Eine Art Besprechung des verlogenen Buches von Felix Groß "I Knew Those Spies", Hurst & Blackett, London 1940
Abb. 1: Elsbeth Schragmüller |
1929 erschien über eine
berühmte deutsche Spionin während des Ersten Weltkrieges, über
„Annemarie Lesser“, ein „sensationeller“ Bericht, der noch im
Jahr seines Erscheinens in 37. Auflage erschien, fünf Jahre später
in 59.. Und der natürlich sehr bald in zahlreiche europäische
Sprachen übersetzt wurde. Er war verfasst von dem
Ullstein-Journalisten Hans Rudolf Berndorff (1895-1963).
Sein Titel: „Spionage!“1.
Es sollte eines der ersten erfolgreichen Bücher dieses
Sensations-Autors werden. Aber nicht das letzte. 1951 beispielsweise
erschien die von ihm verfasste „Autobiographie“ des berühmten
deutschen Arztes Ferdinand Sauerbruch. Sie sollte sich über
Jahrzehnte hinweg ebenso hervorragend verkaufen. Sie war nur in den
Augen vieler Menschen, die sich das Buch genauer anschauten, und die
Ferdinand Sauerbruch gekannt hatten oder einzelne Ereignisse seines Lebens kannten, skandalös. Denn sie war frei erfunden.
Sowohl das „Spionage“-Buch über „Annemarie
Lesser“2
wie das Sauerbruch-Buch wurden mehrfach für Bühne und Film
aufgearbeitet. Geradezu so als ob man sich bewusst lieber mit einer
Dichtung als mit der historischen Wirklichkeit beschäftigt hätte,
die es nämlich auch gab. Noch 1971 ist das Spionage-Buch ein
weiteres mal für den Film aufgearbeitet worden.
Natürlich durfte in dem Spionage-Buch auch
jeweils ein Kapitel über den österreichischen Obersten Redl und
über Mata Hari nicht fehlen, die beiden am häufigsten erzählten
Fälle aus der Geheimdienstgeschichte im Umfeld des Ersten
Weltkrieges. Aber in dieser ganzen Zeit geriet die in der Regel viel
nüchternere historische Wirklichkeit der deutschen Auslandsspionage
während des Ersten Weltkrieges, die mit einem so biederen deutschen
Namen verbunden war wie dem der Dr.rer.pol. Elsbeth Schragmüller,
völlig aus dem Blickfeld.
1940 - Felix Groß
1940 erschien in London auf Englisch ein weiteres
mal ein solcher Sensationsbericht über die deutsche Militärspionage
während des Ersten Weltkrieges. In ihm stellte sich der Autor Felix
Groß gleich zu Anfang und ohne Umschweife als einen jener „junior
officers“3
in der Nachrichtenabteilung des deutschen Großen Generalstabes in
Berlin unter Walter Nicolai (1873-1947) dar, als der er vom
Frühsommer 1914 bis zur Novemberrevolution 1918 in leitender
Position in dieser tätig gewesen sein will. Diesem Felix Groß ist hier auf dem Blog schon ein langer Blogartikel gewidmet worden.
Im Kernteil seines genannten Buches von 1940 – in den Kapiteln
VI bis XI (S. 91-171) – steht einmal erneut das Schicksal der
berühmten deutschen Spionin „Annemarie Lesser“ im Mittelpunkt.
Felix Groß hat ihre Geschichte nun ein wenig abgewandelt. Sie ist
immer noch 16 oder 17 Jahre alt, als sie für die deutsche
Militärspionage tätig wird, sie ist immer noch morphiumsüchtig und
wird nach dem Krieg an ihrer Krankheit sterben. Aber diesmal ist sie
jüdischer Herkunft und unglaublich intelligent, morbide und
feinfühlig. Da sich Felix Groß als ihr direkter Betreuungsoffizier
darstellt, hat er die Möglichkeit, ihre Geschichte menschlich und
psychologisch noch viel differenzierter und tiefer ausgeleuchtet
darzustellen. Ein Menschenschicksal nimmt hier seinen Lauf, wie es
dramatischer nicht gedacht werden kann.
