Dienstag, 27. April 2010

Rudi Dutschke lebt!

Heute abend, 20.15 Uhr im ZDF

Empfehlung: Heute abend Rudi Dutschke-Film sehen. Offenbar auch möglich nicht nur im Zweiten Deutschen Fernsehen, sondern auch


Soweit man das in den "Anbeißern", Vorschauen sehen konnte, ist der Film ziemlich dicht an der Realität dran, wird Dutschke sehr echt gespielt. Allerdings wird die Kritik stimmen, daß der Gegensatz zwischen Bernd Rabehl und Dutschke zu stark herausgearbeitet worden ist.

Und warum, ist natürlich auch offensichtlich: Schließlich referiert Prof. Bernd Rabehl inzwischen gerne in rechtskonservativen Kreisen, unter anderem in rechtskatholischen Studentenverbindungen - und zwar auf einer Partei-übergreifenden Linie zwischen Links und Rechts, die auch Rudi Dutschke selbst innerhalb der Grünen angestrebt hatte, und um derentwillen er durchaus 1979 auf die Todesliste diverser Geheimdienste geraten sein konnte. Man konnte im Nachhinein leicht sagen: an den Spätfolgen des Attentates von 1968. Wolf Biermann hat ihm im Text ein hervorragendes, musikalisch außerordentlich "schauriges" Totenlied gesungen. (Tenor: "Er starb nicht im wie ein Spießer, er starb auf den Barrikaden." Das ist bestimmt wahr.)

Auch der Tod von Gert Bastian und Petra Kelly ist bis heute nie geklärt worden. Dutschke fühlte sich von mehreren Geheimdiensten gleichzeitig verfolgt, wie man - etwa - in dem vielleicht wichtigsten Dutschke-Buch von Gretchen Dutschke ("... barbarisch schönes Leben") nachlesen kann.

Das Ausstrahlen des Dutschke-Filmes wird schon ein wichtiges gesellschafltiches Ereignis sein, das man nicht mit Absicht verpassen sollte. Gretchen Dutschke berichtet, daß sich Rudi Dutschke für die Wiedervereinigung Deutschlands einsetzte zu einer Zeit, als SPD-, CDU- und Grünen-Politiker das Thema längst abgehakt hatten. Und zwar als Teil jener revolutionären Strategie, die er sein Leben lang verfolgt hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen