Dienstag, 31. August 2010

Humanismus und Sarrazin

Gerade wurde auf dem Facebook-Eintrag des Humanistischen Pressedienstes zur Sarrazin-Debatte folgendes gebloggt:

Der Paradigmenwechsel in der Anthropologie, auf den sich Sarrazin stützt, ist eine Herausforderung für das Weltbild des Humanismus. Kann ich nur ein humaner Mensch sein, wenn die Menschen aller Völker im wesentlichen genetisch gleich sind und gleiche Startbedingungen haben? Oder gibt es auch einen Humanismus, der mit genetischer Ungleichheit human umgehen kann. Das ist die entscheidende Frage. Wenn sie gelöst ist, ist die Sachdebatte leicht. Denn in der Tat: Schwerkraft ist Schwerkraft. Und die Evolution des Menschen geht auf genetischer Ebene weiter - in jeder Region und Kultur der Welt anders. Und wir nehmen darauf Einfluß, wie immer wir auch handeln.
Das ist der naturalistische Humanismus der Zukunft, über den hier auf dem Blog schon verschiedentlich nachgedacht worden ist.

Nachtrag (31.8./1.9.): Auch der Artikel von Andreas Müller (vom Blog "Feuerbringer"), vormals Humanistischer Pressedienst und Mitarbeiter der Giordano Bruno-Stiftung kann sehr empfohlen werden, da hier endlich einmal jemand einigermaßen weiß, wovon er überhaupt spricht - sprich, da hier ein "Wissenschafts-Freak" schreibt, von denen wir noch viel mehr notwendig brauchen. Ebenso der nachfolgende Artikel. Weitere gute Artikel: Frank Berghaus auf Wissenrockt.de, Necla Kelec in der FAZ, Andreas Vonderach auf Sezession.de, Franz Walter in der Zeit ("Sozialdemokratische Genetik"), zumindest interessant Frank Schirrmacher in der FAZ, Bruno Preisendörfer im "Tagesspiegel", Siegfried Lehrl im Focus. Wichtig auch Wissenschaftsblogger Tobias Maier in Kommentaren auf den Scienceblogs.de. Wichtig auch ein Kommentar von Wissenschaftsblogger Edgar Dahl. Rein von der Stimmungsmache her sind natürlich auch nicht ganz unwichtig solche auch Äußerungen wie die von Henry M. Broder, Ralph Giordano, André Herzberg und ähnliche.

Zweiter Nachtrag (9.9.): Sogar sogar das "Ostpreußenblatt", das sich noch nie für Naturwissenschaft interessiert hat, die über Wetterberichte in Ostpreußen und darüber hinausging, den Klimawandel zu leugnen, bringt einen hervorragenden, gut informierten Artikel zur Sarrazin-Debatte (Konrad Badenheuer in PAZ, 8.9.10). Dort kommentiert übrigens auch Buchautor Johannes von Bieberstein zur "neostalinistischen Säuberung des mutigen Abweichlers Sarrazin".

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