Ihre einfallsreichen, unkonventionellen,
wechselhaften und abenteuerliche Einsätze im Umfeld des Auswärtigen
Amtes und der ausländischen Botschaften in Berlin, in der Schweiz
und hinter den feindlichen Linien in Frankreich will der Autor
jeweils selbst betreut haben in Abstimmung mit seinen Vorgesetzten.
Und dabei will er ihre innere Entwicklung und ihre Gefühle genau
beobachtet haben.
Wenn nun in Friedenszeiten wie dem Jahr 1929 - in
„Bildzeitungs-Manier“ - das Blaue vom Himmel herunter gelogen
wird in „Tatsachenberichten“, nimmt man das in der Regel nicht
gar so wichtig. Unser von Medien-Eindrücken überflutetes Jahrhundert
hat sich längst daran „gewöhnt“. Wenn aber in gleicher Machart
solche „Geschichten“ auch noch in Kriegszeiten erscheinen und die
Gefühle der Menschen beeinflussen, ihre Sichtweise auf den
Kriegsgegner und auf das, worum es in einem solchen Krieg geht, wird
einem plötzlich bewusst, dass solche „Münchhausiaden“, als so
lachhaft und harmlos man sie im Einzelfall ansehen mag, so lachhaft
nicht in jedem Fall sein müssen.
Aber schlimmer wird es noch, wenn die historische
Wissenschaft oft Jahrzehnte lang davon lebt und damit beschäftigt
ist, solche verbreiteten „Legenden“ wieder mit der historischen
Wirklichkeit in Abgleich zu bringen. Und das gelingt oft über viele
Jahrzehnte nicht. So hat der Historiker William C. Fuller jr. das
eben erwähnte Buch von Felix Groß „I knew those Spies“ aus dem
Jahr 19404
noch im Jahr 2006 für bare Münze genommen. Nennt er Felix Groß
doch5
one German intelligence
professional,
der in seinem Buch
nützliche Hinweise auf deutsche geheimdienstliche Erfolge in
Russland vor 1914 und bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gegeben
habe. Felix Groß wird von ihm auch zitiert über die
Spionagehysterie in Deutschland bis Ende 19146
(die es im übrigen in allen Ländern damals gegeben hat).
Doch besonders kritisch kann sich William C.
Fuller das Buch von Felix Groß nicht angeschaut zu haben.
1929 - "Was wir vom Weltkrieg nicht wissen"
Denn der Witz ist: Die Geschichte
der „Annemarie Lesser“ ist schon im Jahr 1929 von der einzigen
tatsächlichen weiblichen Mitarbeiterin des Nachrichtendienstes im
deutschen Generalstab, also von dem schon erwähnten Leutnant, später
Hauptmann Dr.rer.pol. Elsbeth Schragmüller (1887-1940) in dem Buch
„Was wir vom Weltkrieg nicht wissen“7
vollständig in das Reich der Fabel verwiesen worden.
Die erste Auflage des genannten Werkes aus dem
Jahr 1929 war - „merkwürdigerweise“ - als teure Liebhaberausgabe
herausgebracht worden und bald ausverkauft. Das wird natürlich gut
gewesen sein dafür, dass das Berndorff-Buch bis zum Jahr 1931 auch
wirklich seine 57. Auflage erreichen konnte. Auch wird gut dafür
gewesen sein, dass eine Neuauflage der Darstellung der historischen
Wirklichkeit auf Jahre hinaus nicht wieder herausgebracht wurde. Es
darf vermutet werden, dass in der Presse über dieses Buch auch kaum
berichtet wurde. Erst in den Jahren 1936 und 1938 erschienen – nun
mit einem Vorwort von Reichskriegsminister Werner von Blomberg - bewusst
günstig und volkstümlich gehaltene Ausgaben dieses Buches8.
All diese Dinge sind auf dem heutigem
Forschungsstand zusammen gefasst dargestellt worden in einem Aufsatz
über Elsbeth Schragmüller, der erstmals 2003 erschien9.
