Donnerstag, 28. Juli 2016

Merkelsommer

Aus aktuellem Anlass soll im folgenden ein Artikel neu eingestellt werden, der schon vor drei Jahren, im August 2013, hier auf dem Blog veröffentlicht worden ist.


Abb.: Rettungskräfte im Einsatz nach Anschlag in Ansbach - Foto: Screenshot / YouTube / RT

MAOA 2R-Gen und Gewalttätigkeit in islamischen Ländern

Der Anthropologe Andreas Vonderach auf "Sezession.de" (August 2013)

Der wissenschaftlich sehr sauber und stringent argumentierende Evolutionäre Anthropologe Andreas Vonderach hat schon im August 2013 im Kommentarbereich der Internetseite "Sezession" (1) aus Anlass der damaligen abstoßenden Vergewaltigung in Indien etwas geschrieben, von dem zuvor auch hier auf dem Blog gesprochen worden war (Wenn Politiker vergewaltigen), und was natürlich heute, im deutschen Sommer des Jahres 2016 erneute Aktualität bekommen hat. 

Über die Gewalt in islamischen Ländern sagte er dort:

Ich fürchte, das ist nicht nur eine Sache der Kultur. 

Die meisten außereuropäischen Rassen sind impulsiver und aggressiver als wir. Das 2er-Allel des Monoaminoxidase A-Gens (MAOA 2R), eine Variante des sogenannten „Krieger-Gens“, das mit Impulsivität und Aggressivität korreliert ist, und das bei wegen schweren Straftaten verurteilten Gefängnisinsassen fast dreimal so häufig ist wie in der Normalbevölkerung, kommt bei weißen Europäern zu 0,1 bis 0,5 %, bei Ostasiaten nach bisherigen Untersuchungen gar nicht, bei Schwarzafrikanern zu 5,0 bis 5,5 % und bei Arabern zu 15,6 % vor. 

Da das Gen auf dem X-Chromosom liegt, von dem Frauen zwei haben, betrifft die Korrelation mit Impulsivität und Gewalttätigkeit fast nur Männer. Dazu paßt, daß in diesen Kulturen nach ethnologischen Berichten und der allgemeinen Homizidrate (Häufigkeit von Mord und Totschlag) Gewalt viel verbreiteter ist als bei uns.
Auf die Frage:
Daß das verminderte Vorkommen des „Krieger-Gens“ bei innereuropäischen und innerasiatischen Rassen eine Folge der Kultur ist (und nicht deren Ursache) halten Sie für ausgeschlossen ?
schreibt Vonderach:
Nein, das halte ich sogar für wahrscheinlich. Wir und die Ostasiaten haben uns unsere aggressiven Impulse in der Zivilisation weitgehend weggezüchtet, während die Araber als ausgesprochene Kriegergesellschaft sich die, verstärkt durch die Polygamie, wahrscheinlich regelrecht angezüchtet haben.

Ich kenne keine MAOA-2R-Daten für die Inder. Aber allgemein gelten die Südinder als eher friedlich, während die Nordinder schon etwas zu den Iranern und Arabern tendieren.
In diesen Ausführungen wird einmal erneut auf jene Gen-Kultur-Koevolution hingewiesen, die in den letzten Jahren immer stärker in das Blickfeld der Humangenetik geraten ist. Auch schreibt Vonderach:
Die Impulsivität, Aggressivität und starke sexuelle Ansprechbarkeit der Araber entspricht nicht nur der allgemeinen Erfahrung, sondern ist auch seit der Antike und dem Mittelalter immer wieder bezeugt. Die extremen Sanktionen in der islamischen Rechtsprechung scheinen hier ein notwendiges Korrektiv zu sein. Ebenso wie die Wegsperrung und Verschleierung der Frauen, die es in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten schon in der Antike gab, lange vor dem Islam.

Den ethischen Unterschieden in der Aggressivität und der sexuellen Ansprechbarkeit entsprechen übrigens auch der Testosteronspiegel, bzw. der anderer Androgene (männliche Geschlechtshormone). Der ist bei den Ostasiaten am niedrigsten, bei uns etwas höher, und bei Arabern und Schwarzen am höchsten. Die ethnischen Unterschiede bestehen übrigens in erster Linie bei jungen Männern und verschwinden im Alter weitgehend.
Und:
Kulturen unterscheiden sich auch in den Werten, die in ihnen gelten. Vergewaltigung als Tatbestand ist eine europäische Erfindung. In anderen Kulturen gibt es höchstens den Tatsbestand der „Schändung“, aber dabei geht es um die (Familien-)Ehre und die Jungfräulichkeit, nicht um das Wohlergehen der Frau.


In vielen Kulturen gilt es nicht als Schande, wenn ein Mann sich eine Frau „nimmt“, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Deswegen werden ja im Islam die Frauen so weggeschlossen, weil man es dort für geradezu normal hält, daß es zu Sexualkontakten kommt, wenn ein Mann und eine Frau allein und unbeobachtet sind. 

Vergewaltigung in der Ehe war im Islam geradezu die Norm. Im Irak war es üblich, daß der Mann zu Beginn der Hochzeitsnacht vor den Augen seiner Braut eine Katze schlachtete, um sie gefügig zu machen. Die Frau sollte beim ehelichen Beischlaf ausdrücklich keine sexuelle Befriedigung erlangen, denn sonst würde sie die auch bei anderen Männern suchen, meinte man. 

