Auf einem Kongreß in Leipzig am 23. November 2013 stellt Jürgen Elsässer ein Kernthema dieses Blogs in den Mittelpunkt. Endlich (Elsässer, Handelsblatt):
Der Kongreß soll offenbar durch Teilnahmegebühren finanziert werden. Sie betragen 75 Euro. Mit einem Jahresabo der Zeitschrift "Compact" - für 60 Euro - "verringern" sie sich auf 35 Euro. Hm, ich hatte schon angefangen, meine Finanzen zu überschlagen ... Aber dann liest man die Einladung von Jürgen Elsässer genauer:
Letztes Jahr waren 750 Besucher begeistert. Dieses Jahr wollen wir noch einen drauf legen. Am 23. November in Leipzig können Sie mit Peter Scholl-Latour, Eva Herman und Thilo Sarrazin die Großen Drei erleben. Jene Publizisten, die mit ihren Büchern in den vergangenen Jahren die meisten Leser hatten. Unser Konferenzthema dieses Jahr ist die Familienpolitik: „Werden Europas Völker abgeschafft? Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz und sexuelle Umerziehung“ ist an den Titel von Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ angelehnt und stellt Eva Hermans Anliegen in den Mittelpunkt. Peter Scholl-Latour wird den geopolitischen Rahmen skizzieren, in dem sich das absterbende Europa bewegt. Mit dem Theologen Ulrich Schacht, der letztes Jahr das Publikum begeisterte, und dem wertkonservativen CSU-Bundestagsabgeordneten Norbert Geis haben wir weitere Experten gefunden.
Bevor ich den letzten Satz gelesen hatte, hatte ich tatsächlich noch große Lust, mich anzumelden ...
Einladungsplakat zum Elsässer-Kongreß |
Aber: "Begeisternde" Theologen und Edelkatholiken (Wiki) ... Also Vertreter jener Lobby, die die Völker Europas dorthin gebracht haben, wo sie heute stehen .... Und mehr Lust hatte ich auch noch, bevor ich das weitgehend blödsinnige Interview von Jürgen Elsässer mit Thilo Sarrazin - offenbar als "Anbeißer" - gelesen hatte (Elsässer). Warum druckt der Elsässer so etwas (Wiki) überhaupt? Nun, wer Theologen als Freunde hat, dem paßt das alles wahrscheinlich gut in den Kram. Monotheistisches Ressentiment-Geschwafel vom allerfeinsten.
Edelkatholiken und Theologen sind natürlich begeistert.
Ekelhaft.
Auf mich wirkt das eher, als sollten hier die Völker Europas weiterhin für dumm verkauft werden. Nun halt einmal auf eine andere, neue "Tour". Solche Interviews mit Thilo Sarrazin zu veröffentlichen und damit dem Ernst des Themas eine Note zu geben, die völlig unmöglich ist. Was sich diese monotheistischen Lobbykräfte heute alles herausnehmen. Zur Verteidigung hat Jürgen Elsässer auch nichts wirklich Nachhaltiges zu sagen.
Sollen es also wirklich ein Jürgen Elsässer und seine Theologen-Freunde sein, die die Völker Europas vor ihrer Abschaffung bewahren?
/ Nachtrag: Noch sieben Jahre nach Erscheinen dieses Blogbeitrages hatten wir über die großen Gefühle zu berichten, mit denen die "Antideutschen" ihrem Vorkämpfer Jürgen Elsässer nachtrauern: "Der Elsässer fehlt halt" (GA-j 2020). /
38 Kommentare:
Auf diesem Blog lese ich immer wieder interessante Artikel. Die Inhalte und Probleme die angesprochen werden sind die drängenden unserer Zeit. Leider fällt aber beim Lesen über einen längeren Zeitraum auf, daß der Autor sich nicht weiterentwickelt sondern einer starren Argumentationslinie folgt die sich nach allen Seiten hin selbst blockiert.
Das "absterbende Europa" stirbt keineswegs ab weil die Geburtenrate so "gering" ist. Das müßte dem Blogschreiber doch bereits daran klar werden, daß der Islam trotz seiner hohen Geburtenzahlen keine wissenschaftlichen Innovationen zustandebringt, es keine bemerkenswerten Erfindungen im Islam gegeben hat und die zahlenmäßige Größe eines Volkes nichts mit seiner geistigen Größe und Bedeutung zu tun hat. Die Familie ist zudem (von "famulus" der Sklave) in nicht unerheblichem Maße eine von der katholischen Kirche im Mittelalter mit Zwangsmitteln eingeführte Institution, die es als einzige Möglichkeit des Zusammenlebens so zuvor nicht gab. Von daher ist die Katholiken- und CSU-Schelte unverständlich.
Oh, das ist mal eine neue Art der Argumentation, wie ich sie so schon lange nicht mehr auf dem Blog hatte. Vielen Dank!
Das ist ein schöner Satz, daß die "die zahlenmäßige Größe eines Volkes nichts mit seiner geistigen Größe und Bedeutung zu tun hat". Ein SEHR schöner Saz.
Grundsätzlich möchte man dem zustimmen. Warum aber haben dann die deutschen Patrioten darüber 1914, 1918, 1933, 1938, 1939, 1945, 1953, 1989 so ganz anders gedacht?
Die Aufteilung eines Landes und die Abtretung weiter Gebietsteile im Versailler Vertrag und nach 1945 waren kein Pippifax.
Ich halte es für außerordentlich schwer vorstellbar, wie ein Nikolaus Kopernikus oder ein Immanuel Kant oder ein Ferdinand Porsche oder wie sie alle heißen sollten, in einer anderen Kulturregion Europas und Deutschlands sollten hervorgebracht worden sein, als in jener, in DER sie hervorgebracht worden SIND. Um die geistige Größe und Bedeutung unseres Volkes mitzubestimmen.
So schön und "idealistisch" also Ihr Satz auch lauten mag, weshalb man ihm "fast" zustimmen möchte: so FALSCH ist er.
Die "die zahlenmäßige Größe eines Volkes" hat sehr wohl etwas "mit seiner geistigen Größe und Bedeutung zu tun".
Sonst könnte man es ja auch als gleichgültig ansehen, ob Wien 1689 gegen die Türken hatte verteidigt werden können oder nicht. Wir hätten dann nur mal eben auf einen WESENTLICHSTEN Kulturbeitrag zum Abendland gegebenenfalls verzichten müssen (das Wien Haydns, Mozarts, Beethovens, Schuberts und so weiter und so fort).
Nein, ich stimme NICHT zu. Aber ich danke, daß auch hier in den Kommentaren endlich einmal wieder wesentliche SACHFRAGEN angesprochen werden. Und würde mich über regere Erörterung derselben außerordentlich freuen.
Ja, unsere Sprache ist noch sehr vom Mittelmeer-Raum geprägt. Auch der Begriff Familie gehört dazu. Ich würde auch lieber von Sippe sprechen - und dann wäre sofort klar, daß wir in Mittel- und Nordeuropa keine christlichen oder antik-römischen "Zwangsgemeinschaften" brauchen, um uns zu erhalten.
Wilhelm Grönbech beschreibt zum Beispiel in "Kultur und Religion der Germanen" sehr gediegen und allgemein anerkannt das Sippenleben der heidnischen Germanen. (Aber natürlich auch viele andere.) Auch Monogamie ist kein christliches Prinzip, sondern eine Lebensform der Nordhalbkugel.
Ich habe auch gar nicht so sehr das Gefühl, daß ich mich weiterentwickeln müßte, zumindest in DIESEN Dingen, sondern vor allem, daß sich Leute wie Jürgen Elsässer weiterentwickeln müssen. Ich sehe gute Anzeichen - aber sie REICHEN nicht. Ich fühle mich - gerade auch MIT diesen "Anzeichen" - verarscht.
Ohne Theologen scheint er den furor teutonicus doch zu sehr zu fürchten, kommt mir vor. Mit RECHT. Und er provoziert ihn ja mit so etwas erst. Bei mir kommt das Ü-B-E-L-S-T an. Wenn man mit der einen monotheistischen Lobbymacht die andere Lobbymacht austreiben will, mit dem Teufel den Beelzebub.
Das macht Elsässer keine Spur besser als die etablierten Politiker. Nur daß er eine andere Zielgruppe hat als diese. Ob die sich wirklich für so doof verkaufen läßt? Ich möchte es - fast - nicht mehr glauben.
Warum Patrioten quantitativ denken weiß ich nicht, es gibt solche und solche "Patrioten" z.B. welche die Gebiete mittels Kriegen erobern möchten, sich ausdehnen und die Weltherrschaft erringen, die sich kurz gesagt auf Kosten anderer Völker Vorteile verschaffen.Das ist es ja was viele dem völkischen Denken gegenüber so mißtrauisch werden läßt, dieses Gegegeinander, die Kriege und der Raumbedarf, wobei es schon längst - wenn nicht immer - nicht die Völker waren sondern gewisse übergeordnete Interessen von Lobbys die die Völker gegeneinander hetzten. Auch winzige Völker können viel Wirbel machen wenn sie sich den Methoden der Unterwanderung und Beeinflussung bedienen, man kommt bei dem Thema leicht vom Thema ab. Heute gibt es eine Menge junger Menschen die Völker am liebsten abgeschafft sehen, eine Durchmischung für gesund und angebracht halten und die Einzelperson - "den Menschen" - im Vordergrund sehen möchten. Insofern erübrigt sich das das wohl mit den geistigen Größen und ihrer Bedingtheit durch den Volkscharakter, jedenfalls dann wenn man so denkt und fühlt und die Zukunft in diese Richtung gestalten möchte, ich sage damit nicht, daß ich so denke, beileibe nicht. Ich finde auch daß die Gegenwart dem Erfolg solch eines Denkens und Fühlens widerspricht aber es ließen sich sicher sowohl für das eine als auch das andere Beispiele finden, die das im entsprechenden Licht zeigen und schon hat man den schönsten Streit. Das meinte ich mit Entwicklung, man muß Entwicklungen sehen können, denn es gibt sie, was heute für seltsam erachtet wird ist morgen selbstverständlich, alles ist irgendwie ideologisch geprägt auch die Wissenschaft. Was haben Sie zudem gegen Theologen? Glauben Sie nicht an Gott oder an überirdische Dinge oder sind Ihnen nur Gottes Vertreter auf Erden suspekt? Wie sieht Ihre Ideologie denn aus, sie scheint mir doch in vielen Aspekten sehr konventionell zu sein, was unterscheidet Sie denn von Elsässer oder anderen? War die germanische Sippe anders strukturiert als die katholische Familie? Worin sehen Sie den höheren Freiheitsgrad, das natürlichere Verhalten, die eigentlicheren Ideale?
