Thema privater Waffenbesitz - wie soll es erörtert werden?
Ich war bislang Autor auf
"Wissen bloggt". Und das war ich gerne. Auch werde ich neuerdings in der humanistischen Presse als
"Gründungsmitglied der 'Initiative Humanismus'" bezeichnet. Auch das habe ich gerne gemacht. Da ich in der kritischen Berichterstattung mit Frank Berghaus in eine Reihe gestellt werde (siehe
letzter Blogbeitrag), bin ich einigen Vorwürfen, die gegen Frank Berghaus erhoben werden, noch einmal nachgegangen. Ich habe ihn persönlich dazu befragt. Und ich habe auch einige Stimmen aus der Facebook-Gruppe "Initiative Humanismus" dazu hören können.
Einer der Vorwürfe lautete, daß auf dem Blog "Wissen bloggt" das Thema Waffenbesitz erörtert würde. Und das ist bisher der einzige, der mir wirklich von Bedeutung zu sein scheint, da in der Erörterung dieser Frage sehr schnell und unmittelbar moralische Grundhaltungen mit hineinspielen. Wie ich bei der Auseinandersetzung mit diesem Vorwurf gerade lernen konnte. Denn dieses Thema ist tatsächlich auf "Wissen bloggt" behandelt worden (
Wissen bloggt, 17.10.2011). Worauf ich erst jetzt aufmerksam werde.
Daß das Thema privater Waffenbesitz ein Thema ist, das sachlich erörtert werden kann und muß, steht außer Frage. Zum Beispiel in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" sind dazu in den letzten Monaten mehrere Artikel erschienen (
Nature 2013 a,
b,
c,
d), die ich alle mit nicht unbeträchtlicher Erleichterung und Zustimmung gelesen habe, weil nach ihnen vom amerikanischen Präsidenten selbst die bisher in den USA offenbar fast allein bestimmende Macht der Waffen-Lobby - etwa im amerikanischen Kongreß und anderwärts - zurückgedrängt werden soll. (Womit ich kein Loblied auf diesen Guantanamo-Präsidenten singen will. Er handelt ja auch hier ganz klar nur unter Druck und weil er nicht anders kann.)
Wer länger den Blog "Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt!" liest, weiß
auch, daß wir den Eltern der Opfer von Winnenden in ihrer öffentlichen
Erklärung (
Focus) viel Zustimmung entgegenbrachten.
"Rechtspopulist sagt ..."
Ich will es hier nicht zu umfangreich machen. Im Zuge der Diskussion mit Frank sagte ich schließlich auch:
Z.B. dieser Kommentar hier ist von Anfang bis Ende ekelhaft und menschenverachtend, Wild-Western-Manier pur. Ich habe nur den ersten Youtube-Link gesehen, das hat mir gereicht. Nein, das ist kein Humanismus. Niemals. So ein "Rechtspopulist" würde auf meinem Blog einmal kommentieren und nie wieder. Ich glaube, die Kritiker von "Wissen bloggt" haben noch gar nicht gründlich genug gelesen, wenn sie solche Kommentare noch nicht sollten bemerkt haben.
Und ich verwies dann auf den Kommentar auf "Wissen bloggt" zu dem oben schon genannten Blogartikel:
Es gab, soweit übersehbar, unter den weiteren Kommentaren keine empörte Reaktion auf diesen Kommentar. Auch nicht vom Bloginhaber Frank Berghaus.
Frank meint auf meinen Hinweis auf diesen Kommentar, er zensiere grundsätzlich nicht auf seinem Blog. Was aber eine besondere Note erhält durch die Tatsache, daß er schon zuvor in unserer Erörterung zustimmend und sypmathisierend auf das Verhalten eines 80-jährigen Rentners hinwies, der einen 16-jährigen Einbrecher erschoß (
Berliner Morgenpost), ein Verhalten, das sehr gut übereinzustimmen scheint mit dem in den verlinkten Youtube-Videos verherrlichten Handeln.
Nein, das ist nicht meine Welt. Das kühlt meine Begeisterung für "Wissen bloggt" deutlich ab. Im Zusammenhang mit dem Evolutionären Humanismus muß das Gebiet der Moral nach meiner Auffassung astrein behandelt sein. Sonst wird das Wort Humanismus mehr und mehr zu einer Hülse. Und deshalb kann ich dieses mir doch eher abseitig erscheinende Thema letztlich doch nicht als ganz so abseitig behandeln. Ich weiß deshalb nicht, ob es bei mir künftig noch einmal Lust geben wird, einen neuen Artikel für "Wissen bloggt" einzureichen oder irgendwie in der "Initiative Humanismus" tätig zu sein.