Montag, 28. November 2011

Über Schlachtfelder zu Gott: Das okkult-satanistische Völkerschlachtdenkmal in Leipzig

Der Reigen der okkult-freimaurerisch-anthroposophisch-satanistischen Veröffentlichungen des MdG-Verlages rund um das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig

Die freimaurerischen Hintergründe des Völkerschlachtdenkmals von Leipzig, die  im letzten Blogbeitrag behandelt worden sind (GA-j 2011), sind durch das Buch "Testament der Freimaurer" öffentlich bekannt geworden (5-13).

Abb. 1: "Testament der Freimaurer"

Dieses Buch ist seit 1993 in vier, stetig erweiterten Auflagen erschienen. Es ist auch ins Englische übersetzt worden. Sieht man sich die okkult-freimaurerisch-anthroposophisch-satanistischen Hintergründe dieses Buches an, wie sie sich in den Personen seiner Autoren widerspiegeln und ebenso auch in den sonstigen Veröffentlichungen des Verlages, in dem es erschienen ist,  könnte einem noch manches von jener "geistigen Welt" "spürbar" werden, die offenbar durch das Völkerschlachtdenkmal von Leipzig hatte verkörpert werden sollen.

Das Buch erscheint im MdG-Verlag in Leipzig, geleitet von einem Daniel Heinrich. (Wofür die Abkürzung "MdG" steht, kann derzeit nicht geklärt werden. Vielleicht "Mittler des Geistes"?) Nach einem Branchenverzeichnis beschäftigt sich die "MDG-Verlags- und Projektgruppe" mit: "Magie, Geisteswissenschaft, Orden, Rosenkreuzer, Okkultismus, Esoterik, Freimaurer, Logen".

MgD-Verlag - Rituellen Satanismus im Sinne von Rudolf Steiner

Unter den vielen Schriften und Reprints von und über die Templer, die Rosenkreuzer, die Freimaurer finden sich auch zwei Schriften, die besonders aufhorchen lassen, nämlich über die Vril-Kraft. Ein diesbezüglicher Buchtitel von Bernhard Linde spielt deutlich ins Satanistische: "Vril - Ahriman, Luzifer und die Vril-Kraft" (24).

Und da die meisten Autoren dieses Verlages Anthroposophen zu sein scheinen, die sich zugleich für die Freimaurerei interessieren, wird es wohl von besonderem Interesse sein, daß in dieser Schrift der rituelle Satanismus im Sinne von Rudolf Steiner in praktischer ritueller Arbeit weiterentwickelt wird. Stehen für dieses Programm auch die anderen anthroposophischen Autoren dieses Verlages? Und zwar auch dann, wenn sie sich mit dem "Heiligen Gral der Freimaurer", mit dem "größten Freimaurertempel der Welt" in Leipzig beschäftigen?

Ritueller Satanismus wird in Auseinandersetzung mit der okkulten Vril-Kraft als wünschenswert angesehen. Beide Autoren des Buches "Testament der Freimaurer", die auf der Verlagsseite auch Führungen im Völkerschlachtdenkmal anbieten, sind 1949 geboren. Beide sind offenbar okkultgläubige Anthroposophen. Und höchstwahrscheinlich wird die Nähe zur Anthroposophie auch für die anderen Mitarbeiter des Verlages gelten, bzw. für den Verlagsinhaber selbst, der den gleichen Familiennamen trägt wie Frank Heinrich und wie eine weitere Autorin des Verlages.

Abb. 2: F. Heinrich

Über den Autor Frank Heinrich ist zu erfahren (wie auch sonst in diesem Beitrag Hervorhebungen nicht im Original) (Freim.-Wiki):

Geb. 1949 in Leipzig, 1974 verließ er die DDR und wohnte danach in Hamburg, Studium der Anthroposophie und des Okkultismus, Teilnahme an verschiedenen esoterischen Hamburger Lesekreisen, Kunsthandwerker, Innenarchitekt und Restaurator, Gründung der Künstlergemeinschaft und der Jugendstil-Manufaktur „Trymonia“ im Jahre 1987, seit 1992 wieder in Leipzig ansässig.

Und zusätzlich lesen wir (Amaz.):

Er hat sich dem Studium und dem Kunsthandwerk des Jugendstils zugewandt und als Restaurator auch im sakralen Bereich gearbeitet. Auf dem autodidaktischen Weg über die aktiv ausgeübte bildende Kunst fand er Zugang zu der Geisteswissenschaft.
(Mit "Geistwissenschaft" wird die Lehre von Rudolf Steiner bezeichnet.) Wenn man nun den folgenden Auszug aus dem Vorwort der Biographie von Frank Heinrich über Clemens Thieme, den Erbauer des Völkerschlachtdenkmales liest und bedenkt, wie stark okkultgläubige Steiner-Anhänger in den Kategorien von Reinkarnation, sprich Wiedergeburt denken - auch auf der Verlagsseite selbst, wie wir noch hören werden - könnte man vermuten, daß sich der "Restaurator im sakralen Bereich" Frank Heinrich selbst als eine Art Reinkarnation des Erbauers des Völkerschlachtdenkmals von Leizpig ansieht, für dessen Restaurierung er sich einsetzt, und die man mit dem Kauf seines Buches mitfinanziert. Über Thieme schreibt er (Freim.-Wiki) (11):
Viele Freimaurer nennen ihn einen humanistischen Bruder und sein Bauwerk, das Völkerschlachtdenkmal, einen humanistischen Tempel. Dagegen ist nichts zu sagen, aber das Denkmal ist wesentlich mehr. Manche bezeichnen ihn auch als einen neuen Hiram, der mit dem Bau des Völkerschlachtdenkmals sogar den salomonischen Tempelbau in den Schatten stellte. Meiner Meinung nach wollte Thieme keinen zweiten salomonischen Tempel bauen, sondern der gesamten Menschheit, entsprechend des Zeitgeistes, die Möglichkeit bieten, sich dem Göttlichen zu nahen. Ähnlich wie sein Zeitgenosse R. Steiner, nur eben anders, schuf er die Verbindung zwischen Mensch und Gott in seinem Bauwerk. Thieme wird sich selbst dazu äußern und seine Äußerungen sind unmißverständlich.

Das Völkerschlachtdenkmal als Möglichkeit für die gesamte Menschheit, sich dem Göttlichen zu nahen. Will heißen: Über Schlachtfelder, über Völkerschlachten zu Gott. Das ist natürlich schon für sich ein recht satanistischer Gedanke. Oder was soll man sich sonst dabei denken? Warum sonst gerade auf einem - - - Schlachtfeld den "größten Freimaurertempel der Welt" erbauen? Und warum gerade im Herzen Deutschlands?

Frank Heinrich - Über Schlachtfelder zu Gott

Über den Autor Rolf Karl-Heinz Affeldt, geboren 1949 in Duisburg, erfahren wir (Amaz.), daß er lange Jahre als provinzialrömischer Archäologe gearbeitet hat und Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft ist. Ein weiterer Autor des MdG-Verlages ist zum Beispiel auch ein Wolfgang Wallner-F.. Er könnte zur Kennzeichnung der geistigen Welt dieses Verlages ebenfalls recht dienlich sien. Er hat das völlig okkulte Buch geschrieben "Elihu - Hinterlassene Aufzeichnungen aus der Ewigkeit" (2004, 2008). Darin wird darüber raisonniert, ob der Autor oder Leser eine Inkarnation des Elihu in der Bibel ist, wobei die Bibel als tatsächliches "Wort Gottes" angesehen wird.

Der Klappentext seines okkulten Buches "Joseph - Der Weg zum Graal" (2007) klingt schon ziemlich deutlich nach freimaurerischer "Logensprache", insbesondere der Sprache einer "Saturnloge", einer satanistischen Loge (siehe Hervorhebungen, die aber nicht im Original enthalten sind) (Amaz.):

Irgendwann kann es sein, dass er einfach da steht. Du kannst ihn beachten, oder Du lässt es sein.
Der Hüter der Schwelle.
Bei Joseph ist es eine Statue.
Saturn?
Und er übertritt die Schwelle.
Und dahinter?
Ein leeres, verstaubtes Theater?
Und keine Zweitbesetzung für die Rolle des Lebens.
Da ist auch Luzifer, der eine unbändige Sehnsucht verspürt. Eine liebevolle Sehnsucht nach seiner Heimat, nach Gott.
"Joseph - Der Weg zum Graal" ist der außergewöhnliche Bericht über eine außergewöhnliche Reise. Eine Reise, die überall und jederzeit beginnen kann.
Auch für Dich!
Gut, wenn Du sie antrittst.

Es scheint sich um eine ähnliche "Reise" zu handeln, wie sie der "Initiant" antritt, wenn er sich von einer Freimaurerloge aufnehmen läßt. Wobei ja  insbesondere auch der "Hüter der Schwelle" eine Rolle spielt. Die satanismus-nahe, freimaurerähnliche Saturn-Loge "Fraternitas Saturnis" wird gelegentlich im Internet ebenfalls als "Hüter der Schwelle" bezeichnet. Zwei Amazonrezensenten meinen weiterhin, es handele sich bei dem Buch "Joseph - Der Weg zum Graal" um eine phantastische, esoterische Abenteuerreise durch Raum und Zeit im Sinne von Dan Brown oder Paulo Coelho, sie würde aber auf Möglichkeiten beruhen, die die Quantenphysik und Quantenverschränkung erlauben würden (!!!).

Wolfgang Wallner-F. - So könnte auch ein Waldorfschulen-Lehrer reden ...

Auf der Verlagsseite heißt es über den Autor dieser beiden okkulten Bücher (Verl.):
Wolfgang Wallner F. wurde in Österreich, in Krems an der Donau, geboren, und übersiedelte im fünften Lebensjahr mit seiner Familie nach Wien.  Um die Welt kennen und verstehen zu lernen, betrieb er selbständig verschiedene Studien, z. B. in den Gebieten Zellbiologie, Relativitätstheorie,  Quantenphysik, Kosmologie, Psychologie und Philosophie, 

... so ähnlich könnte wohl auch ein Waldorfschulen-Lehrer reden ...

um endlich darauf zu kommen, daß auschließlich die eigene Psyche den Dingen Wert oder Unwert gibt. Die Beschäftigung mit der Bibel, mit östlichen Philosophien aber auch mit Teilen der Alchemie (C.G. Jung), mit Meister Eckehart, Jakob Böhme, Martin Buber und anderen Denkern und Dichtern führte geradewegs zu dem Auffinden der Disketten und damit zu "Elihu".

.. Führte also geradewegs dazu, sich als Inkarnation eines jüdischen Propheten zu empfinden.

"Vril oder eine Zivilisation der Zukunft"

Nach diesen "einführenden" Eindrücken nun zurück zur "Vril"-Thematik. Der Verlag hat eine Neuerscheinung in Planung. Er schreibt dazu:

Um 1900 übersetzte Herr Dr. Wachsmuth, auf Anraten von Dr. Rudolf Steiner, das Werk des berühmten englischen Okkultisten und Rosenkreuzers: Edward Bulwer-Lytton "The coming Race", "Die kommende Rasse - die Vril-Gesellschaft". Leider ist seine Übersetzung nicht sehr glücklich, wenn man es dezent ausdrücken will. Er hat nachweislich einige Textpassagen überhaupt nicht übersetzt und bei anderen deren Sinn völlig verdreht. Durch Zufall sind wir darauf aufmerksam geworden, weil Herr Herge Noordendorp sich erneut mit diesen Werk beschäftigte, um einige Fragen unsererseits klären zu helfen. Wir haben uns deshalb entschlossen, zusammen mit Herrn Herge Noordendorp, der eine neue Übersetzung aus dem englischen Urtext vorahm, dieses Werk von E. Bulwer-Lytton zu veröffentlichen.

Herge Noordendorp ist "Meister" des japanischen, esoterischen "Reiki". Aber schon im Jahr 2000 ist in diesem Verlag eine Schrift über das "Vril" erschienen von dem Autor Bernhard Linde. Auf der Verlagsseite heißt es:

Bernhard Linde berichtet über einen Ritus und die darin enthaltenen Aussagen gewisser übersinnlicher Mächte. Eine Wesenheit tritt auf, welche sich nicht, trotz mehrfacher Versuche der Mysten, zu erkennen geben will. Die Wesenheit spricht mittels einer alten Bildersprache und am Ende, nachdem diese Sprache bewußt erkannt wird, ist deutlich: hier spricht die Vril-Kraft.

Wir haben es also mit außerordentlich "spannenden" (!!!) Dingen zu tun!!! Das ebenfalls mitgeteilte Vorwort aus dem Jahr 2000 ist in seiner Gesamtheit sehr lehrreich, hier sollen nur wesentlichste Ausschnitte gebracht werden:

Wir sind der Meinung, es reicht eben in unserer heutigen Zeit nicht, sich nur auf das Studium der Schriften Steiners allein zu konzentrieren und das persönlich erworbene Wissen dadurch anzuhäufen, sondern zu aller erkenntnistheoretischen Forschung, zur Meditation etc. nach den Vorgaben Rudolf Steiners gehört auch, wenn das Bedürfnis danach vorhanden ist, eine symbol-kultische Betätigung.