Hm, da werden viele Themen auf einmal angesprochen. Sie fragen nach meiner "Ideologie". Meine "Ideologie" ist nicht "Ideologie", sondern schlicht Wissenschaft. Ergänzt durch Philosophie. Und das sind die Grundlagen fortschrittlicher Gesellschaften überhaupt. Welche sollen es sonst sein? Auf meinem Parallelblog "Studiengruppe Naturalismus" schreibe ich in der Randleiste:
"Für die am fortschrittlichsten denkenden Menschen von heute ist alternativlos der Evolutionäre Humanismus das Weltbild der Zukunft. Evolutionärer Humanismus schließt alle Weltbilder aus, die nicht mit dem modernen naturwissenschaftlichen Kenntnisstand zu vereinbaren sind. Er schließt deshalb zwangsläufig nicht nur Religions- und Ideologiekritik mit ein, sondern spätestens seit K.-H. Deschner und Colin Goldener, Robert Trivers, Richard Dawkins, Noam Chomsky, Kevin MacDonald, James Watson und vielen anderen auch Hintergrundpolitik- und Lobbymächte-Kritik."
Ich bin ein begeisterter Anhänger von Richard Dawkins Buch "Gotteswahn". Und ähnlicher Literatur. Ich bin für eine strikte Trennung von Kirche und Staat. Theologen haben an deutschen, vom Staat finanzierten Universitäten nichts zu suchen. Ebensowenig an Schulen. Ebensowenig in staatlich finanzierten Sendeanstalten. Der Jesuitenorden gehört verboten. Und womöglich die Gewalttäterorganisation katholische Kirche selbst. Der derzeitige Staat "hofft" ständig noch auf "Selbstreinigungsprozesse" innerhalb dieser Gewalttäter-Organisation. Das ist absurd. Darauf hoffen wir seit vielen hundert Jahren. Der vorherige Papst gehört vor einen internationalen Gerichtshof gestellt.
Ich kann mir nicht denken, daß diese Forderungen allesamt an Jürgen Elsässer vorbei gegangen sind. Sind sie ja auch nicht. Wenn er es dann noch mit Edel-Katholiken und Theologen hält, hat er nichts von der modernen Welt kapiert. Meines Erachtens. Jürgen Elsässer war einstmals Linker und für einen solchen waren die eben genannten Einstellungen und Forderungen allesamt schon immer selbstverständlich und die grundlegendsten "basics".
Ich mag dieses pompöse und unglaubwürdige "Sich-Umdrehen" nicht. Schon gar, wenn dabei nur eine altbackene Ideologie durch eine noch altbackenere ersetzt wird. Anstatt daß man wirklich voranschreitet. So geht das alles nicht.
Weiteres zu diesen Dingen habe ich u.a. auch erörtert in diesem Artikel:
http://studiengruppe.blogspot.de/2013/07/unser-ludendorffscher-ansatz-teil-2.html
Wenn Sie auch sehen, daß die Völker von Lobbygruppen aufeinandergehetzt werden, dann brauche ich ihnen ja nicht erklären, daß die von mir genannten Patrioten natürlich solche waren, die die Lebensrechte ALLER Völker respektieren, nicht nur ihres eigenen.
Daß winzige Völker viel Wirbel machen können, haben Sie sehr schön und richtig gesagt. Nur SIND wir Deutschen kein winziges Volk. Darum ging es im 20. Jahrhundert und heute, daß wir ein solches werden. Gewiß.
Natürlich gibt es heute viele Menschen, die es gerne sehen, wenn die Völker abgeschafft sind. Solche spricht aber doch offenbar der Elsässer gar nicht an. Es gibt viele andere, die NICHT so denken. Auch wenn deren Meinung nicht so durch die Verstärker-Kästen der modernen Medien in die Welt hinausposaunt werden.
Eine der Existenz von Völkern gleichgültig gegenüberstehende Einstellung ist mit der modernen Wissenschaft, wie ich auf meinen Blogs ständig versuche darzustellen, nicht zu vereinbaren. Sie wird von der modernen Wissenschaft überall widerlegt.
Die Humanevolution, die alles hervorgebracht hat, was uns überhaupt ausmacht, hat immer in Völkern stattgefunden. So viel nur einiges in Kürze.
Nein, ich glaube nicht an "Gotteswahn" und "überirdische Dinge". ;-)
Deshalb stehen ja auch in der Randleiste dieses Blogs die Worte "Schöner leben ohne Mittelalter".
Der Giordano Bruno-Stiftung und vielen ihrer angesehenen Mitglieder fühle ich mich sehr verbunden. Um Ihnen noch eine Schublade anzubieten, die Ihnen offenbar noch nicht besonders bekannt zu sein scheint.
Wissenschaft ist meist schlicht, das haben Sie ganz richtig gesagt.Ob man das mit der Philosophie ausbügeln kann ist die Frage, denn auch diese ist eine verkopfte Angelegenheit. Man muß sich also fragen, was gibt es noch für Erkenntnis-Instrumente die den Verstand ergänzen könnten oder sogar überflügeln? Ich überlasse Ihnen die Antwort.Fortschrittliche Gesellschaften kennzeichnen sich durch Lebendigkeit, Humanismus, Kooperation und Kommunikation, den Umgang mit der Natur und Tieren usw. aber das ist auch nur eine Definition die mir grad so einfällt, waren oder sind die Amish,die Indianer,Aborigines usw. nicht "fortschrittlich"? Was fehlte ihnen denn? Technik und Menschenmassen, Wolkenkratzer und Umweltverschmutzung, Maschinen und Kampflugzeuge, ich weiß nicht...was bedeutet Fortschritt? Sie machen es sich einfach, das meinte ich mit Ihren starren ideologischen Mustern, da ist kein Raum für anderes Denken zumindest in Ihren offiziellen Vorträgen nicht.Was soll zudem "Evolutionärer Humanismus" denn sein, die Evolution selber ist ja schon eine ziemlich umstrittene Sache und ist nun der Humanismus auf evolutionärem Weg entstanden oder wie oder was..wohl kaum. Dawkins halte ich ehrlich gesagt für ein wenig beschränkt (aber modern)jedoch was Sie über die Kirchen usw. sagen hat meine volle Zustimmung, deren Gewalttaten sprengen jeglichen Rahmen und sind zudem das Underlay für Kriege und Völkermord. Diesen Dawkins oder jegliche Evolutionstheorien als Gegenpol zu betrachten ist jedoch falsch, hier kommt doch nur ein allzu verständliches, säkulares Ich-erkläre-mir-die-Welt-Modell mit seiner Pseudowissenschaft daher um andere starre Weltbilder abzulösen. Wissenschaft ist nie neutral und kann es auch nicht sein, insofern ist sie als Hoffungsträger nicht geeeignet, wenngleich sie natürlich einen Stellenwert besitzt oder besitzen sollte.
Was Elsässer betrifft kann ich mir kein Urteil erlauben weil ich ihn nicht kenne, vielleicht holt er Menschen nur dort ab wo sie stehen und die Lobbyisten wie Katholiken usw.sind nurn mal engagierter als andere, vielleicht hat er tatsächliche eine Entwicklung gemacht und es war nicht nur ein "pompöses Sich-umdrehen".Mir ist sicher vieles nicht bekannt, ich lese auch nicht den ganzen Tag und kenne die ganzen Autoren zumeist nicht die Sie anführen. Inwiefern die Evolutionstheorien völkisches Denken wissenschaftlich untermauern wäre mir ebenfalls neu oder das wie Sie sagen in Völkern die humane Evolution stattgefunden hat..ja wo soll sie denn sonst stattgefunden haben, wenn es sie denn gibt und es nicht nur ein gefälliges Konstrukt ist, sich manches zu erklären. Zu Ihrem Ludendorffer-Link, da müßte ich mich erst einlesen, aber ich denke nicht daß Hitler eine solch okkulte Figur war. Erst kürzlich habe ich Reden von ihm gehört die die derzeitige Entwicklung ganz gut und realistisch voraussehen http://www.youtube.com/watch?v=AUPmrafJobA was ich für einen Okkultisten oder von der Lobby eingesetzten Diktator schon erstaunlich finde. Was die Gehirngröße betrifft die ja übrigens zu eigentlich gar nicht machbaren Geburten geführt hat ( jedenfalls nichtmehr ohne Hilfe) gibt es auch Theorien die ganz pragmatisch-realistisch davon sprechen daß die bessere Ernährung dieses befördert hat oder sollte auf "evolutionärem"Weg verhindert werden daß wir die 9 Milliarden Grenze ansteuern? Ich greife nur Punkte aus dem Ludendorffer-Link heraus, da ich die Zeit kaum habe und mich die akribischen Argumentationen erschlagen. Man kann IMMER Argumente finden mit denen man seine Theorie befestigen und verteidigen kann, dann lebt man aber auch in einer Festung.
Diese Korrelationen zwischen allem Möglichen also Monogamie, Intelligenz, Gehirngröße, das sind doch Zusammenhänge die man leicht allenthalben findet und die eigentlich nicht viel aussagen. Sind Sie denn monogam? Und wenn ja warum? Ist Ihnen das bewußt? Bei Ihnen beginnt Geschichte auch erst vor 5000 Jahren, was nun definitiv nicht stimmt, inzwischen weiß man daß es zuvor große Hochkulturen gegeben haben muß. Sie haben halt Ihr Weltbild welches ein immanentes System darstellt nach allen Seiten gut abgesichert, macht das nicht einsam und trägt das dazu bei viele Menschen zu erreichen? Ich frage nur weil ich Sie ursprünglich nicht kritisieren wollte, man aber dazu gelangt wenn man argumentativ erschlagen wird, wobei ich wirklich nicht weiß wie ich zu dem Weg einer konstruktiven Auseinandersetzung mit Ihnen finden könnte, denn Ihre
Meinung steht fest. Ob sie wirklich stimmt, wer sollte das beurteilen können und selbst wenn er all das gelesen hätte, was Sie gelesen haben. Das ist doch eine interessante Frage: wie kommt ein Mensch zu seinem Weltbild? wie kommen zwei Menschen zu einem völlig unterschiedlichen, selbst wenn sie dieselbe Literatur lesen, nunja, für heute genug philosophiert, ich werde Ihren Blog weiterhin zuweilen besuchen.
