Man hätte sich von Frank Schirrmacher, dem Autor des Buches "Minimum" und darum einem der seltenen "Bildungsbürger", die in soziobiologischer Literatur geschult sind, mehr erwartet. Aber das, was er immerhin zu Sarrazin schreibt, heute, ist das Treffendste, das bislang, soweit übersehbar, zu dieser Debatte geschrieben worden ist. Abgesehen davon, daß Schirrmacher die Debatten um das Buch "The Bell Curve" von 1994 noch aus verquasteter, alter Sicht darstellt, wie das hier auf dem Blog schon - sozusagen im Vorgriff! - vor einigen Tagen richtiggestellt worden ist. Aber daß ihm im Zusammenhang mit dieser Debatte überhaupt der Buchtitel "The Bell Curve" einfällt, hebt Frank Schirrmacher schon grenzelos weit hinaus über die weitgehende Borniertheit und sprichwörtliche Ungebildetheit der sonstigen Kommentare bisher zu dieser Debatte (siehe auch unsere Sammlung auf Facebook). Aber wir sind ja auch schon ganz anspruchslos geworden.
Eines ist klar: Hunderte, wenn nicht tausende von Journalisten werden sich schon in zehn Jahren schämen und ihnen werden die Haare zu Berge stehen, wenn sie dann lesen werden, was sie damals, im Jahr 2010 zu dieser Debatte so völlig unvorbereitet an ungebildetem, halbgebildetem Zeug geschrieben haben. Man wird sich fragen: Wie konnte es sein, daß so breite wissenschaftliche Entwicklungen mit so großen Implikationen für die zukünftige Entwicklung moderner Gesellschaften an der gesamten Mainstream-Meinungsöffentlichkeit, ja selbst in "Infokrieger"-Kreisen so außerordentlich weit vorbeigehen konnten, daß "wir" uns damals alle so ganz und gar naiv und panikartig äußern konnten.
Und das in der vielgerühmten modernen "Wissensgesellschaft" von heute. Die Krankheit der "political correctness" hat hier derartig eklatante Auswirkungen auf den Wissensstand von gebildeten Leuten, auf den Wissenstransfer, daß genau dieser Umstand vielen Menschen schon in zehn Jahren außerordentlich unheimlich vorkommen wird. Und sie werden fragen: Wie konnte es so weit kommen? In einer modernen Gesellschaft? Wie gefährdet sind moderne Gesellschaften, wenn es so weit kommen kann?
Wir wollen an dieser Stelle die Antwort nicht schon vorwegnehmen ... Aber die Gesellschaften der Nordhalbkugel werden in den nächsten zehn Jahren nach dieser Antwort suchen. Und sie werden sie finden.
"Eine politische Debatte, die im Kern biologisch argumentiert" - in der Tat, die brauchen wir!
Welcher soziobiologisch belesene Mensch, der englischsprachige Literatur lesen kann und gerne auch abseits vom Mainstream liest, würde diese Antwort nicht heute schon sehr genau kennen. Auf gnxp.com und in der Leserschaft von Steve Sailer ist diese Antwort schon lange bekannt. Nur in Deutschland stellt man sich noch hoffnungslos naiv.
Was nun noch zu Frank Schirrmacher zu sagen ist. Er schreibt (Hervorhebungen nicht im Original):
Was geholfen hätte, wäre eine Flucht in die Lektüre gewesen, ja. Er sollte doch noch mal "The Bell Curve" etwas genauer lesen. Und sich fragen, warum dieser amerikanische Besteller des Jahres 1994 nie ins Deutsche übersetzt worden ist. Die Sarrazin-Debatte hatte die USA in manchen wesentlichen Teilen schon 1994 erlebt. Aber die heutige Debatte setzt an einem ganz anderen Stand der Wissenschaft an. Seit zehn Jahren ist das menschliche Genom vollständig sequenziert. Das ist der Hauptumstand, der sich geändert hat. Seither wissen wir, daß die Evolution weitergeht, auch die menschliche. Wir können es im Genom lesen. Und daran knüpft das Raisonement von Sarrazin letztlich an.
"Vor der Wende - nach der Wende" / "Vor Sarrazin - nach Sarrazin"
Daß sich untergehende Gesellschaften an dem orientieren, was am unverwüstlichsten ist, nämlich an der Natur selbst und unseren zustimmmungspflichtigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über sie, das ist kein "fataler Irrweg", sondern die wichtigste Steilvorlage, die uns 500 Jahre Aufklärung und die weltgeschichtliche Entwicklung überhaupt zur Stabilisierung moderner Gesellschaften noch geben können.
Oh Gott, Herr Schirrmacher! Wozu haben Sie Ihre ganze Bildung gesammelt, wozu haben Sie "Minimum" geschrieben, wenn Sie das jetzt nicht kapieren? - - - In zehn Jahren sind das alles "olle Kammellen". Versprochen! Man wird auf die "Vor-Sarrazin-Zeit" zurückschauen wie die DDR-Bürger auf die Zeit vor 1989. Nichts geringeres. Und "das Merkel" wird uns dann schon ebenso schal und abgeschmackt, nichtssagend vorkommen wie heute schon ... Honecker. Versprochen. - Schirrmacher kann dann vielleicht "den Gauck" machen ...
Thilo Sarrazins Deutschland-Analyse ist...Die perverse Krankheit der "political correctness"Antwort 1:
Antwort 2:
gut und richtig - 53%
ein Denkanstoß - 30%
Antwort 3:
überwiegend Unsinn - 7%
Antwort 4:
gefährliche Ausländer-Hetze - 10%13045 Stimmen
(Financial Times Deutschland von heute)
Eines ist klar: Hunderte, wenn nicht tausende von Journalisten werden sich schon in zehn Jahren schämen und ihnen werden die Haare zu Berge stehen, wenn sie dann lesen werden, was sie damals, im Jahr 2010 zu dieser Debatte so völlig unvorbereitet an ungebildetem, halbgebildetem Zeug geschrieben haben. Man wird sich fragen: Wie konnte es sein, daß so breite wissenschaftliche Entwicklungen mit so großen Implikationen für die zukünftige Entwicklung moderner Gesellschaften an der gesamten Mainstream-Meinungsöffentlichkeit, ja selbst in "Infokrieger"-Kreisen so außerordentlich weit vorbeigehen konnten, daß "wir" uns damals alle so ganz und gar naiv und panikartig äußern konnten.
Und das in der vielgerühmten modernen "Wissensgesellschaft" von heute. Die Krankheit der "political correctness" hat hier derartig eklatante Auswirkungen auf den Wissensstand von gebildeten Leuten, auf den Wissenstransfer, daß genau dieser Umstand vielen Menschen schon in zehn Jahren außerordentlich unheimlich vorkommen wird. Und sie werden fragen: Wie konnte es so weit kommen? In einer modernen Gesellschaft? Wie gefährdet sind moderne Gesellschaften, wenn es so weit kommen kann?
Wir wollen an dieser Stelle die Antwort nicht schon vorwegnehmen ... Aber die Gesellschaften der Nordhalbkugel werden in den nächsten zehn Jahren nach dieser Antwort suchen. Und sie werden sie finden.
"Eine politische Debatte, die im Kern biologisch argumentiert" - in der Tat, die brauchen wir!
Welcher soziobiologisch belesene Mensch, der englischsprachige Literatur lesen kann und gerne auch abseits vom Mainstream liest, würde diese Antwort nicht heute schon sehr genau kennen. Auf gnxp.com und in der Leserschaft von Steve Sailer ist diese Antwort schon lange bekannt. Nur in Deutschland stellt man sich noch hoffnungslos naiv.
Was nun noch zu Frank Schirrmacher zu sagen ist. Er schreibt (Hervorhebungen nicht im Original):
Denn Thilo Sarrazin hat ein Buch geschrieben, das durchaus sehr viele richtige und notwendige Dinge sagt. Aber es führt zu Konsequenzen, die er sich selbst nicht zu ziehen traut und sogar mit Fleiß verbirgt und die in ihrem Ergebnis manchem seiner Anhänger den Atem rauben würden. Es ist kein Zufall, dass entscheidende Begriffe, Namen und Quellen im Register nicht auftauchen, obwohl sie sich in den Fußnoten oder über Verweise rekonstruieren lassen. Das ist kein Versehen. Man sollte Sarrazin nicht unterschätzen. Er will eine völlig neue politische Debatte auslösen, die im Kern biologisch und nicht kulturell argumentiert.Und Schirrmacher schreibt weiter:
Mit jeder Seite, die man liest, wird klarer, dass es sich hier nicht um ein bildungsbürgerliches Traktat handelt, sondern um die Etablierung eines völlig anderen Kulturbegriffs. Es geht um die Verbindung von Erbbiologie und Kultur und damit letztlich um, ein Wort, das Sarrazin (Darwin zitierend) so unerschrocken benutzt, wie einst Gottfried Benn, „Zuchtwahl“ und „Auslese“. Sarrazin redet nicht von Goethe und Schiller, obwohl auch Dichter in seinem Buch vorkommen. Kultur ist ihm der Reflex biologischer Prozesse.Schirrmacher schreibt weiter:
Man muss einräumen, dass der vorgeblich so unverblümte Sarrazin sich in seinem Buch etliche Hintertüren offenlässt. Aber gerade sie sind in Wahrheit Falltüren. Ist Intelligenz erblich bedingt oder ebenso sehr von Umwelteinflüssen geprägt? Von der Beantwortung dieser Frage hängt die Hauptthese des Buches ab.In der Tat. Und ab hier hält Schirrmacher nicht mehr so richtig Schritt mit den innerwissenschaftlichen Debatten von heute. Er diagnostiziert eine "Flucht", nämlich eine ...
