Mittwoch, 24. Dezember 2014

Pegida ...

Pegida wird zerredet und zerredet sich selbst

"Jedem Anfang liegt ein Zauber inne," lautet das berühmte Wort von Hermann Hesse. Als sich vor über einer Woche viele Menschen - Sympathisanten und Kritiker - begannen, mit der neuen "Pegida"-Bewegung, den "Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes" in Dresden und anderwärts, zu beschäftigen, fiel vielen eine klare Ein- und Zuordnung noch schwer. Denn dort wurden ja keine Polizeibusse umgekippt! Manche kommentatoren fanden es richtiggehend perfide, dass die ihre Demonstration einen "Abendspaziergang" nannten. Ja, wie soll man denn solche Leute einordnen? Diese Schwierigkeit des Einordnens wird auch deutlich in einer Reihe von Video's und Nachrichten, die hier zusammen gestellt sein sollen, da sie einem zunächst brauchbar erschienen sind im Zusammenhang mit dem Kennenlernen und dem Einschätzen dieser Pegida-Bewegung.



Da gab es etwa eine recht brauchbare und sachliche Dokumentation von "JF-TV", des neuen Fernsehsenders der rechtschristlichen Wochenzeitung "Junge Freiheit". - Am 14. Dezember lautete dann eine Pressemeldung (N24):
Repräsentative Emnid Umfrage: So sieht die Zustimmung aus Anhängern verschiedener Parteien zu PEGIDA aus...: AfD 86 Prozent, Union 54 Prozent, SPD 46 Prozent, Linkspartei und Grüne jeweils 19 Prozent... Bevölkerung im Westen 48 Prozent, im Osten 53 Prozent ...
Am gleichen Tag wurde abends im Pressclub von "Phoenix" die Pegida-Bewegung erörtert.


In diesen Erörterungen tun sich die Medienvertreter schwer mit der Pegida-Bewegung. Man merkt, wie weit sie vom Volk entfernt sind. Ein wenig kommt einem "Erich Honecker 1989" in den Sinn. Am ehesten scheint noch Alexander Kissler vom "Cicero" verstanden zu haben, worum es geht. Aber hat das für ihn irgendwelche Konsequenzen? Und wenn ja welche? Ganz ähnliches gilt auch für die Chefredakteurin der "Welt" (etwa bei 35'30). Einen Tag später schrieb ich zu diesem Video


auf Facebook: So doof klingen die Aussagen ganz normaler Demonstrationsteilnehmer keineswegs. Hier die Rede von Lutz Bachmann am selben Tag:


"Lügenpresse" ist schon hier der Tenor (31'00). Vorgestern dann, am 22. Dezember, scheint mir ein gewisser Zauber des Anfangs in der Selbstdarstellung der Pegida-Bewegung und in der Auseinandersetzung mit ihr schon wieder verflogen zu sein. Trotz ihres Weihnachtslieder-Singens.


Erstaunlich, wie schnell etwas zum Ritual erstarren kann. Man hört aggressive, hohl klingende Sprechchöre. Vor allem deshalb hohl, weil alles, was zu oft wiederholt wird, leicht in Gefahr gerät, hohl zu klingen. Man hört zumindest einen absolut unmöglichen, weil unflätigen Redner (das ist nicht Lutz Bachmann). Womöglich tut es den Menschen tatsächlich besser, spazieren zu gehen, als herumzustehen. Schweigemärsche dürften auch angemessener sein dem, was auf dem Spiel steht. Es wird sowieso - mit und ohne Pegida - viel zu viel zerredet. Mit Pegida nun neuerdings womöglich auch wieder zergröhlt. Ich weiß es nicht.

Abb.: Lutz Bachmann, 22.12.14, Dresden
Hört man allerdings den sonst so schätzenswerten Ken Jebsen über Pegida sprechen (Youtube, 19.12.), dann könnte einem womöglich deutlich werden, wie schnell selbst im Kopf jung gebliebene Leute alt aussehen können. So scheint mir schon jetzt auch Pegida selbst auszusehen. Womit sich eigentlich nur noch die Frage stellt: Welches nächste "große Ding" kommt nach den Montagsmahnwachen und nach Pegida?