Und die Zwangsheiraten von Minderjährigen in Indien sind ja wohl auch nicht allzuweit von Vergewaltigungen entfernt.

Natürlich können diese Aussagen von Andreas Vonderach noch nach vielerlei Richtungen hin differenziert werden. So könnte hervorgehoben werden, dass die islamische Hochkultur reiche Zeugnisse beseelter Liebesgemeinschaften zwischen Frau und Mann kennt. Hierfür könnte unter anderem zurückgegriffen werden auf das Buch von Sigrid Hunke "Allahs Sonne über dem Abendland". Aber auch diese Differenzierungen werden an der Richtigkeit der sehr allgemeinen Aussagen von Vonderach nichts ändern.

Niedrigerer IQ = geringere Empathiefähigkeit?

Andreas Vonderach sagt auch:

Die Grausamkeit in vielen außereuropäischen Kulturen hängt übrigens auch mit dem – praktisch überall außer in Ostasien – niedrigeren IQ zusammen. Mit dem ist eine geringere Fähigkeit, von sich selbst zu abstrahieren und die Position des anderen einzunehmen, verbunden. Dies bedingt nach Auffassung der kulturvergleichenden Piaget-Forschung (Georg W. Oesterdiekhoff u.a.) eine geringere Empathiefähigkeit. Eine Folge ist die große Grausamkeit im Strafrecht oder gegen Gefangene oder auch gegenüber Tieren. Das gilt tendenziell auch für unsere Unterschichten.

Ob hier Oesterdiekhoff zu folgen ist, dessen Forschungen doch noch nicht so breit anerkannt (oder auch nur bekannt sind) wie die Forschungen sonstiger Forscher auf dem Gebiet der Erblichkeit von Intelligenz und Verhalten, sei hier zunächst dahingestellt. Einen wahren Kern können auch diese Aussagen haben. Gegenüber einem auch heute noch üblichen Einwand betont Vonderach noch einmal - es dauert in derartigen Diskussionen heute noch lange, bis es alle verstanden haben:

Ich habe nicht gesagt, daß a l l e s Genetik ist, und ja auch selbst einige Beispiele für kulturelle Faktoren angeführt. Und natürlich erklärt auch ein einziges Gen wie das MAOA-2R-Gen nicht a l l e s.

Aber ganz sicher ist auch nicht a l l e s Kultur. Es besteht eine Wechselbeziehung zwischen Kultur und Biologie. In traditionellen Kulturen (quasi allen außer unserer seit dem 19. Jhdt.) ist sozialer, ökonomischer und politischer Erfolg mit größerem Fortpflanzungserfolg verbunden. Dadurch züchtete sich jede Kultur auf die Werte hin, die in ihr anerkannt waren und die den sozialen Erfolg ermöglichten. Bäuerliche Kulturen züchteten sich so auf Fleiß, Voraussicht und Verlässlichkeit, kriegerische auf Maskulinität und Aggressivität. 

Die Araber sind auch körperlich maskuliner als wir, haben einen maskulineren Körperbau, stärkeren Bartwuchs usw. und eben auch mehr Androgene, die Ostasiaten dagegen einen weniger maskulinen Körperbau, weniger Androgene usw. Das sind natürlich nur grobe Tendenzen, die in jedem Volk ihre besondere Ausprägung finden.

Die Wikinger und alten Germanen waren sicher aggressiver als wir, weil sie auf einer entsprechenden historischen kulturellen Entwicklungsstufe standen, mit entsprechenden Werten. Aber wir sind auch nicht mehr genetisch mit ihnen identisch. Zwischen den alten Germanen und uns liegen außerdem 2 000 Jahre bäuerliche und städtische Kultur. Übrigens besteht auch heute noch eine positive Korrelation zwischen hellblonder Haarfarbe und Risikobereitschaft.
Das dürfte man alles als wesentliche Ausführungen erachten. Und auf einen weiteren Einwand:
Die Korrelationen des MAOA-2R-Gens sind eine Tatsache, genauso wie die von mir angeführten Populationsunterschiede. Die kann man nicht einfach so als „angeblich“ vom Tisch wischen. Der Begriff „Krieger-Gen“ ist natürlich eine Journalistenerfindung gewesen. Es geht um spontane, impulsive Aggressivität und geringe affektive Selbstkontrolle.

Das ist eine Eigenschaft, die nach allem, was wir wissen, wir Deutschen sehr wenig aufweisen. Das zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass die spontanen Gewaltverbrechen in Deutschland und den anderen germanischen Ländern seit Beginn der Kriminalstatistik wesentlich seltener sind als in Ost- oder Südeuropa, von Außereuropa ganz zu schweigen. Meiner Meinung nach zeigt das auch das Verhalten der deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, wo spontane Übergriffe auf Zivilisten viel seltener waren als bei unseren Kriegsgegnern. Man denke nur an die Exzesse der Russen oder Tschechen, und selbst die Franzosen hatten da mehr auf dem Kerbholz als wir.
Das ist übrigens eine Frage, die hier auf dem Blog nach und nach noch genauer zu klären ist, inbesondere anhand der neueren Veröffentlichungen des Historikers Sönke Neitzel. Leider hat Neitzel noch nicht den Versuch gemacht, sein reichhaltiges, geheimdienstliches Quellenmaterial diesbezüglich statistisch auszuwerten, was erst eine wirklich fundierte Auswertung wäre. Vonderach aber ganz richtig weiter:
Soldatische Leistungen beruhen natürlich auf ganz anderen Eigenschaften.

Die amerikanischen Nationalcharakter-Studien im II. WK waren rein spekulativer, großteils psychoanalytischer Natur und keine wissenschaftlich seriösen Untersuchungen.

Die von Richard Lynn vorgebrachten Daten sind selbstverständlich empirische und belastbare Daten, selbst wenn er irgendwann einmal den IQ eines Landes aufgrund von anderen, ethnisch verwandten Nachbarländern geschätzt haben sollte. Das ist, wenn man den Landes-IQ wissen will und es keine Daten gibt, absolut legitim. Er hat darauf natürlich keine weiteren Schlussfolgerungen aufgebaut. Deswegen seine Ergebnisse, die wie gesagt auf belastbaren Daten beruhen, in Bausch und Bogen zu verwerfen, geht natürlich nicht an. Selbst wenn man Lynn beiseite ließe, gäbe es immer noch genug Daten, um die von ihm beschriebenen Rassenunterschiede zu belegen. 

Interessant - wieder einmal: Danach wurde die Diskussion recht schnell geschlossen. Was einmal erneut zeigt: Ob es also wirklich Anliegen von "Sezession" ist, dass alle Leser und Diskutanten eine einwandfreie Klärung der Zusammenhänge zwischen Genetik, Verhalten und den Unterschieden zwischen den Völkern bezüglich dieser Dinge wirklich verstehen, stehe dahin. Man ist Teil der christ-katholischen Lobby in Deutschland und fühlt sich da geistigen Zusammenhängen verpflichtet, die selten deutlich genug nach außen zum Vorschein kommen. Diese Zusammenhänge sind aber für den, der genau hinschaut, immer wieder klar erkennbar. Auch erkennbar in diesem Diskussionsabbruch. Man lässt auch Leute wie Andreas Vonderach nur so lange reden, so lange es nicht zu sehr ins Grundsätzliche und Weltanschauliche geht, so lange ein "christliches Menschenbild" nicht allzu sehr als obsolet im Raum steht und solange nicht nach alternativen, mit dem modernen naturwissenschaftsnahen Menschen- und Völkerbild besser vereinbaren humanen Welt- und Menschenbild gefragt wird.

Es sei abschließend noch gesagt, dass auch ein Begriff wie "Merkelsommer" natürlich verharmlosend und missleitend ist. Angela Merkel ist nur Politikdarstellerin und verantwortet nach außen eine Völkerzerstörung, für die ganz andere Kreise verantwortlich sind als nach außen sichtbar werden. Solange diese - nur allzu oft pädokriminellen, satanistischen - Kreise nicht intensiver unter die Lupe genommen werden, gewinnen wir ein falsches Bild von der heutigen Politik und was in ihr möglich ist und wie man sich dagegen wehren kann und sollte.

Im August 2013 hieß es in unserem Blogbeitrag noch: Im aktuellen Heft der Zeitschrift "Sezession" (August 2013) hat der wissenschaftlich sehr sauber und stringent argumentierende Evolutionäre Anthropologe Andreas Vonderach einen Beitrag über Kevin MacDonald veröffentlicht unter dem Titel "Jüdische Gruppenstrategie". In einer Inhaltsangabe heißt es:

Andreas Vonderach untersucht abwägend die jüngst übersetzten Bücher des US-Psychologen Kevin MacDonald, dessen Lebenswerk dem Judentum gewidmet ist.
Leider ist der Artikel offenbar nicht im Internet zugänglich. Auch wurde damals berichtet:
Ellen Kositza (...) schloss das Lektorat am neuen Buch von Andreas Vonderach ab, das die Völkerpsychologie zum Thema haben wird.

Hier sind überall Quellen genannt für ein modernes, aufgeklärtes, naturwissenschaftsnahes und humanes Menschen- und Völkerbild, das allein modernen Wissenschaftsgesellschaften würdig ist und von diesen breit zu erörtern ist, ganz unabhängig von der sonstigen politischen Zielsetzung und Ausrichtung. 

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  1. Vonderach, Andreas: Kommentare zu dem Artikel von Heino Bosselmann "Frauen in der Fremde" auf: Sezession.de, 19. März 2013

Sonntag, 24. Juli 2016

AfD - Aus welcher Geschichte willst Du lernen?

Verschwörungstheorien - Wichtiger Teil politischer Bildungsarbeit 

Ein Beitrag für AfD-Mitglieder und alle anderen Deutschen. In ihm sollen einmal einige Gedanken zur allgemeinen politischen Bildung vorgetragen werden, Gedanken, bezüglich denen bei Deutschen aller Art sehr viel Nachholbedarf besteht, ein Nachholbedarf, der weder durch die Bundeszentrale für politische Bildung, noch durch Stammtisch-Parolen gedeckt werden kann. In diesem Beitrag soll hierbei nur einmal ein wesentlicher Punkt aus diesem Bereich grundlegender politischer Bildung, bezüglich dessen es Nachholbedarf zu geben scheint, herausgegriffen werden. 

Es gibt zu fast jedem Thema der Zeitgeschichte eine offizielle Verschwörungstheorie. Zum Beispiel die folgende: "Adolf Hitler und die Deutschen haben sich gegen den Weltfrieden verschworen." Und diese eine offizielle Verschwörungstheorie ist dann angeblich jene Geschichte, aus der wir zu "lernen" haben. Das Lernpensum, das aus dieser einen Verschwörungstheorie abgeleitet werden kann und wird, ist dann natürlich nur ein sehr beschränktes und einseitiges. Und dementsprechend sehen dann auch die "Selbstverständlichkeiten" aus, mit denen Politiker - zum Teil auch Spitzenpolitiker der AfD - hantieren als "Lehren", die sie aus der Geschichte gezogen haben.

