Freitag, 21. Oktober 2011

"Die Anerkennung biologisch-kultureller Evolution mit allen ihren beobachtbaren Unterschieden gehört zum Wesen des Humanismus."

Lichten sich die Staubwolken rund um "Generation Giordano"?

Philipp Möller, GBS
Die Entwicklungen des gestrigen Tages in Sachen Facebook-Bewegung "Generation Giordano" sind zum Schluß doch noch einmal unerwartet spannend geworden.

Zunächst hatte der Berliner Frank Navissi vom "Humanistischen Pressedienst" - und zugleich Bloginhaber vom Blog "Nics Bloghaus" (jetzt kennen wir endlich seinen Namen) - seinen Artikel "Klargestellt" zu den Vorgängen rund um die Facebook-Gruppe "Generation Giordano" in einem weiteren Beitrag noch einmal "klargestellt". Dies geschah in Antwort auf einen Offenen Brief von Frank Berghaus auf "Wissen bloggt".

Daraufhin hat auch Andreas Müller vom Blog "Feuerbringer" sich zu Wort gemeldet. Aber der fast pessimistisch klingende Schluß seines Blogbeitrages, den wir hier zunächst hatten zitieren wollen, hat sich  inzwischen scheinbar ebenfalls wieder erübrigt.

Denn schließlich wurde ein Brief des Pressespechers der Giordano Bruno-Stiftung, also von Philipp Möller, bekannt. Diesen kann man als den wichtigsten Diskussionsbeitrag seit der Spaltung der Facebook-Bewegung "Generation Giordano" ansehen. Möller hatte sich ursprünglich auch als Pressesprecher dieser Facebook-Bewegung angeboten. Und dieser Brief steigt  erstmals - wenigstens ein wenig - auf die Sachebene herunter. Deshalb beginnt man, sich für diesen Berliner Grundschullehrer Philipp Möller näher zu interessieren. Und findet beispielsweise eine bravouröse Philippika gegen Matussek und Co. im Netz (siehe Video; mehr siehe: Disput-Berlin.com).

Da der Brief in Foren veröffentlicht ist, in denen jeder seine Mitgliedschaft beantragen kann, bzw. muß, und da nicht bekannt ist, inwieweit es erwünscht ist, wenn man diesen Brief vollständig veröffentlicht (was wir gerne täten), sollen hier zunächst nur einige der wesentlichsten Inhalte referiert werden.

Darf eine etwaige "Sarrazin-Keule" ein Totschlag-Argument sein?

Der wesentlichste Punkt ist, daß Möller die "tiefe weltanschauliche bzw. politische Spaltung", die es "unter den Mitgliedern der GG zu geben" scheint, beim Kragen faßt. Er sagt, daß die "Sarrazin-Keule" für einige offenbar immer noch als Totschlag-Argument gilt, und daß bei all dem doch offenbar der alte "Natur-Kultur-Konflikt" durchscheint: die einen meinen, der Mensch wäre ausschließlich das Produkt seiner Gene, während die anderen meinen, nur die Umwelt, die Kultur würden ihn prägen. Aus evolutionär-humanistischer Perspektive, so Möller - völlig im Sinne unserer Blogarbeit seit Jahren -, sollte allerdings klar sein, dass es gerade die Mischung aus Natur und Kultur ist, die uns prägt. Aber er sagt auch, daß diese Spaltung leider bis in das Umfeld von gbs und hpd hineinreichen würde.


Die Differenzen zu überwinden, würde eine "Heidenarbeit" geben. Wären sie aber überwunden, könnte sich die gbs durchaus auch offiziell hinter die Facebook-Bewegung "Generation Giordano" stellen, wodurch die humanistischen Anliegen doch deutlich an Zugkraft gewinnen könnten. Es müsse den verschiedenen Diskussionsparteien - wiederum ganz im Sinne unserer Blogarbeit seit Jahren! - klar gemacht werden, daß es in einem konsequenten evolutionären Humanismus weder Platz für Rechtspopulismus noch für überholtes Tabula-rasa-Denken gäbeMöller erwähnt auch heftige Diskussionen in der Berliner Regionalgruppe der gbs um Sarrazins Thesen, und daß einige gbs-Aktive auf einen Satz wie "Zum Wesen des Humanismus gehört die Anerkennung biologisch-kultureller Evolution mit allen ihren beobachtbaren Unterschieden.", heftig reagiert hätten. Er wünscht, daß diese Fragen um der Sache willen geklärt werden könnten und die Differenzen überwunden werden können.

