Zu der Biographie des politischen Journalisten Richard E. Sperber (1921-2000)
Als
ich mich in den letzten Monaten mit dem Leben meines Vaters
beschäftigte und seine alten Briefe durchsah, stieß ich auch auf
den Brief eines Journalisten Richard E. Sperber (1921-mind. 2000) aus
Michigan/USA. Und zwar vom 5. Dezember 1963. Diesen Journalisten hatte ich bis zu diesem Sommer gar nicht gekannt. Mein Vater hatte von ihm und seinem Brief nie erzählt. Richard E. Sperber war die Wiedervereinigung
Deutschlands Zeit seines Lebens wie im folgenden dargestellt werden soll ein ebenso großes Anliegen wie
meinem Vater. Und aus dieser Gemeinsamkeit heraus war der Brief
geschrieben worden wie ich dann noch in einem weiteren Beitrag berichten will.
Hier aber soll es um Richard E. Sperber gehen. Meinem
Vater war damals, 1963 - lange vor den Zeiten des Internets und
beruflich eingespannt wie er damals war - und wohl auch danach bis zu
seinem Lebensende gar nicht wirklich bewußt geworden, wer ihm da als Richard E. Sperber geschrieben
hatte. Denn sonst hätte er ihn sicher einmal gesprächsweise erwähnt. Wenn
ich also im folgenden von Richard E. Sperber berichte, setze ich
damit gewissermaßen das Gespräch mit meinem Vater fort über seinen Tod hinaus.
Aber natürlich macht es Sinn, an Richard E. Sperber zu erinnern auch
ganz unabhängig von meinem Vater. Sonst würde in diesem Blogbeitrag nicht die Rede von ihm sein.
Im folgenden soll das an Auskünften zusammen gestellt
werden, was ein erster Überblick in Form von Internetrecherchen über das Leben dieses Richard Sperber ergibt. Aus ihnen wird erkennbar, daß es auch Sinn machen könnte,
sich mit Richard E. Sperber gründlicher zu beschäftigen, als es in
dem folgenden Überblick geschehen kann. Wie erkennbar werden wird, haben das offenbar auch schon allerhand Historiker, Hobbyhistoriker und
pensionierte Alt-„68er“ getan aus unterschiedlichen Perspektiven heraus. Insbesondere auch Menschen aus der
ehemaligen DDR und aus dem ehemaligen Westdeutschland, die sich noch
heute mit den sehr konkreten und handlungsnahen Plänen beschäftigen,
die es innerhalb der deutschen Friedensbewegung westlich und östlich
der Elbe vor 1989 gegeben hat für eine Wiedervereinigung Deutschlands. Und zwar in Form eines „dritten Weges“,
also neutral von Ost und West, sowie als Friedensgarant in Europa und
der Welt.
Man
taucht in so eine ganz andersartige Welt ein, wenn man sich nur so
wenige Jahrzehnte in der Geschichte Deutschlands von heute aus gesehen zurückbewegt. Fast ist einem ja noch - aufgrund seiner ideologischen Allgegenwärtigkeit - das Dritte Reich innerlich "näher" als diese 1950er Jahre in der Geschichte Deutschlands. Und daran mag auch erkennbar sein, welche rasanten
Entwicklungen sich gerade gegenwärtig in Deutschland vollziehen.
Jedenfalls:
Mein Vater verehrte Mathilde Ludendorff (1877-1966) und las die
Zeitschriften der Ludendorff-Bewegung. Mathilde Ludendorff legte
ihren Lesern in den 1950er Jahren immer und immer wieder bis zu ihrem eigenen Tod nachhaltig und
warm ans Herz, sich unermüdlich und ohne zu erlahmen für die
Wiedervereinigung Deutschlands einzusetzen. Und
Wiedervereinigung hieß in den 1950er Jahren noch - quer über alle
deutschen politischen Parteien hinweg (s. Abb. 1): einschließlich des Memellandes, Ostpreußens, Westpreußens, Danzigs, Pommerns und Schlesiens. Und für diese
Wiedervereinigung setzte sich auch mein Vater ein und deshalb war
Richard E. Sperber auf ihn aufmerksam geworden.
„Alpha-Journalist“
in den deutschsprachigen Medien der USA
Richard
E. Sperber war, wie man Internetrecherchen entnehmen kann, gebürtiger
Nürnberger. Wie er in die USA gekommen ist, wird zunächst nicht erkennbar. Vielleicht gibt es ja auch noch irgendwo eigenhändig verfaßte Lebenserinnerungen dieses Richard Sperber? Jedenfalls war er spätestens 1952 Deutschland-Redakteur der
großen amerikanischen Tageszeitung „Cleveland Plain Dealer“ in
Cleveland (Ohio). Er wurde auch Chefredakteur und Herausgeber
weiterer deutschsprachiger Zeitungen und Zeitschriften in den USA.
In
einem Lebensbericht über ihn heißt es
(wobei es hier nur um die Sachinformationen geht, nicht um die
politischen Zusammenhänge, in denen diese 1991 veröffentlicht
wurden):
Nach
dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR ergriff Sperber mit
Hilfe des US-Kongressabgeordneten Charles J. Kersten eine Initiative
für die Wiederherstellung der deutschen Einheit, die zur
einstimmigen Annahme einer gemeinsamen Resolution beider Häuser des
amerikanischen Kongresses führte. Darin wurde das Recht des
deutschen Volkes, in einem vereinten Staat zu leben, durch die USA
ausdrücklich anerkannt. Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher
hat Sperbers Verdienst um das Zustandekommen dieser Resolution in
einem Schreiben im Jahr der deutschen Einigung lobend gewürdigt.
Als
Vorsitzender des von ihm in Chicago gegründeten „Amerikanischen
Rates für die Wiedervereinigung Deutschlands“ entwarf Sperber
einen „Generalplan“ zur Wiederherstellung der deutschen Einheit,
der von mehreren US-Senatoren, darunter dem späteren Präsidenten
John F. Kennedy, gutgeheißen wurde.
Über
die Aktion von 1953 wurde auch noch einmal 1994 berichtet.
An anderer Stelle heißt es:
Mehrere
Jahre lang fungierte er auch als Programmdirektor des von dem
Rundfunkproduzenten William L. Klein geleiteten „Germania
Broadcast“, des ältesten deutschen Radioprogramms in Amerika.
Im Juni 1957 gründete er als erster Vorsitzender den „Amerikanischen
Rat für die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit“.
In dieser Eigenschaft sollte er 1963 auch an meinen Vater schreiben.
Juni 1957 - „Generalplan“ zur Wiedervereinigung Deutschlands
Über diesen „Rat“ (englisch „council“) wurde schon
zeitgleich 1957 im „Ostpreußenblatt“ berichtet. Das ist die bis
heute weiterbestehende große deutsche Vertriebenenzeitung, zu der
Richard E. Sperber, wie wir noch sehen werden, offenbar bis zu seinem
Lebensende ein herzliches Verhältnis beibehielt. Ihr Chefredakteur
war ab 1967 der schätzenswerte Autor Hugo Wellems, der zugleich
Freimaurer war (zumindest einer Tempelherrenordens-artigen
Organisation angehörte - ob im übrigen auch Richard E. Sperber
Freimaurer war oder freimaurerähnlichen Organisationen angehörte,
was angesichts seiner Biographie nicht gänzlich unwahrscheinlich
sein muss, ist zunächst nicht bekannt):
Der
„Amerikanische Rat für die Wiedervereinigung Deutschlands“, eine
private Organisation amerikanischer Bürger deutscher Herkunft, die
vor einiger Zeit in Chikago gegründet wurde, legte vor einigen Tagen
eine längere Denkschrift vor, die sich mit den Fragen der deutschen
Wiedervereinigung und der europäischen Sicherheit befasst. Der
Vorsitzende des Rats, Richard E. Sperber, der den sogenannten
„Generalplan für die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und
Freiheit“ der amerikanischen Regierung und dem Kongress zuleitete,
erklärte vor Pressevertretern, seine Organisation habe eigentlich
erwartet, dass die deutsche Bundesregierung bei der
Viermächtearbeitsgruppe für die Wiedervereinigung oder während des
Adenauer-Besuches in Washington von sich aus einen konkreten
Wiedervereinigungsplan vorlegen werde. Da das jedoch nicht erfolgt
sei, habe sich seine Organisation verpflichtet gefühlt, einen
eigenen Plan auszuarbeiten. Der acht längere Punkte umfassende
„Generalplan“ ist insgesamt über zehn Schreibmaschinenseiten
lang.
Zusammen
mit dem Kongressabgeordneten Caroll Reece sprach sich Richard E.
