oder Bruce Lahn in den letzten Jahren wiederholt gefordert haben, daß man den immer deutlicher und differenzierter erkennbaren genetischen Unterschieden zwischen Völkern und Rassen Wertschätzung entgegenbringen muß, daß man sie "feiern" muß (zuletzt Bruce Lahn in Nature, 7.10.09), wird man auch die Worte Leroi's zur evolutionären Erforschung des kulturellen Wandels auf diese Forderung beziehen dürfen. Denn Kulturen entwickeln sich unterschiedlich, je nach den Verhaltens- und Intelligenz-Genhäufigkeiten, die bei den Trägern einer Kultur vorliegen. (s. zuletzt: Spektr. d. Wiss.)
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