Freitag, 2. März 2012

Westliche Sympathien mit autoritären Regierungen - der Fall Julia Timoschenko

Langsam vergiftet? - Julia Timoschenko in der korrupten Ukraine in Haft

Julia Timoschenko vor Gericht (mit Tochter)
Nach dem letztjährigen Gerichtsverfahren, das die meisten politischen Beobachter im Westen als zutiefst korrupt beurteilt haben, sitzt die vormalige Ikone der "Orangenen Revolution" in der Ukraine gegenwärtig eine - - - lächerlich korrupt über sie verhängte siebenjährige Gefängnishaft ab. 

Ihr politischer Rivale, der Staatspräsident, beteuert gerade heuchlerisch vor der Öffentlichkeit, daß er sie sofort begnadigen würde, sobald die ukrainischen Gesetze, nach denen sie verurteilt worden ist, westlichen Standards angepaßt wären (Welt, 1.3.2012)!!!

Zur gleichen Zeit (!!!) hat der Ehemann von Julia Timoschenko schon das Weite gesucht und politisches Asyl in der Tschechei beantragt. Zur gleichen Zeit vermutet die Tochter von Julia Timoschenko (siehe Foto), daß ihre Mutter gegenwärtig im Gefängnis langsam vergiftet wird, wie das schon seit langem üblich sei in derartigen Gefängnissen.

Ein neuer Fall Anna Politowskaja? Ein neuer Fall Alexander Litwinenko? Julia Timoschenko hat mit den "Großen" dieser Welt an einem Tisch gesessen, mit Bush, mit Frau Clinton, mit Putin. Sie hat mit den obersten Metropoliten ihres Landes (Wladimir II. Sabodan) zusammen Gottesdienste gefeiert. Kann sie all das nicht schützen? Oder vielmehr andersherum: War das ihr Todesurteil? Auch im Westen versuchen gegenwärtig einige den Eindruck zu erwecken, als wäre Julia Timoschenko selbst *nicht ganz* unschuldig an ihrer gegenwärtigen Lage. Man sollte diese Leute gleich anstelle von Julia Timoschenko ihren Haftbedingungen aussetzen.

Niemals zeigt sich der Westen so ekelhaft als in Reaktionen auf Menschenrechtsverletzungen, die seit Jahren und Jahrzehnten in Tschetschenien, in Rußland, in der Ukraine geschehen. Woran die starken Sympathien an den einflußreichsten Stellen im Westen für autoritäre, rechtlose Regime und "lupenreine Demokraten" ausreichend zu erkennen gegeben wird. Die westlichen Demokratien sind nur Scheindemokratien, sonst würden sie nicht eine so ekelhafte Gleichgültigkeit aufrechterhalten gegenüber dem, was seit Jahrzehnten im ehemaligen Machtbereich der Sowjetunion geschieht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Nordkoenig kommt zu seinem Ende.Und niemand kann ihm beistehen. Die ehemalige Sowjetmacht ist immer noch in einem selbstmoerderischen Zerstueckelungsprozess begriffen.Und das im bereits dritten Jahrzehnts.
Der Schlaf der Vernunft huellt es in einen dichten Schleier aus Ignoranz.

Ingo Bading hat gesagt…

viel kann ich mit dem Kommentar nicht anfangen.

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