Sie schreiben
"Wissenschaft ist meist schlicht, das haben Sie ganz richtig gesagt.Ob man das mit der Philosophie ausbügeln kann ist die Frage, denn auch diese ist eine verkopfte Angelegenheit. Man muß sich also fragen, was gibt es noch für Erkenntnis-Instrumente die den Verstand ergänzen könnten oder sogar überflügeln? Ich überlasse Ihnen die Antwort."
Was wollen Sie damit sagen? Wissen Sie keine Antwort? Oder wollen Sie IHRE Antwort auf diese Frage nicht sagen?
Philosophie KANN verkopft sein, muß es aber nicht. So eine schöne Einstiegslektüre wie "Die philosophische Hintertreppe" von Weischedel kann einen darauf aufmerksam machen, daß es in der Philosophie fast immer um mehr geht, als um "Verstandesfragen".
Friedrich Hölderlin zum Beispiel war ein großer Philosoph, der die Philosophien von Hegel und Schelling angeregt hat. Aber er war zugleich wesentlich mehr, er war Dichter.
Nietzsche wird man auch nicht für "verkopft" ansprechen können.
An der Philosophie von Mathilde Ludendorff finde ich durchaus schätzenswert, daß sie neben der Vernunft ausdrücklich und betont ein zweites "Erkenntnis-Instrument", wie Sie sagen, herausstellt. Nämlich das von ihr so genannte "gottahnende Ich", das erfüllt ist von den Wünschen zum Wahren, Guten und Schönen und zum Erleben von Liebe und Haß entsprechend dieser Wünsche.
Der Link, den ich nannte, war rein willkürlich gewählt. Solange man sein Gegenüber kaum kennt, tappt man ja im Dunkeln, was man ihm/ihr eigentlich sagen soll.
Die Frage ist doch, ob es eine vernünftige Alternative gibt zum wissenschaftlichen Weltbild. So weit ich das verstanden habe, haben Sie mir keines genannt. Also ist das wissenschaftliche Weltbild alternativlos. Ob einem nun einzelne Autoren, die es vermitteln, gefallen oder nicht.
Aber wenn Sie sagen "Evolution ist eine umstrittene Sache". - Ja? Für Sie? Als Tatsache an sich? Oder was ist für sie an "Evolution" umstritten. Das müßte man natürlich zuvor wissen, bevor man weiterdiskutiert. Denn darauf baut schon mal alles auf heute in der Wissenschaft, zumindest in der naturwissenschaftsnahen. Bwz., man wird wohl sagen können: in der aller Wissenschaft jenseits der Theologie, die eben keine Wissenschaft ist.
Der Begriff "fortschrittlich" stellt für mich keine moralische Bewertung dar. Alle von Ihnen genannten Kulturen haben einen hohen Wert, Eigenwert. Nach Herder sind Völker "Gedanken Gottes". Und das gilt für jedes Volk, bzw. für jede Volksgruppe.
Aber auch die Amischen repräsentieren natürlich im Prinzip ein Stadium der menschlichen Kulturentwicklung, wie es vor 500 Jahren das "fortschrittlichste" war. Sie wollen bewußt nichts von moderner Naturwissenschaft wissen. Das ist eine bewußte Entscheidung, die sie treffen. Und bei ihnen wäre ich noch am ehesten bereit, die in gewisser Weise zu respektieren. Die sie erhalten sich damit ein fast durchweg lebenswertes Gemeinschaftsleben.
Unsere fortschrittliche moderne Gesellschaft steht vor anderen Problemen. Wir können nicht zurück auf die Kulturstufe der Amischen. So funktionierte die Kulturentwicklung der Menschheit noch nie. Sie ging immer vorwärts, nicht zurück. Also muß man den Weg nach vorne suchen.
Und da denke ich eben, daß jener Weg "Zurück zur Natur", den die Naturwissenschaft heute geht, die beste Orientierung abgeben kann, wenn sie mit einer von der Philosophie beratenenen humanen Welt- und Lebenseinstellung, sowie Moral einhergeht.
Na, soweit in Kürze! :-)
Entschuldigung! Aber wie kommen Sie eigentlich dazu, ausgerechnet auf eine Hitler-Rede zu verweisen. Sie können doch nicht erwarten, daß ich mir jetzt eine 15-minütige Hitler-Rede anhöre, um herauszubekommen, was er so gut vorausgesagt hat.
Natürlich kann ein von Okkulten eingesetzer Diktator richtige Voraussagen machen. Wer, wenn nicht er? All seine astrolgischen und viele politische Berater haben ja ebenso richtige Voraussagen gemacht. Auch im Foreign Office in London hat man richtige Voraussagen gemacht. Gerade solche Voraussagen stimmen ja die Leute ein auf das lammfromme "Hinnehmen" des Vorausgesagten.
Gehirngröße: Die sogenannte Social-Brain-Hypothese, auf die ich mich beziehe, ist heute die vorherrschende Theorie in der Wissenschaft. Früher hat man gesagt, der Mensch hat Intelligenz evoluiert, um Werkzeuge gebrauchen zu können (das sagte ja schon K. Marx). Bis man fand, daß auch schon verschiedenen intelligente Tiere, unter anderem Schimpansen, Werkzeuge benutzen, daß das kein Alleinstellungsmerkmal ist.
Und auf diese Weise ist insbesondere Robin Dunbar, dessen wunderbares Buch "Klatsch und Tratsch" ich immer nur empfehlen kann, darauf gekommen, daß die antreibenden Kräfte zur Gehirnentwicklung die SOZIALEN Herausforderungen waren.
Das Volk wird heute dumm gehalten und nicht ausreichend über die modernen Entwicklungen in der Wissenschaft informiert. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, als sich auf diese zu beziehen und so viel wie möglich darüber zu lesen, was in der modernen Wissenschaft passiert, um auf dem Laufenden zu sein und die Dinge INFORMIERT und auf der Höhe der Wissensgesellschaft UNSERER Zeit erörtern zu können.
Bei mir beginnt die Geschichte nicht vor 5000 Jahren, sondern auf meinem Wissenschaftsblog behandele ich die ersten seßhaften, "vorkeramischen" Kulturen im Vorderen Orient, die etwa vor 10.000 Jahren entstanden sind. Das ist heute der Stand der Wissenschaft, der niemals ins Bewußtsein der breiten Öffentlichkeit gedrungen ist, der LANGE Vorlauf der Hochkulturen, die um 3.200 v. Ztr. entstanden sind.
Natürlich stellt die Wissenschaft ein "Weltbild (dar), welches ein immanentes System darstellt nach allen Seiten gut abgesichert" - aber warum sollte mich das einsam machen? Und wäre das überhaupt ein Kriterium?
Mit allen Menschen, die Wissenschaft ebenso lieben wie ich, fühle ich mich dabei verbunden. Und das sind doch nicht wenige. Das ist, wie ich denke, eine ganz schön große "Verschwörergruppe", diese Wissenschaft.
Und es ist sehr zu hoffen und auch zu erwarten, daß es mehr werden, und daß diese Verschwörung endlich die Macht übernimmt in der Welt. Dazu macht man u.a. Wissenschaftsblogs.
Die Kulturgeschichte der Menschheit hat gezeigt, daß es langfristig wenig Sinn macht, naturwissenschaftliche Erkenntisse zu ignorieren. Die Geschichte geht früher oder später darüber hinweg. Das gilt auch für heute und die "kopernikanischen Wenden" im Welt- und Menschenbild von heute.
Daß es angeborene Begabungsunterschiede zwischen Völker gibt, die evoluiert sind, ist eben für das heutige Weltbild gerade nicht selbstverständlich, denn sonst bräuchte ja wohl der Elsässer auch diesen Kongreß nicht veranstalten, oder?