Durch das Buch „Was wir vom Weltkrieg nicht
wissen“ von 1929 jedenfalls war Felix Groß schon als Lügner
entlarvt, bevor er seine - - - „Erinnerungen“ „I knew those
Spies“ überhaupt verfasst hatte.
Dass Felix Groß von dem Aufsatz der Schragmüller
bis zum Jahr 1940 nichts scheint mitbekommen zu haben, zeigt, wie
oberflächlich er gearbeitet haben muss. Es zeigt, dass er sich nur
wenig Mühe gegeben haben kann, die tatsächlich vorliegende,
ernsthafte Literatur rund um die Arbeit des deutschen
Nachrichtendienstes während des Ersten Weltkrieges bis 1940 zu
studieren.
Was ja nicht an seinen wissenschaftlichen
Befähigungen gelegen haben kann, denn diese waren ja, wie wir sahen,
rundum vorhanden. Sondern was nur an bewusster Ignoranz, ja, Chuzpe
gelegen haben kann. Denn mehr noch wird durch diesen Umstand
aufgezeigt – wenn schon nicht durch anderes - dass Felix Groß
selbst natürlich gar kein Reserveleutnant des Nachrichtendienstes im
Großen Generalstab gewesen sein kann. Denn sonst hätte er doch
sicher den Bericht der Schragmüller gekannt. Aber dann hätte er ja
sein ganzes Buch nicht schreiben können, zumindest nicht so, wie er
es geschrieben hat.
Felix Groß lügt das Blaue vom Himmel herunter
Durch all dies wird aufgezeigt, dass in den
zentralen Kapiteln seines Buches aus dem Jahr 1940 das Blaue vom
Himmel herunter gelogen wird und als Tatsachenbericht verkauft wird.
Seinem Buch sind die Worte vorangestellt:
Although
all the revelations in this book are strictly accurate the names of
persons, for obvious reasons, are fictitious.
Also zu
Deutsch:
Obwohl die Enthüllungen in diesem Buch wahr sind, sind die Namen der Personen aus offensichtlichen Gründen fiktiv.
Nun, fiktiv ist im
Grunde in seinem Buch vor allem der Name „Annemarie Lesser“.
Aber leider nicht nur der Name. Sondern die ganze Geschichte, die über sie erzählt wird.
Nach seinem Buch will er am 9. November 1918 bei
Reichskanzler Friedrich Ebert persönlich Rücksprache genommen im
Auftrag der desorientierten Offiziere im Generalstabsgebäude in
Berlin10.
Und ihm sei die Evakuierung des Archivs der Nachrichtenabteilung
anvertraut worden (das er schließlich größtenteils der Papiermühle
anvertraut hätte).
Vor seiner Zeit im Generalstab will er als
weltweit agierender Journalist gearbeitet haben, wobei er in Berlin
Leute wie Otto Wels gut gekannt haben will, in London Leute wie den
damaligen Parlamentsabgeordneten Ignaz Trebitsch-Lincoln
(1879-1943)11.
Nach 1918 sei er in seinen Beruf zurückgekehrt und habe 1920 im
Umfeld des Kapp-Putsches in Berlin ein lukratives Angebot
zurückgewiesen, in die deutsche Geheimdienstarbeit zurückzukehren.
Er habe ihr gegenüber eine Abneigung gehabt und sei ihr nur im
Rahmen seiner Wehrpflicht nachgekommen. 1920 zur Zeit des
Kapp-Putsches und 1932 will er im Auftrag amerikanischer Zeitungen
jeweils vorübergehend in Berlin gearbeitet haben.
Wären da nicht die zentralen Kapitel
über die „Annemarie Lesser“, könnte man leicht verleitet sein,
ihm alle diese anderen Erzählungen als „authentische“ abzunehmen.
Es kommt aber hinzu, dass auch alle übrigen
biographische Daten des Felix Groß zwischen 1900 und 1934 nach Wien
als seiner Heimatstadt weisen. Doch klingt ein solcher Umstand in
seinem Buch von 1940 nirgendwo an. In ihm wird - natürlich - auch
nicht klar, wie ein Wiener Reserveleutnant ausgerechnet in den
deutschen Generalstab hat versetzt werden können12.
