Herr! schicke, was du willst,
Ein Liebes oder Leides;
Ich bin vergnügt, daß Beides
Aus deinen Händen quillt.
E. Mörike
Abb. 1: Wald-Gelbstern (W) |
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Abb. 2: Handschrift von Eduard Mörike - Aus Literaturarchiv Marbach (Quelle) |
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Einsam und verlassen
Kamid, wie erträgst du
das Fehlen der Liebsten?
Sie ist von dir gegangen,
du bist hier geblieben.
Nimm eine Pfeife
und ein Pfund Tabak
mit in die Länder,
in die du jetzt ziehst!
(Gedicht der Tuareg)
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Ein bischen Freude.
Wie heilt sich ein verlassen Herz,
Der dunkeln Schwermuth Beute?
Mit Becher-Rundgeläute?
Mit bitterm Spott? Mit frevlem Scherz?
Wie flicht sich ein zerrissner Kranz,
Den jach der Sturm zerstreute?
Wie knüpft sich der erneute?
Mit welchem Endchen bunten Bands?
Wie sühnt sich die verjährte Schuld,
Die bitterlich bereute?
Mit einem strengen Heute?
Mit Büßerhast und Ungeduld?
Conrad Ferdinand Meyer
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