Es geht bei fast allem um mehr als um Verstandesfragen weswegen ich dem Verstand längst nicht die Bedeutung zumesse wie Sie das offenbar tun und eben auch nicht der Wissenschaft. Meine Antwort auf diese Frage könnte auch darin bestehen, Literatur zu zitieren und mehr oder weniger berühmte Zeitgeister, nur besteht die Gefahr eingeordnet zu werden in bestehende Systeme der Kultur, während ich doch eher auf der Suche bin diese Kultur zu überwinden weil sie nichts Gutes über die Menschheit brachte, oder besser gesagt nichts Optimales, nichts Wahres und Schönes, wie Sie vielleicht sagen würden. Etwas sträubt sich in mir die herrschende Nomenklatur und Bausteine eines vorgefertigten Wertekanons (auf diesen Instrumenten Sie perfekt spielen können)zu übernehmen oder auch nur zu akzeptieren, denn wo kommen wir da hin? Doch nur zu einem "Schlagabtausch" herkömmlicher konventioneller Klischees oder meinen Sie nicht? Immerhin räumen Sie ein das Kultur nicht alles ist, wenn Sie sagen daß die von mir genannten Völker auch Vorteile haben (ein intaktes Gemeinschaftsleben z.B.). Was Friedrich Hölderlin betrifft, mir gefallen seine Gedichte aber wie hat er gelebt und was ziehen wir für Schlüsse daraus für die Gesellschaft in der er lebte, ja im Grunde für alle Kultur? Was geht in all den Kulturen die wir kennen eigentlich kaputt oder welche Elemente fehlen damit für den Einzelnen so etwas wie "Lebensglück" entstehen kann, denn nur darum geht es doch in Wírklichkeit und da hapert es einfach gewaltig. Dieses "Glück" (ich setze das absichtlich in Anführungszeichen, weil ich es evtl. anders bezeichnen würde mich aber keiner "Richtung" anschließen will) ist doch keine Definitionsfrage sondern eine natürliche "Einrichtung" wenn man es nur ließe...aber man läßt es nicht und das ist das eigentliche Problem, finde ich. Dawkins und die Evolutionstheorien sowie im Grunde fast jegliche "Theorie" ist da wenig hilfreich, wozu muß man etwas "erforschen" das man schon hat? Sowas machen nur Idioten oder eben solche die "es" nicht haben, denen man es genommen hat und das scheint das Ergebnis von Kultur zu sein und mit ihr das "Leiden" das ja doch vielen so gefällt.Um nun etwas konkreter zu werden, bemühe ich mich um diejenigen Wissenschaften die das beweisen können (was verrückt ist und schwerst kulturverdächtig, denn wozu? wenn doch niemand sich "überzeugen" läßt oder haben Sie das schon mal erlebt? wenn derjenige nicht eh schon auf "Ihrer Schiene" war?)die bspw. beweisen, daß ein Kleinstkind/Baby viel mehr Zuwendung braucht um auch nur ansatzweise auf die Idee zu kommen eine Frau könne mehr als ein Kind in ihrem Leben haben was die Weltbevölkerung wieder ins Gleichgewicht mit der Natur brächte und sie sehen es sicher deutlich, noch ganz andere Vorteile hätte. Sicher kommen sie jetzt gleich mit Berechnungen und Reproduktionsraten aber betrachten Sie doch die Welt wie überfüllt sie ist. Oder interessiert Sie das nicht als Wissenschaftler? Des weiteren interessieren mich alle Wissenschaften die sich mit Ressourcen der Natur befassen mit ihrem Wohlbefinden und ihrer Ausbeutung durch den Menschen usw. Das sind für mich die letztendlichen "Götter" nach denen wir uns richten sollten, das reine Wasser, die Bäume usw. Die Natur braucht uns nicht, wir sind alle einfach zu arrogant. Die Kulturentwicklung ging in der Tat immer vorwärts in ein nicht mehr lebbares Leben es sei denn man verschließt nicht nur die Augen sondern die Seele und alles was einem gegeben ist.
"Etwas sträubt sich in mir, die herrschende Nomenklatur und Bausteine eines vorgefertigten Wertekanons (auf diesen Instrumenten Sie perfekt spielen können)zu übernehmen oder auch nur zu akzeptieren, denn wo kommen wir da hin?"
Wo wir damit hinkommen? Zu einer humaneren, aufgeklärteren Gesellschaft. Ich weiß schon, die Feinde des kulturellen Fortschritts haben auch Leute wie Sie - offenbar - so "desillusioniert", so um allen Glauben an eine bessere Welt in DIESER Welt gebracht, daß sie dann offenbar gleich den ganzen Ballast insgesamt abwerfen wollen und - am liebsten - wieder eine glückliche harmonische Landkommune gründen würden (wenn es ihnen gelänge) und sich vom Rest der Welt am Arsch lecken lassen würde (es gibt dazu eine schöne Novelle von Karl Springenschmid, deren Schlußsätze lauten: "Ich hab die Welt gern. Darum kann auch sie mich gern haben.")
Wer nicht die Kraft hat, ihm Rahmen der "herrschenden herrschende Nomenklatur und Bausteine eines vorgefertigten Wertekanons" zu agieren, weil er schon dort überall den Wurm der Verwesung sieht, nun, der muß sich eben wohl auf eine einsame Robinson-Insel zurückziehen. Schon klar. Ist vielleicht gar nicht einmal der schlechteste Weg.
Aber dazu habe ich mir von meinen Eltern nicht zehn Jahre lang ein Universitätsstudium bezahlen lassen. Dazu haben mich Universitätsprofessoren viel zu sehr von der Wissenschaft begeistern können und von der Philosophie, als daß ich in Pessimismus und Desillusionierung verfallen könnte, wenn ich nur allein auf die Wissenschaft für sich sehe.
Wir erleben in unserer Generation Jahrtausend-Ereignisse in der Wissenschaft. Wir wissen endlich, woher wir kommen. Keine Generation wußte das so gut wie wir. Ich sehe keinen Grund zur Desillusionierung. Der übernommene Wertekanon, der sich da nennt Wissenschaft, ist schlichtweg begeisternd. Man muß sich von niemanden einreden lassen, daß da irgend etwas langweilig wäre oder "perspektivlos".
Mir geht es auf meinen Blogs auch gar nicht in erster Linie darum, andere zu überzeugen, sondern mir selbst Rechenschaft abzulegen. Etwas habe ich selbst um so besser verstanden, um so deutlicher ich es ausformuliert und für andere verständlich dargestellt habe. Wenn andere davon profitieren, um so besser. Wenn nicht, nicht.
Dieser polemischere politische Blog ist nicht das geistige Zentrum, um das ich gravitiere. Aber es ist doch deutlich, daß die Wissenschaft sehr konkret Politik verändern kann:
Guttenberg mußte gehen, weil er gegen Prinzipien der Wissenschaftlichkeit verstoßen hatte. Und so inzwischen noch einige andere. Die vielen Überlebenden von sexualisierter und ritueller Gewalt profitieren ebenfalls von dem wissenschaftlichen Fortschritt.
Ich finde, am wissenschaftlichen Fortschritt gibt es überhaupt nichts kleinzureden.
Also "diese Kultur" muß meines Erachtens keineswegs etwa deshalb überwunden werden, "weil sie nichts Gutes über die Menschheit brachte". Sie brachte unendlich viel Gutes über die Menschheit. All das Gute möchte ich keinen Tag missen.
Hölderlins Erkenntnisse sind überzeitlich noch für uns heute gültig. Das hat der Philosoph Dieter Henrich in den letzten Jahrzehnten herausgearbeitet in seinen Büchern. Hölderlins philosophischer Ansatz ist - im Gegensatz zu dem von Hegel und Schelling - auch vollständig mit dem modernen naturwissenchaftlichen Denken zu vereinbaren.
Nehmen Sie nur einen solch begeisternden Text wie "Das älteste Systemprogramm des Deutschen Idealismus". Hölderlin suchte nach einer neuen Religion, nach einer vollständig neuen Kultur, nach einem Denksystem, das all die schlechten Tendenzen in der modernen Kulturentwicklung überwindet und ihnen positive Kräfte gegenüberstellt.
So etwas können Orientierungspunkte sein. Ich halte es für hilflos, sich außerhalb des Rahmens unserer Kultur stellen zu wollen. Dann kann ich mich auch in einem Raumschiff ins Weltall schießen lassen und sehen, was passiert.
Nein, festgegründet in DIESER Welt, in DIESER Zeit haben wir unser Leben zu gestalten. Und wir haben nur DIESES Leben. Es bleibt gar nicht so viel Zeit, aus diesem Leben etwas Vernünftiges zu machen. Denn bevor wir vielleicht so weit sind, daß wir etwas Vernünftiges aus ihm machen, ist es vielleicht schon wieder vorbei.
Der äußere Rahmen unseres Lebens ist festgelegt, den können wir kaum verändern. Dennoch bleiben viele Spielräume, Freiheitsgrade. Und die, ja, die versuche ich auszuschöpfen, auch auf meinen Blogs.
Der Freigeist und Antichrist Friedrich der Große hat übrigens gesagt: "Es ist nicht wichtig, daß ich glücklich bin in meinem Leben. Wichtig ist, daß ich meine Pflicht tue." Das ist auch ein Ansatz, den ich nicht gar so verachtenswert finde.
Das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl von Menschen kann auf sehr inhumane Weise erreicht werden. Es sieht ja so aus, als solle es in unserer Wohlstandsgesellschaft erreicht werden ... Und dabei läuft VIEL schief. Weil wir uns - u.a. - der Verantwortung (also der Pflicht) für diesen Planet nicht ausreichend bewußt sind.
Gemeinhin hält man die humane aufgeklärte Gesellschaft für den Nabel der Welt und denkt, es gäbe eine stringente Entwicklung die so oder so irgendwie via Evolution etc. stattfand, nach dem Motto "Vom Neandertaler zum modernen aufgeklärten Homo sapiens" in hübschen Entwicklungsschritten wie im Bilderbuch eben. Die Wahrheit scheint mir aber eine ganz andere zu sein, die alten Hochkulturen sind untergegangen und wir berappeln uns zum X-ten Mal um wieder auch nur auf ein Minimum damaliger Höhe zu gelangen, was aus irgendwelchen Gründen nicht allzu publik gemacht wird. Sie haben mich insofern gut erkannt, an eine bessere Welt in DIESER glaube ich tatsächlich nicht, eher an eine schlechtere. Ich bin ein Feind jeglichen Kollektivismus und moraltümelnder Gemeinschaftsmeierei, "Du bist nichts Dein Volk ist alles" kommt nicht von oben sondern kann einem vielleicht in bestimmten Situationen ein aus dem Herzen kommendes Bedürfnis sein aber nur dann lasse ich das gelten. Die Momente in denen so etwas stattgefunden hat in der Geschichte (und es gab sie in unserer)waren ein Zurückgeben an die Gemeinschaft was man bekommen hatte und gekennzeichnet vom Wunsch nach Erhalt der Errungenschaften und des guten Lebens und niemals umgekehrt, der Einzelne darf nie Sklave der Gemeinschaft sein sondern immer nur frei. Freiheit ist das höchste Gut einer Gemeinschaft, individuelle Freiheit. Es ist nicht der Wurm der Verwesung den ich in der Kultur sehe sondern ich halte ein solches Leben einfach für falsch, für einen gewissen Irrtum, den man sich mit allen Mitteln zurechtbiegt, mit Verdrängung, mit den sogenannten Kulturtechniken, Sublimierung,Wissenschaft und Kunst, all das. In der Tat würde ich gern auf einer Insel in der Natur leben wie die Trobriander.Das Wort Begeisterung enthält "Geist" dieser steht bei Ihnen eindeutig im Vordergrund. Sie schreiben um sich Rechenschaft abzulegen, das ist ehrlich und sinnvoll. Wie lange machen Sie das schon? Ich habe den Eindruck Sie schaffen sich einen Rahmen und ein festgefügtes Weltbild, das Sie dazu passende Fakten immer wieder ergänzen. Sie sitzen fest in diesem Leben, nichts kann Sie groß erschüttern mit solch einem Denken nicht. Aber irgendetwas Ungewisses wird sich in Ihrem Innern doch finden, ein Rätsel, eine Schwäche, etwas Unentdecktes. In einer Kultur ist es doch ein wenig wie in einer geschlossenen Anstalt, das immanente System kreist in sich selbst, Politik, Wissenschaft alles hängt zusammen in diesem unausgesprochenen Konsens unsinniger Taten und Denkweisen. Der Begriff der "Pflicht" erscheint mir etwas schwammig, es gehört zur Freiheit sich auch gegen seine Pflicht entscheiden zu können. Hölderlin-ja- ich sollte mehr von ihm lesen, aber ich sage noch einmal, wie hat er gelebt? wie hat er sich gefühlt jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und so gesehen haben wir nicht die Pflicht glücklich zu sein uns wohl zu fühlen, ist das nicht, wenn es einen gibt, Gottes Wille oder besser der Wille der Natur. Wieso stecken wir unsere Energien in so viele sinnlose Dinge, anstatt uns im SEIN zu üben, im Einssein mit der fließenden Energie die kaum einer kennt,jemals wirklich gekannt hat. Das ist eben Kultur, darauf zu "verzichten" - oder nicht, denn wie kann man auf etwas verzichten das man gar nicht kennt weil es einem im Vorfeld des Vorfeldes schon genommen wird.