Sperber auch als Gegner der Oder-Neiße-Linie aus und forderte, daß Deutschland in den Grenzen von 1937 wieder errichtet werden müsse.
Deshalb wurde er vom „Milwaukee Journal“ - schon damals - als
„Unruhestifter“ angegriffen. Das Ostpreußenblatt berichtete:
Der
„Amerikanische Rat für die Wiedervereinigung Deutschlands“
(American Council for the Reunification of Germany) hat durch seinen
Vorsitzenden Richard Sperber dem „Milwaukee Journal“ einen
Offenen Brief übersandt, in dem er die Vorwürfe der Unruhestiftung
ganz energisch zurückweist.
Der
Bericht wird ergänzt durch die Mitteilung:
Die „Gesellschaft der
Freunde Kants“ in Göttingen (früher Königsberg) hat den
amerikanischen Abgeordneten Dr. jur. B. Carroll Reece in Würdigung
seiner Verdienste um die Vertretung des Rechtsgedankens im Sinne der
Kantischen Philosophie zu ihrem ordentlichen Mitglied ernannt. Der
amerikanische Abgeordnete hat, wie wir berichteten, in seinen Reden
vor dem amerikanischen Repräsentantenhaus wiederholt auf die
Bedeutung der Universität Königsberg und des Lebenswerks Immanuel
Kants für die abendländische Kultur hingewiesen und daraus
Forderungen für die Deutschlandpolitik der amerikanischen Regierung
abgeleitet.
In
was für absurd ferne Zeiten taucht man hier ab! Dies war also eine
politisch durchaus einflussreiche deutsch-amerikanische Vereinigung,
die sich in den USA für die Wiedervereinigung Deutschlands einsetzte
und einen Friedensvertrag für Deutschland forderte.
1958
hat Richard E. Sperber für sein journalistisches Wirken in den USA
die „Eichendorff-Gedenkmünze
für seine Verdienste um die Pflege und Verbreitung der deutschen
Sprache“
erhalten, in diesem Fall als Mitherausgeber der „Abendpost
und Sonntagpost Chicago“.
So wurde es in den damaligen „Mitteilungen
des Instituts für Auslandsbeziehungen“ berichtet.
1960
– Ostpreußen und Schlesien sind ein Teil Deutschlands
Als
der amerikanische Präsidentschaftskandidat Nixon in der
Öffentlichkeit so verstanden wurde, als hätte er sich für die
Anerkennung der Oder-Neiße-Linie ausgesprochen, protestierte Sperber
im Jahr 1960 energisch:
Auch der Herausgeber der
vielgelesenen deutschsprachigen „Abendpost“ in Chicago, Richard
Sperber, hat sich wie viele andere deutschsprachige Blätter der USA
in einem energischen Protestschreiben an die republikanische Partei
und an Nixon gewandt. Er erklärt, die Äußerungen Nixons in Buffalo
seien in den USA wie auch in anderen Ländern so verstanden worden,
dass der Präsidentschaftskandidat die Anerkennung der
Oder-Neiße-Linie als endgültige Grenze zwischen Deutschland und
Polen befürwortet habe. Wenn diese Interpretation richtig sei, dann
werde damit jeder Grundsatz, für den Amerika bis heute in seiner
Geschichte eingetreten sei, verletzt, darunter auch die
Atlantik-Charta.
Ab 1965 – Rückkehr nach
Deutschland
In dem schon eingangs zitierten
Lebensbericht heißt es über das weitere Leben von Richard E.
Sperber:
1965 in die Bundesrepublik zurückgekehrt, war Sperber bei mehreren
westdeutschen Tageszeitungen als Redakteur und bei der FDP als
Pressereferent tätig.
Nach
dem Nachrüstungsbeschluß der NATO von 1979 schloß Sperber sich der
Friedensbewegung an und kämpfte damals gegen die Stationierung der
„Pershing 2“-Atomraketen auf deutschem Boden. (Diese wurden
bekanntlich 1989 demontiert.)
Als
Sprecher des „Initiativkreises Friedensvertrag“ trug Richard
Sperber mit seinen drei Friedensvertrags-Entwürfen wesentlich zur
Diskussion innerhalb der Friedensbewegung und der Partei „Die
Grünen“ bei. Seine Entwürfe zielten darauf ab, durch eine
friedensvertragliche Regelung zwischen den vier Alliierten und den
beiden deutschen Staaten zwei bündnislose, von fremden Truppen
freie, souveräne, defensiv bewaffnete deutsche Staaten zu bilden,
die sich dann konföderativ verbinden könnten.
