Montag, 5. Mai 2014

Deutschlands Pädokriminellen-Mafia - elitär, protestantisch, päpstlich

Wikipedia klärt auf

Vor genau einem Jahr erschien hier auf dem Blog ein Artikel ("Richard von Weizsäcker - Sein Sohn haßte die pädokriminellen Pädagogen, die sein Vater für ihn ausgesucht hatte"), dessen Thema nun auch auf Wikipedia sehr gründlich behandelt wird. Und zwar auf dem allgemeinen Artikel zur Familie Weizsäcker unter dem Unterabschnitt Die "protestantische Mafia". (Dank an Daniel Hermsdorf für den Hinweis auf diesen Artikel.)

In diesem Artikel sind noch wesentliche Ergänzungen enthalten zu unserem eigenen genannten Beitrag. Deshalb übernehmen wir die betreffenden Abschnitte gerne vollständig hier für den Blog (zumal ich mir denken könnte, dass die darin behandelte Mafia die Beseitigung dieser Ausführungen auf Wikipedia bald veranlassen könnte ...). Wir haben also damit neben einer klaren katholischen Pädokriminellen-Mafia eine eben solche protestantische, die sich ähnlich "päpstlich" benommen hat in den letzten Jahrzehnten und weiterhin so benimmt.

Und es sei auch daran erinnert, dass derzeit sowohl unser Bundespräsident wie unsere Bundekanzlerin Protestanten sind - ein Pfarrer und eine Pfarrerstochter - und dass von dieser Seite her immer offener mafiös gehandelt wird, sprich
  1. Regierungs- und Geheimdienstkriminalität früherer Jahrzehnte nicht aufgeklärt wird, 
  2. derzeit - mit hoher Wahrscheinlichkeit und auf vielen Ebenen - weiter fortgeführt wird.
Zu dem Staatssekretär Ernst von Weizsäcker möchte ich von meiner Seite noch anmerken, dass ich aus dem Buch "Für Großdeutschland gegen den großen Krieg" des Historikers Rainer A. Blasius schon vor langer Zeit den Eindruck gewonnen habe, dass es sich bei Ernst von Weizsäcker um einen sehr integren Politiker gehandelt hat. Auch der derzeitige Wikipedia-Artikel zu ihm überzeugt mich nicht, dass es anders wäre. Darüber, wie viel die Menschen, Soldaten und auch Generäle in Deutschland damals wussten über das, was in den Konzentrationslagern außerhalb der Reichsgrenzen geschah, ist hier auf dem Blog ebenfalls schon vor einiger Zeit ein Artikel erschienen.

Der deutsche Protestantismus hat sich - schon mit dem heuchlerischen Stuttgarter Schuldbekenntnis von 1946 - in lauter Lügen eingerichtet nach 1945. Es ist ganz unglaublich, wenn man das alles überblickt.

Weiterhin sei angemerkt, dass für mich noch nicht vollständig klar geworden ist, wie sich ein enger Freund der Familie wie Werner Heisenberg, vor dem ich noch größere Hochachtung habe, in die hier erörterten Zusammenhänge einordnet. Er war in eine Schwester seines Freundes Carl Friedrich verliebt. Wenn ich es recht erinnere, waren die Eltern aber gegen eine Heirat, einesteils wegen des großen Altersunterschiedes. Aber vielleicht gab es ja noch andere Gründe ... ? 

(Achtung: Da die Anmerkungs-Zählung beim Kopieren nicht übernommen wird, habe ich sie neu eingefügt.)