Aber: Mit solchen eindimensionalen offiziellen Verschwörungstheorien werden Völker natürlich dazu gebracht, gerade nicht aus der Geschichte zu lernen. Sie können nämlich erst dann aus der Geschichte lernen, wenn verschiedene Verschwörungstheorien neben einander gestellt werden und wenn es eine freie, nicht tabuisierte Erörterung darüber gibt, welche von mehreren Verschwörungstheorien nun die zutreffenden sind und was dann aus den betreffenden Verschwörungstheorien als Lehren für die Gegenwart und Zukunft abzuleiten sind. Die eindimensionale offizielle Verschwörungstheorie steht zur Auswahl oder alternative oder revisionistische.

In der Wochenzeitung "Junge Freiheit" - auch nur als Beispiel - galt bis vor wenigen Jahren für selbstverständlich, dass jene Verschwörungstheorien hinsichtlich des Dritten Reiches, aus denen zu lernen sei, andere sind als jene, aus denen heute offiziell gelernt wird. Da sich die Ausrichtung dieser Zeitung, seit sie sich Bernd Lucke anbiederte, nicht als besonders zuverlässig erwies und erweist, will man vielleicht gar nicht mehr so richtig wissen, wie es um jene politische Bildung bestellt ist, die sie ihren Lesern heute nahe zu bringen sich bemüht.

Abb.: MI6-Informant und NPD-Gründer
Adolf von Thadden
By Eric Koch / Anefo (Nationaal Archief) 
[CC BY-SA 3.0 nl 
(http://creativecommons.org/licenses/
by-sa/3.0/nl/deed.en)]
via Wikimedia Commons
Kommt man nun aber - wieder nur als Beispiel - mit dem namhaftesten deutschen Kirchenkritiker der Nachkriegszeit, mit Karlheinz Deschner (1924-2014), zu dem Ergebnis, dass Adolf Hitler von der Wallstreet gekauft worden ist (so wie alle amerikanischen Präsidenten des 20. Jahrhunderts) (siehe sein Buch "Der Molloch"), hat das natürlich Folgen dahingehend, wie kritisch ich der Möglichkeit gegenüber stehe, dass auch die AfD - wie zuvor die NSDAP, die NPD (beginnend mit dem Informanten des britischen Geheimdiensts MI6 Adolf von Thadden [1921-1996]), die Grünen (unter anderem mit der linksradikalen, gewalttätigen "Putztruppe" rund um Joschka Fischer [geb. 1948]) und zahllose andere Parteien (die Sozialdemokraten, die Christdemokraten) gehijackt werden könnte von Menschen, die ganz andere Interessen vertreten als jene, für die diese Parteien einst nach außen hin angetreten sind.

Um aus solchen alternativen Verschwörungstheorien angemessen lernen zu können, sollte man - zum Beispiel - sehr genau den Inhalt der Publikationen von entsprechenden Verschwörungstheoretikern und Revisionisten lesen und sich darüber gegenseitig Vorträge halten und die Inhalte kritisch erörtern und verbreiten. Das ist jene politische Bildungsarbeit, die notwendig ist, wenn Deutschland überleben soll. Es geht zugrunde an eindimensionalen Verschwörungstheorien.

Der AfD am nächsten stehen hierbei nun vielleicht - unter anderem - Jürgen Elsässer und seine Veröffentlichungen. Aber auch er sei nur als ein Beispiel genannt für ein breites Spektrum, dem - zum Beispiel - auch der ehemalige SPD-Bundesminister Alexander von Bülow (geb. 1937) angehört, und die auch mit dem Schicksal rechtskonservativer Spitzenpolitiker von Jörg Haider über Uwe Barschel bis Jürgen Möllemann befasst sind.

Dieser Gedankengang richtet sich gegen so manche Gedankenlosigkeit, die man an der Basis der Berliner AfD bezüglich solcher Dinge vorfinden kann. In großen Parteiveranstaltungen in Berlin soll sich in den letzten Wochen auf die offene Frage, wer etwas zum Fall Wolfgang Gedeon sagen möchte, niemand zu Wort gemeldet haben. Das wird man vielleicht doch als einen Hinweis auf Gedankenlosigkeit bezeichnen dürfen.

Die Restabgeordneten der Landtagsfraktion in Baden-Württemberg scheinen jedenfalls aus alternativen Verschwörungstheorien schon so manche wesentliche Lehre gezogen zu haben. Das könnte man als vorbildlich ansehen.

Sonntag, 10. Juli 2016

Tapfer voran, AfD, mit Michael Klonovsky als informiertem Vordenker!