Dies alles scheint aufzuzeigen, dass Felix Groß
1940 wirklich mit sehr viel Chuzpe gearbeitet hat. Nach eigenem
Selbstverständnis womöglich „im Dienste der großen Sache des
Kampfes Großbritanniens gegen das Deutsche Reich“. Allerdings wird
nicht so recht deutlich, warum seine Lügengeschichten diesbezüglich
ein „Dienst“ gewesen sein könnten. Oder ob er nicht einfach nur
auf einer Welle geritten ist, auf der man in Kriegszeiten einfach
ziemlich leicht Geld hat verdienen können, indem man
Informationshunger – wie auch immer - stillte.
Auch sein schon im früheren Blogbeitrag behandeltes Buch von 1941 weist allzu viele
„Münchhausiaden“ auf. Wüsste man aber nicht, dass er fähig
war, so umfangreich zu lügen, wie er das in seinem Buch von 1940
getan hat, würde man ihm für sein Buch von 1941 womöglich noch
eine Art „Restglaubwüridigkeit“ erhalten.
Wären authentische Tatsachenberichte der westlichen Kriegsführung nicht dienlicher gewesen?
Nach den unerwarteten Einsichten über das Buch
von Felix Groß aus dem Jahr 1940 fragt man sich nun, ob zwischen 1939
und 1942 im westlichen Ausland tatsächlich eine Notwendigkeit
bestanden hat, anstatt mit bloßen Tatsachen mit solch einem
„Seemannsgarn“ und solchen „Münchhausiaden“ den mit Recht
vorhandenen Informationshunger über den Kriegsgegner Deutschland zu
stillen. Wäre es nicht viel redlicher gewesen, einfach ehrliche
Sachberichte zu geben? Hätte nicht gerade dieser Umstand schon am
meisten der eigenen Sache gedient?
Warum es wieder und wieder gerade solche
erfundenen „Geschichten“ sind, „Tatsachen-Berichte“, in denen
gerne einmal das Blaue vom Himmel herunter gelogen wird, in denen
gelogen wird, dass sich die Balken biegen, warum es gerade solche
sind, die in jenen Zeiten so hohe Auflagen erzielt haben, dieser
Frage einmal nachzugehen, dürfte sicherlich sinnvoll sein. Dazu könnten nämlich noch zahllose weitere Beispiele genannt werden. Es sei dazu aus dem ganz vorläufigen Inhaltsverzeichnis eines darüber von uns geplanten Buches zitiert:
- „Gespräche mit Hitler“ (Hermann Rauschning, 1939) 46
- „I was Hitler's Maid“ (Ronald Collier, 1939) 48 (Das Kapitel ist hier auf dem Blog schon eingestellt)
- „Hitler und ich“ (Otto Strasser, Frühjahr 1940) 64
- „Der große Diktator“ (Charly Chaplin, Oktober 1940) 68
- „Introducing Dr. Zodiac” (Louis de Wohl, 1940) 70
- „I knew those Spies“ (Felix Groß, 1940) 74
- „Hitler's Girls, Guns and Gangsters“ (Felix Groß, 1941) 82
- „I Paid Hitler“ (Fritz Thyssen, November 1941) 150
- „Blood and Banquets“ (Bella Fromm, 1942) 151
Bei all diesen Veröffentlichungen handelte es sich über weitere Strecken hinweg um reine Phantasie-Produkte, bzw. um bewusste Verzerrungen und Verfälschungen. Interessierte Verleger dürfen sich übrigens gerne melden. Auch Koautoren. (Wer die Idee klaut und das Buch ohne mich raus bringt, sage wenigstens im Vorspann, woher er Anregungen dafür bekam!)
Eine deutsche Politikwissenschaftlerin des Jahres 1929
Das genannte Buch, das Felix Groß schon 1929 als
Lügner entlarvt hatte, enthielt mindestens vier Beiträge von
ehemaligen deutschen Geheimdienstmitarbeitern, darunter eben einer
von der genannten deutschen Politikwissenschaftlerin Dr. Elsbeth
Schragmüller13,
eine der ersten Frauen, die in Deutschland promoviert hatten und die
auch nach dem Krieg weiter wissenschaftlich tätig waren.
Nachdem man all das auf sich hat wirken lassen,
bekommt die Mitteilung auf Wikipedia ein neue Bedeutung, dass der
„Geschichtenerzählter“ Berndorff nach 1945 für Sefton Delmer
gearbeitet hat. Verwandte Geister scheinen sich offenbar nicht
wirklich aus dem Weg gehen zu können - oder zu wollen. Sondern überall
wieder übereinander zu stolpern. (Warum auch sollte Sefton Delmer Felix Groß nicht gekannt haben?)
Wobei sich einmal aufdrängt zu fragen, ob die
Gemeinsamkeit der vielen „Geschichtenerzähler“ während des
Zweiten Weltkrieges und danach etwa in Freimaurer-Zugehörigkeit
gesucht werden könnte. Hermann Rauschning war Freimaurer, der noch nicht genannte „Geschichtenerzähler“ und Delmer-Freund Ellic Howe war sogar
„hoher Freimaurer“, Charly Chaplin war Freimaurer. Otto Strassers
„Schwarze Front“ war freimaurerartig gegliedert wie er selbst und
andere sagten.
Hat man Felix Groß einmal durchschaut, wird einem
auch deutlich, wie er sonst gearbeitet hat. Kapitel V seines Buches
von 1940 handelt etwa von Geschehnissen rund um Ignaz
Trebitsch-Lincoln (1879-1943). Felix Groß behauptet, mit ihm vor
1914 in London als Journalist persönliche Bekanntschaft gemacht zu
haben und ihn 1932 Unter den Linden in Berlin unter seiner
buddhistischen Mönchskutte erkannt zu haben. Groß habe dann in
Berliner Zeitungen ein Interview mit Trebitsch-Lincoln
veröffentlicht, das jenen zur baldigen Abreise aus Deutschland
veranlasst habe. Trebitsch-Lincoln habe damals den Kontakt zu den
Nationalsozialisten gesucht. Ob wenigstens diese Erzählung über das
Jahr 1932 stimmt? Denn sonst wird in diesem Kapitel über
Trebitsch-Lincoln eigentlich nur berichtet, was über ihn auch
allgemein bekannt gewesen sein dürfte im Jahr 1940.
Die Behauptung, viele Akten des
Nachrichtendienstes 1919 vor der Vernichtung bewahrt zu haben, gibt
dem Autor Felix Groß dann einen guten Vorwand dafür, in den drei
abschließenden Kapiteln seines Buches mit Geschichten über die
Geschichte der europäischen Geheimdienste aus der Zeit vor 1914
aufzuwarten. Diese drei Kapitel scheinen aber ebenfalls nur allgemein
Bekanntes zu bringen (rund um Alfred Redl zum Beispiel). Ebenfalls
nur allgemein Bekanntes – oder Erfundenes – wird da dann auch
sein Kapitel über Mata Hari bringen. Wer einmal lügt ...
Ergänzung (25.12.14):
Ein neues Forschungsprojekt unter Sönke Neitzel will die "Geheimdienstkulturen" Englands, der USA, Deutschlands und anderer Länder miteinander vergleichen (Gerda Henkel-Stiftung). Eine Begrifflichkeit wie Geheimdienst und "Kultur" so pauschal und allgemein in Beziehung zueinander zu setzen, dürfte schon für sich kritikwürdig sein (schließlich geht es ja auch um die Gestapo und ihre "Kultur"). Aber sicher wird da auch die hier genannte Literatur zur Rate gezogen werden müssen. - Oder auch ein solcher Spielfilm aus dem Jahr 1936 wie "Der Verräter".
