Aus der Beschäftigung mit den Hintergründen des europäischen Linksterrorismus der 1960er und 1970er Jahre kann man lernen (Regine Igel und andere) (siehe auch frühere Beiträge hier auf dem Blog), daß der Linksterrorismus der Systemstabilisierung diente.
Die internen, geheimdienstlichen Stichworte dazu lauteten "Strategie der Spannung", "Stabilisierung durch Destabilisierung" und anderes mehr. Dies gilt also für die Sicht jener Geheimdienste, die diesen Linksterrorismus erst hervorgerufen, gelenkt, gefördert oder zumindest für ihre Zwecke umgelenkt und ausgenutzt haben. Und es gibt schlicht keinen bedeutenderen Geheimdienst in Ost und West, der darin nicht entscheidend involviert gewesen wäre. Alle Geheimdienste in Ost und West haben sich die Terroristen gegenseitig zugeschoben.
Die Terroristen waren entweder "nützliche Idioten", die von den Geheimdiensten benutzt wurden: Sie waren jung und unerfahren. Sie waren - oft - drogenabhängig. Sie wollten - oft - nicht ausreichend nachdenken, die Dinge zu Ende denken. Obwohl sie vieles ahnten. Sie wollten auch einfach "Krawall", "Krach" machen und gar nicht groß darüber nachdenken, in wessen Dienst sie das eigentlich machen würden.
Terroristen als nützliche Idioten
Oder sie wußten sogar sehr deutlich von ihrer Geheimdienstlenkung und wurden zu ihrer Tätigkeit - zum Teil - erpreßt. Oder sie arbeiteten sogar sehr bewußt im Auftrag von Geheimdiensten, weil sie dafür gut bezahlt wurden. Hier sind in jedem Einzelfall viele Facetten denkbar. Ein ausgeprägtes "Wissensgefälle" zwischen allen Beteiligten, mit dem Geheimdienste besonders gern arbeiten, macht all dies möglich. Übrigens erfordert der Umgang mit Wissensgefälle von seiten der Geheimdienste eine unglaublich aufwendige Planung und ein aufwendiges strategisches und psychologisches Durchdenken der Situation jedes einzelnen Beteiligten.
Victor Ostrovsky berichtet vom Mossad, daß dieser eine sehr große Abteilung von Psychologen beschäftigt und daß deren Beurteilungen entscheidend in die Planungen mit einfließen.
Ähnliche Zusammenhänge wie für den Linksterrorismus gelten in weiten Teilen auch für den europäischen Rechtsterrorismus. Zuletzt hat man es daran gesehen, daß ein Parteiverbot der NPD allein deshalb nicht durchzuführen war und ist, weil die NPD in zu weiten Teilen schlichtweg ein "Produkt" des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist. Beziehungsweise weil es zu schwierig ist, das, was dort vom Verfassungsschutz "produziert" wurde, von dem zu trennen, was es dort auch ohne ihn gäbe. Welch ein Hohn! Alle wissen es - und niemand wird dadurch zum Nachdenken gebracht. Außer einigen Randgruppen. Sie sehen, daß es um den derzeitigen sogenannten islamischen Terrorismus auch nicht anders bestellt ist, als um den Links- und Rechtsterrorismus.
Die Gruppierung "Arbeiterfotografie"
Und nun wird die politisch linksstehende, aufklärerische Gruppierung "Arbeiterfotografie" von Anneliese Fikentscher und anderen, die sehr vorbildlich und voraussetzunglos über derartige Hintergründe des Links- und Rechtsterrorismus, des islamischen Terrorismus und von Kriegen weltweit aufklärt, von anderen politisch Linksstehenden angegriffen.
Über Einzelheiten kann man sich auf der Netzseite von Arbeiterfotografie informieren und in zahlreichen Presseartikeln. Es sind die üblichen Totschlag-Argumente und -Vorwürfe des Antisexismus, des Anitsemitismus, des Antiamerikanismus. In Frankfurt am Main sollte im Oktober eine Veranstaltung von "Arbeiterfotografie" im "Club Voltaire" verhindert werden, jenem Veranstaltungsort, an dem sich "Linke und Demokraten" seit Jahrzehnten versammeln. Auch der Verfasser dieser Zeilen nahm dort schon an Veranstaltungen teil.
Rechtfertigung der Kriegsverbrechen Israels und der USA durch "Linke"
Hier nur ein kleiner Ausschnitt aus einem Interview der "Berliner Umschau" mit Anneliese Fikentscher, das die hier vorliegende, groteske Diskussionssituation zwischen Arbeiterfotografie und ihren linken Gegnern wohl recht deutlich auf den Punkt bringt (Arbeiterfotografie):
Frage: Aus welcher Ecke kamen denn die Personen, die ja wohl de facto die Veranstaltung verhindern wollten? Das ist nicht mit hundertprozentiger Gewißheit zu sagen. Mit Sicherheit waren aber zahlreiche Personen aus dem so genannten anti-deutschen Spektrum dabei. Das sind - einfach gesagt - Leute, die sich gegen die Großmachtinteressen Deutschlands richten, aber die Kriegsverbrechen Israels und der USA rechtfertigen. Über die Frage, was sie dazu bringt, auf der einen Seite gegen gefährliche Entwicklungen Front zu machen, auf der anderen Seite sich aber zum Erfüllungsgehilfen von imperialen Interessen und den damit verbundenen Verbrechen machen zu lassen, läßt sich nur spekulieren. Denkbar ist, daß es viele Mitläufer gibt. Denkbar ist aber auch, daß bezahlte Kräfte darunter sind, die im Auftrag handeln.
Diese Entwicklungen sollte man sehr nachhaltig im Auge behalten. Denn Geheimdienste müssen eine
Sache am meisten fürchten. Im Grunde ringen sie mit diesem Phänomen
schon seit Jahrzehnten, spätestens seit dem Mord an Olof Palme: Nämlich
daß politisch Linksstehende wirklich in breiterer Front ihre Existenz
anfangen sollten, infrage zu stellen.
Und das wird so ziemlich der einzige Grund sein, warum die Gruppierung
Arbeiterfotografie derzeit so stark angegriffen wird. Mit an den Haaren
herbeigezogenen Argumenten (siehe auch Foto).
Abb. 1: "Verschwörungsideologie blockieren. Kein Raum für Sexismus, Antisemitismus, NS-Relativierung und irrationale Verzerrung der Wirklichkeit." |
So stand es auf den Spruchbändern der Veranstaltungsgegner. Sollte den Argumentenschreibern aus den Geheimdiensten wirklich nichts Besseres mehr einfallen? Man muß "irrationale Verzerrung der Wirklickeit" "blockieren"? Welche Hilflosigkeit spricht aus diesen Worten.*) Da die Zusammenarbeit zwischen Mossad, CIA und BND eine viel zu enge ist, als daß durch Geheimdienst-Tätigkeiten jemals die Interessen Israels in entscheidender Weise geschädigt werden könnten, sondern eher das Gegenteil (wie man am Mord an Olof Palme oder Uwe Barschel erkennen kann), ist der Vorwurf des Antisemitismus gegen jene, die über solche Tätigkeiten aufklären, ein recht leicht hervorziehbarer.
Wie lange noch?
Andererseits aber könnte an dieser Diskussionssituation und den Argumentationsmustern beider Seiten auch deutlich werden, daß es unter politisch Linksstehenden derzeit immer schwerer wird, eine glaubwürdige Argumentationskette gegenüber Geheimdienstkritikern aufzustellen und als solche auch durchzuhalten. Weshalb man auch lieber "blockiert" als diskutiert.
Nützliche Idioten jedoch gibt es immer wieder und überall. Sie haben auch noch mit den blödesten Argumenten Erfolg. Spätestens seit Joschka Fischer in Frankfurt am Main aktiv geworden ist, wird man Frankfurt als ein Zentrum - soll man sagen: eine Schlangengrube - dieser nützlichen Idioten ansehen dürfen. Kein Zweifel. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch: Das Erbe eines Joschka Fischer ist fruchtbar noch. Daran kann es kaum einen Zweifel geben.
Linksterroristen können zu Kriegsminister werden (Joschka Fischer). Und ihre anwaltlichen Verteidiger (siehe Bild und Film) zu Sicherheitsministern (Otto Schily). Oder zu bislang nur äußerst lauwarmen Geheimdienstkritikern (Hans-Christian Ströbele). Oder hätte ein Horst Mahler, dieser sich heute als so mutig und tabulos gerierende Mann, jemals Geheimdienste scharf angegriffen und infrage gestellt? ... War er denn nicht ... "auch", "auch" bei der NPD, dieser Außenabteilung des Bundesamtes für Verfassungsschutz? Und war er nicht der erste, der sich vom Verfassungsschutz Waffen in die Hand hat drücken lassen, damals, 1968? - Wie lange noch?
________________
*) Jürgen Elsässer und Christoph Hörstel müssen sich übrigens - von örtlichen Antifa-Gruppen - ähnliche Vorwürfe gefallen lassen, die allerdings der örtliche Verfassungsschutz nicht bestätigt ... (Ostthüringer Ztg. 11.12.09)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen