Freitag, 30. April 2010

Schwarze Pädagogik aus monotheistischem Geist?

Die Odenwaldschule, der Jesuitenorden und der ganze Rest

Der Jesuitenorden eiert weiter herum. Genauso wie die derzeitige Leitung der Odenwaldschule. Ein Zeitungsartikel gibt über ersteren neuerlich unglaublich "erhellende" "Einblicke" (Süddt. 23.4.10):
(...) Dies ist ein Orden der Widersprüche. Unbedingte Loyalität zum Papst und kaum verhohlener Widerspruch zu ihm, exzessive Freiheit des Denkens und rigoroser Gehorsam – es gibt kaum ein Extrem, das diese Armee Gottes in den 500 Jahren ihrer Existenz nicht schon repräsentierte. Doch zuletzt stand die "Gesellschaft Jesu" vor allem für eins in der Kritik: ihr Schweigen.

"An die Jesuiten in Deutschland" ist der Brief überschrieben, den sieben Männer namentlich unterzeichnet haben, die als Kinder alle Missbrauchsopfer an Einrichtungen der Jesuiten geworden sind. Worte der Entschuldigung genügen ihnen nicht mehr, aus ihren Zeilen spricht Zorn. "Bisher verweigern Sie sich einer direkten Auseinandersetzung mit den Opfern", schreiben sie. "Stattdessen verweisen Sie auf die Missbrauchsbeauftragte des Ordens. Die Fragen, die wir an Sie haben, können uns jedoch durch keine Ombudsfrau beantwortet werden." Es folgen sieben Fragen, die sieben Anklagen sind: "Sind Sie bereit anzuerkennen, dass…?" – "Ist Ihnen bewusst, dass…?" – "Verstehen Sie, dass…?"
Und indem man nach dem ganzen Text dieses Briefes im Internet sucht, findet man - nicht ganz einfach! - den schon am 10. März 2010 (!) gegründeten Blog "Eckiger Tisch - Das Blog für Geschädigte an deutschen Jesuiten-Einrichtungen". Erste Erkenntnis: Der Blog Spreeblick ist in der Berichterstattung der Medien erwähnt worden - dieser bislang nicht!!! Selbst ein allgemeiner Google-Alert "Jesuiten" wies einen bislang auf diesen Blog nicht hin. Daran kann man gut erkennen, daß hier "Perception Management" stattfindet, wie das jüngst ein Leser dieses Blogs nannte. Sauber, sauber, diese Lobby's, die jetzt auch Bundespräsident Köhler anfängt anzugreifen, diese monotheistischen.

Immer schön wohldosiert alles, schön veteilen, die Berichte von Mißbrauchsopfern (etwa isoliert im "Stern" bringen), damit ja nicht zu viel auf einmal hochkocht.

Ein Mißbrauchsopfer-Blog - gut verborgen gehalten im Netz-Gebüsch

Am 10. März wurde also auf dem der großen Öffentlichkeit bisher verschwiegenen Geschädigten-Blog folgendes "Willkommen" veröffentlicht:

Nachdem die Missbrauchsvorwürfe am Canisius-Kolleg Berlin bekannt geworden waren, hat Johnny Haeusler, ein ehemaliger Schüler des CKs, in seinem Blog Spreeblick als Erster über die damaligen Vorfälle berichtet. Zugleich öffnete er damit dankenswerterweise ein Forum, in dem sich Betroffene, Nicht-Betroffene, Ehemalige anderer Jesuiten-Einrichtungen, jetzige Schüler und Interessierte lebhaft miteinander austauschen konnten. Für einige Wochen wurde so sein Blog die wohl wichtigste Stelle zur Aufklärung der schlimmen Ereignisse an den Jesuitenschulen aber darüberhinaus auch Erkenntnis- und vielleicht sogar Therapiehilfe.

Seit Schließung des Forums sind einige ereignisreiche Wochen vergangen, andere katholische Schulen und Internate sind in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Für viele von uns Betroffenen aber ist weiterhin der Wille die Vorfälle an den Einrichtungen der Jesuiten aufzuklären, Verantwortliche, Mitwisser und Mittäter zu benennen und unsere Forderungen an die “Täterorganisation” öffentlich zu machen bestimmend. Darüberhinaus wünschen wir uns eine Plattform um uns ähnlich wie auf der Spreeblickseite austauschen zu können. Dazu soll dieses Blog dienen.

Und auf diesem Blog sind schon seit März "Offene Briefe", "Presseerklärungen", "Stellungnahmen" veröffentlicht, von denen man bislang in der "großen Presse" nie etwas las, und die man sich noch einmal in Ruhe alle anschauen muß. (Auch ein --> Forum gibt es.) Und hier findet man dann endlich, endlich, endlich - unter dem 13.4. - den Volltext dieses Briefes. Was heißt "man" findet ihn: Nur der unermüdliche Rechercheur findet ihn, so gut hat man ihn bislang vor der Öffentlichkeit versteckt:

An die Jesuiten in Deutschland

Da Sie in diesen Tagen zusammengekommen sind, um im Vorfeld des Osterfestes wohl auch über die Ereignisse der letzten acht Wochen nachzudenken, schreiben wir Ihnen diesen Brief.

Bisher verweigern Sie sich aus unserer Sicht einer direkten Auseinandersetzung mit den Opfern an den Jesuiten-Einrichtungen in Deutschland. Stattdessen verweisen Sie auf die Missbrauchsbeauftragte des Ordens.

Die Fragen, die wir an Sie haben, können uns jedoch durch keine Ombudsfrau beantwortet werden.

Wir fragen Sie konkret:

  1. Sind Sie bereit anzuerkennen, dass nicht nur einzelne aus Ihrer Gemeinschaft als unmittelbare Täter an uns schuldig geworden sind, sondern dass sie als Institution versagt haben und Schuld auf sich geladen haben?
  2. Erkennen Sie an, dass die Oberen Ihres Ordens, die über Jahre und Jahrzehnte Täter von einer Einrichtung zur nächsten weitergereicht haben, selbst wiederum eingebunden waren und als Teil eines Systems handelten, dass nur an den Interessen der Täter ausgerichtet war?
  3. Sehen Sie den größeren Rahmen, in dem Taten und Vertuschungsmaßnahmen standen, und der mit dem Begriff „kirchliche Sexualmoral“ umschrieben werden kann? Denn erst diese konkreten Rahmenbedingungen ermöglichten so ausgedehnte Taten.
  4. Ist Ihnen bewußt, dass für ihre Institution nicht nur in den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren, sondern auch in den Jahrzehnten danach immer nur das Interesse der Täter von Bedeutung war und sie die Opfer dabei völlig vergessen haben?
  5. Erkennen Sie an, dass viele − wenn nicht die meisten von uns − nicht zu Opfern hätten werden müssen, wenn ihre Institutionen und die handelnden Personen nicht so schmählich versagt hätten?
  6. Verstehen Sie, dass es uns schmerzt, wenn jetzt sofort an die Prävention gedacht wird, und die konkreten Menschen, die den Mut gefasst haben, sich dem Leid in ihrem Leben zu stellen, wieder vergessen werden?
  7. Die Jesuiten folgen bei ihrer Arbeit einer Option für die Armen: Wollen sie die konkreten Betroffenen vor Ihren Türen betteln und bitten lassen?

Wenn Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, dann sind wir gewiss, dass Sie bereit sein werden, auf unsere Forderungen einzugehen:

  • Öffnen Sie ihre Archive, gestatten Sie unabhängigen Personen die Nachforschung, um Taten, Täter und Unterstützer zu benennen und die Strukturen offenzulegen, in denen die Taten geschahen! Wirken Sie an der Aufklärung mit und erlauben Sie Aufklärung!
  • Bieten Sie uns heute konkrete Unterstützung an. Erklären Sie sich bereit, die Kosten für eventuelle Behandlungen und Therapien zu übernehmen.
  • Und schließlich: Wir erwarten ein Angebot für eine angemessenes finanzielle Genugtuung. Überzeugen Sie uns, dass ihre Bitten um Vergebung ernst gemeint sind. Bußwerke können kein Unrecht ungeschehen machen, sie können nur beitragen, die Wunden zu heilen.

Um Ihre Antworten zu hören, werden wir Sie in den kommenden Wochen zu einem Gespräch an einen Tisch einladen, der allerdings nicht rund sein wird.

Ostern 2010

Gut. Und somit nun endlich umfassend informiert, können wir auch der Berichterstattung in der "Süddt. Ztg." weiter folgen, ohne uns von dieser Zeitung gar zu sehr veräppelt vorzukommen dadurch daß sie die Inhalte dieses Offenen Briefes gar nicht nannte. Sie stellt über diesen Orden die Frage:

Exzellent im Guten wie im Bösen, sind das die Jesuiten?

Man fühlt sich an Exzellenz-Initiativen in der deutschen Wissenschaftsförderung erinnert.

