Dienstag, 24. April 2012

Ich bin Mitwisser satanistischen Mißbrauchs - wohin soll ich mich wenden?

Unsere Blogs haben ein sehr weites Themenspektrum und verstehen sich als ein "Studium generale". - Der philosophische Ansatz, der für uns hinter einem solchen "Studium generale" steht, ist die Erkenntnis G.F.W. Hegels, daß die Wahrheit "das Ganze" ist. Also alle Bereiche menschlichen Wissens und menschlicher Erfahrung stellen in ihrer notwendigen Widerspruchslosigkeit zueinander ein deutliches Wahrheitskritierium füreinander und für unsere Gesamtdeutung der Welt und des Lebens dar. Deshalb wird auf unseren Blogs nicht nur Kritikwürdiges behandelt, sondern auch neutrales Wissenswertes, sowie Aufbauendes. Das Kritikwürdige ist zumeist in den Bereichen Politik und Geschichte angesiedelt, das Aufbauende zumeist in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Philosophie. So also wird hier ein "Studium generale" verstanden. Man kann auch rein psychologisch nicht immer nur Kritikwürdiges behandeln. Dabei würde einem auf Dauer psychologisch die Puste ausgehen. Ebenso wäre es wohl unangemessen, immer nur die positiven Seiten des Lebens und unserer Welt sehen zu wollen. -

Daß wir nun ein halbes Jahr lang uns vergleichsweise tief in die Themen "Elitärer Satanismus" und "Satanistische Psychosekten" eingearbeitet haben, hatte seinen Ursprung vor allem in zeitgeschichtlichen Erkenntnisinteressen bezüglich der Mächte, die hinter dem Dritten Reich standen. (Und die wir deshalb natürlich zu den kritikwürdigen, nicht zu den aufbauenden Kräften in unserer Welt zählen.) Allerdings wurde bei Beschäftigung mit dem Thema schnell klar, daß es ein sehr aktuelles ist, und daß davon auch heute sehr viele Menschen zum Teil sehr persönlich betroffen sind. Nämlich als Überlebende satanistischen Mißbrauchs, bzw. als Angehörige und Freunde solcher Überlebenden. Bzw. zum Teil sogar als  Mitglieder der Tätergruppen selbst oder als deren Angehörige.

Das Interesse an unseren Beiträgen zum Thema elitärer Satanismus ist nun offenbar ein Bleibendes. Sechs bis sieben von zehn der meistgelesenen Blogposts hier auf dem Blog (siehe ganz unten: "Beliebte Posts") beziehen sich auf das Thema Elitärer Satanismus. Und auch immer wiederkehrende persönliche, vertrauliche, tastende Anfragen an den Blogautor von Seiten Betroffener zeigen, daß das Thema weiterhin "heiß" ist und viele Menschen beschäftigt.

Und offensichtlich gibt es nur wenige Blogs, die - so wie dieser - sich dieses Themas bislang so umfassend angenommen und zum Teil auch sehr detailliert behandelt haben. In den meisten Fällen werden diese Themen sonst in Büchern und Filmdokumentationen behandelt. Und selbst dort treten zumeist die satanismusnahe, freimaurerähnliche Psychosekte Fraternitas Saturnis und der Psychosekten-Guru Ralph Tegtmeier, seine Freunde, "Mitbrüder" und Schüler nicht so deutlich in den Vordergrund wie sie es aufgrund der Recherchen unseres Blogs getreten sind. 

Was sollen wir also auf solche Anfragen antworten? Wie gesagt empfinden wir uns hier auf dem Blog gar nicht als "spezialisiert" genug, um in Einzelfällen konkrete Hilfe leisten zu können oder konkreten Rat geben zu können. Unser Wissen über das Thema ist ein reines "Bücher"-Wissen, bzw. beruht allein auf Internet-Recherchen. Der Blogautor kennt keinen Betroffenen persönlich. Auch keinen sonstigen Satanismus-Kritiker persönlich. Wir haben hier auf dem Blog selbst keinerlei direkt persönliche Erfahrungen mit diesem Thema. (Abgesehen von den - auf dem Blog dokumentierten - Einschüchterungsversuchen von Seiten der "Fraternitas Saturnis". Diese waren freilich schon lehrreich genug.)

Es ist etwas anderes, als Unbetroffener über Fälle maßloser Ungerechtigkeit und maßloser, nicht ausreichend verfolgter Verbrechen in unserem Staat zu recherchieren und zu berichten, als selbst davon betroffen oder Mitwisser zu sein. Das ist natürlich klar. Und das gilt es zu berücksichtigen.

Ich gehe unter dem Aspekt der an unseren Blog gerichteten persönlichen Anfragen noch einmal die wichtigsten Autoren meiner Literaturliste zum Thema durch. Sie alle müßten doch ebenfalls - ebenso wie dieser Blog - auf diese Themen ansprechbar sein und ebenfalls bereit sein, die Öffentlichkeit mit Hilfe neuer Zeugen zu informieren. Vielleicht werden sie sich dann auch gründlicher mit der Person Ralph Tegtmeier und der Fraternitas Saturnis von heute beschäftigen, als sie das bisher in ihren Veröffentlichungen getan haben.