Michael Klonovsky schreibt schnell Dinge hin, die man als langsamer Deutscher nur schwer verdauen kann ... Versuchen wir es wenigstens, das mit der Verdauung - - -

Der "rechtskonservative" Intellektuelle Michael Klonosky, einstmals Focus-Journalist, derzeit politischer Berater von Frauke Petry und ein Mensch, der voller Bewunderung und Stolz über den Staat Israel und das jüdische Volk reden kann, dem auch seine zweite Ehefrau angehört, hat im Fall Wolfgang Gedeon schon vor zwei Wochen die vielleicht bemerkenswerteste Stellungnahme überhaupt abgegeben (28.06.2016). Er brachte zunächst das folgende Zitat:

„Die jüdische Tradition setzt voraus, daß unter der Messias-Herrschaft bzw. Gottesherrschaft die Völker ihre angestammten Kulte preisgeben (müssen) und zur Anerkennung der Autorität der Torah gezwungen sein werden, ohne die Torah selber zu studieren oder gar halten zu dürfen. Sie haben vielmehr unter Anerkennung des Gottes Israels als des alleinigen Gottes und der Torah als höchster Offenbarungsautorität unter Androhung der Todesstrafe sich auf die Praktizierung der sieben ‚noachidischen Gebote’ zu beschränken und erwerben sich so den ihnen geziemenden Anteil am endgültigen Heilszustand.“
Abb.: ... Michael Klonovsky ...

Und nachdem er dieses Zitat gebracht hat, schreibt Klonovsky weiter:

Schreibt Gedeon? Nein, das steht so bei Johann Maier, „Geschichte der jüdischen Religion“, Herder Verlag 1992. Maier war Gründer und Direktor des Martin-Buber-Instituts der Universität Köln, an der er von 1966 bis 1996 als Professor für Judaistik lehrte.

Und dazu sage ich: Genau den Gedanken dieses Judaistik-Professors äußerte ich selbst auch schon während meines Geschichtsstudiums an der Freien Universität Berlin im Sommersemester 1991 in einem Hauptseminar zum Thema "Die Auseinandersetzungen mit dem Judentum in der griechisch-römischen Welt", gemeinsam veranstaltet von den Professoren Alexander Demandt (Alte Geschichte) und Peter Schäfer (Judaistik), und zwar ohne daß mir jemand widersprach. Ich hatte ganz schön Bammel, als ich solche verwegenen Ziele dem Judentum unterstellte.

Mein Referat war angesetzt für den letzten Tag des Seminars und hatte das Thema "Die Gesetze der christlichen Kaiser im Corpus juris civilis zu Juden" (vor allem Codex Theodosianus und Codex Justinianus). (Ich sollte die zugehörige Seminararbeit vielleicht einmal herauskramen und veröffentlichen.) Der Tag meines Referates war der 14. Juli und an diesem letzten Tag fand das Seminar draußen an der frischen Luft statt. Nachdem ich einleitend davon gesprochen hatte, daß das religiöse Ziel des Judentums darin bestünde, daß alle Völker vor den Tempel Jerusalems kämen und dort den jüdischen Gott anbeteten, daß allerdings nur die Juden selbst in den Tempel hineindürften, um ihren Gott anzubeten, setzte sich Professor Peter Schäfer - wie ich das Gefühl hatte: etwas unwillig - um, um im Schatten eines Sonnenschirmes zu sitzen und nicht mehr die direkte Sonne abzubekommen. Aber es wurde sonst nichts dazu gesagt.

Kurz noch zum weiteren Inhalt meines damaligen Referates, für das ich mir auch "Geschichte des Judentums im Altertum" von Johann Maier (1989, EA 1981) erworben hatte: In der Judengesetzgebung der Spätantike war das ständig wiederholte Hauptthema das Verbot des Proselytenmachens durch die Juden. Ein Verbot, an das sie sich natürlich überhaupt nicht hielten, weshalb diese Verbote von den Kaisern über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hin immer wieder wiederholt und erneuert werden mußten.

Aus dieser wiederholten Gesetzgebung ging hervor: Die Juden bekehrten damals alle ihnen nur erreichbaren Menschen zum Judentum, vor allem auch die von ihnen erworbenen christlichen Sklaven.*) Was mir im Zuge dieser Seminararbeit ebenfalls erst klar wurde: Die ersten nichtjüdischen Christen und Moslems waren: Proselyten. Man könnte auch sagen, daß die Freimaurerei aus dieser Proselytenmacherei hervorgegangen ist. Insgesamt ist das ein Thema voller Implikationen und Schlußfolgerungen. Es gab ja damals richtige Missionskirchen von den Juden, die von den Archäologen ausgegraben worden sind. Es wurde richtig stark Propaganda gemacht für die "einzigartige" jüdische Religion.**) Trotzdem: Was für ein erschreckender Text, der Text von Johann Maier. - - - Doch was macht nun Herr Michael Klonovsky mit diesem Zitat? Er schreibt:

Die Texte liegen nun mal vor, die Tradition existiert.

Eine klare Aussage. "Die Tradition existiert." Es sei auch angemerkt: Herr Klonovsky spricht hier nicht in Vergangenheitsform, er sagt nicht: "Die Tradition existierte." Und man darf ja dann schon auch einmal fragen: Wo existiert sie denn? In welchen Köpfen existiert diese Tradition? Wie weit ist dieses Denken verbreitet? Müssen nicht alle rechtgläubigen, also orthodoxen Juden, die ja heute so viel politischen Einfluß haben in Israel (und wer weiß, wo sonst noch) so denken? Einfach weil das zur Rechtgläubigkeit, zur Orthodoxie dazu gehört? So ähnlich lautete ja auch die Rechtgläubigkeit der Katholiken: "Dem römischen Pontifex unterworfen zu sein, ist für jegliches menschliche Geschöpf zum Heile notwendig." (Modernere Wortfassung: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig.") "Extra ecclesiam nulla salus." "Kein Heil außerhalb der Kirche" (Wiki). Das eben ist Monotheismus, monotheistischer Eifer. Gotteswahn.