Die jesuitische Institution der "Gewissensrechenschaft" macht aus den Mißbrauchsfällen "System"

Und dann will man die Archive nicht öffnen. Man eiert herum. Dieser Pater hat diese Ausrede, jener Pater hat jene Ausrede. Und nun wird klar, was hier auf dem Blog schon als Vermutung ausgesprochen worden war, nämlich daß die innerhalb des Ordens institutionalisierte regelmäßige "Gewissenschaftsrechenschaft" solche geschehenen Mißbräuche ganz klar zum "System" machen, ja, richtiggehend zur Methodik "ignatianischer Pädagogik":

In festgesetzten Abständen berichten je vier Jesuiten über einen Mitbruder an die Ordensleitung. In der "Gewissensrechenschaft" soll sich jeder Ordensmann einmal im Jahr dem Pater Provinzial, dem deutschen Oberen, rückhaltlos offenbaren. Das Reden nach innen und das Schweigen nach außen sind mehr als ein Organisationsprinzip – die Jesuiten sehen es als Teil ihres spirituellen Wegs: Vor sich selbst, vor seinen Oberen und letztlich vor Gott soll ein Jesuit zu lesen sein wie ein offenes Buch. Doch wozu die völlige Geheimhaltung nach außen, wenn sie ihren Zweck nach innen so dramatisch verfehlt hat? Wenn die geforderte Offenheit innerhalb des Ordens den Missbrauch nicht aufdecken half? "Ich bin ein Täter", sagt Pater Stefan Dartmann, der seit sechs Jahren Pater Provinzial ist.

Völlig naiv fragt der Journalist, warum Geheimhaltung nach außen. Was für eine naive Frage! Eine der klassischsten Formen von Geheimgesellschaft, nämlich der Jesuitenorden, gerät in den größtmöglichen Sußer-Gau: Er soll - - - "offen" nach außen sein. Gegenüber den Ketzern und Kirchenkritikern. Glasnost pur. Das ist ein Widerspruch in sich! Wir brauchen - als Schutz - einen neuen Putin! Wir brauchen einen neuen ablenkenden Tschetschenien-Krieg! Zum Glück haben wir Afghanistan. Schnell, schnell Panzerhaubitzen liefern! Die Finanzkrise vorantreiben. Sonst kommen die Leute noch auf dumme Gedanken!

Wurde Rudi Dutschke im Jesuitenorden früher gehört als anderswo?!?

Und dann wird von einer "Wende" ausgerechnet im Jahr 1968 innerhalb des Jesuitenordens gefaselt. Jetzt sollte Rudi Dutschke innerhalb des Jesuitenordens mit seinem "Marsch durch die Institutionen" schneller vorangekommen sein als überall sonst? Was für eine lächerliche Faselei. So viele kluge Männer (!) - Betonung: Männer - sitzen da zusammen und ihnen fällt nichts Besseres ein als diese plumpe Ausrede? Oh, armes Jesulein! Von was für strammen Maxen mußt Du Dich verteidigen lassen! Ja, es ist ein einziger Hohn, auch als von einem der Mißbrauchs-Pater die Rede ist:

(...) Und wie zum Hohn bestätigt der Orden auf seiner Klausur: Im Rahmen seiner Ausbildung habe der Pater einige Zeit an der Odenwaldschule zugebracht. Damit ist die letzte Mauer zwischen beiden Skandalen durchbrochen, die zwischen konfessionell-katholisch und reformerisch-kulturprotestantisch: Es gab eine Verbindung zwischen beiden Welten des Missbrauchs, sie hieß Pater S., ein Jesuit.

Ja, und wir glauben auch gaaaar nicht, daß diese "letzte Mauer" "durchbrochen" werden mußte, daß der Jesuitenorden im Bereich Reformpädagogik nicht Missionsaufgaben gesehen hätte. Nein, das glauben wir gaaaaaar nicht.

Denn, noch ein weiterer Hohn: Der Jesuitenschüler und katholische Theologe Bernhard Bueb, es sei wiederholt: Bernhard Bueb, hat auch, auch, auch an der Odenwaldschule unterrichtet und wurde dann Leiter des Eliteinternats Salem und gilt manchen (siehe Wikipedia) - - - als Vertreter "Schwarzer Pädagogik". Noch Fragen? Noch Fragen? Dieser großkotzige Erziehungsratgeber unter Rechtskonservativen (mit primitivsten, billigsten, pädagogischen Lehren, soweit man das bislang übersehen konnte), war also auch, auch, auch - - - Jesuitenschüler. Und selbst die Familienministerin glaubt ihm bei Maybritt Illner (37. Sendeminute) nicht, als er nichts mitbekommen haben will von den Mißbrauchsfällen an der Odenwaldschule (!).

Schwarze Pädagogik aus monotheistischem Geist?

- Heraus mit der Sprache: Wo überall verbirgt sich heute hinter den Machenschaften in den Schulen, an den Universitäten, in der Politik, in der Geheimpolitik und in den Medien Schwarze Pädagogik? Die Geheimdienste benutzen für solche volkspädagogischen Absichten gerne auch den Begriff: Strategie der Spannung (siehe diverse frühere Beiträge hier auf dem Blog). Heißer Krieg, Kalter Krieg, egal: Hauptsache Krieg. - Und nächste Frage: Ist Schwarze Pädagogik und Strategie der Spannung nicht letztlich vor allem ein Ausfluß von Monotheismus? Es will einem so scheinen, wenn man die Feindvernichtungsgebete im Alten Testament liest (behandelt auch von Peter Sloterdijk in "Zorn und Zeit") und versucht zu verstehen, daß es noch heute Interessengruppen in der Welt geben könnte, die diese sehr, sehr ernst, religiös ernst nehmen könnten.

Geheimpolitik und Schwarze Pädagogik scheinen jedenfalls genau so strukturiert zu sein: Die Ketzer und Kirchenkritiker und Geheimdienstkritiker mögen vernichtet werden. Gerne ihre Körper, etwa in Badewannen. Aber: Vor allem auch ihre Seelen. Letzteres ist noch viel effektiver.

Mittwoch, 28. April 2010

So scheint Evolution zu funktionieren

Aktuelle Wissenschaftsartikel zu Evolution und Humanevolution

Im folgenden eine Auswahl von im Netz frei zugänglichen, aktuellen Wissenschaftsartikeln (PLoS, vor allem PLos Genetics) der letzten Monate, die man sich einmal genauer ansehen könnte.

Abb.: Logo der Zeitschrift (Wiki)
Der erste schon klingt spannend und ergänzt möglicherweise vieles, was in dem - sicherlich sehr wichtigen - Buch von Joachim Bauer "Das kooperative Gen" das erste mal ausführlicher angesprochen worden ist:

The Eyes Have It: Regulatory and Structural Changes Both Underlie Cichlid Visual Pigment Diversity
Christopher M. Hofmann, Kelly E. O'Quin, N. Justin Marshall, Thomas W. Cronin, Ole Seehausen, Karen L. Carleton
Differential gene expression and coding sequence evolution play complementary roles in the adaptive diversification of cichlid sensory systems.
Klingt sehr spannend: So scheint Evolution zu funktionieren. Durch eine Kombination der Evolution von Genablesung und der Evolution der koderienden Sequenz. Und an welcher Organismengruppe sollte man das wohl besser erforschen können als an der "jüngstevoluierten" Buntbarsch-Vielfalt. Dazu der kommentierende Artikel:
Weitere Aufsätze zur Genomevolution, d. h. zu artspezifisch unterschiedlicher Genablesung nach Genomverdoppelungen bei sparsamer, unveränderter Beibehaltung von konservativen, gut bewährten Elementen des Genoms:


Increased Expression and Protein Divergence in Duplicate Genes Is Associated with Morphological Diversification
Kousuke Hanada, Takashi Kuromori, Fumiyoshi Myouga, Tetsuro Toyoda, Kazuo Shinozaki
Early Evolution of Conserved Regulatory Sequences Associated with Development in Vertebrates
Gayle K. McEwen, Debbie K. Goode, Hugo J. Parker, Adam Woolfe, Heather Callaway, Greg Elgar
Accelerated Evolution of the Prdm9 Speciation Gene across Diverse Metazoan Taxa
Peter L. Oliver, Leo Goodstadt, Joshua J. Bayes, Zoë Birtle, Kevin C. Roach, Nitin Phadnis, Scott A. Beatson, Gerton Lunter, Harmit S. Malik, Chris P. Ponting

Wir stammen von Ackerbauern ab

Anderes Thema: Wir stammen von Ackerbauern ab, in diesem neuen Artikel offenbar noch einmal bekräftigt, was man bisher schon wußte (vor allem durch ancient DNA-Untersuchungen wie auf Studium generale - Research Blogging berichtet):
A Predominantly Neolithic Origin for European Paternal Lineages
Patricia Balaresque, Georgina R. Bowden, Susan M. Adams, Ho-Yee Leung, Turi E. King, Zoë H. Rosser, Jane Goodwin, Jean-Paul Moisan, Christelle Richard, Ann Millward, Andrew G. Demaine, Guido Barbujani, Carlo Previderè, Ian J. Wilson, Chris Tyler-Smith, Mark A. Jobling
Most present-day European men inherited their Y chromosomes from the farmers who spread from the Near East 10,000 years ago, rather than from the hunter-gatherers of the Paleolithic.
Noch ein anderes Thema: Zufall oder Gesetzmäßigkeit im Geschichtsablauf (und in der Evolution?), eine endlose Debatte, aber immer wieder spannend, darüber nachzudenken:
Are we "historical accidents" of an undirected evolutionary history? In his recent book, Islands in the Cosmos, Dale Russell addresses this question, and Brian Swartz reviews his synthesis of this "cosmic" evolutionary debate.
Außerdem:
A Cost of Sexual Attractiveness to High-Fitness Females
Tristan A. F. Long, Alison Pischedda, Andrew D. Stewart, William R. Rice
Females are frequently harassed and harmed by males attempting to obtain matings. When these males are also "choosy" with their courtship, there may be negative consequences to the species' ability to adaptively evolve.

Dazu gehört wohl dieser kommentierende Artikel:
Over recent decades, new ideas have radically altered how we see sex and reproduction. The implications of these ideas are still being explored, yielding intriguing discoveries.

Und noch einige weitere Artikel auf den sich immer mehr miteinander vereinigenden Linien von Soziobiologie und Humangenetik:

Essay

In this essay, Michael Emerman and Harmit Malik suggest that the existence of ancient and extinct viruses (called Paleoviruses) can be inferred from their effects on the evolution of host genes.

Book Review/Science in the Media

Why We Conform
Julia Fischer
Are humans fundamentally helpful, or does coercion inevitably come with altruism? Julia Fischer examines this question in her review of Michael Tomasello's new book, Why We Cooperate.
Wieder einmal ausreichend Gedankenfutter in die Futterkrippe geschüttet! Man hört kein Muhen mehr, sondern nur noch tiefberfriedigtes Kauen und Wiederkauen, ab und an unterbrochen vom Rascheln und Klirren der Ketten ...

Putin deckt einen Mörder

Meldung, in Gänze übernommen vom GfbV-Blog (Sarah Reinke):
Putin deckt einen Mörder
- Österreichischer Verfassungsschutz veröffentlicht Bericht

Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse des Untersuchungsberichts des Wiener Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) am 26. April 2010 hat Österreich den tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadyrow als erste europäische Regierung des Mordes bezichtigt. Dem Bericht zufolge hat Kadyrow den Auftrag für die Entführung des tschetschenischen Flüchtlings Umar Israilov erteilt, der dann am 13. Januar 2009 in Wien von zwei Männern auf offener Straße erschossen wurde, berichtete die österreichische Tageszeitung „Falter“ am 27. 04.2010.

Mordvorwürfe gegen Kadyrow sind allerdings nicht neu. Seit Jahren wissen russische und ausländische Menschenrechtsorganisationen von den Machenschaften des tschetschenischen Präsidenten. Unter seiner Herrschaft häuften sich die Morde an kritischen Journalisten, Anwälten, Menschenrechtlern und seinen politischen Gegnern. Häufig führte die Spur zu Kadyrow. Die russische Justiz, die nur als korrupt bezeichnet werden kann, wies ihm jedoch nichts nach. So werden die Morde an der prominenten Journalistin Anna Politikowskaja, dem Anwalt Stanislaw Markelow, der Menschenrechtlerin Natalja Estemirowa und vielen anderen wohl nie aufgeklärt.

Auch der lang gehegte und von Flüchtlingen immer wieder bestätigte Verdacht von Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen, dass die tschetschenische Regierung eine Art Geheimdienst in den Ländern unterhält, in denen viele tschetschenische Flüchtlinge leben, sehen die Österreicher bestätigt. Ziel der „Kommandotruppe Österreich“ sei es gewesen, „Informationen über in Österreich ansässige Asylbewerber zu erlangen“, um diese notfalls zu „liquidieren“ oder nach Tschetschenien zurückzuführen. Diese Erkenntnis wird hoffentlich in vielen noch laufenden Asylverfahren eine Rolle spielen. Bundesamt und Richter müssen die Ängste der Tschetschenen nun ernster nehmen.

Seit Beginn seiner Herrschaft steht der heutige russische Premier Wladimir Putin hinter Ramzan Kadyrow. Damit deckt er einen Mörder und trägt Verantwortung für die schweren Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien und darüber hinaus. Der LVT-Bericht sollte für die europäischen Regierungschefs ein deutlicher Impuls sein, Wladimir Putin endlich auf seine Rolle anzusprechen und die massive Veränderung der russischen Politik im Nordkaukasus mit deutlichen Worten anzumahnen.
Manchmal hat man das Gefühl, daß der russische Geheimdienst Österreich schon als sein häusliches Operationsgebiet ansieht. Das sah man - unter anderem - auch an manchen Vorgängen rund um das politische Erbe von Jörg Haider, über die hier auf dem Blog Anfang des Jahres berichtet worden ist.

Dienstag, 27. April 2010

Rudi Dutschke lebt!

Heute abend, 20.15 Uhr im ZDF

Empfehlung: Heute abend Rudi Dutschke-Film sehen. Offenbar auch möglich nicht nur im Zweiten Deutschen Fernsehen, sondern auch


Soweit man das in den "Anbeißern", Vorschauen sehen konnte, ist der Film ziemlich dicht an der Realität dran, wird Dutschke sehr echt gespielt. Allerdings wird die Kritik stimmen, daß der Gegensatz zwischen Bernd Rabehl und Dutschke zu stark herausgearbeitet worden ist.

Und warum, ist natürlich auch offensichtlich: Schließlich referiert Prof. Bernd Rabehl inzwischen gerne in rechtskonservativen Kreisen, unter anderem in rechtskatholischen Studentenverbindungen - und zwar auf einer Partei-übergreifenden Linie zwischen Links und Rechts, die auch Rudi Dutschke selbst innerhalb der Grünen angestrebt hatte, und um derentwillen er durchaus 1979 auf die Todesliste diverser Geheimdienste geraten sein konnte. Man konnte im Nachhinein leicht sagen: an den Spätfolgen des Attentates von 1968. Wolf Biermann hat ihm im Text ein hervorragendes, musikalisch außerordentlich "schauriges" Totenlied gesungen. (Tenor: "Er starb nicht im wie ein Spießer, er starb auf den Barrikaden." Das ist bestimmt wahr.)

Auch der Tod von Gert Bastian und Petra Kelly ist bis heute nie geklärt worden. Dutschke fühlte sich von mehreren Geheimdiensten gleichzeitig verfolgt, wie man - etwa - in dem vielleicht wichtigsten Dutschke-Buch von Gretchen Dutschke ("... barbarisch schönes Leben") nachlesen kann.

Das Ausstrahlen des Dutschke-Filmes wird schon ein wichtiges gesellschafltiches Ereignis sein, das man nicht mit Absicht verpassen sollte. Gretchen Dutschke berichtet, daß sich Rudi Dutschke für die Wiedervereinigung Deutschlands einsetzte zu einer Zeit, als SPD-, CDU- und Grünen-Politiker das Thema längst abgehakt hatten. Und zwar als Teil jener revolutionären Strategie, die er sein Leben lang verfolgt hat.

Montag, 19. April 2010

Die "totalitäre Religionsgemeinschaft" katholische Kirche

Ein brasilianischer Befreiungstheologe findet die richtigen Worte zur gegenwärtigen Situation

Der Befreiungstheologe Leonardo Boff unterscheidet zwischen Sünde und Verbrechen und sagt, daß ein Verbrechen schlimmer ist als ... "bloß" eine Sünde (Süddt., 18.4.10):
Pädophilie ist nicht bloß eine Sünde, wie die Kirche es interpretiert hat. Eine Sünde kann immer vergeben werden, dann fängt alles wieder von vorne an mit der Versetzung des Sünders an einen anderen Ort. Die kirchlichen Autoritäten versuchen die Fakten zu verheimlichen, damit ihre Glaubwürdigkeit erhalten bleibt. Diese Einstellung ist falsch und pharisäerhaft. Pädophilie ist ein Verbrechen, das vor die Strafgerichte gehört. Von der Kirche wurde das nur aufgrund des Drucks der Weltöffentlichkeit eingestanden. Die Kirche hat sich dadurch total unglaubwürdig gemacht.
Warum dauerte es so lange, bis man solche rein selbstverständlichen Worte aus dem Mund von katholischen Amtsinhabern, insbesondere in Europa hörte und hört? Der Befreiuungstheologe nennt die Gründe. Er sagt, die katholische Kirche
ist eine totalitäre Religionsgemeinschaft, autoritär, zentralisiert und monosexuell, weil nur zölibatäre Männer in ihren Dienst eintreten können. Aus Sicht der Kirche ist es sehr bequem, dass sie völlig über Menschen verfügen kann, die ihr auch noch alles ausliefern – Leben, Bindungen, Familie. (...)

Für viele Priester, auch für katholische, gilt der Spruch: (...) "Bei der Wahl zwischen Gott und Geld steht Letzteres an erster Stelle."
Menschen, die sich ganz ihrer totalitären Religionsgemeinschaft ausliefern

Die Süddeutsche fragt:
Wegen Ihrer Kritik an der Kirchenhierarchie saßen Sie 1984 vor Ratzinger auf demselben Ketzer-Stuhl, auf dem schon Galileo Galilei Platz nehmen musste. Wie sehr tragen Sie ihm diese Demütigung bis heute nach?
- Boff selbst spricht unter anderem "von dieser traurigen Reise in das dunkle und hässliche Befragungszimmer" des Herrn Ratzinger, dieses "unseres" Papstes:
Süddt.: Wenn Sie heute wieder auf dem Stuhl des Galileo Galilei Platz nehmen müssten: Was würden Sie Papst Benedikt gerne sagen?

Boff: Ich würde einfach sagen: Eure Heiligkeit, Sie sind ein alter Mann, müde und ziemlich krank. (...) Es ist die Stunde gekommen, um sich auf die große Begegnung mit Gott vorzubereiten. Ziehen Sie sich in ein Kloster zurück, singen Sie den gregorianischen Choral, den Sie so gerne mögen, feiern Sie Ihre Messe auf Lateinisch und beten Sie weiter für die Erde, die von der Klimaerwärmung bedroht wird, für die Menschheit, die womöglich ausgelöscht wird, vor allem für die Leidenden und für die Kinder, die Opfer der Pädophilie in der Kirche und der Gesellschaft geworden sind.
Und der Rest sei Schweigen.

