Samstag, 12. September 2015

Dem Andenken meines Vaters

Zwei Gedichte zum Andenken an einen der treuesten Leser und Unterstützer dieses Blogs

In diesem Blogbeitrag sollen einmal zwei wenig bekannte und sicherlich auch bis heute wenig beachtete Gedichte, die einem in den letzten Tagen als bemerkenswert aufgefallen sind, veröffentlicht werden. Zwei Gedichte zu sehr unterschiedlichen Themen.

Abb.: Als Landwirtschaftsgehilfe, etwa 1953
Sie sollen dem Andenken an meinen Vater gelten, der, wie berichtet, am 2. September 2015 mit 81 Jahren gestorben ist, und den wir gestern unter Anteilnahme vieler Menschen begraben haben.

Das erste Gedicht passt womöglich ganz gut auch auf die heutige Lage unseres Volkes, dem die Anteilnahme meines Vaters gehörte.
Der neue Weg
Du bist - mein Volk - durch manche Not geschritten,
Und warst im Unglück immer wahrhaft groß,
Du hast gekämpft, gehungert und gelitten,
Der Drang nach Freiheit war dein Schicksalslos.
Doch selten nur hast du im Sieg gefunden,
Worum du Blut und Opfer dargebracht,
Und tausendfach ward dir der Lohn entwunden
Von seelenlosen Hörigen der Nacht.
Heut weißt du - Volk - um jene dunklen Mächte,
Die deine Seele fesselten ans Leid -
Nun hol dir wieder deine heil'gen Rechte
Und schreite frei in eine neue Zeit.
                                                  Erich Limpach
Über die "seelenlosen Hörigen der Nacht" ist gerade auch hier auf diesem Blog in den letzten Jahren viel geschrieben worden, was auch mein Vater mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis nahm. Dabei ist insbesondere auch auf das Wirken Erich und Mathilde Ludendorffs als frühe Kritiker satanistischer, völkischer Okkultlogen hingewiesen worden. Der Dichter Erich Limpach war einer der frühen Anhänger und "Mitkämpfer" dieser beiden Satanismus-Kritiker.

Auch das zweite Gedicht, das hier eingestellt werden soll, stammt von einem solchen frühen Anhänger und langjährigen engen Mitarbeiter Erich und Mathilde Ludendorffs. Es stammt von dem Schriftleiter ihrer Wochenzeitung, bzw. ihrer Halbmonatsschriften: Karl von Unruh. Dies ist der ältere Bruder seiner jüngeren und bekannteren Schriftsteller-Brüder Fritz von Unruh und Friedrich Franz von Unruh. Auch dieses Gedicht ist in den 1930er Jahren entstanden.

Und in diesem Gedicht findet sich viel, was man auch beim Tod meines Vaters erleben konnte.
Nun kam der Tod ...
Mein alter Freund -
Nun kam der Tod mit starken gütigen Händen
und schloss zu ewigem Schlummer deine Augen.
Im Raum, den eben noch qualvollen Atems Laut erfüllte,
herrscht Totenstille.
Bleich, reglos liegst du auf den weißen Kissen.
Und während ich in heilger Ehrfurcht
der Majestät des Todes tief ins Antlitz schaue,
vollendet er sein Werk. Mit zarter Hand
entfernt er alle Spuren deines Kampfes
und glättet deine Züge,
legt dir ein leises Lächeln um die Lippen
und gibt dem Antlitz stolze Kraft zurück.
Straff reckt sich deine aufrechte Gestalt -
und als der Künstler scheidet,
liegst du vor mir stark, gütig, schön -
ein Bild unendlicher Erhabenheit.

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