Ergänzung (25.12.14):
Ein neues Forschungsprojekt unter Sönke Neitzel will die "Geheimdienstkulturen" Englands, der USA, Deutschlands und anderer Länder miteinander vergleichen (Gerda Henkel-Stiftung). Eine Begrifflichkeit wie Geheimdienst und "Kultur" so pauschal und allgemein in Beziehung zueinander zu setzen, dürfte schon für sich kritikwürdig sein (schließlich geht es ja auch um die Gestapo und ihre "Kultur"). Aber sicher wird da auch die hier genannte Literatur zur Rate gezogen werden müssen. - Oder auch ein solcher Spielfilm aus dem Jahr 1936 wie "Der Verräter".
/Verfasst bis zum Juli 2014/
___________________________________________________________
1Berndorff,
Hans Rudolf: Espionage! D. Appleton, 1930 (267 S.) dt. OA.:
Spionage! Dieck & Co., Stuttgart 1929 (37. Auflage), erneut 1934
(59. Auflage) (Übersetzungen ins Polnische 1929, Russische 1929,
Schwedische 1930, Italienische 1934)
2Palitzsch,
Otto Alfred; Berndorff, Hans Rudolf: Mademoiselle Docteur. Ein
Bühnenstück in 10 Bildern nach Motiven aus H. R. Berndorffs Buch
„Spionage“. Dieck & Co, Stuttgart 1931 (99 S.); Verfilmungen
unter den Titeln „Fräulein Doktor“ (1969) und „Annemarie
Lesser - Legende einer Spionin“ (1971)
3Groß
1940, S. 7
4Groß,
Felix: I Knew Those Spies. Hurst & Blackett, London 1940
5Fuller
Jr., William C.: The Foe Within. Fantasies of Treason and the End of
Imperial Russia. Cornell Univ Pr 2006, S. 151, 172 (GB)
6„Anyone
with black hair or a beard was arrested as a Russian while whoever
appeared in an English-looking raincoat was brought by a cheering
mob to the nearest police station.“
7Felger,
Friedrich (Hrsg.): Was wir vom Weltkrieg nicht wissen. Im Auftrage
der Weltkriegsbücherei herausgegeben. Mit 267 Abb. und Karte.
Andermann, Berlin und Leipzig o.J. [1929] (640 S.)
8Jost,
Walter (vorm. Leiter der Pressegruppe im Reichskriegsministerium);
Felger, Friedrich (Direktor der Weltkriegsbücherei i.R.) (Hg.): Was
wir vom Weltkrieg nicht wissen. Mit einem Geleitwort von GFM
Blomberg. Fikenscher Verlag, Leipzig 1936, 1938
9Hieber,
Hanne: “Mademoiselle Docteur” - The Life and Service of Imperial
Germany's Only Female Intelligence Officer. In: Journal of
Intelligence History, Volume 5, Issue 2, 2005, pages 91-108
(Published online: 05 Oct 2012, DOI:10.1080/16161262.2005.10555119);
zuerst in: Wiebes, Cees: Intelligence and the War in Bosnia,
1992-1995 (Google eBook). LIT Verlag, Münster 2003 (463 S.), S.
91-108
10Groß
1940, S. 193
11Groß
1940, S. 70
12Eine
Versetzung als Reserveleutnant in den Großen Generalstab hätte ja
doch zumindest voraussetzen müssen, dass er zuvor sein Jahr als
„Einjährig Freiwilliger“ abgedient hatte und danach innerhalb
von etwa zwei Jahren an zwei mehrwöchigen Militärübungen als
Reservist teilgenommen hätte. Denn erst danach konnte man überhaupt
zum Leutnant der Reserve ernannt werden, (s.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einj%C3%A4hrig-Freiwilliger). Was
geheißen hätte, dass Groß sein Jahr als Einjährig Freiwilliger
spätestens 1911 hätte abgeleistet haben müssen. Und es hätte das
ja innerhalb des Deutschen Reiches geschehen sein müssen, was eben
schon von diesem Umstand her erstaunlich gewesen wäre, da –
soweit übersehbar - sein Hauptwohnort bis 1934 eben immer Wien
gewesen zu sein scheint.
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