Samstag, 17. April 2010

"Nur wer Trauer kennt, kennt Glück"

Cool sein

Manchmal sagen mir die Leute
man darf sein Gefühl nicht zeigen
denn die andren wünschten heute
lächelndes Geschwätz und Schweigen
Und wer dieses Spiel nicht spielt
Wird daran zugrunde gehen
Weil man auf die Schwächen zielt
Dürfen andere sie nicht sehn.
"Cool sein" ist eins der Lieblingsworte
Gut getarnt scheint halb gewonnen
Eisgesicht aus der Retorte
Produktion hat schon begonnen
Wenn man weint, ist man kein Mann
Kummer darf nie offen sein
Weil nicht sein darf, was nicht kann
Also heule stets allein.
Lächerlich will ich mich machen
daß die Leute endlich merken
nur wer weint, kann wirklich lachen
nur wer schwach ist, hat auch Stärken
Nur wer seine Trauer zeigt
Wut und Angst und Liebe auch
wer sein Fühlen nicht verschweigt
kriegt dafür auch, was er braucht.
Wir sind nicht dazu geboren
um uns ewig zu verstellen
Wirklich sind wir nur verloren
wenn wir mit den Hunden bellen
Und Enttäuschungen tun not
was man gibt, kriegt man zurück
wer nicht leiden kann, ist tot
nur wer Trauer kennt, kennt Glück.
Nur wer schreien kann, ertrinkt nicht
nur wer fällt, ist aufgehoben
nur wer Dunkel kennt, kennt Licht
nur wer unten war, kennt oben
Gerade wer verletzlich bleibt
Und wer Angst und Hoffnung kennt
Wer sich an sich selber reibt
Ist, was man den Menschen nennt.

Jan Assmann über den Ursprung der Freimaurerei

Nexworld TV mit spannendem Angebot

Auf Nexworld TV kann man wieder viele wichtige, wertvolle Filme ansehen (gegen gutes Geld ...), wobei diese vermischt sind - irgendwie "typischerweise", beabsichtigterweise (?!) - mit dem allergrößten pseudowissenschaftlichen Humbug.

Aber schon im gegenwärtig kostenfrei zugänglichen "Anbeißer" ("Teaser") auf der Startseite spricht etwa der Kulturhistoriker und Ägyptologe Jan Assmann über den Ursprung der Freimaurerei folgende Worte:
So wie Ägypten die Heimstätte der wissenschaftlichen, so galt Israel als der Ursprung der religiösen Freimaurerei. Und hier wird das freimaurerische und das freidenkerische Mysterienparadigma im christlich-pietistischen Sinne umgedeutet und das Reich Gottes als eine Geheimgesellschaft verstanden, in die der Held in verschiedenen Stufen der Einweihung aufgenommen wird.
Man wusste ja noch gar nicht, dass sich Jan Assmann auch mit der Freimaurerei beschäftigt. Auf welche Ergebnisse er da wohl alles noch gekommen ist?! Mit Jan Assmann ist also auch weiterhin zu rechnen. Er hat ja auch den "Appell von Blois" gegen säkular-zivilreligiös-monotheistische Geschichtsdeutungen unterzeichnet, was ihm nicht vergessen sein soll.

Was von der ersten Sequenz des "Anbeißers" zu halten ist, ist schwer zu sagen. Die zweite (Cafe 23 - Schattenarmeen) klingt seriös. Ebenso zunächst - zumindest in dem kurzen Ausschnitt - die dritte, Thema "Weltregierung":
Es gibt sehr viele Theorien, wer die Fäden wirklich zieht im Hintergrund. Einige sagen, es sind die Jesuiten, die römisch-katholische Kirche, andere sagen, es sind die Geldmächte, die Rothschilds, andere sagen, es sind die "alten Blutlinien", diese alten Familien.
Monotheistische Weltherrschaftsansprüche

Jan Assmann
Fotograf: Rama
Das die römisch-katholische Kirche und damit auch der Jesuitenorden ihrem monotheistischen Selbstverständnis nach die Weltregierung anstreben müssen, wird kaum ein Geheimnis genannt werden brauchen. Aber was mit den letzteren "alten Blutlinien" gemeint ist, wird zunächst nicht klar. Aus der modernen Humangenetik wissen wir, dass es im ethnischen Umfeld der "Rothschilds" in der Tat manche alte, sozusagen "Blutlinien" gibt, etwa, dass sich die Männer der Priesterkaste der Kohanim im jüdischen Volk nur auffällig selten mit Nichtjuden vermischt haben. Ablesbar an ihren Genen. Also ist hier möglicherweise ein zweiter monotheistischer Weltherrschaftsanspruch angesprochen mit dem jeweiligen entsprechenden "Gotteswahn" und Ausschließlichkeitsanspruch: Kein Gott außer Gott - bla, bla, bla.

Was in der vierten Sequenz über "Atlantis" gesagt wird, ob eher Seriöses oder eher Unseriöses wird nicht gleich klar. Klingt eher nach Unseriösem.

"Gotteswahn": Kein Gott außer Gott

Die fünfte Sequenz klingt wieder seriös - möglicherweise ein Angehöriger der 9/11-Wahrheitsbewegung (?). In der sechsten Sequenz kommt das schon erwähnte Jan Assmann-Zitat. In der siebten folgt Xavier Naidoo - Geschmackssache. Achte Sequenz scheint zunächst schlicht Wissenschaftsgeschichte zu sein (?). Die neunte Sequenz ("Unsterblichkeit" und Quantenphysik) scheint offenbarer Humbug hoch 10 zu sein. Tenor: "Das Gehirn erzeugt Quantenobjekte" - was für ein Quark (nein, nicht das Elementarteilchen ist gemeint!).

Die zehnte Sequenz scheint wieder echtester, seriösester Enthüllungsjournalismus und damit beste "Cheater detection" zu sein: "Illegal - die Tricks von Polizei und Justiz". In der elften Sequenz geht es um traditionelle Heilkunst in der Tradition der Inkas. Das muss nicht von vornherein unseriös sein ... ehm, räusper ..., je nachdem.

In der zwölften Sequenz geht es um die Geschichte der Hypnose. Ob das seriös ist oder nicht, kann aus der kurzen Sequenz nicht entnommen werden. Aufklärung über Delfinjagd in Japan (13. Sequenz) ist sicherlich sehr wichtig und seriös.

Kleine statistische Auswertung der 12 Sequenzen: 6 mal Plus, 2 mal Minus, vier mal Unentschieden/Neutral.

Außerdem packt Wilhelm Dietl, ein ehemaliger BND-Agent, in einem Film von 50 Minuten Länge aus. Das wird sehenswert sein und man wird dort - wie so oft - schneller auf den Punkt kommen, als wenn man sein ganzes Buch lesen müsste. außerdem ist der Wechsel der Informationsmedien dem menschlichen Abwechslungsbedürfnis angemessen und darum auch "volkspädagogisch" wertvoll.

Also wird man da vielleicht doch mal wieder irgendwann einiges Geld investieren müssen. Um zumindest Jan Assmann in voller Länge zu sehen und zu hören - und so manche anderen auch. Mit den genannten Einschränkungen. Insbesondere also auch den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu empfehlen. Statt jesuitischer (und Leo Kirch-mäßiger) Stefan Raab-Verdummung ein wenig mehr ... Aufklärendes.

Freitag, 16. April 2010

Spätrömische Dekadenz im Bildungs- und Wissenschaftsbereich

Blamabel und empörend: Prof. Christoph Markschies

Der derzeitige Präsident der Humboldt-Universität Berlin, der evangelische Kirchenhistoriker und Pfarrer Christoph Markschies*), hat am 18. Dezember 2009 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Berliner Gendarmenmarkt einen kostenlosen, öffentlichen Vortrag gehalten. Nun ist die --> Video-Aufzeichnung der Kurzfassung desselben erschienen. Das Thema:
"Survival of the fittest" - Läßt sich der Aufstieg des antiken Christentums als Evolution beschreiben?"
So die Themenstellung der Kurzfassung um 18.30 Uhr. Im ausführlicheren Nachmittagsvortrag um 14.45 Uhr lautete die Themenstellung dagegen schon wieder etwas "traditioneller":
In welchem Sinne haben sich Christentum und Islam in der Spätantike "entwickelt"?
(s.a. BBAW 1, 2) Daß sich Christentum und Islam bloß - kulturell - "entwickelt" hätten, wäre ja nun wirklich eine triviale Erkenntnis. Man fragte sich vor dem Vortrag: Ob Markschies wohl ein paar Angaben zur Religionsdemographie machen wird? Ergebnis: Nein, noch nicht einmal der leisteste Anflug eines Anhauchs von Erwähnen einer solchen Thematik scheint der Würde seines professoral-theologischen Gestus zu entsprechen. Dazu kommt dieser insgesamt vom Zeitgeist leicht beleidigt wirkende Pfarrer, Theologe und Universitätspräsident ja auch viel zu arrogant herüber.

Das Vortragsthema selbst jedenfalls schien schon ein gutes Gespür für aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen aufzuzeigen. Für Entwicklungen, für die etwa in Deutschland der Religionswissenschaftler Michael Blume steht, in Großbritannien Robin Dunbar und in den USA David Sloan Wilson oder Richard Sosis. Diese Entwicklungen waren schon oft Thema auf diesem Blog. Aber wie ernsthaft will man das eigentlich wirklich betreiben - am Ufer der Spree*)?

Nein, wie es scheint, läßt Markschies sich nicht wirklich beeinflussen von dem aktuellen Forschungsstand. Blamabel! Er hält die aktuelle Diskussion um "Evolution" der Religion für eine "Modeerscheinung". Das einzige, was für Herrn Markschies keine Modeerscheinung gewesen zu sein scheint und ist, das ist offenbar die Bibel, "seine" Bibel (?). Wenn er nicht so unglaublich arrogant und blamabel herüber käme, würde man sich ja sogar noch darüber auseinander setzen wollen ...

Christoph Markschies! Universitätspräsidenten stehen derzeit teils gewollt, teils ungewollt im Zentrum von brisanteren gesellschaftspolitischen Debatten. Zumindest in Berlin. Dies zeigte nicht nur der Berliner FU-Präsident Dieter Lenzen (siehe auch St. gen.) und die Diskussionen rund um seinen Wechsel nach Hamburg, sondern dies zeigt eben auch Christoph Markschies.

"Loose change" - Der populärste Film des Internets

So ist auf Wikipedia zu erfahren, daß Markschies 2006 verbot, den populärsten Film des Internets im Kino der Universität zu zeigen. Und welcher Film ist das, der den Studenten da so auf den Nägeln brennt? ... Wir erfahren, daß er heißt: "Loose Change". Ein Film über Zweifel an der offiziellen Täterversion zu 9/11. Auch die deutschsprachige Version dieses Filmes ist frei im Netz abrufbar. Aber warum verbietet Herr Markschies gerade die Aufführung dieses Filmes? Wo doch an Universitäten von Studenten oft viel größerer Schrott an Filmen vorgeführt wird, als gerade eine solche ernsthafte Dokumentation mit weitreichenden, gesellschaftspolitischen Implikationen? Etwa aus den gleichen Gründen, aus denen heraus er - sicherlich zum Aufatmen vieler Menschen - neuerdings eine Verlängerung seines Amtes nach 2010 nicht mehr anstrebt? Sieht so monotheistische Zensur aus? - Heute?

Jan Assmann war auch geladen

Ob ein Pfarrer und Universitätspräsident, der die Aufführung solcher Filme verbietet, noch gute Vorträge zum Thema "Evolution der Religion(en)" halten kann, war sowieso von Anfang an zweifelhaft. Nun ist es im Übermaß bewiesen, wie berechtigt diese Zweifel waren. Aber da auf der Vortragsveranstaltung unter diesem Titel am 18. Dezember auch Jan Assmann gesprochen hat über den Weg vom Polytheismus zum Monotheismus (Untertitel: "Evolution oder Revolution"?), wird man die Veranstaltung sicherlich als eine hochkarätig besetzte ansehen müssen. Sie wollte laut Ankündigung insbesondere Konzepte des amerikanischen Religionssoziologen Robert N. Bellah (geb. 1925) aufgreifen, der eine von vielen Stufentheorien zur Religionsgeschichte vorgelegt hat. Und sie fragte,
ob bestimmte Stufen der kognitiven Entwicklung (in der Menschheitsgeschichte) bestimmte Stufenbildungen in der Religionsgeschichte zu erklären vermögen.
Das wäre natürlich eine vielversprechende Fragestellung. Aber es waren nur Geisteswissenschaftler als Vortragende geladen. Hätte endlich einmal wenigstens einer von ihnen - ebenso wie Thilo Sarrazin, Helmut Schmidt, Dieter Lenzen oder der Hirnforscher Gerhard Roth - die Tatsache thematisiert, daß Intelligenz zu großen Teilen erblich ist und sich unterschiedlich auf die Völker und Epochen der Weltgeschichte verteilt? Wie soll man denn ohne Mitberücksichtigung dieser Tatsache vernünftigerweise, das heißt, auf dem wissenschaftlichen Stand von heute die "kognitive Entwicklung" in der Evolution und in der Weltgeschichte in Beziehung setzen zu Stufenbildungen in der Religionsgeschichte?

Auf den ersten Blick gewinnt man den Eindruck, daß die Vortragenden, sofern sie sich zuvor nicht ernsthaft auf dem Gebiet der Naturwissenschaft umgetan haben (wie zumindest ansatzweise die vier genannten Herren), bestenfalls neue "Modeworte" für schon ältere, religionsgeschichtliche Erkenntnisse gefunden haben. Darüber kann dann ein monotheistischer Herr Markschies natürlich nur müde spotten. ... Aber noch der Spott ist kindlich, naiv und blamabel. Man wird diese drei Adjektive auf einen Nenner bringen dürfen: Sein Spott ist - - - theologisch, isoliert geisteswissenschaftlich. Hochnäsig.

.... "Lippenbekenntnisse"?

Man hätte es der BBAW wünschen wollen, daß es bei derartigen Vortragsveranstaltungen nicht immer nur zu "Lippenbekenntnisse(n) zur evolutionären Bedingtheit des Menschen" kommen würde, wie wir das schon vor einem halben Jahr kritisch zu einer ihrer Veranstaltungen hatten anmerken müssen (St. gen. berichtete). Man sollte doch beachten, daß die "Preußische Akademie der Wissenschaften" noch heute von dem Ansehen zehrt, das ihr einst ihre Blütezeit unter Friedrich dem Großen verschafft hatte. Friedrich der Große ist als ein Regent in die Geschichte eingegangen, dem jede "Political", "Religious" oder "Philosophical" "Correctness" ein Greuel war, und der sie "tiefer hängen" ließ. Und letztlich wurzelt jede dieser "Korrektheiten" wohl letztlich in Monotheismen. Das sollte wohl künftig noch besser herausgearbeitet werden. "Korrektheiten" stimmen am ehesten mit monotheistischem Geist zusammen.

Es darf mit Fug und Recht erwartet werden, daß die Akademievorlesung von Peter Weingart am Vortag - Thema: "Zur Evolution sozialer Systeme" - schon Handfesteres und dem eigentlichen Ethos der Wissenschaft Nahestehenderes zu bieten gehabt hatte. Peter Weingart ist zwar auch von Hause aus Geisteswissenschaftler. Aber einer, der sich vorbildlich schon seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Theoriebildung im Bereich der Soziobiologie umgetan hat. Und der diese Theorien - wie sich das für einen akademisch gebildeten Menschen von heute eigentlich von selbst verstehen sollte - auch verstanden hat und selbständig weiterdenken kann.

Dekadentester Spott

Wer dies nicht tut, leistet spätrömischer Dekandenz auf dem Bildungs- und Wissenschaftssektor Vorschub. Um diesen eigentlich trivial-banalen Sachverhalt auch einmal so zu benennen, wie er zu benennen ist. Derartige Haltungen führen - letztlich - in die Wissenschaftsferne eines neuen Mittelalters, das - bekanntlich - auf die spätrömische Dekadenz insbesondere auch im Wissenschaftsleben folgte.

Daß es noch heute Universitätspräsidenten gibt, von denen man noch nicht einmal "Lippenbekenntnisse" zur evolutionären Bedingtheit des Menschen hört, sondern nur: Spott. Was hat das mit Wissenschaft zu tun? Und dieser Universitätsprädident stellt sich selbst in eine Reihe mit so vielen, großen, bedeutenden Vorgängern? Das ist hellauf empörend. Und zutiefst: dekadent.

Was der vielköpfige Drachen, genannt "Politische Korrektheit", in Deutschland und der Welt wohl noch so alles an Steilheiten und Verstiegenheiten hervorbringen wird? Wir dürfen gespannt sein. Es wird in jedem Fall sein: Krampf, Krampf, Krampf.
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*) Das Institut von Christoph Markschies, die Theologische Fakultät, liegt an prominenter Stelle direkt an der Spree gegenüber der Museumsinsel: oben rechts abgebildet mit ihrem "gläsernen Hörsaal" zur Straße hinaus.

Nachbemerkung:
Dieser Beitrag erschien ursprünglich
am 28.11.09. Er erscheint heute, am 16.4.10,
aufgrund der inzwischen veröffentlichten Video-Aufzeichnung
aktualisiert und ergänzt: um einige eindeutige Bewertungen.

Donnerstag, 15. April 2010

Edel-Katholiken blicken auf zum Papst

Eberhard von Gemmingen SJ brachte die Grabesritter erneut auf Linie

Wir beschäftigten uns schon mit dem "Grabesrittern", irgendso eine Art Laienorganisation und offenbar "Hilfstruppe" des Jesuitenordens und der katholischen Kirche. Laut "Nürnberger Nachrichten" von heute (15.4.10) haben diese Grabesritter eine Vortragsveranstaltung mit dem von uns ebenfalls schon behandelten Vorzeige-Jesuiten Eberhard von Gemmingen (ehemals Radio Vatikan) abgehalten. Im Gegensatz zu seinen früheren, öffentlichen Äußerungen werden seine gegenwärtigen immer düsterer, pessimistischer und damit ... - - - wirklichkeitsnäher, allerdings ist in der Titelzeile wieder von der gegenwärtigen Krise von Katholiken die Rede, anstatt der lebenslangen "Krise" von Mißbrauchsopfern:
Vatikan-Kenner: "Furchtbare Krise für Katholiken"
Prognose: Abschaffung der Kirchensteuer und Rückgang der Gläubigen

"Ich glaube, dass die Kirchensteuer in Deutschland längerfristig abgeschafft wird und die Zahl der praktizierenden Katholiken hierzulande weiter dramatisch zurückgeht."
Es wäre schon interessant, wenn für einen solchen Jesuiten wie den Herrn von Gemmingen tatsächlich die Kirchensteuer das erste ist, an was er in dieser Krise denken sollte. Dieser Eindruck ist sicherlich durch den berichtenden Journalisten falsch wiedergegeben worden (siehe unten). Nein, nein, so denkt man im Jesuitenorden ganz gewiß nicht. Man lebt halt nur vor allem auch von diesen vielen Kirchensteuern und gerät darum in düstersten Pessimismus:
Eine düstere, nüchterne Einschätzung, die Eberhard von Gemmingen SJ im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) trifft. Der bekannte Jesuit und Vatikan–Kenner analysierte auf Einladung engagierter Christen den Zustand der römisch-katholischen Kirche in Deutschland.
Diese "engagierten Christen" - siehe gleich - sind die "Grabesritter:
Der gegenwärtige Missbrauchsskandal an katholischen Internaten und Heimen habe zu einer "furchtbaren Glaubwürdigkeitskrise" geführt. "Schlimmes ist geschehen. Wir müssen uns den Opfern zuwenden, damit ihnen Gerechtigkeit geschieht", betont der Ordensmann.
Merkt man es endlich, daß es noch Jahre dauern wird, bevor man hier zur Tagesordnung übergehen kann, da es sich nicht um eine kurzfristige Krise "der katholischen Kirche" handelt, sondern um die lebenslange "Krise" von Mißbrauchsopfern - ?!? Allmählich scheint man da doch auch Kirchen- und Jesuiten-intern auf den Trichter zu kommen. Wenn auch immer noch auf Umwegen:
Der versierte Journalist merkt an, dass in der aktuellen Berichterstattung zwar manche Artikel auch den Hass gegen die Kirche schüren, aber: "Wir Jesuiten meinen, dass die Medien insgesamt sehr anständig mit uns umgehen."
Die Medien gehen "sehr anständig" mit dem Jesuitenorden um - wie wahr!

Das möchte man allerdings auch meinen. Wahrscheinlich aufgrund kräftiger, verdeckter Zahlungen und sonstiger Einflußnahmen von Seiten der Public-Relation-Abteilung des Jesuitenordens und der katholischen Kirche. Schließlich zählt sie auch so versierte Medienleute wie Leo Kirch in ihren Reichen ... Aber die Grabesritter, diese 150%igen Edel-Katholiken, die sind natürlich ganz anderer Meinung:
Ein Zuhörer des Vortrags, zu dem die Gesellschaft St. Sebald und der "Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem" eingeladen hatten, ist da entschieden anderer Ansicht: Er sieht "Zeitungsschmierer am Werk, die überhaupt keine Ahnung haben".
Den Tonfall kennt man von "Ex-"Jesuiten auf dem Blog "Spreeblick". Gewiß haben die Journalisten keine Ahnung:
Von Gemmingen ist sicher, dass die Diskussion um Gewalt und sexuellen Missbrauch der Institution auch auf längere Sicht hin stark schadet. Die Weitergabe des Glaubens in der deutschen Kirche werde schwieriger.
"Die Weitergabe des Glaubens in der deutschen Kirche werde schwieriger"

Wohlgemerkt: In der deutschen Kirche! Dazu gleich noch mehr. - Wenigstens vertuschen die Jesuiten realistische Zukunftsszenarien nun nicht mehr, und zwar weder vor sich selbst, noch vor den treuesten Anhängern, die der Jesuitenorden offenbar hat, vor den "Rittern", Komturdamen und anderen Edel-Katholiken. Der Jesuitenorden bereitet seine Anhängerschaft also sehr vernünftigerweise auf schwere Zeiten vor:
Andererseits sei die Krise eine Chance: Dass die Kirche im Kreuzfeuer stehe, zeige, dass sie ernst genommen werde. Schließlich seien in ihr weltweit über eine Milliarde Menschen organisiert.
Was bleibt den Menschen auch anderes übrig, als sie ernst zu nehmen? Auch einen Edelkatholiken und Jesuitenschüler wie Stefan Raab und all den Medienschwachsinn, für den er steht, haben wir ja sehr ernst zu nehmen.

Hurra, "wir" sind nicht mehr Papst - sondern Italien ist wieder Papst!

Lauschen wir weiter diesen erbaulichen Ansprachen:
"Die Uhren südlich der Alpen gehen anders"

Aber hat die römische Zentrale auf den Missbrauchsskandal in Deutschland falsch reagiert? Wäre nicht rasch ein klärendes Wort seitens Papst Benedikt XVI. nötig gewesen? Jesuit von Gemmingen kennt die römische Kurie genau - er war mehr als ein Vierteljahrhundert lang der Leiter des deutschsprachigen Dienstes von Radio Vatikan. Seine Antwort: "Die Uhren südlich der Alpen gehen anders als die Uhren nördlich der Alpen."
Das sind neue Worte. Die hat man so - in Deutschland - noch nicht gehört. Auf deutsch ausgedrückt heißt das: so papsttreue Katholiken wie anderwärts in der Welt leben nördlich der Alpen nicht ... Und wohlgemerkt - im folgenden ist von einem angeblich "deutschen" Papst die Rede:
Der Vatikan ticke heute italienischer als vor 20 Jahren, die von Papst Paul VI. angeregte Internationalisierung sei eingeschlafen. In der "Medienwelt, in der sofort alles online steht", reagiere der Apparat deutlich zu langsam.
Hört es euch nur an, ihr edlen Ritter und Komturdamen "vom heiligen Grabe"

Alles steht sofort Online, deshalb mußte im Dienste katholischer Interessen die Diskussion auf "Spreeblick" auch abgewürgt werden. Denn Blogs oder so unbedeutende Kirchengemeinden wie die von Bad Tölz können heute sogar den Vatikan selbst außer Fassung bringen und erschüttern - wenn man nicht immer gleich "Nothelfer" vor Ort hätte.

Die Internationalisierung hieße also, daß der Vatikan ebenso denken müßte wie die deutschen Katholiken, deren Herzschlag doch gerade der deutsche Papst besonders gut kennen müßte?
Entscheidend sei für die Äußerungen aus der Kurie der Pressesaal, für den Papst-Sprecher Kardinal Federico Lombardi zuständig ist. Doch von Gemmingen sieht das Problem nicht ausschließlich in der Schwerfälligkeit des vatikanischen Kommunikationsapparats.
Selektive Wahrnehmung des Papstes

Auch die Wahrnehmung der Person Benedikts XVI. durch die Medien sei sehr selektiv, merkt der journalistische Experte an und führt etliche Beispiele auf. So habe sich die publizistische Öffentlichkeit bei der Afrika-Reise des Papstes ausschließlich auf dessen Kondom-Äußerung gestürzt. Ein wesentliches Anliegen Benedikts - die Stärkung der Stellung der Frau in Afrika - sei dabei vollkommen vergessen worden.
Das Aussitzen bis zum Grabe ...

Bei der Zwischenüberschrift "Selektive Wahrnehmung des Papstes" dachte man ja noch an den Papst als Subjekt. Aber nein, weit gefehlt: hier ist der Papst wieder nur als Objekt angesprochen: Also doch Medienschelte statt Papstschelte. Noch nicht einmal "Widerspruch aus Loyalität" hört man heute vom Jesuitenorden gegenüber dem Papst, sondern nur gegenüber den deutschen Medien:
Auch die Gewichtung mancher Papst-Themen in deutschen Medien hält von Gemmingen für fragwürdig: "Die Frage der Traditionalisten der Pius-Bruderschaft oder auch die tridentinische Messe sind für Benedikt Nebensache."
So, so. Aber gewiß doch. Weil er ja auch an solchen Edelkatholiken wie den Grabesrittern und Komturdamen so gar keine Freude hat, sind auch diese konservativen Knochen für Benedikt "Nebensache". Hört es euch nur an, ihr edlen Ritter und Komturdamen "vom heiligen Grabe", bei deren Namen man immer an ein seelisches Begräbnis nach einem Seelenmord denkt ...:
Doch seine Äußerungen zur Schöpfung, zur Umweltkatastrophe und zum Klimawandel hätte das Oberhaupt sicher gerne stärker in den Vordergrund rücken wollen.
- Etwa als ein neues Ablenkmanöver? Und der Artikel endet:
Trotz der schwierigen Lage der deutschen katholischen Kirche ist dem 74-jährigen Pater immer noch zum Scherzen zumute: "Es heißt: ,Die Kirche ist ein Mysterium.‘ Daher ist der Vatikan mysteriös."
Gewiß ist es "mysteriös", wenn eine Bischöfin Käßmann wegen eines christlichen Alkoholmißbrauches zurücktritt, ein Papst Benedikt aber ganz andere Mißbräuche seit Jahrzehnten auf all seinen Ämtern ausgesessen hat und weiter aussitzt.

Dienstag, 6. April 2010

Jesuitengeneral befiehl - wir folgen!

Psychosekte Jesuitenorden

Auch die deutschen Psychologen beginnen, den Jesuitenorden kritisch als Psychosekte zu sehen. Da sollte der Orden einmal schnell ein paar Kirchensteuer-Einnahmen zur Auffrischung von kirchentreuen Erinnerungen unter Psychologen verteilen, damit solche Artikel wie der im folgenden zitierte künftig nicht wieder erscheinen werden (Psychologie-Aktuell.com, 30.3.10), sondern ganz andere. Unter der Überschrift "Scientology, Jesuiten – und Varianten der Abhängigkeit" heißt es da nämlich ganz unverfroren Jesuiten-kritisch:
Rätselhaft bleibt die Frage, warum Menschen bereit sind, sich einem Psychoterror zu unterwerfen: Das Scientology-Mitglied muss seine Geschichte und Psyche exhibitionistisch offen legen, um sich alsdann "reinigen" zu lassen und "clear" zu werden - ein neuer Mensch. Eher beiläufig merkte Heiner Geißler (...) an: Diese Trias kennt er aus der Jesuiten-Praxis - Gehorsam, Beichte und "neue Menschwerdung". Das System wurde über Jahrhunderte verfeinert.

Scientology greift mit allen Tricks auch nach dem Hab und Gut seiner "Angehörigen". Hier sieht Heiner Geißler einen wesentlichen Unterschied zum Mönchsorden. Wenn der ehemalige Jesuitenschüler sich da man nicht nachhaltig irrt ...

Wie den christlichen Orden gelingt es Scientology, sich auch aus öffentlichen sozialen Haushalten zu bedienen und therapeutische Leistungen zu offerieren: in der Suchttherapie etwa. Dr. Heinrich Küfner und Kollegen haben in einer Studie belegt, dass es Scientologen gelingt, Alkoholiker quasi umzupolen: Die Kranken wechseln ihre Abhängigkeit vom Alkohol gegen die Abhängigkeit von der Sekte ... Dependenz bleibt Dependenz.
An einflußreichen Stellen Arbeit für soziale Gerechtigkeit - sogar in Deutschland

Die Jesuiten arbeiten weiter an einer guten Publicity. Auch der Jesuiten-kritische "Tagesspiegel" muß "ausgleichen. Zum Beispiel durch einen Bericht über den einflußreichen Jesuitenpater Jörg Alt (Tagesspiegel, 26.3.10, Amazon), der sich laut "Tagesspiegel" auf "krummen Wegen" bewegt, um Projekte auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland voranzubringen:
Er korrespondiert mit Innenminister Wolfgang Schäuble und Außenminister Guido Westerwelle. Er führt vertrauliche Gespräche mit Beratern der Kanzlerin, telefoniert mit Bankern, Bischöfen, Ökonomen und bereitet eine Anhörung im Bundestag vor. Er gibt Fernsehinterviews, vermittelt Journalisten Kontakte und organisiert Telefonkonferenzen.

Wenn Jörg Alt seine derzeit wichtigste Aufgabe beschreibt, dann klingt das zuweilen wie ein Bericht aus dem Herzen der Bundespolitik. (...) Einer der erfolgreichsten politischen Aktivisten der Republik. Denn Jörg Alt koordiniert die bundesweite Kampagne zur Einführung einer Steuer auf Finanztransaktionen, die viele Milliarden Euro für den Kampf gegen die Armut in Entwicklungsländern einbringen soll.
Auch mit Horst Seehofer steht er auf gutem Fuße. - Für die Entwicklungsarbeit? Hört man recht? Die Kirchensteuer-Einnahmen müssen ja sicherlich auch für andere Dinge verwendet werden statt für die Armen in der Welt.

Gehorsamspflicht: Strammstehen für den Jesuitengeneral

Doch auch Herr Alt SJ ist den Befehlen der Ordensoberen unterworfen, wie wir erfahren:
(...) Statt der Arbeit für die Armen und Benachteiligten verordneten ihm die Ordensoberen ein Studium der Philosophie und Sozialethik an der Jesuitenhochschule in München, von dem er zunächst nichts hatte wissen wollen.
Dem ungeliebten Grundstudium folgte auch noch ein Fehlstart. Der Orden schickte ihn 1985 als Erzieher ins katholische Internat Sankt Blasien, heute eine doppelt schmerzhafte Erinnerung. Nicht nur, dass er mit der „Disziplinierung der Schüler“ Mühe hatte und darum schon nach einem Jahr wieder gehen musste, weil der autoritäre Erziehungsstil nicht sein Ding war. Zudem habe er von den sexuellen Übergriffen, die auch in diesem Internat vorkamen und heute die ganze Idee des Ordens in Misskredit bringen, „nichts mitbekommen“, bedauert er. Dass jetzt all das aufgeklärt werde, sei zwar gut und richtig. Doch die massenmediale Aufbereitung tut ihm sichtlich weh. „Jetzt sieht es so aus, als ob alles schlecht wäre, was wir tun“, sagt er, das sei „einfach unfair“. Schließlich gebe es viel in der Ordensarbeit, auch der mit Jugendlichen, „auf das wir wirklich stolz sein können“.
- Schöne Berater hat die Bundeskanzlerin und ihre Minister. Von Jahrzehnte langer Vertuschung in der tollen Jugendarbeit dieses Ordens kein Wort. Und stolz ist man offenbar auf solche Produkte der Jesuitenerziehung wie Stefan Raab oder Daniel Kehlmann und über das von ihnen - und sicherlich vielen ihrer früheren Mitschüler - praktizierte "Infotainment". Denken wir etwa an Heinrich Krauss, Ex-SJ, und den Film "Abraham", den der fromme Zögling der katholischen Kirche, Leo Kirch vor 15 Jahren unter Beratung dieses Ex-Jesuiten drehen ließ.

Jesuitisches "Infotainment"

Auch im weiteren Leben des einflußreichen Herrn Alt ist der Gehorsam gegenüber dem Orden der dominante Bestandteil:
(...) Wäre es nach ihm gegangen, wäre er einfach in Belize geblieben. Aber die freie Wahl des Arbeitsortes ist in einem Jesuitenleben nicht vorgesehen. Das Gelübde umfasst neben der Verpflichtung zur Armut und der Ehelosigkeit eben auch den Gehorsam. Und der Mangel an Nachwuchs für den Orden hierzulande mündete in der Anweisung, er werde hier gebraucht. Darum ging Alt als Hochschulpfarrer zuerst nach Basel, seit Oktober 2009 schließlich nach Nürnberg.
"Der Mangel an Nachwuchs für den Orden hierzulande" - womit man gleich noch ein wenig Werbung gemacht hätte, um dem, ach so beklagenswerten Priestermangel hierzulande abzuhelfen. Ja, Deutschland ist Missionsland geworden. Noch nicht einmal genug Priester bringt es noch hervor. Aber wann hört Deutschland auf, "Papst", bzw. "päpstlich" zu sein in Regierungskreisen und darüber hinaus?

Donnerstag, 1. April 2010

Frauen in vatikanischen Orden

"Unterwerfung tut wohl"

Die Jesuiten stellt man sich gewöhnlich als einen verbiesterten Männerorden vor. Sieht man sich aber die Netz-Präsentationen beispielsweise der heutigen Jesuiten in den USA an, so wird man dort viele Frauen erleben, die begeistert von den Jesuiten und ihrer Arbeit erzählen und von denen sich dieser Männerorden richtiggehend im Internet "repräsentieren" läßt. Also offenbar recht treue "Töchter der katholischen Kirche" und des Jesuitenordens. Eines Ordens im übrigen, dessen Angehörige sich in den USA derzeit vorzugsweise an der Aufführung von "Vagina-Monologen" auf Theaterbühnen erlaben. Und der vielleicht glaubt, sich mit derartigem besonders passend in die Herzen von Frauen einschmeicheln zu können. Nur einmal so als ein möglicher Interpretations-Ansatz in den Raum gestellt.

- Wie geradezu allerliebst, wenn man so schön zölibatär "brüderlich" und "schwesterlich" vereint im Glauben ins Theater gehen kann und dort dann den "Vagina-Monologen" lauscht ... Da zeigt sich doch so recht die ganze Vorurteilslosigkeit moderner Katholiken und insbesondere des rühmlichen Jesuitenordens.

"Damen" leisten in einem vatikanischen "Grabes-Orden" Dienst

Wer der Frage nachgeht, in welcher Weise der Katholizismus im rechtskonservativen Raum tätig ist, stößt irgendwann auch auf das "Studienzentrum Weikersheim". Letzteres ist eine Vereinigung von "Patrioten, Pfaffen und Politikern" wie einer Schrift aus dem Jahr 1995 zu entnehmen ist (1).

In diesem Studienzentrum Weikersheim (SZW) wird laut der genannten Veröffentlichung eine dezidiert "christliche Grundhaltung" gepflegt und man erfährt nicht zuletzt von einem vatikanischen "Grabes-Orden", der in diesem Studienzentrum eine nicht unwesentliche Rolle spielen soll:
Tatsächlich unterscheidet sich das Studienzentrum Weikersheim durch die Betonung seines Christentums von der französischen „Nouvelle Droite“ des Alain Benoist und seinem deutschen Schüler Armin Mohler (...).

Eine wichtige Rolle in der Braunzone der katholischen Kirche spielt auch der weltliche Orden der „Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem“, zu dessen Ordensrittern auch SZW-Persönlichkeiten, allen voran Präsident Hans Filbinger gehören. Der deutsche Ableger dieses Ordens wurde 1933 gegründet, wobei der Vize-Kanzler der Regierung Hitler, Franz von Papen, eine führende Rolle spielte. Das Motto des Ordens „Deus lo vult“ („Gott will es“) war über Jahrhunderte der Schlachtruf mit dem „Ungläubige“ (...) von den Rittern der Christenheit ermordet wurden.

Der Orden, ein offizieller Teil der katholischen Kirche, vereint führende Konservative bis faschistische Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft. So sollen 44 der Grabesritter führende Stellungen im Bankgewerbe einnehmen. Auch in den großen deutschen Konzernen wie Daimler-Benz, BASF, Siemens und Thyssen sind 36 der Ordensritter tätig.

Das in Weikersheim gepredigte Christentum ist folgerichtig ein höchst reaktionäres, das sich im alleinigen Besitz der Wahrheit wähnt. So referierte Professor Horst Bürkle bei einem Kongress in Rom 1981 über Strategien, „fremdreligiöser Gegenmission“ entgegenzutreten ...
Gefahr: "Das Göttliche" "denaturiert" zur "Vielgötterei"...

Es soll betont sein, daß hiermit bewußt nicht der Atheismus angesprochen ist, wenn man von "fremdreligiöser Gegenmission" spricht, sondern von konkurrierenden (!) religiösen Anschauungen. Da fragt man sich ein wenig verwundert: Wer "missioniert" denn unter Katholiken? Wer hätte das nötig? Wo doch heute die Kirche geradezu mit Gewalt ihre Schäflein aus ihren Mauern treibt. Aber was hier angesprochen ist, kann man auch dem weiteren Satz entnehmen:
... Bischof Josef Stimpfle beklagte an gleicher Stelle, daß „das Göttliche“ in vielen Kulturen „zur Vielgötterei denaturiert“ sei.
Diesen Begriff "denaturieren" kann man sich auch einmal auf der Zunge zergehen lassen. Jedenfalls: Man glaubt, die höherwertige oder höchstwertige Religiosität zu besitzen. Weiter:
Die Weikersheimer Verbindung von Konservatismus bzw. Rechtsradikalismus mit dem Christentum stellt in den Augen der SZW-ReferentInnen dagegen keine „politisierende Theologie“ dar. Professor Nikolaus Lobkowicz kam bei dem Kongress in Rom vielmehr im wesentlichen zum Schluß, daß ein Christ verpflichtet sei, konservativ zu sein.
Wenn man also recht versteht, meint man unter Leuten, die dem Studienzentrum Weikersheim nahestehen, daß es richtig wäre, wenn man im rechtskonservativen Raum "fremdreligiöser Gegenmission" entgegentritt - was immer das auch sein möge.

"Patrioten, Pfaffen und Politiker"

Daß man unter rechtskonservativen "Männerorden"-Spezialisten und in rechtskatholischen Studentenverbindungen so seine besonderen Sichtweisen auf katholische Vereinigungen wie die "Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem" hat, kann ohne Zögern vorausgesetzt werden. Der Typus des mittelalterlichen Ordensritters stellt in diesen Kreisen so eine Art Idealtypus dar. Ebenso die Zwing- und Missionsburgen des Deutschen Ritterordens - etwa in West- und Ostpreußen oder im Baltikum.

Nun ist es aber zugleich interessant zu erfahren, daß diese vatikanischen "Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem" - unerwarteterweise - auch eine Abteilung für Frauen bereithalten:
Der Orden wird in drei Klassen verliehen:

* Klasse der Kollar-Ritter und Kollar-Damen
* Klasse der Ritter (Großkreuz-Ritter, Großoffiziere oder Komture mit Stern, Komture, Ritter)
* Klasse der Damen (Großkreuz-Damen, Komtur-Damen mit dem Stern, Komtur-Damen, Damen)
Nur die allerüberzeugtesten, papst-treuesten Katholikinnen werden - davon kann man ausgehen - in die Gemeinschaft solcher, den Jesuiten nahestehenden "Kollar-Damen" oder ähnlicher Vereinigungen aufgenommen. Und deshalb schreiten sie auch mit besonderer Würde einher. Eingedenk Gottes und seines würdevollen Stellvertreters auf Erden.

Abb. 1: 2009 in Fulda (Foto von Dieter Schmitt, Fulda)
Ein Bild kann man sich von ihnen auf dem Wikipedia-Eintrag machen (größer --> hier). Man stelle sich diese Damen mal beim Kaffeekränzchen vor. Wenn man an treu-jesuitische und -vatikanische Bestrebungen im "Missionsgebiet Deutschland" denkt, ist es nicht notwendig - und irreführend -, wenn man dabei nur an Männer denkt.

Warum sollten sich nicht auch eine, mehrere oder viele der auf dem Foto dargestellten Frauen als im stetigen Einsatz "für Gott" befindlich fühlen und ihre Mitschwestern hierzu zu regelmäßigen Kaffeekränzchen bei sich zu Hause versammeln? Nicht zuletzt, um "fremdreligiöser Gegenmission" in "ritterlichem Geiste", wie Erbischof Zollitsch von ihnen letztes Jahr sagte (siehe unten), entgegenzutreten?

All die labilen, heidnischen, ungeschliffenen, ungeschlachten Charaktere, die "querfeldein" gehen

All die labilen, heidnischen oder quasi-heidnischen Charaktere in ihrer persönlichen Umgebung wieder auf den "rechten", "stabilen" Weg des Glaubens an Jesu Christo zu bringen - das wird man sich sicherlich gerne als Aufgabe stellen. Solche Kaffeekränzchen sollte es heute nicht mehr geben? Und Orden, in die die "allerliebsten" Söhne und Ehemänner von solchen "Damen" gesteckt werden, ebensowenig?

Gewiß sind es nur ehrenwerte, streitbare Frauen, die wir auf dem eben erwähnten Foto dargestellt sehen. Und solche Damen werden sich gewiß immer nur das Beste für die armen Heiden im Missionsgebiet Deutschland und weltweit wünschen.

Würdige, fromme, streitbare Töchter der Mutter Kirche

Mag sein, daß man in den Gesichtszügen dieser Damen wirklich manches Kennzeichnende liest. Vielleicht so manche sanftmütige Bigotterie, die gerne unter'm Tisch gegen die Schienenbeine anderer zu treten fähig ist, sollte es das "Ringen um die Seele eines Mitmenschen", eines prospektiven Mitchristen notwendig machen, dessen Seele verloren ist, wenn er nicht der heiligen katholischen Kirche angehört.

Natürlich sind diese Mienen auch mit einer Haltung vereinbar dahingehend, daß man nicht jedem auf die Nase binden muß, wie erz-katholisch, Vatikan- und Priester-freundlich und "ritterlich" eingestellt man zu allen Zeiten ist oder sein möchte, auch wenn man "keine Ordenskleidung" trägt (s.u.). Denn dann kann man ja noch viel besser für die verlorenenen Seelen wirken, "für Gott" und für die "Heiden-Mission" im Missionsgebiet Deutschland.

Vielleicht nimmt man sich dabei auch ein Vorbild an dem gegenwärtig "bedeutendsten" "protestantischen" Theologen in Deutschland, nämlich an Klaus Berger (geb. 1940), einem Katholiken, der im Schafspelz des Protestanten in der FAZ und andernorts für die "Unterwerfung" der Protestanten und aller anderen Menschen unter den Papst Werbung machte nach dem Motto: "Unterwerfung tut wohl". So manche der sogenannten "christlichen Tugenden" scheinen das herzugeben ...

"Diese ritterliche Formung des ganzen Menschen"

Auf jeden Fall lassen sich die Komtur-Damen gerne von den Jesuiten zu Tagungen einladen und dabei von ihrem Erzbischof Zollitsch im Glauben anfeuern: "Alles zur höheren Ehre Gottes." (Ritterorden.de, Okt. 2009) (Bild rechts: Neuaufnahme von "Damen" in den Grabes-Orden im Oktober 2009 in Mannheim). Zollitsch:
...Heute gehe es darum, ritterliche Tugenden wieder zu finden. „Diese besondere Formung, eine ritterliche Bildung des ganzen Menschen, treffe ich bei den Damen und Herren der Ritter vom Heiligen Grab immer wieder an. Es ist gut, wenn man Sie nicht nur am Ordenskleid, sondern mehr noch an Ihrer ritterlichen Haltung erkennt.
Auch die Jesuiten sind ja bekannt dafür, daß sie keine Ordenskleidung tragen müssen. Würdevolle Worte für würdevolle Damen. "Unterwerfung tut wohl" ... Den Christen und den Nichtchristen:
"Alles zur höheren Ehre Gottes."
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  1. Antifa A Quadrat (offenbar anonyme Autorengemeinschaft): Patrioten, Pfaffen und Politiker. Das Studienzentrum Weikersheim zwischen Neokonservatismus und Faschismus. Juni 1995. Im Netz auf Nadir.org seit 4.1.2001.

Eilmeldung


Der Papst ist zurückgetreten!



Endlich: Wir sind nicht mehr Papst


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(... April, April...!)
(Radio Vatikan meldet: Die Meldung, der Papst sei zurückgetreten, wird von böswilligen, kirchenfeindlichen Kräften aus bösem Willen heraus verbreitet. Herr b16 ist nicht bei Rot alkohlisiert über eine Ampel gefahren. Es liegt kein Anlaß vor. Hier werden üble Aprilscherze auf Kosten der Erhabenheit unseres geliebten Kirchenoberhauptes b16 gemacht. Die gesamte katholische Christenheit ist empört über derartige, aus frevlerischen, heidnischen Traditionen und überwunden geglaubter, heidnischer Heiterkeit entspringende "Aprilscherze". Unsere Heiligkeit, der Papst, fordert alle Christen guten Willens auf, noch mehr als bisher für ihn und sein Seelenheil und für den Fortbestand der heiligen katholischen Kirche zu beten.)