Einfügung 21.8.15: Das nächste "große Ding" ist die - wie immer - von Geheimdiensten initiierte und inszenierte große Zuwanderungswelle des Jahres 2015 vom Balkan, vom Nahen und Mittleren Osten und von Afrika nach Mitteleuropa hinein (übrigens ist 2015 ein Jahr, so fällt mir gerade auf, das im kabbalistischen und damit okkulten Denken eine gewisse Rolle spielen könnte ....). Diese Zuwanderungswelle zeugt von der ganzen Frechheit dieser Eliten. Sie scheren sich einen Dreck um breite Oppositionsbewegungen innerhalb von Europa, sie fürchten sie nicht ansatzweise. Nehmt also das, ihr Pegida-Leute. Und glaubt auch weiterhin, die ganze Menschenfeindlichkeit, die derzeit gegen Asylanten gerichtet wird (anstatt gegen Geheimdienste und Regierungskriminalität) stamme von "ganz normalen Bürgern" wie Dir und mir. Das glaubt auch nur der, der nicht weiß, wie seit hundert Jahren Regierungskriminalität geschützt wird gegen nachhaltige Kritik .....

Abschließend noch die Stellungnahme, die ich in der rechten Randspalte dieses Blogs veröffentlichte, als der Zauber des Anfangs noch vorhanden war.

Stellungnahme (10.12.14)

Darüber, ob wir in Deutschland eine multikulturelle Gesellschaft haben wollen oder haben sollten, ob die Völker der Nordhalbkugel demographisch und durch Zuwanderung innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraumes "friedlich" ausgewechselt werden sollen, über all diese Fragen hat es in Deutschland - und auch sonst - keine ehrliche und offene Debatte gegeben. Auch keine wissenschaftlich informierte. Um es kurz und knapp zu sagen: Es gibt gute Gründe, dagegen zu sein.

Früher war in Deutschland der Souverän ein Kaiser oder ein König, seit 1919 ist es das deutsche Volk. Nicht mehr "im Namen des Kaisers", sondern "im Namen des Volkes" werden in Deutschland täglich hunderte von Gerichtsurteilen verkündet. Das deutsche Volk ist der Souverän schlechthin des Grundgesetzes.

Diesen schleichend auszutauschen, ist doch ohne Frage Hochverrat und grundgesetzwidrig. Deshalb haben wir als verfassungstreue Bürger nicht nur das Recht, sondern die verdammte Pflicht wie jeder Politiker, der seinen Amtseid ernst nimmt, nach Paragraph 20 des Grundgesetzes, uns gegen das Austauschen des Souveräns zu wehren.

Ob nun "Pegida" der richtige Weg ist, muss sich zeigen, wer weiß das zum derzeitigen Standpunkt schon. Was man aber wissen kann, das ist, DASS etwas geschehen muss, dass diese völlige Sprachlosigkeit, Debattenlosigkeit überwunden werden muss. Und wenn das Pegida gelingt, hat sie doch schon allein dafür viel Unterstützung verdient.

Viel zu viele wenden sich doch schon viel zu lang von der Arroganz der Herrschenden ab. Und zwar auch was die Fragen der Erhaltung des deutschen Volkes betrifft, als dass nicht ausreichend Anlaß bestünde, Pegida zu begrüßen. Dass im übrigen die NPD von einem Informanten des britischen Geheimdienstes gegründet worden ist (sein Name Adolf von Thadden [1921-1996]*)), und dass sie von den "rührigen" Leuten solcher Dienste auf Linie gehalten wird - wer hätte daran noch irgend einen Zweifel? Ob die NPD irgendwo dabei ist oder nicht, interessiert also genauso viel oder genauso wenig wie die Frage, ob irgendein Geheimdienst irgendwo dabei ist oder nicht. Und ja, gewiß: darauf sollte geachtet werden.


Denn Geheimdienste inszenieren Kriege, Morde, Regierungsumstürze und Krawalle aller Art. All das geschieht in der Regel in fremdenfeindlichem oder dem eigenen Volk feindlich gesonnenen Sinne. 