Also alles das, was die Anthropophen so energisch in ihren Auseinandersetzungen mit den Brüdern Guido und Michael Grandt bestritten haben - hier soll es sogar halbwegs öffentlich wiederbelebt werden!!! Wie kann der WdG-Verlag den Anthroposophen nur so in den Rücken fallen!

"Widersachermächte Ahriman und Luzifer"

Die weitere Rechtfertigung dafür, daß man im Sinne Rudolf Steiners rituellen Satanismus praktizieren müsse oder solle, gewährt einen tiefen Blick in das zutiefst verworrene, verblödete Denken von Okkultgläubigen, die rituellen Satanismus praktizieren:

Die in unserer Zeit stark wirkenden Widersachermächte Ahriman und Luzifer können aus Steiners Schriften erforscht und ihre Wirkungsweise in unserer Zeit erkannt werden. Wohin auch unser geistiges Auge blickt, überall sind diese beiden Mächte aktiv und versuchen das Erdenschicksal in ihrem Sinn zu beeinflussen. Es ist eine Frage, auf welcher Ebene ich mich selbst als forschender Anthroposoph befinde und wie ich an das Erkennen dieser Widersachermächte herangehe.

Versuche ich allerdings bewußt, zum Beispiel durch symbol-kultische Arbeit, mir einen Weg in die geistige Welt zu bahnen, dann werden diese Widersachermächte aufmerksam, und sie werden alles versuchen, um den Menschen den Weg in die geistige Welt zu verbauen beziehungsweise zu vernebeln. Sie zeigen sich in verschiedenen Formen und sprechen eine scheinbar christliche Sprache, die wir aus alten Texten (zum Beispiel in der visionären Begegnung des Franz von Assisi mit „Christus“) kennen.

Es ist sehr schwer, auf dieser Ebene die Spreu vom Weizen zu trennen, und leidvoll, schmerzlich mußten wir oft den Umstand erfahren, daß wir Rudolf Steiner nicht mehr befragen und ihn bei der Deutung der gegebenen Texte nicht mehr um seine Hilfe bitten können. So blieb und bleibt uns nur das Studium seiner Schriften.

Das Bedürfnis der Mitglieder dieser symbol-kultischen Abteilung machte es möglich, anhand von Steiners Angaben zur Wirkungsweise der vier Erzengel Uriel, Raphael, Gabriel und Michael einen speziellen Kultus auszuarbeiten, der in der Vergangenheit mehrere Jahre intensiv praktiziert wurde. Die Ausarbeitung und ständige Überprüfung des Kultus-Textes geschah über einen Zeitraum von circa sieben Jahren. Erst dann wurde dieser Text zur Grundlage einer symbol-kultischen Arbeit.

Atavistische Erinnerungen brechen in dieser symbol-kultischen Arbeit hervor, gespickt mit Aussagen sogenannter christlicher Engel wie Uriel, Raphael und Michael. Innerhalb des symbol-kultischen Arbeitszweiges war eine Persönlichkeit von diesen Wesen auserkoren worden, diese Nachrichten zu empfangen und weiterzugeben. Diese Persönlichkeit war bei vollem Bewußtsein und nicht, wie wir dies aus den Beschreibungen Rudolf Steiners wissen, stehend in einem alten medialen Bewußtseinszustand. Die empfangenen Texte sind zweideutig und bedürfen einer umfangreichen Überprüfung, die in der Vergangenheit schon erfolgte.

Wir wissen, daß es innerhalb der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft Tendenzen gibt, derartige Versuche, wie wir sie unternommen haben, abzulehnen. Berührungsängste und Empfindlichkeiten spielen da eine sehr große Rolle. Dessen ungeachtet sind aber die Persönlichkeiten dieser symbol-kultischen Arbeit anderer Ansicht und meinen, daß auch dieser Weg eine Berechtigung hat. Rudolf Steiner hat oft hervorgehoben, daß keinerlei Gefahren für die Persönlichkeit bestehen, wenn sie mit vollem Bewußtsein an derartigen Handlungen teilnimmt. Ständig muß auch die moralische Entwicklung der Teilnehmer wachsen; so wird eine Gefährdung der Persönlichkeiten ausgeschlossen. 

