Donnerstag, 7. Juli 2011

Thilo Sarrazin - behandelt von einem okkultgläubigen, katholischen Freimaurer aus Braunschweig

Forschrittliche und retardierende Kräfte hinsichtlich Humanevolution

Vor zwei Monaten fragten wir


Wissenschaftsblogger Michael Blume machte sich in Kommentaren auf seinem Blog darüber mehr oder weniger lustig und deutete solche von uns aufgeworfenen Themen als Zeichen dafür, wie unseriös, abgedreht und verstiegen wir inzwischen geworden wären.

Gestern nun stellt der von uns schon behandelte katholisch-freimaurerische Amazon-Rezensent "Stephen Boy" aus Braunschweig, den wir wie übrigens auch Michael Blume vor Jahren erstmals über Amazon kennenlernten, eine neue Rezension ins Netz, und zwar zu dem Buch "Die Unwirtlichkeit unserer Städte - Anstiftung zum Unfrieden" von Alexander Mitscherlich. Ein Buch etwas älteren Datums. Und Stephen Boy schreibt dazu folgende, leicht kryptischen Worte:
Es sind letztlich evolutionäre Prozesse, Segregationsprozesse, welche auch unsere Städte gestalten.
Dabei spielen genetische Komponenten eine Rolle, eben bei der Entmischung von Volksteilen in Städten.
Die Art des Wohnens entspricht dem auch genetisch fundierten Entwicklungstand von Menschen.

Auch eine Stadt verhält sich wie ein Organismus, wobei entmischte Volksteile Organcharakter bekommen können.
Der Organismus kann funtionieren, mehr oder weniger große Störungen aufweisen oder verfallen.

Psychoanalytische Termini, Verdammnisurteile und Aufrufe ändern hier nichts.


So lesen sich scheinbar Texte, wenn jemand, der der Biologie bisher ferner gestanden hat, sich an biologische, humanbiologische, verhaltensgenetische, "stadtbiologische" Fragestellungen annähert. Was ja grundsätzlich nur begrüßt werden kann. Auch "Das sogenannte Böse" von Konrad Lorenz hat "Stephen Boy" ja vor wenigen Tagen schon rezensiert. Letzteres ist zugegebenermaßen eines jener Bücher von Konrad Lorenz, die sich in ihrer Gesamtaussage zwischenzeitlich eher weniger bestätigt haben in der Wissenschaft als die meisten anderen Bücher dieses Autors. (Wohl weil Lorenz hier am meisten dem vorherrschenden Zeitgeist zu seiner Zeit nachgegeben hatte und sich dabei psychoanalytischen Gedankengängen und "Motiven" viel zu stark angenähert hatte. Das kann jedem mal passieren. Und das mag Stephen Boy zunächst auch entgegengekommen sein ...)

"Evolutionäre Prozesse", "genetische Komponenten" - das klingt nach Biologie! 

Da wir uns mit den von "Stephen Boy" in der erstgenannten Rezension - offenbar - angesprochenen Themen auf unseren Blogs schon ausführlich beschäftigt haben, nämlich mit dem von Thilo Sarrazin "popularisierten" humangenetischen Paradigmenwechsel seit dem Jahr 2000, baten wir gerade in einem Kommentar zu Stephen Boy's Rezension auf Amazon um Konkretisierung:
"Evolutionäre Prozesse", "genetische Komponenten", "genetisch fundierter Entwicklungsstand von Menschen". All das klingt reichlich diffus, zumal in Bezug auf das Thema "Entschmischung von Volksteilen in Städten".

Hier ist doch offensichtlich von Biologie die Rede? Es sollte konkreter gesagt werden: Von welchen Genen, also Erbanlagen und für welche Eigenschaften wird hier gesprochen? Falls Sie Thilo Sarrazin weiterdenken wollen - und genau so und nicht anders klingt es - sollten Sie es auch so klar und deutlich wie möglich aussprechen.
Es ist nicht gerade naheliegend, daß jemand, der sich bislang größtenteils mit psychoanalytischer Literatur beschäftigt hat und mit der Geschichte der Freimaurerei und des Nationalsozialismus, nun mit einem kühnen Sprung bei der Thematik landet, die verdienstvollerweise von Thilo Sarrazin aufgeworfen worden ist für breitere Volkskreise. Bislang ja weniger für die Eliten, die weiter - wie "Stephen Boy" - auf ein christliches Menschenbild setzen, das sie in lächerlichster Weise den Gedanken eines Thilo Sarrazin entgegenstellen wollen. (Sarrazin ist übrigens schon vor vielen Jahrzehnten, noch als Student, aus der Kirche ausgetreten.)