Wir vermuten: Fortsetzung folgt.

2 Kommentare:

  1. Ich war erst recht angetan von diesem Blog, da ich sogar einen Verweis auf Andreas Vonderachs Amazon-Rezensionen fand.

    Nun aber das: "Rechtspopulismus". Was soll das? Das ist ein Kampfbegriff der herrschenden Klasse, der den völlig natürlichen Instinkt, das "Eigene zu verteidigen" diffamiert. Jedes gesunde Volk ist an seiner ethnischen Homogenität interessiert; siehe z. B. Japan oder Südkorea. Sind die Japaner Rassisten oder "Rechtspopulisten", weil sie vernünftige Einwanderunsgpolitik betreiben? Natürlich nicht, doch genau diese Haltung wird hier in Deutschland als rechtspopulistisch gebrandmarkt.

    Daher frage ich mich auch, wie man zu einem Autor wie Herrn Vonderach steht, der auch in der Sezession veröffentlicht. Die Sezession gilt Linken als rechtsextrem (siehe den Kommentar, den jemand auf Vonderachs Rezension abließ).

    Von daher: die Einwanderung vor allem kulturferne Menschen zu begrenzen oder am besten ganz zu stoppen, ist weder "rechtsextrem", noch "rechtspopulistisch", sondern entspringt dem gesunden Menschenverstand, der versteht, daß ein Land nur so gut ist wie sein Volk, oder auf Neudeutsch: seine "Bevölkerung".

    Siehe dazu auch "Hive Mind" von Garrett Jones, oder die Arbeiten Lynns und Vanhanens. Der mittlere IQ eines Landes ist enorm wichtig.
    Dazu kommt das Problem der Überfremdung, die zu ethnischen Konflikten führt, siehe dazu Frank Salters oder Irenäus Eibl-Eibesfeldt Arbeiten für einen schnellen Überblick.

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  2. Danke für den Kommentar. Ich stehe bei ihm völlig auf Ihrer Seite. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass es sich um einen Artikel des Jahres 2011 handelt, also vier Jahre vor diesem - merkwürdigen - Herbst 2015. Rechtspopulismus ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich habe ja auch nur die Aussagen von Möller referiert, was nicht heißt, dass ich sie mir zur Gänze zu eigen mache. Ich bin aber immer bereit, auch die Verwendung eines solchen Begriffes - da er eben sehr dehnbar ist - zugunsten desjenigen zu interpretieren, der ihn verwendet. Natürlich kann sich jeder einen "Rechtspopulismus" vorstellen, der ablehnenswert ist.

    Mir geht es so, dass ich vorgetragene Sachargumente liebe. Dass ich aber all das emotionale Aufladen von Debatten, gerade auch gegenwärtigen nicht mit besonders viel Anteilnahme gegenüber stehe. Oftmals könnten Leute, die einfach nur Emotionen ansprechen, auch mal einfach nur einen Sachvortrag über den heutigen Kenntnisstand der Wissenschaft halten. Das wäre viel nachhaltiger und unserer Wissensgesellschaft würdiger. Und wenn solche Leute das NICHT machen, dann lehne ich eben ein solches Schüren von Emotionen - von welcher politischer Seite das auch wäre - ab.

    Es geht schon auch darum, WIE man das Eigene verteidigt. Wenn man heutzutage von wissenschaftlicher Seite aus so viele Argumente dafür hat, dass es evolutionär Sinn macht, das Eigene zu verteidigen, finde ich, BRAUCHT man gar nicht mehr so emotional aufzupulvern bei diesem Thema, bzw. bewirkt man durch das emotionale Aufpulvern eher eine Vergrößerung der inneren Spaltung unseres Volkes als eine Verringerung.

    Die genannten Autoren sind auch mir selbst sehr, sehr wichtig. Und dieser Blog nimmt immer gerne Gastbeiträge auf, die die Themen dieser Autoren noch mal einem breiteren Publikum verständlich machen. Auch gerne als Videoblogs.

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