Die „protestantische Mafia“
.... Das Kriegsverbrecher-Urteil gegen Ernst von Weizsäcker war zwar nicht ungeschehen zu machen (1).[53] Churchill hielt es jedoch für einen „tödlichen Irrtum“, eine Formulierung, die Richard von Weizsäcker nicht müde wurde zu wiederholen. Vor allem publizistisch begleitet wurde die bereits im Kriegsverbrecher-Prozess betriebene Stilisierung des Vaters zum verkannten Widerstandskämpfer (2)[54] von einem eng verflochtenen Netzwerk (3),[55] welches Ralf Dahrendorf beschrieb (4)[56] als das,
„was ich die protestantische Mafia nenne, also Leute wie Ludwig Raiser, die Weizsäckers oder Marion Gräfin Dönhoff …“
Ludwig Raiser war ein angesehener, im Dritten Reich nicht belasteter Rechtswissenschaftler, der nach 1945 für die Entnazifizierung der Universität Göttingen zuständig war. Sein Sohn Konrad Raiser wurde Schwiegersohn Carl Friedrich von Weizsäckers.
Zu diesem Kreis gehörten der Strafverteidiger Ernst von Weizsäckers, der spätere Bildungspolitiker Hellmut Becker, (5) [57] der von diesem geförderte Erziehungswissenschaftler Gerold Becker, Lebensgefährte wiederum des Erziehungswissenschaftlers und Jugendfreundes von Marion Gräfin Dönhoff Hartmut von Hentig. Dahrendorf beschrieb die wesentliche Wirkung dieses Kreises – noch in Unkenntnis des späteren Missbrauchsskandals an der Odenwaldschule: (6) [58]
„Die protestantische Mafia stand durch all die Jahre vor allem für einen bestimmten moralischen Anspruch im öffentlichen Leben. … Die Bundesrepublik wäre wirtschaftlich nicht so erfolgreich gewesen, wenn es nicht am Anfang eine gewisse moralische Großzügigkeit gegeben hätte …“
Viktor von Weizsäcker war mit Olympia Curtius verheiratet, der Schwester des Romanisten Ernst Robert Curtius. Dessen Schwester Gerda Curtius war wiederum die Ehefrau des Soziologen Werner Picht und Mutter des einflussreichen Theologen, Philosophen und Pädagogen Georg Picht. Er gehörte schon seit seinen jungen Jahren zu den engsten Freunden von Carl Friedrich von Weizsäcker und Hellmut Becker. Carl Friedrich von Weizsäcker war mit Gundalena Wille verheiratet, einer Enkelin des Schweizer Generals und Oberhaupts des Wille-Clans Ulrich Wille. (7) [59]
Wie beispielsweise das höchste Staatsamt in der Bundesrepublik Deutschland von einem Mitglied dieser „protestantischen Mafia“ errungen werden sollte, belegt eine von Karl Ulrich Mayer berichtete Begebenheit: (8)[60]
„Es wird zuverlässig überliefert, dass – als in den siebziger Jahren der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker im Gespräch für das Amt des Bundespräsidenten war – er einen Anruf von seiner Mutter erhielt, die ihn ernst darauf hinwies, dieses Amt sei doch für seinen jüngeren Bruder Richard vorgesehen.“
Die „Mafia“ und die Odenwaldschule
Stefan George – „Wenn Sie George als denjenigen identifizieren, der ... das Urbild Meister-Schüler-Beziehung im 20. Jahrhundert neu etabliert hat, inklusive sexueller Handlungen, dann ist Ihre Vermutung richtig.“[61][62]
Ein letztes Mal wurden die Weizsäcker und ihre Verbindungen zum Thema im Rahmen des Missbrauchsskandals an derOdenwaldschule, dem Vorzeigeinternat der Reformpädagogik. Hier werden die älteren, engen Verbindungen der Weizsäcker und ihres Kreises (9,10) [63][64] zu dem päderastischen Kreis des Dichters Stefan George bedeutsam, über den sein Biograph Thomas Karlauf äußerte (11):[65]
„Mir würde es genügen, dass man auf die Frage, ob es zu sexuellen Kontakten zwischen George und einzelnen seiner jungen Freunde gekommen ist, mit einem ganz klaren Ja antwortet. (...) Die Abstufungen bei George waren sehr groß. Es gab sicher sehr intensive Beziehungen.“
„Der Stern des Bundes war der ungeheuerliche Versuch, die Päderastie mit pädagogischem Eifer zur höchsten geistigen Daseinsform zu erklären. (12)[66]
Laut einem 2010 veröffentlichten Untersuchungsbericht fand an der Odenwaldschule über Jahrzehnte hinweg sexueller Missbrauch von Schülerinnen und Schülern bis hin zur Vergewaltigung (13) [67] statt. Mindestens 132 Kinder und Jugendliche sollen zwischen 1965 und 1998 Opfer von Übergriffen durch Lehrer geworden sein. (14)[68] Haupttäter war der Schulleiter Gerold Becker, Lebensgefährte von Hartmut von Hentig. Unter den Missbrauchsopfern waren ein Patenkind Hellmut Beckers und möglicherweise Andreas von Weizsäcker, Sohn von Richard von Weizsäcker, dessen Witwe kryptisch äußerte, er habe sich „nicht zu den Opfern gezählt.“ (15) [69]
Der Skandal an der Odenwaldschule wurde 1999 in der Frankfurter Rundschau öffentlich gemacht (16),[70] Leitmedien griffen ihn seinerzeit nicht auf (17).[71] Staatsanwaltliche Ermittlungen wurden damals wegen Verjährung eingestellt.
Auch in diesem Fall haben namhafte Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine SonntagszeitungDie Zeit und Der Spiegel ab 2010 erneut den Begriff „Mafia“ ins Spiel gebracht „und spekulieren über die Mitwisserschaft mehrerer Männer, die zu den Leuchttürmen des liberalen deutschen Bildungsbürgertums zählen“ (18)[72] – insbesondere der persönlich eng verflochtenen Hellmut BeckerGerold BeckerHartmut von Hentig und Richard von Weizsäcker. Zudem war Richard von Weizsäcker eine zeitlang Vorsitzender des Elternbeirats, sein Sohn Andreas von Weizsäcker war von Ende der 1960er Jahre bis 1976 an der Odenwaldschule und legte dort Abitur und Gesellenprüfung ab. Er lebte in der Wohngruppe des Haupttäters und Schulleiters Gerold Becker (19).[73] Richard von Weizsäcker gab an, von den Missbrauchsfällen nicht gewusst zu haben, auch nicht über seinen Sohn Andreas. Der Spiegel fragte 2010 (20):[72]
„Sie kennen sich gut, das ist keine Frage. … Die Frage aber ist, was diese großen Männer vom Treiben Gerold Beckers gewusst haben.“
_________________________________________

  1.  Marion Gräfin Dönhoff, Der Henker von Ostpreußen, in: Die Zeit vom 17. Novemberg 1949: „Wir sind es satt mit anzusehen, daß Männer und Weizsäcker und andere ... von alliierten Gerichten verurteilt werden.“
  2. Hochspringen
     Thorsten Hinz, Der Weizsäcker-Komplex. eine politische Archäologie, Berlin 2012, S. 259: „Die Ausrufung Ernst von Weizsäckers zum Mann des Widerstands war ein kluger und notwendiger Schachzug der Verteidigung, der unmittelbar dem Mandanten, aber auch der sozialen Gruppe diente, die er repräsentierte.“
  3. Hochspringen
     Norbert FreiVergangenheitspolitik: die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit, Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte, 1996, S. 199: Marion Gräfin Dönhoff engagierte sich in der Wochenzeitung Die Zeit für Ernst von Weizsäcker und eine Änderung des Urteils, die sie „durch eine entsprechende Kommentierung geradezu herbeizuschreiben“ versuchte.
  4. Hochspringen
     Dahrendorf-Gespräch: Die wahre Revolution. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1997 (online).
  5. Hochspringen
     Vgl. Christian Petry: Auf der Suche nach dem „jenseitigen“ Ufer, hier: 4. Das System Hellmut Becker. In: Der Birklehof in der Nachkriegszeit 1946-1963, 2004, S. 63f
  6. Hochspringen
     Zum Ganzen: Ulrich Raulff: Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben. C. H. Beck, München 2009
  7. Hochspringen
     Vgl. Niklaus MeienbergDie Welt als Wille und Wahn. Elemente zur Naturgeschichte eines Clans. Limmat-Verlag, Zürich 1987, ISBN 3-85791-128-X
  8. Hochspringen
     Karl Ulrich Mayer: Abschied von den Eliten. In: Herfried Münkler, Grit Straßenberger, Matthias Bohlender (Hrsg.): Deutschlands Eliten im Wandel Campus, Frankfurt / New York 2006
  9. Hochspringen
     Der Übervater der Reformpädagogik. Päderastie aus dem Geist Stefan Georges? ein Gespräch mit Thomas KarlaufFAZ vom 5. April 2010 Online-Textversion
  10. Hochspringen
     Vgl. Hänseljagd an der Odenwaldschule in www.faz.net
  11. Hochspringen
     Vgl. Rudolf Maresch, Das Netzwerk wankt, reformpädagogische Leuchttürme stürzen, Telepolis 15. März 2010 Online-Textversion
  12. Hochspringen
     Ulrich Raulff: Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben. Eine abgründige Geschichte, München 2009
  13. Hochspringen
     Der Übervater der Reformpädagogik. Päderastie aus dem Geist Stefan Georges? ein Gespräch mit Thomas KarlaufFAZ vom 5. April 2010 Online-Textversion
  14. Hochspringen
     Karlauf, zitiert nach: Marita Keilson, Stefan George und seine schönen Fans www.welt.de 19. August 2007
  15. Hochspringen
     Andreas Späth, Menno Aden (Hrsg.): Die missbrauchte Republik – Aufklärung über die Aufklärer, Inspiration Unlimited, Hamburg 2010, S. 115
  16. Hochspringen
  17. Hochspringen
     Spiegel OnlineOdenwaldschule: Familie Weizsäcker bricht Schweigen. 27. März 2010, abgerufen am 21. Januar 2012.
  18. Hochspringen
     Dokumentation - der FR-Bericht von 1999 – "Odenwaldschule in Misskredit" in Frankfurter Rundschau vom 19. April 2010 Online-Version
  19. Hochspringen
     „Die Zeit war reif“: Ein Interview mit Jürgen Dehmers. In: boersenblatt.net, 19. November 2012, abgerufen am 1. Mai 2013.
  20.  
    Hochspringen nach:
    a b Matthias Bartsch, Gunther Latsch, Markus Verbeet, Klaus Wiegrefe: Verbrechen: Familienbande. In: Der Spiegel. Nr. 13, 2010 (online).

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