Das deutet schon ein wenig an, daß ritueller Satanismus tatsächlich eine "Gefährdung der Persönlichkeit"  mit sich bringen kann. Weiter:

Wir geben diese Texte den Menschen weiter, da wir der Überzeugung sind, sie sollten nicht wie eine Konservendose in unserer Bibliothek dahindämmern.
Man macht also okkulte Logenarbeit, okkulte "Forschungsarbeit" der Öffentlichkeit zugänglich. Wer weiß, ob diese Logenarbeit nicht im "Heiligen Gral" der Freimaurer in Leipzig selbst stattgefunden hat! Es wäre naheliegend!
Am Ende dieser Bilder oder Visionen taucht eine Geist-Gestalt auf, die sich dann als die geistige Grundlage der Vril-Kraft (bei uns erschien sie als Wril-Kraft)
- aber hallo! - 
vorstellt. Da war auch der Zeitpunkt gegeben, die symbol-kultische Handlung vorerst auszusetzen, um sich verstärkt wieder dem Studium der Anthroposophie zu widmen.
Es ist kaum zu glauben, daß erwachsene Menschen in heutiger Zeit noch so reden können.
Was schreibt, was sagt Steiner über die Vril-Kraft?

Erst das intensive Studium eines Jahres brachte dann die Erkenntnis, die sich mit der Rückverfolgung der alten Mysterien erschloß, in denen schon von dieser Kraft berichtet wird. So haben wir unsere Forschungsergebnisse über die Vril-Kraft hier niedergelegt und für alle Interessenten transparent gemacht. (...)

Dieses Arbeitsheft soll also zur Grundlage eines intensiven Gespräches zwischen uns und anderen Menschen dienen und soll natürlich aufzeigen, wie direkt und wie höchst aufmerksam die Mächte sind, die sich sofort zeigen, wenn der Mensch sich einer symbol-kultischen Arbeit hingibt, und alles versuchen, die Handlung in andere Richtungen abzudrängen.

MdG-Verlag/Bernhard Linde, im Juli 2000

MdG-Projektgruppe

Es folgt dann noch ein längeres Zitat von Rudolf Steiner. Kommentar erst mal zwecklos und überflüsig. Der MdG-Verlag hat auch eine Schrift mit dem Titel "Islam contra Christentum" herausgebracht. 

Das Völkerschlachtdenkmal - ein Betrug für die Uneingeweihten

Über das Buch "Testament der Freimaurer" erfahren wir noch das folgende auf der Verlagsseite:

Unser Buch greift einen in der Zwischenzeit nachgewiesenen Aspekt auf: die Erbauer des Denkmals waren Freimaurer. Das Denkmal hat zwei Gesichter: Einmal für die profane Welt ist es das Denkmal für die Gefallenen der Völkerschlacht, für die Eingeweihten allerdings ist es wesentlich mehr, es ist die geheime Gralsburg. 

Man hat die Öffentlichkeit also nur mal eben  hinters Licht geführt. Während alle glaubten, man errichte ein Gefallenendenkmal, errichteten die Freimaurer insgeheim den "größten Freimaurertempel der Welt", eine Gralsburg. Ein hübscher Betrug im Namen des "größten Baumeisters aller Welten" ...

80 Jahre ruhte dieses Wissen nur in den Archiven der Freimaurer, z.B. in der Freimaurerbibliothek in Bayreuth. Nach unser Erstveröffentlichung 1993 setzte sich mit der Thematik ein Journalist aus Hannover, Hans-Dieter Schmid, in den Hannoverschen Schriften, Band 11, Nationalsozialismus und Region, auseinander. In der Freimaurerbibliothek in Bayreuth wurde er fündig, und Herr Schmid kam zu gleichen Erkenntnissen: Clemens Thieme, der Leipziger Altlogenmeister der Loge "Apollo", war der geistige Erbauer des Denkmals. 

Nunmehr entschlossen wir uns zur dritten neuen Auflage, damit diese Aspekte, die Symboldeutung und die Recherchen von Bayreuth, zusammengefaßt allen Lesern zugänglich werden. Zu dieser neuen Auflage gehört auch thematisch die kleine Broschur: Das Medaillon unter der Krypta des Völkerschlachtdenkmals, weil das Medaillon, geschaffen von Clemens Thieme, das typisch freimaurerische Symbol darstellt. Diese typisch freimaurerische Symbolik fand man dagegen am öffentlichen Denkmal nicht so ohne weiteres vor, sondern eher eine mythologische Abwandlung, die sich nicht gleich jedermann offenbart.
Bezüglich der Persönlichkeit Clemens Thiemes ist jetzt sicherlich eindeutig festgestellt worden, daß er nicht zu den Nationalisten und Deutschtümlern gehörte, sondern sich für eine humanistische Weltbruderkette, die irgendwann alle Menschen umschließen sollte, eingesetzt hat. Die 4. Auflage wird dadurch erweitert, daß im Anhang zusätzliche, das Blickfeld erweiternde, symbolische Deutungen vorgestellt werden. 

Das Völkerschlachtdenkmal - nicht für die "Deutschtümler", sondern für die "Söhne der Witwe"

Über das eben erwähnte Medaillon in der Grabkammer unter der Krypta des Völkerschlachtdenkmales erfahren wir:

Bisher war es den Besuchern des Denkmals nur zu besonderen Anlässen möglich, z.B. am Tag des offenen Denkmals, die Pfeilerhalle unter der Krypta des Völkerschlachtdenkmals zu besichtigen. Dort unten befindet sich die Grabkammer, in welcher der Schöpfer des Denkmals, Clemens Thieme, beigesetzt werden wollte. An einer Wand der Pfeilerhalle ist das Medaillon angebracht, über das wir hier berichten. Hier haben wir es mit einem der deutlichsten freimaurerischen Symbole am Denkmal zu tun.
Abb. 3: Die Witwe mit dem Kind (Völkerschlachtdenkmal)

Das Medaillon stellt laut dieser Schrift "Die Witwe mit ihrem Kind" dar. Die Freimaurer bezeichnen sich selbst oft als "Söhne der Witwe" (Freimaurerwiki).

Wer die freimaurerische Ideologie noch nicht verstanden hat und nicht verstanden hat, daß Clemens Thieme als Freimaurer gar nicht "zu den Nationalisten und Deutschtümlern" gehören konnte, obwohl das die drei altpreußischen Logen nach außen hin immer ganz energisch bestritten haben, obwohl also auch Thieme nach außen - wie viele Freimaurer - sehr "patriotisch" tat, kann sich die "Widersprüche" oft noch nicht entwirren, die darin bestehen, daß in der Völkerschlacht von Leipzig 1813 auf beiden Seiten Freimaurer standen und dieses Denkmal "dennoch" freimaurerische Absichten und Ziele zum Ausdruck bringen kann und soll. Wir haben im vorigen Beitrag dazu schon eine Interpretation versucht.

Ralf Julke schreibt in einer Rezension zu dem Buch von Alexander Süß (10) 2009 unter anderem (L-IZ):

Die Leipziger, die den Koloss initiierten - allen voran der Freimaurer Wilhelm Clemens Thieme - wussten sehr genau, dass ihre Ideale in nationalistischer Verbohrtheit nicht zu verwirklichen waren

Das bekräftigt noch einmal die oben stehende Aussage. Und weiter über die Schlacht von 1813:

So wundert es nicht, dass in den Reihen der Alliierten vor Leipzig genauso Freimaurer das Kommando führten wie bei den Truppen Napoleons. Süß listet das alles einfach einmal auf, nennt Namen, Funktionen und Wirkung. Denn natürlich wirkten sie - jeder auf seinem Feld. Der Arzt bei der Organisation des Lazarettwesens, Beamte und Offiziere in der so dringenden Reformation des preußischen Staates.

Näher an die eigentlichen Absichten und Ziele des Völkerschlachtdenkmals kommt der Rezensent, wenn er schreibt:

Es ist kein Siegesdenkmal geworden, kein Nationalkoloss. Es steckt mehr drin als in den üblichen Nationaldenkmalen der Zeit. Und das hat nicht nur den deutschen Kaiser verwirrt, den Thieme bei der Eröffnung 1913 noch zusätzlich düpierte.

Sollte diese Düpierung gewisserweise auch ein "Symbol" gewesen sein? Bekanntlich ist Kaiser Wilhelm II. nie Freimaurer gewesen, sondern stand ihnen Zeit seines Lebens sehr kritisch gegenüber.

Abb. 4: Thieme neben dem Wilhelm II. - Grundsteinlegung zum Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig am 18.10.1900 (LeipzigSchauen)

Mehr als "düpieren" mußte man den bedeutendsten General Wilhelms II. und Vertreter aller "Deutschtümelnden".