Michael Blume hält uns inzwischen für "verstiegen"

Jedenfalls, so "verstiegen" wird unsere Frage schon nicht gewesen sein:


Monotheistische Priesterkasten verzichten ungern auf "Deutungshoheit" und damit auf Macht zugunsten von solchen viel zu nüchtern und (natur-)wissenschaftsorientiert denkenden Leuten wie etwa Thilo Sarrazin. Monotheistische Priesterkasten und Männergeheimbünde müssen sich deshalb mit Gedanken so selbständig denkender Leute wie Thilo Sarrazin beschäftigen und - "immer wieder" (!!!) - versuchen, den in ihnen vorgeblich liegenden "Schatten" (!!!) "abzuarbeiten" (!!!). In diesem Falle heißt das für Okkultgläubige: Sie müssen die neuen Gedanken, den humangenetischen Paradigmenwechsel seit dem Jahr 2000 wie die völkische Idee der 1920er Jahre in ein gesellschaftliches Selbstmordprogramm umwandeln. Sprechen wir zu offen? Jetzt sind wir jedenfalls einigermaßen sicher: Ägyptische Priester, Freimaurer, Okkultlogen und Vatikantreue sind tatsächlich schon wieder eifrig an der Arbeit.

Sie haben aber ein Problem: Im Gegensatz zu den 1920er Jahren ist heute das evolutionäre Denken aufgrund der ungeheuren Fortschritte in der Naturwissenschaft in den letzten Jahrzehnten viel tiefer und stringenter ausgelegt. Ideologien wie der Marxismus, die Psychoanalyse, die Rasse-gibt-es-nicht-Ideologie des Richard C. Lewontin und viele andere Ideologien mehr sind auf dem Abfallhaufen der Geschichte gelandet. Der evolutionäre Gedanke selbst ist viel zu faszinierend, als daß man sich noch dümmer stellen möchte als sich mit ihm auseinanderzusetzen: Wir Menschen halten unsere eigene evolutionäre Zukunft in Händen. Durch unser eigenes Verhalten. Jeder ist verantwortlich.

Und es wird immer besser erkennbar, wie monotheistische Priesterkasten seit Jahrhunderten daran arbeiten, die Richtung der Humanevolution in eine gegenteilige Richtung umzukehren, den Fortschritt der Menschheit zu untergraben. Seit Jahrzehnten propagieren sie allesamt Zuwanderung aus fernen, zumeist südlicheren Ländern in die Länder der Nordhalbkugel, weil dort angeblich Arbeitskräfte oder Fachkräfte fehlen würden und bremsen vernünftige familien- und sozialpolitische Vorschläge - wie die des Sozialreformers Gerhard Mackenroth - aus. Mit satanistischerern gesellschaftlichen Selbstmordprogrammen kann man den Trend der Humanevolution nicht untergraben und umkehren.

Dressur und Verblödungsindustrie als Hilfe gegen den Fortschritt durch Aufklärung

Auch wenn monotheistische Religionen, wie Michael Blume nachwies, "kurzfristig" - sagen wir ein Jahrtausend lang -, die Geburtenraten von angeborenermaßen überdurchschnittlich intelligenten Völkern auf der Erde erhöht haben. Das war ein kurzfristiger Effekt und lag in einer an dieser Stelle nicht weiter zu behandelnden Dialektik der Weltgeschichte begründet. Aber es gelang auch nur aufgrund von geistiger Dressur ganzer Völker durch Priesterkasten und hat sich spätestens seit der Jahrhundertwende von 1900 in das Gegenteil verkehrt. Weil sich Völker - aufgrund des naturwissenschaftlichen Fortschrittes - nicht mehr dressieren lassen wollen, sich auf den heiligsten Gebieten des Lebens nicht mehr befehlen lassen wollen, sondern selber denken und frei sein wollen. Auch dieses Freiheitsstreben nutzten die Priesterkasten, da sie es noch nicht hatten abtöten können, aus, übersteigerten es in einen schrankenlosen Liberalismus und Individualismus und initiierten jenes gesellschaftliche Selbstmordprogramm, das heute auf vollen Touren läuft.

Gegen Freiheitsstreben und naturwissenschaftlichen Fortschritt hilft - aus Priestersicht - nur unter dem Schlagwort des (Neo-)"Liberalismus" getarnte Verblödung und moralische Seichtheit auf allen Kanälen. Der Jesuitenorden schreitet hier, wie wir auf unserem Blog schon verschiedentlich aufzeigten, sozusagen "im Sturmschritt" voran mit so Verblödungsspezialisten wie Stefan Raab, Harald Schmidt und Konsorten an der Spitze. Aber alle anderen Priesterkasten, Männergeheimbünde, Geheimdienste und monotheistischen Lobby-Gruppen sind hier keineswegs weniger eifrig am Werk.

4 Kommentare:

  1. Müssen Sie sich denn zum Sprachrohr des Ludendorff Unsinns machen?

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  2. Bitte nicht so allgemeine Phrasen. Wenn es geht, bitte, so konkret wie möglich und so dicht am Thema wie möglich. Sonst kann man sich Diskussionen auch schenken.

    In diesem Beitrag ist von Ludendorff gar nicht die Rede, sondern von Thilo Sarrazin.

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  3. Viel grundlegender und umfassender setzt übrigens neuerdings Karlheinz Weißmann an:

    http://www.staatspolitik.net/Biopolitik.html

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  4. Wer Ludendorff gelesen hat, scheint ein typische geistige Störung davon zu tragen.
    War schon sehr früh bekannt.

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