Welche Autoren und Journalisten kann man grundsätzlich ansprechen?

Ich weiß nicht, ob sich die Autoren Guido Grandt, Wolfgang Eggert, Jürgen Roth dieser Fragen noch einmal tiefergehender auf dem heutigen Kenntnisstand und mit neuen Zeugenberichten annehmen wollen. Sie publizieren inzwischen alle drei auch im Internet (vgl. Guido Grandt, Dorian Grey, Mafialand) und ich könnte mir denken, daß sie dazu bereit sind. 

Neues Buch über die Colonia Dignidad
Der letzte Eintrag auf dem Blog der verdienstvollen Buchautorin Ulla Fröhling stammt aus dem Jahr 2008. Sie hat aber, wie man auf ihrer Seite sehen kann, gerade ein neues Buch über die Colonia Dignidad herausgebracht (siehe Abb.). Sie ist also ebenfalls weiter investigativ an diesen Themen dran und dürfte deshalb offen sein für neue Zeugenberichte nicht nur wie hier zum Thema freikirchlich(-"jesuitische"), sondern auch direkter zum vormals von ihr behandelten Thema satanistische Psychosekten. Das Internet-Forum der verdienstvollen Buchautorin Karin Jäckel hat sogar aktuelle Einträge. Bei dieser Gelegenheit nimmt man überhaupt mit Überraschung zur Kenntnis, wie viele Bücher auch Karin Jäckel schon geschrieben hat.

Wünschenswert wäre sicher ein engerer Zusammenschluß aller gegenwärtigen Satanismus-Kritiker im Internet, um eine Art "Lobby" für dieses Thema zu bilden, um schnelleren Erfahrungs- und Informationsaustausch zu gewährleisten, damit man nicht mehr so einfach eingeschüchtert werden kann, wie "Einzelinitiativen", Einzelpersonen, Einzelautoren und einzelne, für sich arbeitende Blogs. Das war ein starkes Empfinden des Blogautors, als er die Zuschriften von Seiten der Fraternitas Saturnis erhielt.

Denn das Medium Internet selbst stellt ja - wie immer mehr Menschen bewußt wird - heute das sicherlich größte Machtmittel dar für die Machtlosen. Aber selbst solche Organisationen wie die Renate-Rennebach-Stiftung oder vergleichbare Institutionen nutzen das Internet derzeit offenbar noch nicht genügend und regelmäßig genug für Aufklärung, Lobbyismus und Unterstützung der Überlebenden satanistischen Mißbrauchs. (Oder sollten dort nur mehr Leute Förderanträge stellen für ihre eigenen Initiativen?)

Journalisten wie Frank Nordhausen oder Filmemacher wie Liz Wieskersstrauch sollten für diese Themen eigentlich ebenfalls ansprechbar sein. Gerne würde wir übrigens auch über Erfahrungen hören, die einzelne machen bei der Anfrage bei einzelnen Leuten.

Wie steht es diesbezüglich mit dem österreichischen Buchautor Helmut Lammer? (Müßte noch genauer recherchiert werden.) Mit Hans Ulrich Gresch haben wir hier auf dem Blog in den Kommentaren schon längere Diskussionen geführt. Er hat, soweit uns übersehbar, eine aus seiner Sicht weniger "ausufernde" Deutung des Themas "Mind Control" als wir. Aber wer mit ihr zurecht kommt, sollte sich sicher auch an ihn wenden können. 

Natürlich ist, was die eher medizinische Seite des Themas betrifft (also die Krankheit Multiple Persönlichkeitsstörung) der beste Ansprechpartner gegenwärtig in Deutschland Michaela Huber. Ihre Verweisliste dürfte für Betroffene sehr wertvoll sein, da man hier wohl weitgehend sicher sein kann, daß sie nur seriöse Verweise nennt. 

Durch die zahlreichen Internetforen und Internetseiten, auf denen sich Überlebende satanistischen Mißbrauchs jeweils in der ihnen eigenen persönlichen Form austauschen (das kann je nach Persönlichkeit und durchgemachten Erfahrungen sehr unterschiedlich sein), habe ich mich nie gründlich durchgearbeitet. Eine kleine Auswahl von ihnen findet sich auch auf meiner Literaturliste, allerdings wohl eine ganz willkürliche. Hier sollte sich jeder noch einmal selbst durcharbeiten und nach den ihm geeigneten Seiten suchen. Hier werden Betroffene sicherlich noch viele gute Ratschläge und Erfahrungen sammeln und austauschen, die einzelne mit ihrem Erlebten und ihrem Wissen gemacht haben.

Mit all diesen Ausführungen wollen wir niemanden, der bei unserem Blog vertraulich anfragt, "abwimmeln". Wir wollen damit nur sagen, daß es sicherlich noch kompetentere und erfahrene Netzautoren gibt als uns, die man als Betroffener und Mitwisser ansprechen kann. Wenn man trotz der vorstehend gegebenen Ratschläge und Anlaufstellen sein Wissen hier auf dem Blog veröffentlichen möchte, sende man uns bitte gerne Berichte ein. Der Blogautor schaut sich dann genau an, was er in welcher Weise veröffentlichen möchte. Das kann natürlich gerne auch anonym veröffentlicht werden. Und erst nachdem die überarbeitete Form vom Einsender genehmigt wäre, würde der Beitrag dann hier auf dem Blog (und damit automatisch zugleich auch auf "Paperblog") veröffentlicht werden. Dazu möchte der Blogautor gerne ermutigen. Denn was dieser Blog kann, will er natürlich gerne dazu beitragen, daß in diese Thematik in der Öffentlichkeit, in der Politik und in den Strafverfolgungsbehörden mehr Zugkraft und Bewegung hineinkommt.

Wenn ich recht sehe, sind es wohl die weitreichenden politischen und zeitgeschichtlichen Implikationen, die viele diesen Blog bezüglich dieses Themas so ansprechend erscheinen lassen. Ja, der Blogautor ist Historiker und an dem Aufbruch der gegenwärtig verkrusteten gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse sehr interessiert. Wenn es also vor allem diese Seite ist, die Leute veranlassen, hier auf dem Blog ihr Wissen gern veröffentlicht sehen zu wollen - dann nur her damit. 

Mit schnellen Erfolgen darf man jedoch bezüglich dieses Themas gegenwärtig nicht rechnen. Die Art, wie von der Politik gegenwärtig schon allein die Überlebenden kirchlichen und reformpädagogischen Mißbrauchs - sprich sehr oft die Überlebenden systematisch psychosektenartig angewandter elitärer Schwarzer Pädagogik - behandelt und abgespeist werden, sollte einen bezüglich des Themas Satanismus erst recht realistisch machen. Selbst die organisierten evolutionären Humanisten und "Skeptiker" haben sich bislang des Themas Satanismus noch nicht wirklich angenommen.*) Aber jeder und jede denke doch daran, daß sein und ihr Bericht dazu beitragen kann, daß künftig weniger Menschen ähnliches erleiden müssen wie er selbst oder seine Angehörigen.

Nach Einschätzung des Blogautors übrigens werden sich satanistische Psychosekten gegenwärtig und künftig viel mehr als früher hüten, Menschen, die sich an die Öffentlichkeit wenden, einzuschüchtern. Und um so mehr sich an die Öffentlichkeit wenden, um so mehr werden diese Psychosekten sich hüten. Sie scheinen darauf zu spekulieren, daß sich die Öffentlichkeit an dieses Thema "gewöhnt" und sie dann dennoch so weitermachen können wie bisher. "Glückliche Sklaven" gewöhnen sich ja bekanntlich an alles. Ob sie hier richtig rechnen, hängt natürlich von uns allen ab.

Und abschließend: Wer noch bessere Ratschläge geben kann, als in diesem Beitrag gegeben werden - oder an diesen etwas zu kritisieren findet, soll sich bitte gleich melden.

[Ergänzung 28.10.2017] Dieser Blogartikel ist seit fünf Jahren nicht mehr überarbeitet worden. Um aber doch einige der wichtigsten Entwicklungen in diesen fünf Jahren zu nennen, hingewiesen insbesondere auf den Umstand, daß durch die beiden deutschen Spielfilme "Operation Zucker" (2012) und "Operation Zucker - Jagdgesellschaft" (2016) zumindest für Deutschland und zumindest der Sache nach eine neue Diskussionsgrundlage geschaffen worden ist ist (s. GA-j!, 2017).

Vor allem aber sei darauf verwiesen, daß es inzwischen das "Infoportal Rituelle Gewalt" gibt (verantwortlich: Claudia Fischer, Bielefeld), das in - soweit übersehbar - sehr seriöser Form wertvolle Hinweise zur Thematik gibt. Auch wird dort empfehlend weiter verwiesen auf die Internetseite https://lichtstrahlen-oldenburg.de/lichtstrahlen/ (verantwortlich: Sonja Ulke, Hatten), die ebenfalls viele seriöse Hinweise zusammen stellt.
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*) Was übrigens zeigt, welche Lobbykräfte auch dort hier wirksam sind ... - Ich habe es dort verschiedentlich - aber bisher ohne sichtbare Nachwirkungen - in die Diskussion geworfen. Man vgl. etwa Kommentare auf "Wissen bloggt". Da gibt es etwa einen den Satanismus befürwortend: 25.4.11; sowie dann von mir kritisierend: 12.11.115.12.1119.2.12. Oder kritische Kommentare von mir auf den Scilogs: 13.9.1127.10.1130.10.11. Zu entgegnen weiß man offenbar nur wenig, aber man springt auch nicht so recht auf auf das Thema - bislang.

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