Sonntag, 17. Juni 2018

Lydia Benecke und die Skeptiker

Jahre lang mußte es einem auffällig erscheinen, daß sich die Skeptiker nicht mit der wesentlichsten Verschwörungs-Behauptung auseinander gesetzt hatten, nämlich mit dem Thema Elitärer Satanismus. Hier schien einem die Faktenlage so breit, sicher und solide, daß sie sich, so war einem klar, schwer tun würden, etwas hiergegen vorzubringen. Tatsächlich geschah das ja auch, wie gesagt, Jahre lang nicht.

 

 

Aber aus diesem Artikel (1) und allerhand Youtube-Videos (z.B. 2) kann man gerade lernen, daß die Skeptiker schon vor drei Jahren (oder länger) ENDLICH (!) jemanden gefunden zu haben glauben, der diese Verschwörungs-Behauptung "entkräften" kann: Lydia Benecke (geb. 1982) (Wiki).

Aber das, was sie vorbringt (2), ist bei weitem zu einfach gestrickt. Auffälliger Weise sind die Fernsehfilme "Operation Zucker" und "Operation Zucker - Jagdgesellschaft" und die begleitende Berichterstattung - soweit man sehen kann - von ihr noch nicht behandelt. Auffälliger Weise wird auf den Umstand, daß ein Jimmy Saville Jahrzehnte lang tätig sein konnte, daß es Jahrzehnte lang einen Kinderschänder-Ring im britischen Parlament gab, daß die SPD-Sektenbeauftragte des Deutschen Bundestages ganz andere Dinge aus den Parteien erfahren hat UND SO WEITER UND SO FORT, nirgendwo erwähnt.

Zum Teil widerspricht man sich auch selbst. Nämlich zum Beispiel dort, wo man einen "echten" Satanisten zu Wort kommen läßt und wo dieser Satanist dann allen Ernstes behauptet, alle Satanisten weltweit würden sich an die geltenden Gesetze halten. Ja, klar 'ne, das ist das, was man als Satanist als aller erstes tut. Diese Befragung des "echten" Satanisten und seine Antworten wurden deshalb auch mit Recht von vielen im Publikum als lächerlich empfunden.

Was aber für mich am aller Schlimmsten ist, das ist die schnoddrige Art, mit der die Julia Benecke durchgehend über Mißbrauchs-Erfahrung spricht, die ja auch sie bei vielen der von ihnen behandelten Opfer voraussetzt. Das ist mir ein Hinweis darauf, daß das noch keine angemessene Art ist, diese Dinge - meinetwegen auch kritisch und hinterfragend - zu erörtern. So kann man das nicht machen.

Der Polizist ist mir - ehrlich gesagt - zu "plump". Ihr habt niemand Besseren im Polizeiapparat gefunden? Meeerkwürdig.  Es kann von Lydia Benecke KEINE plausible Erklärung gegeben werden dafür, daß es die multiple Persönlichkeitsstörung überhaupt gibt. Es wird zugestanden, daß sie durch traumatische Erfahrungen verursacht wird. Im Grunde bringt sie alle Details und Anhaltspunkte, die man braucht, um ein vollständiges Bild dessen, was passiert zusammen zu setzen, da alternative Erklärungen entweder nicht angeboten werden oder aber zu simpel und banal sind.

/ Von meinem Facebook-Profil übernommen. /

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  1. https://hpd.de/artikel/satanic-panic-reloaded-15703
  2. https://youtu.be/2uV-FrmS46Q

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