______________________________

*) Enkelsohn übrigens jenes Reinhold von Thadden (1825–1902), dessen früh verstorbene Schwester Otto von Bismarck sozusagen zum Christentum bekehrte, und der selbst dann später seinen Jugendfreund Otto von Bismarck tödlich kränkte und enttäuschte, weil Bismarck nicht jene christlich-stockkonservative Politik machte, die seine Freunde von ihm erwarteten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ingo.Was du da erwähnst,Geheimdienste und ihr Talent "Unheil auf Verordnung"zu schmieden....ich glaube da liegst du richtig.Auch was Pegida angeht,allerdings braucht es nicht wirklich viel Personal dafür.Eher ein konstantes Wirken durch Angstmacherei.
Wir fragen uns:Seit Dem Attentat Breiviks und seinem umfassenden Manifest schreiben sich rechte Gesellschaftkreise und deren Angehörige plötzlich den Antiislamismus auf ihre Fahnen?Wir konnten es noch teilweise lesen,es dauerte ja einige Zeit bis zur Löschung,damals.
Wieviele Menschen,auch deutsche,haben ihre Phantasien nicht in seinem Manifest wiedererkannt?
Die Zukunft wird zeigen,inwieweit wir uns aus dem Fenster gelehnt haben werden,argumentativ.
Unserer bescheidenen Meinung nach,sind die bisherigen Pegida"Spaziergänge" lediglich ein Testlauf.Was wir als tendenziell gefährlich arglos und kriminell dumm ansehen ist das Verhalten der Medien,die sich über diese "Spaziergänger" auf jede erdenkliche Art und Weise lustig machen,statt auf die Argumente zu achte.Denn Argumente bedingen beim sogenannten Wutbürger auch Taten.Leider haben die nuneinmal sogarnichts mit Gerechtigkeit zu tun.
Eine langfristige Alternative ist das Verdrängen durch Humor keinesfalls.Es gibt nun mal hierzulande einige Millionen frustierte,diffus oder klar und deutlich nazistisch eingestelte Menschen.Wie in anderen Ländern der EU übrigens auch.
Die Pegidamärsche zeigen eindeutig das der " satanistisch-nationalistische Dämon" beginnt aus dem Untergrund hervorzukriechen bzw. kann man beobachten kann das er seine Krallen wetzt..kein Wunder eigentlich.Vielmehr Bedrohung und letztlich die Zerstörung eines "sauberen,blütenweißen " christlich orientierten,deutschen Kragens.
Eine wie auch immer geartete revolutionäre Stimmung im Lande herrscht schon lange.Nicht erst seit Flüchtlinge ins Land kommen.Keineswegs erst seit dem Mauerfall.Es existiert eine weit über hundertdreissigjährige,okkultbraune Unterströmung die mehr Einfluss hat als Politiker,Geistliche,Wissenschaftler usw.wahr haben wollen.

MfG.berni&family


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Ingo Bading hat gesagt…

Lieber Berni,

Entschuldigung für die späte Veröffentlichung Deines Kommentars und danke dafür! Grundsätzlich stimme ich zu. Ich sehe allerdings einiges differenzierter. Ich will es mal auf den Punkt bringen:

Der Nationalsozialismus war auch eine False Flag-Operation der Wallstreet von CIA-Gründer Allen Dulles und all dieser Netzwerke. Dementsprechend konnten auch Hauptverbrecher und Kriegshetzer wie etwa Werner Best oder Karl Haushofer nach 1945 in weiten Kreisen ein vergleichsweise großes Ansehen genießen. Denn sie waren maßgeblich und bewußt beteiligt an der Inszenierung dieser False Flag-Operation.

Was aber musste diskreditiert werden durch diese False Flag-Operation? Nun, eben die schon damals berechtigten Anliegen des deutschen Volkes nach Selbstbestimmung und - etwa - Befreiung von den Fesseln des Versailler Vertrages. (UNTER anderem.)

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist kein satanisches, sondern meines Erachtens eine Errungenschaft moderner zivilisierter Völker. Die gesamte Kultur des Abendlandes im 19. Jahrhundert war getragen von der Liebe zum Volk und zu den anderen Völkern. Siehe etwa den Begründer der Germanistik Jacob Grimm.

Zu dieser humanen Haltung müssen wir zurückkehren, nachdem Satanisten mit dem Nationalismus, dem Atheismus und der Religiosität der Völker in den letzten 100 Jahren ihr so überaus frevelhaftes Spiel gespielt haben.

Pegida ist noch WEIT davon entfernt, zu den SEELISCHEN Werten zurückzukehren, von denen die Kultur des Abendlandes Jahrhunderte lang getragen gewesen ist. Sie unterliegt der Verseichtung und Kulturlosigkeit wie so gut wie alles, was es heute gibt.

Übrigens ist das Christentum heute offensichtlich keine Hilfe mehr, zu den SEELISCHEN Werten der Kultur des Abendlandes zurückzukehren. Im Gegenteil.

Aber was dann?

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