Übrigens finde ich auch die Rechte des Einzelmenschen gegenüber der Gemeinschaft und die Rechte der Gemeinschaft gegenüber denen des Einzelmenschen und seiner Seele vergleichsweise gut gegeneinander abgegrenzt in der Philosophie von Mathilde Ludendorff. Sie wendet sich auch ausdrücklich gegen die beiden Extreme "Du bist nichts, dein Volk ist alles" und "Du bist alles, dein Volk ist nichts". Kollektivismus wird außerordentlich scharf abgelehnt. Geistesfreiheit und die Freiheit der Persönlichkeit des einzelnen und ihrer Entfaltung wird ein sehr hoher, ja der höchste Wert zugesprochen.
Was Sie darüber jedenfalls schreiben, findet meine volle Zustimmung.
***
Aber Sie wollen noch auf anderes raus. Sie schreiben "Aber irgendetwas Ungewisses wird sich in Ihrem Innern doch finden, ein Rätsel, eine Schwäche, etwas Unentdecktes."
Mache ich denn wirklich den Eindruck, als gäbe es so etwas bei mir nicht? Mir war schon die Idee gekommen, einmal auf Ihre Kommentare mit einem Videoblog zu antworten, dann kommt das vielleicht authentischer rüber. Vielleicht mache ich das noch mal.
Aber ich merke, daß Ihr Einwand schon etwas Wesentliches anspricht.
Schlagen wir uns denn nicht alle auch mit Zweifeln herum? Auch sehr persönlicher Art? Oder verdrängen wir die nur? Vielleicht um so älter wir werden, um so mehr?
Hm, einen persönlicheren Blogartikel hab ich mal hier geschrieben
http://studiengruppe.blogspot.de/2011/09/habe-ich-seele.html
Aber ich glaube, der triffts auch noch nicht genug. Aber in diese Richtung müßte es gehen, wenn ich Sie recht verstehe. Und damit, würde ich sagen, hätten Sie vollkommen recht.
Nein, es ist natürlich absurd, wenn ich mich hier aufführen würde, als wenn ich irgend etwas wüßte. Da haben Sie schon recht ...
Bloggen und Internetkommentare schreiben, verleitet zu viel hohler Rechthaberei. Ganz ohne Frage. Damit ist im Grunde gar nichts geholfen ...
Sie hatten noch das Thema Monogamie angesprochen. Dazu will ich noch etwas sagen.
Um so mehr man sich mit naturwissenschaftlicher Forschung beschäftigt, um so mehr lernt man unterscheiden zwischen SEIN und SOLLEN. Das heißt: Nicht weil Monogamie die Evolution in vielen Punkten entscheidend vorangebracht hat, muß sie per se schon im menschlichen Leben "höherwertig" sein als Polygamie. So denke ich jedenfalls nicht.
Ich würde es anders interpretieren: Diese Forschungsergebnisse könnten ein Gegengewicht bilden gegen das ständige Denunzieren und Lächerlichmachen monogamer Lebensweise in der heutigen westlichen Kultur und Unkultur (Hollywood).
AUCH Monogamie ist ein lebenswertes Prinzip. Das könnte ruhig mehr zum kulturellen Ideal erklärt werden, als es das heutzutage wird. Und das ginge eben heute auch, ohne dies durch monotheistische Bibellehren zu motivieren. (Sondern eben eher durch evolutionäres Denken.)
Ich glaube, es ist ein großes persönliches Lebensglück, wenn es einem gelingt, eine lebenslang monogame, menschlich wertvolle Ehe einzugehen. Mir selbst ist das nicht gelungen, obwohl ich bis etwa zu meinem 30. Lebensjahr fest davon überzeugt gewesen bin, daß es mir gelingen könne.
Aber dazu gehören bekanntlich - zwei!!! :-)
Robin Dunbar hat sich Gedanken darüber gemacht, WARUM eigentlich monogame Lebensweise - etwa bei Vögeln - mit Gehirngröße korreliert. In meinen Worten ausgedrückt würde ich sagen: Ja, es bedarf erheblich größerer Anstrengungen lebenslang nicht untreu zu werden, als untreu zu werden. Und womöglich gelingt das Tieren mit größerem Gehirn/Intelligenz besser. Naja. Ein weites Feld.
Jedenfalls möchte ich meine großen Anstrengungen bis zum 30. Lebensjahr, das genannte Ideal zu erreichen, nicht missen in meinem Leben und würde sie jederzeit wieder erbringen. Es hat mir das einfach saugut getan. Nach jeder Beziehung hin. Und ich würde es jedem jungen Menschen ebenfalls empfehlen, diese Anstrengungen auf sich zu nehmen.
Recht beachtlich wie Sie mit Ihrer Fähigkeit sich schriftlich auszudrücken den Kern meiner Aussagen extrahieren und zumeist sogar richtig treffen. Da haben wir mit Mathilde von Ludendorff doch etwas gemeinsam hinsichtlich des Individualismus.Es ist merkwürdig hier so öffentlich sich zu einigermaßen persönlichen Dingen auszutauschen, Sie sind das offenbar gewohnt, wenn ich den Artikel über die Seele lese. Ich finde das sehr mutig. Die Wandervogel- und Jugendbewegung war ein wesentlicher Bestandteil einer sehr wichtigen und schönen Entwicklung wie ich schon immer fand, wenngleich mit Hans Blüher dort ja auch die Grundstene zu den Männerbünden gelegt wurden, wozu Sie- wenn ich mich recht erinnere - auch einiges auf Ihrem Blog geschrieben haben. Sie machten auf mich schon den Eindruck als würden Sie ein Denksystem vertreten das in sich kohärent und für Sie stimmig nicht viel andere Argumentationen zuläßt, aber vielleicht irre ich mich. An irgendetwas muß man sich schließlich orientieren, zumeist sind das wenn man jung ist andere Menschen und bestimmte Werte. Die Schilderungen von der Weide, den Büchern, dem Haflinger und Ihre Suche nach der Seele ist romantisch und anrührend. Und dann kommen die Frauen ins Spiel von denen eine Sie wohl besonders faszinierte. Philosophie und Naturwissenschaft können auf höchst unterschiedliche Art und Weise in Beziehung gesetzt werden. Inwiefern dadurch die Seele gerettet werden kann, erschließt sich mir nicht, dazu habe ich wohl ein zu natives, naturalistisches oder auch animistisches Denken und Fühlen, die Seele ist für mich insofern eine fühlbare Tatsache, es ist womit man sich wortlos verbunden fühlen kann obwohl man unterschiedlicher Meinung ist, es ist schon ein Rätsel das ungelöst ist. Meine Unterstellung war wohl voreilig, Sie kommen sehr intellektuell rüber. Sie wissen wirklich etwas und mehr als die meisten bei gleichzeitiger Selbsterkenntnis, dss wirkt sehr eloquent. Aber ob Sie wirklich bereit wären Standpunkte nur durch (die besseren) Argumente zu ändern, wage ich dennoch zu bezweifeln. Monogamie wird heute lächerlich gemacht, das mag sein und vielleicht sollte es zum "kulturellen Ideal"erhoben werden und ob evolutionäres Denken oder Bibellehre das "rechtfertigt" halte ich nicht für den Punkt, sondern es ist ganz einfach so, daß der passende (also wirklich im allertiefsten Sinne) seelenverwandte Partner gefunden werden muß und das ist eben nicht sehr oft der Fall, denn einfach nur mit irgendwem monogam zu sein und einfach nur weil es ein Ideal ist, das hat noch nie funktioniert. Vielleicht kommt es deswegen heute zur eher polygamen Einstellung, weil man sich dessen bewußt wird durch eine größere individuelle Freiheit in dem Bereich, WIE schwer und selten es doch ist den/die Richtige zu finden und so wird eben gesucht was das Zeug hält (auf Teufel komm raus). Meinten Sie das mit der Anstrengung, das Ideal zu erreichen?Ich denke daß hinter den entsprechenden(auch polygamen)Aktivitäten tiefere Sehnsüchte stecken.
"... denn einfach nur mit irgendwem monogam zu sein und einfach nur weil es ein Ideal ist, das hat noch nie funktioniert ..."
Vollkommene Zustimmung meinerseits.
Daß ich mich so persönlich mitteile, mache ich nicht sehr oft - keineswegs. Ich hatte gezögert, das überhaupt zu vertiefen.
Aber Sie hatten sehr direkt gefragt und ich sehe einfach auch die Notwendigkeit, über die naturwissenschaftlich feststellbaren Tatschen hinweg (die ja hier zumeist im Vordergrund stehen) auch die seelischen Bereiche zu thematisieren. Der genannten Blogartikel war dazu nur ein - wohl noch recht ungenügender - Versuch. Vielleicht kriege ich das künftig noch mal irgendwie besser hin.
- Ich habe mich einmal sehr gründlich mit dem Volk der Tuareg beschäftigt, das in der Zentralsahra lebt und insbesondere das Verhältnis zwischen Mann und Frau sehr hoch kultiviert hat. Denn als Kamel- und Ziegen-Hirten müssen die Menschen mit ihren Tieren dort viele Stunden des Tages oder viele Tage des Jahres in der Einsamkeit der Wüste und getrennt vom anderen Geschlecht verbringen. Und es scheint, daß sie ein Gegengewicht gegen diese starke Vereinsamung in der Kultivierung der Beziehung zwischen Mann und Frau gefunden haben.
Die Stellung der Frau ist dort jedenfalls eine ganz andere als "sonst" im Islam, das hatte mich sehr begeistert. Nicht die Frauen gehen dort verschleiert, sondern die Männer.
Und dort ist es nun so, daß es durchaus ebenslang monogame Ehen gibt. Andererseits auch Frauen, die nacheinander zwanzig Ehen eingehen. Keine von beiden Lebensformen wird von den Tuareg höher oder niedriger bewertet, so weit ich das übersehen kann. Aber sie werten das Verhältnis zwischen Mann und Frau an SICH außerordentlich hoch.
Ein christlicher, katholischer Missionar, der es auch dort mit seinem Zölibat sehr ernst nahm, wurde zuerst von allen Frauen recht stark angeflirtet, und als er darauf nicht so einging, wie erwartet, geradezu als "Monster" angesehen, wie er selbst berichtet.
Bezeichnenderweise starb dieser Missionar dort sehr früh. Aus dem Lebens- und Kraftquell der Liebe zwischen den Geschlechtern hatte er nicht getrunken.
Und das ist, glaube ich, der entscheidende Punkt. Ich habe die Tuareg immer für sehr vorbildlich gehalten auch für unsere moderne Gesellschaft, von der ja Nietzsche gesagt hat: "Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt."
Wenn Sie Lust haben, schreiben Sie mich ruhig auch privat an - ingo_34 at yahoo.de - dann kann man sich gegebenenfalls noch mit weniger Umschweife austauschen.
Jedenfalls scheinen Sie mir ein sehr interessanter Gesprächspartner zu sein.
@ Anonymer, 11.09.2013, 13:08.
Von „Lebensglück“ sprechen sie in dem Sinne, daß es „nur darum ... doch in Wirklichkeit“ ginge (**), und auch das stimmt so nicht. Das, worum es Lebewesen geht bzw. gehen muß oder gehen sollte, kann nur sein, ihr Leben möglichst so zu leben, wie sie es leben wollen, doch wenn man dieses Wollen schon wieder nur vom „Lebensglück“ abhängig macht - wie Sie -, dann werden dadurch wieder allen möglichen Ideologen Tür und Tor geöffnet. Soviel ist sicher. Das „Glück für alle und jeden“ - damit ist doch stets das Volk in die Falle gelockt und ausgebeutet, oft auch getötet worden. Deshalb sage ich: Man sollte nicht zu große Ziele anpeilen, wenn man schnell Gefahr läuft, sich damit zu abhängig zu machen, denn das scheint ja im Abendland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts eine Pflichtübung zu sein und zum Pflichtprogramm eines jeden Volksverführers zu gehören.
Bauto Bechermann
@ Ingo Bading.
Was Sie auf dieser Seite geschrieben haben, gefällt mir - größtenteils - sehr, und daß sie in Ihrer Personenbeschreibung beispielsweise Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Werner Heisenberg, Konrad Lorenz, Hoimar von Ditfurth als „Geistesväter“ oder Vorbilder und die „Philosophie des Evolutionären Humanismus, allerdings nicht in seiner atheistischen, sondern sehr betont in seiner religiös-metaphysisch-pantheistischen Spielart“ (**) erwähnen, ist mir sehr sympathisch. Da wir also bezüglich der philosophischen und wissenschaftlichen Ausrichtung sehr viel Ähnlichkeiten haben, wundert es mich doch schon sehr darüber, daß Sie manchmal so vernagelt mit bestimmten Themen umgehen.
Verzeihen Sie mir die folgende Frage, falls sie Ihnen zu intim ist: Sind Sie vielleicht zu sehr auf fixiert statt interessiert, zu sehr fanatisiert statt begeistert?
Das, was Sie gegenüber Mesch ut Mesket am 03.11.2013, 16:19, geäußert haben, richte ich jetzt an Sie: „Ich glaube, es gibt noch einige Mißverständnisse zwischen uns, kann die aber nicht so auf die Kürze alle ausräumen.“ **
Freundliche Grüße!
Bauto Bechermann
Lieber Herr Bechermann,
bei welchen Fragen oder Themen bin ich Ihrer Meinung nach zu fixiert oder fanatisiert?
Lieber Herr Bading.
Das müßten Sie eigentlich selbst herausfinden können, weil Sie ja meine Kommentare gelesen haben und ich mich nur auf die Texte beziehe, die ich auch kommentiert habe. Ich habe das mit der Fixierung und dem Fanatismus genauso gemeint, wie ich es geschrieben habe. Also noch einmal: „Sind Sie vielleicht zu sehr fixiert statt interessiert, zu sehr fanatisiert statt begeistert?“ Zur Erinnerung: Lesen will gelernt sein!
Um Ihre Frage ganz genau zu beantworten, müßte ich jetzt alle die von Ihnen so bezeichneten „Fragen oder Themen“, die ich kommentiert habe, heraussuchen. Ich habe Sie ja in meinen Kommentaren hin und wieder darauf angesprochen, wenn auch nicht immer auf direkteste Art. Also müßten Sie meine Kommentare nur noch einmal lesen. Aber nicht vergessen: Lesen will gelernt sein!
Eine andere Möglichkeit zur genaueren Beantwortung Ihrer Frage besteht darin, daß Sie sich dann, wenn Sie meinen, interessiert oderbegeistert zu sein, fragen, ob sie nicht eher fixiert oder fanatisiert sind. Aber genau das geht ja ohnehin aus meiner Frage bereits hervor. Also noch einmal: „Sind Sie vielleicht zu sehr fixiert statt interessiert, zu sehr fanatisiert statt begeistert?“ Zur Erinnerung: Lesen will gelernt sein!
Freundliche Grüße!
Bauto Bechermann
Tja, entschuldigen Sie, ich hatte nicht mehr alles nachlesen wollen und das, was ich in Erinnerung habe, kommt mir zu belanglos vor.
Rechtskonservativ war ein Thema. Dann hielten Sie mich, glaube ich, für zu wissenschaftsgläubig.
Und Sie widersprachen meiner These, daß rechtskonservativ heute gleichbedeutend ist mit konservativ-christlich. Falls dazu noch etwas zu sagen sein soll: Lesen Sie doch einfach die JF oder EF oder IfS und was es noch an "Vordenkern" so geben sollte.
Naturwissenschaftsnahe Argumentation sieht meines Erachtens anders aus, als sie dort gepflegt wird. Und das ist verständlich, will man doch wie Merkel sein christliches Weltbild nicht gefährdet sehen.
Ach, mir ist meine Zeit für solche Themen zu schade. Und wenn Sie sie ja noch nicht einmal freundlicherweise wiederholen wollen, werden Sie Ihnen wohl selbst auch nicht besonders wichtig sein.
Sollten Sie häufiger hier auf dem Blog kommentieren (oder meinetwegen auf Facebook), lernt man sich ja nach und nach besser kennen und kann dann womöglich auch besser einordnen, worauf der andere überhaupt hinaus will. Bei Ihnen ist mir das ja, ehrlich gesagt, noch nicht so richtig klar geworden.
Ach ja, den Untergangs-Prognostiker Spengler verteidigten Sie, wenn ich mich recht erinnere. Und ich darf ihn keinen Propheten nennen. Naja. Auch so ein langweiliges Thema. Entschuldigung! Und Sie verteidigten Ihre geistreiche These, daß man statt des Begriffes Intelligenz auch den Begriff "geistreich" verwenden könne.
Bitteschön, damit können Sie ja zu einem geistreichen Oswald Spengler-Blog gehen, aber auch dafür ist mir die Zeit zu schade. Geistreich kam mir das alles bislang wahrlich nicht besonders vor. Außer daß Sie mir das GEFÜHL gaben, Sie fänden einiges von dem, was mir Wesentlich ist, auch selbst wesentlich.
Aber so lang man den anderen nicht richtig kennt, lassen sich ja auch solche Aussagen kaum richtig einordnen.
Außerdem halte ich die Schnittmengen zwischen Spengler-Verehrern und mir für denkbar gering. Und das soll mir auch sehr recht sein.
Sie nehmen sprachliche Formen nicht sehr ernst - das ist ein Problem, jedenfalls hätten wir uns mittlerweile schon mehrere Sätze sprabe können, wenn Sie es mit der Sprache einmal genauer nähmen. Ich bewertete die beiden Adjektive „intelligent“ und „geistreich“ in ihrer Semantik - ja, richtig -, aber hauptsächlich in dem Kontext, in dem Bornposthumously „geistreich“ gemeint hatte, was zu einer Abgrenzung zu „intelligent“ nötig machte. Leider lesen Sie nur sehr oberflächlich, weshalb man immer hinterher erklären muß, wie man was gemeint hat, obwohl aus dem zuvor geschriebenen Text bereits eindeutig die Bedeutung hervorging. Ein solches Gespräch ist sehr unökonomisch. Deshalb wollte ich mir auch ersparen, Ihnen wieder eine Möglichkeit zu geben, aus meinem Text wieder alles Mögliche abzuleiten, nur nicht das, was an Bedeutung wirklich drin und dran ist.
Das „christliche Weltbild“ - damit scheinen sie ja ein ganz großes Problem zu haben. (Ich weiß jetzt schon, daß Sie auch aus diesem Satz garantiert wieder das Falsche „ableiten“ werden.) Gehen Sie doch sachlich darauf ein und nicht immer nur ideologisch, UNwissenschaftlich.
Gleiches gilt für Oswald Spengler. Laut einiger Ihrer Aussagen sind Sie von Goethe und Nietzsche überzeugt und von Spengler nicht, obwohl der nichts anderes als ein Goetheaner und Nietzscheaner war. Er schrieb dazu u.a.: „Zum Schlusse drängt es mich, noch einmal die Namen zu nennen, denen ich so gut wie alles verdanke: Goethe und Nietzsche. Von Goethe habe ich die Methode, von Nietzsche die Fragestellungen, und wenn ich mein Verhältnis zu diesem in eine Formel bringen soll, so darf ich sagen: ich habe aus seinem Augenblick einen Überblick gemacht ....“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1917, S. IX). Meiner Meinung ist Nietzsche derjenige, auf den Sie so sauer sein müßten, weil er den Untergang sogar ausdrücklich begrüßt hat - als Amor fati (Schicksalsliebe). Es ist ja nicht nur der Untergang, sondern vor allem die mit ihm verbundene Schicksalsliebe, gegen die Sie sich wehren. Aber Sie suchen sich diejenigen aus, die in ihr ideologisches Konzept passen. Und das ist ein Problem, wie auch Mesch ut Mesket bereits be- und anmerkte (16:00). Wenn Sie wirklich ein Freund von Wissenschaft und Philosophie wären, müßten Sie dieser Be- und Anmerkung zustimmen. Stimmen Sie ihr nicht zu, dann können Sie kein Freund von Wissenschaft und Philosophie, sondern nur noch ein Ideologe oder religiöser Fundamentalist sein. Ich habe hiermit jetzt nicht Spengler verteidigt, wie Sie mir völlig zu Unrecht zu unterstellen versuchen, sondern etwas korrigiert.
Außerdem habe ich nirgendwo behauptet, daß ich ein Spnegler-Verehrer bin. Wie kommen Sie auf die Schnapsidee. Und selbst wenn, sollten Sie Ihre Vorurteile, die ebenfalls von UNwissenschaftlichkeit zeugen, zunächst vergessen und es gefälligst mir überlassen, dies zu sagen.
Wenn Ihnen die Zeit wirklich „zu schade“ wäre, dann hätten Sie nicht geantwortet. Sie sind halt sehr eitel. Ihnen braucht man nur zu schmeicheln und - zack - beißen Sie an.
Freundliche Grüße!
Bauto Bechermann
Naturwissenschaftsnahe Argumentation begrüße ich auch, aber ob Sie selbst ein naturwissenschaftsnaher Argumentierer sind, läßt sich durchaus bezweifeln, wie ich schon mehrfach angedeutet habe. Wer sich ein bißchen Naturwissenschaft in seine ideologische Suppe bröckelt, ist noch kein naturwissenschaftsnaher Argumentierer, sondern eher ein Scharlatan oder eben ein Ideologe.
Ich werde mich auf Ihren Blogs noch ein wenig umsehen und mich eventuell später noch einmal melden.
Freundliche Grüße!
Bauto Bechermann
Wollen Sie hier ein neues Nietzsche-Bild propagieren? Sein Zarathustra lehrte den Übermenschen. Der dürfte mit Untergang vergleichsweise wenig zu tun haben.
Hat Spengler etwa auch vom Übermenschen gesprochen? Habe ich noch nie gehört.
Und gesetzmäßige Lebensphasen und Alterstod von Kulturen und Völkern hätten schon Goethe und Nietzsche gelehrt? Auch davon weiß ich nichts.
Schicksalsliebe. Ebend, ebend. Sie bringen es noch mal schön auf den Punkt. - Was gäbe es am Schicksal der heutigen Gesellschaften und Kulturen Nordhalbkugel zu lieben? - ???
Und wenn ich der "Schicksalsliebe" nicht zustimme, bin ich kein Freund von Wissenschaft und Philosophie.
Mit solchen Sätzen erleichtern Sie es einem gewiß nicht, Sie überhaupt nur irgendwie besser einordnen zu können. Was sollen auch so allgemeine Phrasen?
Irgend etwas sagt mir, daß Sie von Grund auf rückwärts gewandt sind. Was mir das sagt, weiß ich nicht. Aber auf solche Intuitionen kann ich mich in der Regel verlassen.
"Wozu rückwärts gewandte Leute?" könnte ich im Tonfall von Nietzsche fragen.
Ich habe an keiner Textstelle behauptet, daß ich „ein neues Nietzsche-Bild propagieren“ will. Wie kommen Sie denn auf den Unsinn. Was ich will, ist doch eindeutig aus meinem Text herauszulesen, aber Sie können ja nicht richtig lesen, wie ich schon des öfteren gesagt habe. Deuten Sie doch nicht immer Dinge in Aussagen hinein, die darin gar nicht enthalten sind - meistens sogar noch nicht einmal im entferntesten Kontext. Ich habe auch an keiner Stelle behauptet, daß ich ein „Spengler-Verehrer“ bin, wie Sie mir mittlerweile mehrere Male dreist unterstellt haben. Nietzsches „Zarathustra“ ist nur eines von vielen seiner Werke, und es ist in alle möglichen Richtungen interpretierbar; doch ausgerechnet dieses Werk nehmen ausgerechnet Sie her, um Nietzsche einzuklassifizieren. Das ist ziemlich armselig. Nietzsches Amor fati dagegen ist in allen philosophischen und literarischen Kreisen bekannt und wissenschaftlich akzeptiert, d.h. es ist nicht so in alle Richtungen interpretierbar wie Nietzsches Zarathustrawerk.
Es ist schon bezeichnend, daß Sie sich hinter allem Möglichen verstecken, von dem sie glauben, daß es Sie unangreifbar macht. Hinter Nietzsche kann man sich gut verstecken, hinter der Naturwissenschaft ebenfalls. Wovor haben sie Angst? Ständig verstecken Sie ihre falschen Konklusionen auf pseudowissenschaftliche Weise hinter Geistesgrößen und Naturwissenschaft - das nennt man Mißbrauch. Dawkins mögen Sie ja wahrscheinlich auch; denn der ist auch so ein Angsthase; weil er aber mittlerweile anerkannt und also mächtig ist (Nietzsches Wille zur Macht läßt grüßen!), kann er mittlerweile jeden Blödsinn behaupten und z.B. seine absurde Memtheorie unters Volk bringen - das englische.
Rückwärtsgewandt sind Sie, denn Sie sind derjenige, der mit pseudowissenschaftlichen „Argumenten“ und Schlachtrufen die vergangenen Zeiten haraufbeschwört. Angeblich wollen Sie kein „Mittelalter“, von dem Sie ohnehin nichts verstehen, doch in Wirklichkeit peilt es hier keiner so sehr an wie Sie. Erstürmen Sie doch die Behörden mit Ihrem Schlachtruf: „Leben ohne Mittelalter“! Verbünden Sie sich am besten mit den ohnehin ständig enwandernden Fundamentalmoslems! Wissen Sie, wie das enden wird? Ich weiß es. Im Mittelalter! Auch das wird im Mittelalter enden!
Nirgendwo benennen Sie wirklich das, was sie beabsichtigen, sondern „argumentieren“ auf genau die Art, die das Gegenteil dessen bewirkt, was Sie zu bekämpfen vorgeben.
Nietzsches Schicksalsliebe kennen Sie nicht, obwohl sie in der gesamten Wissenschaft be- und anerkannt ist - außer vielleicht in den empirischsten Naturwissenschaften (Physik und Chemie) und der exaktesten Geisteswissenschaft (Mathematik), weil sie dort ziemlich irrelevant ist. Wenn Sie das Bedeutendste an Nietzsches Werken noch nicht einmal kennen, dann kennen Sie Nietzsches Philosophie ebenfalls nicht.
Den „Übermenschen“ wollen Sie? Wo denn? In Röcken? In Weimar? Oder wo? In Basel? In der BIZ?
Nietzsche liebte zuletzt den Untergang; Sie lieben ihn von Anfang an; im Gegensatz zu Nietzsche mögen Sie es aber nicht zugeben.
BB
Bevor Sie hier wieder als aufgeblasener „Chefideologe“ diejenigen Kommentare, die Ihnen nicht in Ihr ideologisches Konzept passen, enfernen:
Lernen hat schon vielen Menschen geholfen! Arroganten allerdings kaum!
BB
Wer sich diejenigen, die in sein ideologische Konzept passen, aussucht, also nicht Wissenschaft, sondern Ideologie betreibt, kann „kein Freund von Wissenschaft und Philosophie, sondern nur noch ein Ideologe oder religiöser Fundamentalist sein“ (BB, 03.01.2014 21:27 Uhr). Das war die Kritik bzw. Be- und Anmerkung, um die es ging. Es ging dabei um nichts sonst. Ob jemand auch dann, wenn er der Schicksalsliebe nicht zustimmt, kein Freund von Wissenschaft und Philosophie sein kann, ging aus dem Text überhaupt nicht hervor. Außerdem ist dazu gar keine eindeutige Aussage möglich. Das ist ein ganz anderes Thema. Aber das hat der leseschwache Bading einfach nicht gelesen und, falls doch, falsch gedeutet bzw. uminterpretiert, kurz: nicht verstanden.
@BB Sie merken ja gar nicht wie lächerlich und befremdlich Ihre Wutanfälle auf andere Leser wirken.
Zum Stichwort „Nichtbemerken“:
Bading bemerkt nicht, wie sehr sein zynischer Nihilismus auf andere Leser und Andersdenkende wirkt!
Außerdem sind das keine Wutanfälle! Das deuten Sie in den Text hinein - genauso falsch, wie Bading immer alles falsch aus Texten herausdeutet, weil er nicht richtig lesen kann.
In meinen letzten Kommentaren von mir, auf die Sie sich beziehen, obwohl Sie sie wahrscheinlich noch nicht einaml richtig gelesen haben, ging es um eine Textanalyse. Ich kann nichts dafür, wenn Sie sich damit nicht auskennen. Jedenfalls ist all das, was ich dort behaupte, in den einschlägigen Textbeiträgen nachlesbar.