... Und dann schreibt Michael Klonovsky nur noch hochgradig verblödend weiter

Michael Klonovsky ist aber über solche Dinge im weiteren ganz unbekümmert. Er schreibt fröhlich weiter:

Aber nur Narren oder Fundamentalisten nehmen das alles für bare Münze, ...

Scherz beiseite, Michael Klonovsky kommt! Sein Tenor ist: Lieber Leser, Sie nehmen für bare Münze, was ein angesehener deutscher Professor für Judaistik in einem Buch schreibt? Wie können Sie nur? Wozu schreibt ein Wissenschaftler ein Buch? Etwa damit man seine Inhalte für bare Münze nimmt! Was für ein Irrsinn. Der Professor wollte natürlich ein Witzbuch verfassen. Er selbst war der Narr und schrieb ein Buch für Narren. Und wir fragen weiter: Oder war er etwa ein Fundamentalist? Oder wer war und ist hier ... Fundamentalist? Ach je, so viele Fragen. (... Vielleicht ja Herr Klonovsky? Warum schreibt er sonst ganz und gar lächerlich und damit zugleich so zynisch wie es hier und im weiteren zu lesen sein wird? Was verteidigt er? Was verharmlost er? Und vor allem: ... warum?) Klonovsky also fröhlich weiter:

... und der Politischen Korrektheit schaudert’s ...

... freilich ...

an der falschen Stelle.

Freilich!

In Rede stehen Phantasien ...

... "Phantasien". Es war zwar die Rede von einer "jüdischen Tradition", die "existiert". Aber man kann ja da mal schnell und schlankweg sagen, daß diese existierende jüdische Tradition ein "Phantasma" ist. Sonst wäre man ja ein Antisemit, wenn man sie nicht für Phantasien hielten. ... Oder - ? Hören wir also weiter von diesem "Phantasma" ...

... eines kleinen, von den damaligen Großmächten an die Peripherie gedrängten und teilweise versklavten Völkchens, die natürlich von Vergeltungsgelüsten und Kompensationsbedürfnissen durchsetzt sind, ...

Schon in der Antike wurden die Juden so nicht wahrgenommen. Aber das eigentlich nur am Rande. Wenn jedenfalls ein solches Volk, aha: "Vergeltungsgelüste" hat, dann brauchen nichtjüdische Völker diese ja überhaupt nicht als gefährlich ansehen. Warum auch? Es sind ja bloß Phantasmen. Klonovsky sieht keine Gefahr.

Exkurs: "Schöpferisches" oder "gegen-schöpferisches Ressentiment"?

Bei seiner schnellen Hinwegschreiberei muß er auch noch folgenden Nebensatz einfügen:

... (hier sind sowohl Nietzsches schöpferisches Ressentiment als auch Odo Marquards Homo compensator am Wirken) ....

Und den Begriff "schöpferisches Ressentiment" muß man sich auch erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Der soll von Nietzsche stammen? Und indem man dieser Frage hinter her recherchiert, bekommt man es einmal noch deutlicher mit, wie Michael Klonovosky so im allgemeinen und besonderen zu denken und zu arbeiten scheint. Er hat sich nämlich über dieses angeblich "schöpferische Ressentiment" auch schon vorher Gedanken gemacht und sie sogar veröffentlicht: 18.02.2016

Und da wird nun also deutlich, daß auch Klonovsky weiß, daß Ressentiment nach Nietzsche keineswegs schöpferisch, sondern: "gegen-schöpferisch" ist. Aber das ist ja für einen Klonovsky kein Problem. So wie er auch sonst so leicht schwarz zu weiß und weiß zu schwarz umschreiben kann, Existenz zu Phantasie und Phantasie zu Existenz ..., so macht er aus "gegen-schöpferisch" halt einfach einmal "schöpferisch". Um es einmal genau zu sagen: Gegen-schöpferisch ist das Gegenteil von schöpferisch. Es ist gegen das Schöpferische gerichtet. Es versucht, (bewusst oder unbewusst) Schöpferisches zu verhindern, zu beseitigen, man kann auch sagen: zu vernichten. Und manche nennen dann ein solches Geschehen "schöpferisch". Michael Klonovsky zum Beispiel. Hier liegt - wir wollen es klar sagen: Satanistisches Denken vor, genau so wie wir es hier auf dem Blog schon oft analysiert haben. Weiß wird in schwarz umgedeutet, schwarz in weiß nach dem schönen, von uns schon häufiger hier zitierten Motto: "Sind nicht jene, die die Welt verderben wollen, die Brüder der Tugendhaften?"

Exkursende - - - außerdem: Michael Klonovsky wird zum "sekundären Antisemiten"

Ja, und im weiteren kann Michael Klonovsky eigentlich nur noch bewundern:

... eines Volkes, dessen heilsgeschichtlichen Optimismus ...

er meint eben jene "jüdische Tradition", die zugleich "existiert" und "Phantasie" ist, zugleich weiß und schwarz ist, sie ist nur ein - - - "heilsgeschichtlicher Optimismus", den ...

... man übrigens nur bestaunen kann, das sich mit bewundernswerter Beharrlichkeit seit mehr als zweieinhalbtausend Jahren in der Geschichte hält, obwohl ihm die Umstände zwischen (evtl.) Nebukadnezar II., Titus und Hitler mehrfach den Garaus hätten bereitet haben müssen ...

... Fundamentalisten, Buchstabengläubige werden das dann ja wohl nicht sein, die so etwas zuwege bringen - ? ...

... und das, weil es dem Boden entrissen wurde, in dem es wurzelte, stattdessen im Himmel der Gottesfurcht und der Verheißung Luftwurzeln schlug, um ein Bild Heinrich Heines aufzugreifen. Und genauso wie Krone und Wurzel hat sich auch die Richtung des Ressentiments umgekehrt - die Juden verwandelten sich in dessen Zielscheibe.

Die genannte "jüdische Tradition", das Streben nach religiöser Weltherrschaft, ist nun also uminterpretiert in Worte wie "heilsgeschichtlicher Optimismus", "Gottesfurcht" und ähnliches. Aber lesen wir einmal genau: Das Ressentiment, das die Juden den nichtjüdischen Völkern entgegenbrachten, kehrte sich um und traf nun die Juden selbst. Oh jeeee! Wenn das mal nicht "sekundärer Antisemitismus" ist nach der Definition unseres seligen Herrn Werner Patzelt! Ich muß mir große Sorgen machen, Herr Klonovsky. (Auch andere machen sich inzwischen Sorgen, denn mit dem Vorwurf des "sekundären Antisemitismus" kann man die ganze AfD leicht zur antisemitischen Partei umdeuten, siehe "Das Patzelt-Gutachten in der Sache Gedeon – Quo vadis, AfD?")

... Ahnungen rund um das naturwissenschaftsnahe Menschenbild sind auch vorhanden ...

Aber zurück zum Klonovsky-Text. Was ist zwischenzeitlich mit besagter "jüdischer Tradition" geworden? Mit all diesen ... "Phantasien" ...? Klonovsky:

Daß dieses unbedeutende, in alle Welt zerstreute, permanenter Verfolgung ausgesetzte Völkchen heute einen Staat besitzt und Einfluss und Atomwaffen im Megatonnenbereich - Geist und Geld besitzt es ja seit Olims Zeiten -, ...

... und wird deshalb zum Beispiel Israel-Lobby genannt ...

... daß es jenes Jerusalem zurückerobert hat, welches ihm in Zeiten der Demütigung als Verheißung immer vor Augen stand - „Und nächstes Jahr in Jerusalem!“ lautete der uralte Abschiedsgruß -, das gilt den Antisemiten natürlich als Beweis für seine weltherrschaftsplanende Teufelsbündnerei, während es unsereinem bloß ein Beleg dafür ist, was ein intelligentes, Intelligenz gezielt produzierendes und förderndes, ...

- ja, ja, da hat jemand Kevin MacDonald gelesen (1994/1998) und "Natural History of Ashkenazi Intelligence" (2005), ohne Frage. Aber warum sagen Sie es nicht klar, Herr Klonovsky? Daß Sie selbst für ein naturwissenschaftsnahes Menschen- und Völkerbild stehen? Die doofen Nichtjuden sollen davon wohl doch nicht zu viel wissen, oder? Sie wissen doch genau, daß Intelligenz sehr stark erblich ist und auf Völker in unterschiedlicher Häufigkeit verteilt ist, daß sie evoluiert ist.

"Ein ein rundes, stimmiges, schönes Bild" - das hat uns der Herr Klonovsky doch gemalt, oder etwa nicht?

Klonovsky weiter:

... starkes, an sich glaubendes Kollektiv - eine „Rasse“ im Sinne Spenglers, Rasse hat man, Rasse ist man nicht - gegen alle Widerstände zuwege bringen kann, mögen auch viele seiner Angehörigen an Diabetis und Unmanierlichkeit und manche an einer grässlichen Chuzpe leiden.

Und diese "gräßliche Chuzpe", die haben viele, ein Michael Klonovsky allerdings nicht. Schon klar. Ob man so viele Worte des Stolzes auch über das deutsche Volk lesen kann aus der Feder des Herrn Klonovsky? Das wäre doch einmal interessant zu erfahren. Aber er hat eine flüssige Schreibe, da fließt einem so etwas ja leicht aus der Feder. Aus diesen Worten geht jedenfalls hervor, daß seine Sympathien für das Volk seiner zweiten Ehefrau - und seine Gottesfurcht - geradezu unbegrenzt sind. Michael Klonovsky weiter:

... Apropos Atomwaffen und Wehrhaftigkeit: Zusammen mit meiner Frau besuchte ich einmal ihren alten Klavierlehrer, der am Rande Jerusalems – oder, wie ich lieber sage: Urushalims – ein Grundstück besitzt, auf dem er einen kleinen Konzertsaal mit zwei Flügeln und Porträts der großen Komponisten an den Wänden gebaut hat. Der alte Mann kam, eskortiert von einem respektgebietenden Pitbull, an das Tor, und als er es öffnete, erblickte ich die Auschwitz-Häftlingsnummer an seinem Unterarm. Die Tätowierung und der Kampfhund: Was für ein rundes, stimmiges, schönes Bild!

Ja, was für ein rundes, stimmiges, schönes Bild! Ein solches will Herr Klonovsky ja auch zusammen mit Frauke Petry abgeben. -  Aber der Leser wird mit diesem Text wohl schon verstanden haben, worum es geht. Er erinnert sich, daß es unter den Hinterleuten und Vordenkern der völkischen Bewegung und der NSDAP der 1920er und 1930er Jahre auch mancherlei Philosemiten gab, was einem auf den ersten Blick ebenso wenig eingehen will wie dieser Text von dem Herrn Klonovsky. Aber allmählich und gaaaanz, gaaaaanz langsam, lernen ja sogar - - - Deutsche dazu.


/ ergänzt und überarbeitet: 17. Juli 2016;
Zwischenüberschriften eingefügt: 12.7.17;
ergänzt um (5): 5.3.2019 /



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*) Ergänzung 5.3.2019: Dieselben Verhältnisse liegen übrigens - interessanterweise - auch noch vor im Merowingerreich des Frühmittelalters (5).
**) Es sei hier noch einmal dokumentiert, was sich in meinen Seminaraufzeichnungen an Notizen findet (die Seminararbeit selbst fand sich noch nicht). Da ich das folgende ja nirgendwo gelesen haben kann, muß es wohl von Professor Peter Schäfer selbst so im Seminar geäußert worden sei (ggfs. auch von anderen Studenten):
Schäfer gilt in Israel einfach als der "Goi". Streit mit Maier in Köln, Gingen sich ganz aus dem Weg. Frau von Maier? In Israel macht man keine Wissenschaft daraus.

Gemeint ist: aus der Judaistik.

(Orthodoxe) Schwarzgelockte sind die Träger des Judentums, haben es 2.000 Jahre aufrecht erhalten. Wissenschaft haben sie sich von anderen abgeguckt. Zwei Fragen werden einem in Israel gestellt: "Bist du Jude?" "Bist du verheiratet?" Konvention, Mädchen heiraten mit 21, 22, Jungen mit 25. "Namens"juden wie bei uns, man macht "Haßgesänge" auf Goi, auf Christen. Witze über Beschneidung usw.. Das jüdische Volk muß als Zeugenschaft dafür, daß es Jesus Christus gegeben hat, erhalten bleiben.

Letzteres ist das Denken der katholischen - und ebenso der evangelischen - Kirche. Johann Maier spricht in "Geschichte des Judentums im Altertum" (1989, S. 7) von der Lehre der vier Weltreiche im Buch Daniel Kapitel 2 und 7. Danach sollte nach dem Untergang des römischen Reiches die Gottesherrschaft folgen. Das Heilige Römische Reich endete bekanntlich 1806. Und Johann Maier schreibt im Einklang mit dem oben gebrachten, rot gefärbten Zitat:

Die Vorstellung von Rom als vierter und damit letzter Weltmacht vor der Heilszeit (...) beherrschte im großen und ganzen das jüdische Geschichtsbewusstsein bis zur Zeit der Aufklärung herauf. Die revolutionäre Sprengkraft dieses Schemas ist kaum zu unterschätzen und das mächtige Rom hat in zwei blutigen Kriegen seine Wirkung zu spüren bekommen.

Auch hier wird deutlich, daß es sich um etwas mehr als bloß um "Ressentiment" handelt. Nach Maier handelt sich - zumindest - um ein "Ressentiment" mit "revolutionärer Sprengkraft". Zum christlichen Antisemitismus in der Spätantike notierte ich mir 1991:

Werbe-Konkurrenz. Auserwähltheit Israels auf Kirche übergegangen. Aufhebung der Gesetze durch die Offenbarung. (...) Warum polemisieren die Kirchenväter gegen die Juden? Angst vor Abwanderung. (Dort Gottesdienst bunter und lebendiger?) "Ungezügeltes Leben" der Juden, sagt Chrysostomos. Welche Realität des jüdischen Lebens spiegelt sich wieder? Konzilbeschlüsse des 3. Jhdts.: Den Christen verboten, in die Synagoge zu gehen.  (...) Papst im Mittelalter hat versucht, Juden als Relikt zu erhalten. Juden notwendig für das Ende der Zeit. Endzeitliche Bekehrung. Müssen erhalten bleiben.

Das monotheistische Denken ist in allen mosaischen Religionen gleich: Kein Gott außer Gott. Und das soll für alle Menschen auf der Erde gelten. Erich Ludendorff nannte 1934 in Zusammenhang mit der Erkenntnis dieses monotheistischen Eifers eine seiner Schriften "Deutsche Abwehr - Antisemitismus gegen Antigojismus". Kevin MacDonald geht in seinen drei Büchern von 1994 und 1998 dem Aufeinanderbezogensein von Judentum und Antisemitismus als gegeneinander gerichtete "gruppenevolutionäre Strategien" nach. Und in dieses Geschehen ordnen sich allzu deutlich auch die Bücher von Wolfgang Gedeon ein, sowie der Umgang mit ihnen und ihrem Autor.

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  1. Schürer, Emil: Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. 1907
  2. Maier, Johann: Geschichte des Judentums im Altertum. Grundzüge. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989 (EA 1981)
  3. Schäfer, Peter: Geschichte der Juden in der Antike. Stuttgart 1983
  4. Demandt, Alexander: Die Spätantike. München 1989 (darin Seiten 430-437: Die Juden)
  5. Lotter, Friedrich: Die Stellung der Juden im Merowingerreich nach dem Zeugnis der Synodalakten. In: Aschkenas, Band 28, Heft 2, Seiten 175-216, Online erschienen: 01.03.2019, DOI: https://doi.org/10.1515/asch-2018-0008, https://www.degruyter.com/view/j/asch.2018.28.issue-2/asch-2018-0008/asch-2018-0008.xml