Ganz
grob und im Vorgriff auf weitere Studien wird man sagen können, daß sich ein Richard E. Sperber in solchen Dingen mit einem Rudi Dutschke sehr gut hätte verstehen müssen. Als Rudi Dutschke jedenfalls zu den
„Grünen“ ging, war es ihm um die Zusammenarbeit mit solchen
Menschen wie Richard E. Sperber zentral zu tun (wie Gretchen Dutschke in ihren Erinnerungen berichtete). Und als wie
brisant offenbar in Geheimdienstkreisen eine solche Zusammenarbeit
von Rudi Dutschke mit diesen Kreisen und als wie abträglich ihren Zielen diese eingeschätzt wurde, mag man daran
erkennen, daß Rudi Dutschke 1979 sehr überraschend in der Badewanne
ertrunken ist. Da auch Uwe Barschel - offiziell - in der
Badewanne ertrunken ist und angesichts der langen Geschichte des
politischen Mordes in der westlichen Welt und in Rußland darf man
hinter den Tod Rudi Dutschkes im Jahr 1979 heute sehr große Fragezeichen setzen. Bekanntlich wäre das ja auch nicht der erste
Mordanschlag auf Rudi Dutschke gewesen.
Über
Richard Sperber würde man sicher noch vieles in der Literatur
finden, wenn man gründlicher recherchieren würde.
Über sein folgendes Leben können hier vorerst nur noch
bruchstückartige Ausschnitte referiert werden, insbesondere anhand
von Google-Bücher-Zitaten (die zumeist nicht vollständig zitiert
werden können). 1985 heißt es in der „Antimilitarismus
Information“:
Stärker
ins Detail geht der „Initiativkreis Friedensvertrag“ um den
Publizisten Richard Sperber mit seinem Entwurf eines solchen
Vertrags: BRD und DDR werden zwei neutrale, defensiv gerüstete
Staaten, West-Berlin unter den Schutz von ...
1987
wird in den „Blättern
für deutsche und internationale Politik“
erwähnt:
… früher
oder später auf ein neues Gesamtdeutschland hinauslaufen. Als
Ausgangspunkt dient meist der „Dritte Friedensvertragsentwurf“
des rechtsneutralistischen Publizisten Richard Sperber und seines
„Initiativkreis Wiedervereinigung“. ...
1987
wird in den „Studies
in German Democratic Republic Culture and Society“
berichtet:
A
recent case in point is the account by Richard Sperber, a moving
force behind the West German „Initiativkreis Friedensvertrag“, of
a discussion „mit einem prominenten DDR- Journalisten und mit zwei
Dozenten des „Instituts für Internationale ...
In
einem im gleichen Jahr erschienenen Buch heißt es:
A
parallel document drawn up by one of the signatories of the
Memorandum, Richard Sperber, sets out the possible provisions of a
German Peace Treaty. It is available in an English translation from
Initiativkreis Friedensvertrag, Elsterweg 2, 3008 Garbsen 9.
Nach
1989 - "Synthese aus Religion und Nationalbewusstsein"
1990
heißt es im Buch eines Wiedervereinigungs-Gegners (klar doch, die
deutsche Geschichte hat alles zu bieten aus der Rappelkiste des
Irrsinns!) - wobei dann auch gleich der Tonfall ein ganz anderer
wird:
Die
Idee der Konföderation war politisch tot, sieht man von dem
randständigen neofaschistischen Schenke-Kreis ab. Erst Anfang der
80er Jahre wurde er von den neofaschistischen Nationalrevolutionären
wieder aus der Kiste gezogen: von Schenke in der „Neuen Politik“,
von Wolfgang Venohr (dem alten Schenke-Mitstreiter aus den 60er
Jahren), der wie Theodor Schweisfurth oder Richard Sperber (dem alten
Schenke-Mitstreiter aus den 50er Jahren) im nationalrevolutionären
Umfeld an völkerrechtlichen Konföderationsvorschlägen arbeitete,
von Peter Brandt und Herbert Ammon in ihrem Faschisten und Linke
umarmenden Dokumentenband „Die Linke und die nationale Frage“ von
1981.