... Flucht in den Biologismus."Flucht"? Ist es eine "Flucht", Wissen zur Kenntnis zu nehmen? Nichts anderes hat er selbst in "Minimum" getan. Einfach neues Wissen zur Kenntnis genommen. Und das soll dann nichts weiter als eine Flucht sein? Eine Flucht anstatt Fortschritt? "Oh, reichlich blamabel," wird er dazu schon in zehn Jahren selbst sagen. Schirrmacher weiter:
Es ist erstaunlich, in einem Kapitel über die moderne Arbeitswelt folgende Sätze zu lesen: „Jeder Hunde- und Pferdezüchter lebt davon, dass es große Unterschiede im Temperament und Begabungsprofil der Tiere gibt und dass diese Unterschiede erblich sind. Das heißt auch, dass manche Tiere schlichtweg dümmer oder wesentlich intelligenter sind als vergleichbare Tiere ihrer Rasse. Francis Galton war der Erste, der sich mit der Entwicklung und Vererbung menschlicher Intelligenz befasst hat. Er war der Vater der frühen Intelligenzforschung.“Der Schirrmacher-Artikel ist einer der bislang intelligentesten zur Debatte, da er ein bischen tiefer hinabstößt zur eigentlichen Sachdebatte. Aber am Ende ist er dann doch wieder hoffnungslos dumm, da er die Sachdebatte an der Stelle aufnimmt, an der sie innerhalb der Wissenschaft vielleicht vor zehn Jahren stand. Er will die bildungsfernen muslimischen Milieus zu großen geistigen Leistungen "auferwecken", vergleichbar den deutschen geistigen Leistungen des 19. Jahrhunderts. - Geht's noch dümmer? Nein, nicht dümmer, sondern moralisch hilfloser? Das, was man selbst als deutscher Bildungsbürger nicht mehr glaubt, leisten zu können, das will man den bildungsfernen muslimischen Milieu's überlassen? Ebenso wie das Füllen der Rentenkassen und die Besetzung der Personalstellen in den künftigen Altersheimen? Oh, wie hochgradig peinlich.
Was geholfen hätte, wäre eine Flucht in die Lektüre gewesen, ja. Er sollte doch noch mal "The Bell Curve" etwas genauer lesen. Und sich fragen, warum dieser amerikanische Besteller des Jahres 1994 nie ins Deutsche übersetzt worden ist. Die Sarrazin-Debatte hatte die USA in manchen wesentlichen Teilen schon 1994 erlebt. Aber die heutige Debatte setzt an einem ganz anderen Stand der Wissenschaft an. Seit zehn Jahren ist das menschliche Genom vollständig sequenziert. Das ist der Hauptumstand, der sich geändert hat. Seither wissen wir, daß die Evolution weitergeht, auch die menschliche. Wir können es im Genom lesen. Und daran knüpft das Raisonement von Sarrazin letztlich an.
"Vor der Wende - nach der Wende" / "Vor Sarrazin - nach Sarrazin"
Daß sich untergehende Gesellschaften an dem orientieren, was am unverwüstlichsten ist, nämlich an der Natur selbst und unseren zustimmmungspflichtigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über sie, das ist kein "fataler Irrweg", sondern die wichtigste Steilvorlage, die uns 500 Jahre Aufklärung und die weltgeschichtliche Entwicklung überhaupt zur Stabilisierung moderner Gesellschaften noch geben können.
Oh Gott, Herr Schirrmacher! Wozu haben Sie Ihre ganze Bildung gesammelt, wozu haben Sie "Minimum" geschrieben, wenn Sie das jetzt nicht kapieren? - - - In zehn Jahren sind das alles "olle Kammellen". Versprochen! Man wird auf die "Vor-Sarrazin-Zeit" zurückschauen wie die DDR-Bürger auf die Zeit vor 1989. Nichts geringeres. Und "das Merkel" wird uns dann schon ebenso schal und abgeschmackt, nichtssagend vorkommen wie heute schon ... Honecker. Versprochen. - Schirrmacher kann dann vielleicht "den Gauck" machen ...
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