"Widersacher" Erich Ludendorff

In ihren satanischen Ritualen kämpfen die freimaurerischen Anthroposophen - und sicherlich auch sonstige Freimaurer und Okkultgläubige - gegen die "Widersachermächte" Ahriman und Luzifer. Aber nicht nur in ihren Ritualen. Der MgD-Verlag hat in seiner Reprint-Abteilung auch den Neudruck einer Schrift gegen den Freimaurer- und Satanismuskritiker Erich Ludendorff angekündigt, in der der Mazdaznan-Anhänger Ernst Kallmeyer im Jahr 1927 über "Davidstern und Hakenkreuz in ihrer wahren Bedeutung" informierte.

Abb. 5: Davidstern und Hakenkreuz in ihrer wahren Bedeutung (1927)

Wer war nun wieder dieser Ernst Kallmeyer (16 - 22)? Er war Mazdaznan-Anhänger, gemeinsam mit seinem Freund, dem Maler Fidus. Über seine Frau Hade Kallmeyer ist zu erfahren (22, S. 69):

Über ihren Ehemann, den Sanatoriumsleiter und Lebensreformer Ernst Kallmeyer, ergaben sich Kontakte zu Fidus und zur Mazdaznan-Bewegung, die fernöstliche Atemlehren mit lebensreformerischen Ernährungsvorschriften verband.
Über Ernst Kallmeyer liegen kaum Angaben vor. Er führte im Kaiserreich das Reformsanatorium Erdsegen und veröffentlichte 1910 mit seiner Frau das Buch "Künstlerische Gymnastik". Nach der Scheidung von Hade Kallmeyer im Jahre 1915 verstärkte sich seine Tendenz zum Okkultismus, die ihn zur Mazdaznan- und Neugeistbewegung führte.

Auch der Maler Fidus hat neben anderen Werken mit männerbündlerischen Anklängen das Bild eines "Tempels der Erde" geschaffen, in dessen Mitte das okkulte Wort "Tat" steht. Und zwar etwa in der Zeit der Planungen des Völkerschlachtdenkmals von Leipzig.

Abb. 6: Fidus - "Tempel der Erde" (1895, 1901)

Damit schließt sich ein hübscher "Reigen", der sich da mit dem MdG-Verlag rund um das Völkerschlachtdenkmal von Leipzig zieht, das offenbar niemals als ein Ausdruck der "luziferischen" (!!!), nationalen, völkischen Kräfte hatte geschaffen sein sollen, sondern im Gegenteil als ein Ausdruck der Bändigung und Niederringung dieser bösen "deutschtümelnden", nationalen, völkischen Kräfte. Um eine globalistische Weltbruderkette Okkult-Verblödeter die Welt beherrschen zu lassen.