1991
erschien der hier schon ausführlicher zitierte biographische Bericht
über Richard Sperber in der von vielen Menschen als sehr „rechts“
eingeschätzten Zeitschrift „Wir selbst“.
1993 dokumentiert die Ostberliner „Zeitschrift für
Geschichtswissenschaft“
die Bemühungen Richard E. Sperbers in den 1950er Jahren. Sie bringt
als „Dokument“:
Amerikanischer
Entwurf für deutschen Friedensvertrag - Vorschläge des
Wiedervereinigungsrates Chicago.
12.
Februar. Der „Amerikanische Rat für die Wiedervereinigung
Deutschlands“ verbunden mit der „Federation of American Citizens
of German Descent Inc.“ hat in seiner gestrigen Sitzung den Entwurf
eines Friedensvertrags für Deutschland einstimmig angenommen, der
von dem Ratsvorsitzenden Richard E. Sperber ausgearbeitet und
vorgelegt worden war.
Im Mai 1996 berichtet Richard Sperber im „Ostpreußenblatt“
über einen Vortrag von Alfred Mechtersheimer (geb. 1939) zum Thema
„Wie
ruiniert man einen Staat?“.
Am Ende des Artikels werden sehr ungewöhnliche, bzw. besser sehr
aufgeweckte Gedanken geäußert:
Zur
Abwehr dieser Gefahren forderte der Redner eine gewaltfreie deutsche
Volksbewegung, die ein neues Bewußtsein und ein geistiges Kraftfeld
schaffen könne. Impulse dazu müßten von einer intellektuellen
Minderheit ausgehen. Entscheidend für den Erfolg sei eine gemeinsame
Synthese aus Religion und Nationalbewußtsein.
Dieser
letzte Gedanke – eine „Synthese aus Religion und
Nationalbewusstsein“ wird auch in einer Zwischenüberschrift
hervorgehoben. Er ist aber vom christlichen „Ostpreußenblatt“
und von vielen anderen deutschen „Nationalbewussten“ offenbar bis
heute nicht nachhaltig weiterverfolgt worden.
Im
Oktober 1998 reiste Richard E. Sperber mit einer deutschen Delegation
zur „Woche der unterdrückten Völker“ nach New Jersey, USA, zur "Captive Nations Week". Und er hielt dort eine Rede:
Als
letzter Redner kam der Leiter der deutschen Gruppe, Richard E.
Sperber, zu. Wort.
In
seiner Rede bezichtigte er anhand von Worten von Michael Gorbatschow
Hans Dietrich Genscher der Lüge, wenn letzterer gesagt hatte, die
Wiedervereinigung der alten mit den neuen Bundesländern von 1990
wäre nur durch den Verzicht auf Schlesien, Pommern und Ostpreußen
erreicht worden. Auch protestierte er dagegen, daß Deutsche sich
nicht auf polnischem Staatsgebiet niederlassen dürfen und dort auch
nicht ihr Eigentum zurück erhalten. Noch mindestens bis zum Jahr
2000 war Richard E. Sperber journalistisch tätig und berichtete über
Zuwanderungsprobleme in der Schweiz.
2006
fragte dann die „Thüringer
Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte und Politik“:
Wer
kennt noch Richard Sperber, der einen Friedensvertragsentwurf für
Deutschland bereits im August 1983 der Öffentlichkeit vorstellte.
(…) Auch mit Blick auf die Würdigung Richard Sperbers und des
Initiativkreises Friedensvertrag könnte ...
Und
so unvollständig wie dieses Zitat muss vorläufig auch dieser
Lebensbericht Richard E. Sperbers bleiben. All diese Bemühungen
früherer Generationen für eine gedeihliche Fortentwicklung
Deutschlands generieren einem derzeit zur „Farce“, wenn man nur
noch fassungslos die gegenwärtige Einpeitschung der Abschaffung
Deutschlands durch Massenzuwanderung beobachtet.
Eines
wird man wohl fast sicher sagen können. Lebte Richard E. Sperber
heute noch, er würde sicher zustimmen, wenn heute auf Plakaten in
Dresden auch in seinem Geiste steht:
Wir
sind der Mut,wir tragen die Fackel
der Freiheit
ins
deutsche Land.
Sei auch Du
der Mut.
(Leider ist vorderhand keine Fotografie von
Richard E. Sperber über das Internet erreichbar.)
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