Wenn ich Bading einen Ideologe nenne, dann mögen Sie das ja „Wutanfälle“ nennen, ich nenne das die konsequente und richtige Schlußfolgerung aus den Prämissen, die Bading hier selbst textuell und für jeden Lesekundigen nachvollziehbar immer wieder darlegt hat. Sie brauchen das doch nur nachzulesen. Offenbar können aber auch Sie nicht richtig lesen. Sind Sie Bading?
Es gibt hier von mir keine „Wutanfälle“, sondern Textanalysen mit logisch wahren Schlußfolgerungen. Das ist alles.
Bauto Bechermann
Wie sehr jedoch Ingo Bading an Wutausbrüchen geradezu zu leiden scheint, entnehmen Sie bitte - nur zum Beispiel - folgender Seite:
Http://studgenpol.blogspot.de/2011/04/schwarze-sonne-zu-verstehen-als-das.html .
Wie sehr jedoch Ingo Bading an Wutausbrüchen geradezu zu leiden scheint, entnehmen Sie bitte - nur zum Beispiel - folgender Seite:
Http://studgenpol.blogspot.de/2011/04/schwarze-sonne-zu-verstehen-als-das.html.
Nachdem (nachdem!) er bereits drei Kommentare gelöscht hatte, setzte er die Bemerkeung hinzu „Meine Geduld ist bald am Ende“ (**) und löschte anschließend zwei weitere Kommentare. Ja, wenn das keine Wutanfälle sind ....
Sie aber müssen von sich bzw. von Bading auf Andersdenkende ablenken. Wenn Ihnen die Argumente ausgehen, greifen Sie zur Lüge, um Andersdenkende zu vernichten. Das ist Nihilismus - und welcher sogar, das können Sie hier auf fast jeder Bading-Seite feststellen, insbsondere aber auf denen, um die es in meinen Kommenatren geht!
So, und nun walten Sie Ihres kleindiktatorischen Amtes und löschen meine Beiträge, weil Sie - wie gewohnt - Ihre Wutanfälle nicht mehr unter Kontrolle haben.
Gute Nacht, Blogwart.
Mein Hauptproblem ist: Ich werde aus dem, was "Bauto Bechermann" will, überhaupt nicht schlau. Das liegt gewiß an meiner "Leseschwäche".
- - - Gut, also soweit glaube ich jetzt verstanden zu haben, was er mir sagen will:
"Wer sich diejenigen, die in sein ideologische Konzept passen, aussucht, also nicht Wissenschaft, sondern Ideologie betreibt, kann kein Freund von Wissenschaft und Philosophie, sondern nur noch ein Ideologe oder religiöser Fundamentalist sein."
Mir erscheint der Satz ein bischen unsinnig - auch wenn ich jetzt wenigstens verstanden zu haben glaube, was er inhaltlich besagen soll.
Aber gut, wenn ich mich doch noch einmal darauf einlasse: Welches wären denn IHRE rein wissenschaftlichen Kriterien, nach denen man sich "rein-wissenschaftlich" und ohne ideologische Vorgaben die Autoren aussucht, an denen man sich orientiert?
Ich will Ihnen sagen welches meine nicht-ideologischen Vorgaben sind: Paßt der Autor im Großen und Ganzen - oder in wesentlichen Grundgedanken - zum Weltbild des evolutionären Humanismus oder nicht?
Aber das ist nicht das einzige Kriterium, das ich in Anschlag gebracht habe bei der Bewertung von Spengler und der ganzen "Konservativen Revolution", als deren "kategoriensprengender" Vordenker er erachtet wird (von Mohler, Weißmann und Konsorten).
Schon diese Bewertung paßt nicht mehr zum Weltbild des Evolutionären Humanismus unserer Tage. Und es paßt um so weniger dazu, um so mehr man sich ansieht, welche Rolle diese konservativen Revolutionären vor, während und nach dem Dritten Reich gespielt haben. Seit ich davon einen Schimmer bekommen habe und das hier auf dem Blog ausgebreitet habe - etwa die guten Kontakte zum Kriegshetzer, Diktatur und Völkermord-Begrüßer
Friedrich Hielscher (dem Theoretiker) und Werner Best (dem Praktiker) dieser Leute lassen mich aus diesem Innern angewidert von diesen Kategoriensprengenden Abstand nehmen.
Aber das ist - zugegeben - eher ein subjektives Geschmacksurteil, das im Einzelnen den allein geisteswissenschaftlichen Beiträgen für sich nicht gerecht werden mag, die ein Spengler erbracht haben mag.
Sagen wir es so: Wenn Sie Hielschers Buch "Das Reich" gründlich gelesen haben und von seinen guten Kontakten wissen zu Best, Jünger und Konsorten und dann immer noch ganz "neutral" den Spengler erörtern wollen ohne DESSEN ideologische Einbettung und DESSEN persönliche Netzwerke zu berücksichtigen, dann hat es keinen Zweck, mit mir hier auf dem Blog weiter über solche Dinge reden zu wollen.
Diese Eindrücke sind bei mir einfach noch zu frisch und unverdaut. Ich reagiere derzeit ganz unwissenschaftlich und unfreundlich gegenüber Wissenschaft und Philosophie allergisch auf die Namen der genannten "kategoriensprengenden" Autoren. Und lege in dieser Hinsicht keinen Wert mehr darauf, als Freund von Wissenschaft und Philosophie zu gelten, wenn ich DEREN Einbettung nicht berücksichtigen darf bei meinen Geschmacksurteilen.
Ich lasse ja jedem seine Freiheit, anders zu denken und zu urteilen. Aber tretet das dann bitte woanders breit. Ich denke, im Netz gibt es dafür genug Möglichkeiten.
Merkwürdig, wie der scheinheilige Herr Bading auf einmal viel Zeit für Kommentare hat, von denen er sonst selbst sagt, daß er dafür keine Zeit habe.
Ihr Hauptproblem ist, daß Sie überhaupt nie schlau werden.
„Wer sich diejenigen, die in sein ideologische Konzept passen, aussucht, also nicht Wissenschaft, sondern Ideologie betreibt, kann kein Freund von Wissenschaft und Philosophie, sondern nur noch ein Ideologe oder religiöser Fundamentalist sein.“ (Bauto Bechermann, 05.01.2014, 00:39).
Bading erscheint der Satz „unsinnig“, weil er ihn immer noch nicht richtig verstanden hat, und er hat ihn immer noch nicht richtig verstanden, weil er ihn immer noch nicht richtig lesen konnte. Dafür müssen wir Verständnis haben. Ingo Bading kann, wenn überhaupt, nur Texte aus dem Alten Testament verstehen - ähnlich wie übrigens sein kleiner Priesterkumpel Micheal Blume. Badings (und auch Blumes) Geschwafel von „evolutionärem Humanismus“ ist das Alte Testament in neuem Gewand. Deswegen kennt Bading die Satanisten auch so „gut“.
Bading hält Bauto Bechermann für einen „Spengler-Verehrer“, dabei hat Herr Bechermann Spengler nur einmal erwähnt, und zwar bezüglich geographischer Prägungen. Keine Ahnung, woher Bading die Gewißheit nimmt, Bechermann als einen Spengler-Verehrer zu bezeichnen, obwohl es dafür keine echten Anhaltspunkte gibt. Aber Vorsicht: Bading darf das doch, denn nicht vergessen: Bading ist ein Mann des Glaubens, ein Religiöser! Der darf das! Der muß auch nicht auf sein Geschwätz von eben eingehen; der muß überhaupt auf keinen Text eingehen, zumal er sowieso nicht richtig lesen kann; der muß auch nicht die Logik beachten; ein Mann des Glaubens muß, wenn er dem „richtigen“ Glauben anhängt, gar nichts, sondern nur mit einem Heiligenschein über oder in dem Haupt predigen. Den Heiligenschein nennt er dann „Humanismus“ - diese Verarschung kennen wir schon aus der Geschichte - oder (ganz dummdreist!) „Evolution“ oder (noch dummdreister) „Naturwissenschaft“ (der Positivismus läßt grüßen - Unheil haben sie alle gestiftet!) und in der Scheinkonklusion „Aufklärung“ (alles von gestern und vorgestern!), und so lebt Ingo Bading beständig in der Verganngenheit, ist ein Rückwärtsgewandter, Alttestamentler.
Spengler war zunächst einmal Naturwissenschaftler und Mathematiker (Geisteswissenshaftler). Aber, Leute, aufgepaßt: aus diesem Satz macht Bading mit an Sicherheit gernzender Wahrscheinlichkeit aus mir auch einen „Spengler-Verehrer“. Man darf hier nichts korrigieren, weil alles politkorrekt- sprich: ideologisch (!) - nur sein darf, weil das Falsche nicht als Falsches entlarvt werden darf, sondern als „Richtiges“ nur gelten darf, genau wie im Orwellstaat: Krieg ist „Frieden“, reich ist „arm“ u.sw..
Bading und Blume treten breit und wollen da, wo sie es tun, auch nicht gestört werden. Also, Leute: Tretet hier alles breit! Bei den Religiösen, in den pseudoirreligösen und also um so mehr religiösen Blogs, die mit Wissenschaft überhaupt nichts im Sinn haben - im Gegnteil! Sie lassen keinem die Freiheit - im Gegenteil!
Sie lassen keinem die Freiheit, schon gar nicht den Andersdenkenden!
Passen Sie auf, lassen wir's einfach sein. Ich weiß nicht, was ich mit Ihnen diskutieren soll. Ich habe - was Ihre Kommentare betrifft - ganz offensichtlich Leseschwächen. Ich sehe vor allem gar nicht die Relevanz all dessen, was Sie mit mir erörtern wollen. Alles bleibt diffus, unkonkret, ist nur an Nebenschauplätzen und -themen festgemacht.
Sagen wir einfach, es gibt keine gemeinsame Wellenlänge und lassen wir es darauf beruhen, ja?
Die Welt ist riesig und Sie werden schon noch Leute finden, mit denen Sie besser auf eine Wellenlänge kommen werden, als mit mir oder Michael Blume, so daß dann Senden und Empfang auch nicht so gestört sind wie bei uns oder wie offenbar - wenn ich recht "empfangen" habe - zwischen Ihnen und Michael.
Viel Glück weiter auf Ihrem Weg!
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