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  1. Professor Pharos: Der Prozess gegen die Attentäter von Sarajewo. Nach dem amtlichen Stenogramm der Gerichtsverhandlung aktenmäßig dargestellt von Professor Pharos mit einer Einleitung von Josef Kohler. R.v.Decker's Verlag, Berlin 1918 (Scribd)
  2. Bading, Ingo: "Weiße Magie zugunsten unserer arischen Rasse ...". Die tausend Masken des Meisters Rudolf Steiner. Auf: GA-j!, 22.4.2011
  3. Lennhoff, Eugen: Internationales Freimaurerlexikon. 1932 (Internetausgabe)
  4. Dedijer, Vladimir: Sarajevo 1914. Prosveta, Beograd 1966 (serbisch). -  The Road to Sarajewo. Simon and Schuster, 1966, 550 Seiten (engl.). - Die Zeitbombe. Sarajewo 1914. Europa Verlag, Wien, Frankfurt, Zürich 1967 (deutsch)
  5. Affeldt, Rolf; Heinrich, Frank: Das Völkerschlachtdenkmal gibt sein Geheimnis preis. Nouvelle Alliance, Leipzig 1993
  6. Hans-Dieter Schmid: Völkerschlachtdenkmal, Völkerschlachtgedenken und deutsche Freimaurerei im Jubiläumsjahr 1913. In: Marlis Buchholz u. a. (Hrsg.): Nationalsozialismus und Region. Festschrift für Herbert Obenaus, Bielefeld 1996, S. 355-379
  7. Affeldt, Rolf; Heinrich, Frank: Testament der Freimaurer. Das Völkerschlachtdenkmal zu Leipzig. Helikon Joggers, Bartsch & Sippenauer, 1999. MdG-Verlag, Leipzig 2000, (4. Aufl.) 2009 (224 S.); auch auf englisch: MdG-Verlag 2008
  8. Förster, Otto W.; Hempel, Günter Martin: Leipzig und die Freimaurer. Eine Kulturgeschichte. Taurus Verlag 2007 (Amazon)
  9. Ludwig, Karin; Erler, Michael: Tempel, Logen, Rituale. Die Geheimnisse der Freimaurer. Dokumentarfilm, Deutschland 2008. 44 Minuten. Ein Film der Neuen Mediopolis Filmproduktion GmbH Leipzig im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks. Ausgestrahlt auf: ARD, 20.8.2008, 23.30 Uhr, Phoenix, 10.2.2009, Schweizer Fernsehen, 7. und 9.6.2009, 3Sat, 9. Juli 2009, 20.15 Uhr, 3Sat, 17.7.2011, MDR, 12.6.2011, Phoenix, 26.11.2011 (Google Video, Veoh)
  10. Süß, Alexander: Leipziger Freimaurer in Wort und Stein. Der Einfluss der Logen auf das Völkerschlachtdenkmal und die Verlagsstadt. Salier Verla, Leipzig 2009 (siehe Rezension von Ralf Julke)
  11.  Heinrich, Frank: Architekt Clemens Thieme. MdG Verlag, Leipzig 2009 (90 S.)
  12. Erler, Michael: Das Geheimnis des Völkerschlachtdenkmals. (In der Reihe: Mitteldeutsche Wahrzeichen.) Dokumentarfilm, Deutschland, 30 Min. (Moderator: Axel Bulthaupt) MDR, 15.11.2011, 20.45 Uhr (Interview mit Frank Heinrich).
  13. Ullrich, Jens: Das Völkerschlachtdenkmal und die Freimaurer. Logenbrueder.de, 2005
  14. Treffpunkt Leipzig: Auf den Spuren der geheimnisvollen Freimaurer.
  15. Filmliste Geheimgesellschaften. In: Kino Okkult. Eine geheime Weltgeschichte im Zeitalter des Films.
  16.  Janßen, Karl-Heinz: Tannenberg - Ein deutsches Verhängnis. Die Zeit, 23.9.1977
  17. Kallmeyer, Ernst: In Harmonie mit den Naturgesetzen. Die echte Geistes- und Körperpflege (mit einigen Abb., Illustrationen) Verlag der Buchhandlung Erdsegen, Brannenburg/Obb. 1908 (274 S.) (Themen: Esoterik, Krankheit, Gesundheit, Erkenntnis, Leid überwinden, Lebensernergie, Gott, Ehe, Fruchtesser, Ernährung, Nacktkultur)
  18. Kallmeyer, Ernst; Kallmeyer, Hade: Künstlerische Gymnasik. Harmonische Körperkultur nach dem amerikanischen System Stebbins-Kallmeyer (mit 137 Abbildungen). Kulturverlag 1910 (184 S.)
  19. Kallmeyer, Ernst; Kallmeyer, Hade: Harmonische Kultur. Monatsschrift für Körper-, Seelen- und Geistespflege. Kulturverlag 1911
  20. Kallmeyer, Ernst: Ludendorff anti Freimaurerei, ein Schlag ins Wasser. Davidsstern, Hakenkreuz in ihrer wahren Bedeutung. Triasmus-Verlag, Hamburg 1927 (31 S.)
  21. Kallmeyer, Ernst; Kallmeyer, Hade: Dynamisches Atmen. 1928 (vgl. Wedemeyer-Kolwe, S. 167, Anm. 174)
  22. Kallmeyer, Ernst: Leben unsere Toten? Eine Weltanschauung als Antwort. (Freie Religion/Lebensweisheit) Kultur-Aufbau-Verlag, Stuttgart 1946 (47 S.)
  23. Wedemeyer-Kolwe, Bernd: "Der neue Mensch". Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Königshausen & Neumann, Würzburg 2004 (Google-Bücher) (520 S.)
  24. Linde, Bernhard: Vril. Ahriman, Luzifer und die Vril-Kraft. MdG-Verlag, Leipzig 2000 (121 S.) (Amazon); "Ergänzte Neuauflage" (in Bearbeitung?)

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