Freitag, 18. Oktober 2013

Hundert Jahre Völkerschlachtdenkmal - ein Grund zum Feiern?

Ein Völkerschlachtdenkmal-Verherrlicher und Freimaurer "geht vor Wut an die Decke ..." - Unser Blog hatte ihn doch nur gründlich gelesen und rezensiert ....

In Leipzig werden derzeit groß die "Feierlichkeiten" begangen aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens des Völkerschlachtdenkmals. Heute ist der Höhepunkt. Die Zeitungen sind voll davon und berichten auch über die Geschichte dieses Denkmals. Ich habe jetzt nicht noch einmal umfangreicher überprüft, inwieweit dabei auf die freimaurerischen Hintergründe dieses Denkmals irgendwo hingewiesen wird und sie etwa gar kritisiert würden. Vielleicht die besten Sätze zum Thema finden sich in der TAZ von gestern:

... Den Koloss „Völkerschlachtdenkmal“ einfach in die Luft jagen. Warum nicht!

Das war ja auch unser Vorschlag schon vor zwei Jahren gewesen.

Abb. 1: Der okkulte Freimaurerkoloß "Völkerschlachtdenkmal" in Leipzig - Kriegsverherrlichung in krassester Form (Luftaufnahme von Junge Krueger 1957)

Denn die freimauererischen Hintergründe dieses kriegsverherrlichenden Denkmals hatten wir schon im Dezember 2011 auf Amazon und hier auf dem Blog anhand des Buches "Testament der Freimaurer" von Rolf Affeldt und Frank Heinrich sehr ausführlich besprochen (11/2011). Es gab dann einige freimaurernahe Kritiker unserer Ausführungen unter den Kommentaren dieses Blogs. Aber sonst gab es eigentlich vergleichsweise wenige Reaktionen auf diese Amazon-Rezension und die Blogbeiträge.

Im Januar 2013 war uns dann aufgefallen, daß es plötzlich den Verlag gar nicht mehr gab, in dem dieses Buch erschienen war, und der noch im November 2011 eine sechste Neuauflage desselben angekündigt hatte. Nämlich der sogenannte "MdG-Verlag" in Leipzig. Das war Anlaß für einen weiteren Blogbeitrag (01/2013). Und nun erhielten wir ausgerechnet in den letzten Tagen von einem gut unterrichteten Informanten Auskünfte über die Entstehung dieses Buches, über das freimaurerische und sonstige Umfeld zumindest eines der beiden Autoren desselben und über seine Reaktionen auf unsere Behandlung und Einordnung seines Buches.

Geplante Neuauflage nicht durchgeführt - nach unserer Rezension

Wir haben diese Auskünfte schon als Kommentare zum letztgenannten Blogbeitrag (01/2013) eingestellt. Doch da werden sie wohl kaum wahrgenommen. Deshalb hier noch einmal einiges Wichtigere daraus als eigener neuer Blogbeitrag.

In einer privaten Email war uns zuverlässig mitgeteilt worden, daß einer der beiden Autoren des Buches "Testament der Freimaurer" nach dem Lesen unserer Amazon-Rezension "vor Wut an die Decke gegangen" sei. Insbesondere da Amazon sich nicht habe dazu bewegen lassen, die Rezension zu löschen.

Offenbar haben also die von ihm vorgebrachten Argumente nicht ausgereicht, um Amazon zu einer Löschung zu veranlassen. Was uns gar nicht gefällt, ist, daß der Autor statt Löschung zu beantragen, bis heute nicht öffentlich und argumentativ geantwortet hat auf unsere Rezensionen - weder auf Amazon, noch hier auf dem Blog, noch anderswo.

Und es wird auch mitgeteilt, daß Zweifel daran bestehen, daß der bisherige Autor des MdG-Verlages, der seit 2001 nur unter verschiedenen Pseudonymen allein für diesen Verlag geschrieben habe, weiter publizieren würde oder die Arbeit des MdG-Verlages in anderer Form weiter fortführen würde. Offenbar ist da also jemandem durch unsere Rezension gründlich die Stimmung verdorben worden ...

Ebensowenig gefiel uns natürlich, daß die offizielle deutsche Freimaurerei nicht geantwortet hat bisher auf unsere Rezension - und daß der Rezensent flugs aus ihrem Internetforum hinausgeworfen wurde, weil man da seine Rezension schon kannte, wie gesagt wurde. (Die Rezension war freilich nicht der einzige Grund für den Rauswurf ... ) (Mehr dazu in einem früheren Blogbeitrag.)

Außerdem aber ist durch die genannten Zuschrift zu erfahren, daß der Leipziger MdG-Verlag, in dem das besprochene Buch herausgekommen war, seit Anfang 2012 nicht mehr existiert. Es habe aber keinen Druck von außen gegeben gegen den Verlag, noch würde eine unserer Annahmen hier auf dem Blog zutreffen, was das Verschwinden dieses Verlages betrifft. Es hätte interne Streitigkeiten gegeben, deshalb sei der Verlag aufgegeben worden. 

Diese Mitteilungen erreichten uns kurz vor dem Höhepunkt der Feierlichkeiten in Leipzig. Wo man unsere Kritik, soweit uns bekannt, bisher nirgendwo zur Kenntnis genommen hat. Zumindest öffentlich. Was ja auch wirklich das Zuträglichste ist für das Ansehen der Freimaurerei  in Leizpig und anderwärts.

Deshalb würde es uns glaubhafter erscheinen, wenn man sagen würde: Die offizielle deutsche Freimaurerei hat erkannt, daß die Publicity, die dieses Buch darstellt, für sie künftig zunehmend nach hinten losgeht. Und da war es dann für sie natürlich mehr als angenehm und gut, wenn es in dem MdG-Verlag nach mehr als zehnjähriger guter Zusammenarbeit so viele "interne Schwierigkeiten" gab, daß diese zur gänzlichen Auflösung des Verlages führten.

In einer weiteren Email verstrickte sich der Informant in Widersprüche. Einerseits schrieb er, daß das 1991/92 verfaßte Buch bei den Leipziger Freimaurerlogen anfangs gar nicht gut angekommen sei und erst nach und nach "akzeptiert" worden sei. Andererseits aber schrieb er, einer der beiden Autoren hätte zwar nie besonders viel Lust gehabt, den Kontakt mit den Leipziger Logen zu pflegen (also mit: Minvera / Apollo / Balduin zur Linde). Aber hätte dort ein paar Freunde gehabt und es hätte dort eine Menge Geld herumgelegen. Also was nun? Ein paar Leipziger Logenbrüder gaben eine Menge Geld, damit das Buch geschrieben und herausgegeben wurde und traten auch als Sponsoren des Buches öffentlich in Erscheinung. Aber von den Logen selbst wurde erst nach und nach "akzeptiert" - ?

Irgendwie klingt das alles nach altbekannten Verteidigungsstrategien. Einer der beiden Autoren hätte auch immer wieder sonstigen Ärger gehabt. Etwa wegen Verstrickungen mit - - - "Deutsches Reich (Exilregierungs)-Typen", so wird uns geschrieben. Oder mit Morddrohungen von "irgendwelchen Islamisten, denen er irgendwie ans Bein gepinkelt" hätte. Deshalb hätte er später Pseudonyme verwendet.

Die Leipziger Freimaurerlogen und der "Reichsfluscheiben"-Verherrlicher Axel Stoll 

Außerdem wird uns berichtet von einem Axel Stoll (geb. 1948) (Wiki, Psiram), von dem wir aus diesem Anlaß zum ersten mal hören. Dieser Axel Stoll behauptet laut Internetangaben, ehemaliger KGB-Offizier zu sein. Die Hohlerde-Theorie vertritt er. Pyramiden und Außerirdische sind ihm wichtig. Reichsflugscheiben. Und einer der "Anhänger" eines der beiden Buchautoren ist also dieser Axel Stoll gewesen, der an wöchentlichen Lesekreisen dieses Buchautors teilgenommen hat. Der Buchautor also so etwas wie ein (Logen-?)"Vorgesetzter" eines KGB-Offiziers? Stoll, so der Informant, wäre ein ziemlicher Spinner aber auf eine makabere Art unterhaltsam. Das werden also heitere Lesekreise sein oder gewesen sein, da in Leipzig. Es drängt sich bei Internetrecherche ziemlich bald der Eindruck auf, daß dieser Axel Stoll nur ein Propagandist ist und an das, was er da propagiert, selbst gar nicht glaubt. 

Diesen Eindruck hatte man ja schon bei so manchem "Neuschwabenland"-Phantasten (Wilhelm Landig etwa). Mit solchem "Geschichten" kann man Menschen manipulieren. Das scheinen nur Einstiegsdrogen zu sein für noch ganz andere - "Geschichten" und ganz andere Verblödung. Ebenso ja die Wihelm Landig-Romane. "Interessanterweise" kann man auf der Internetseite von diesem Axel Stoll für 100 Euro sein Buch kaufen "Die Schwarze Macht." Im Vorstellungstext heißt es:

Sehr spannend geschildert finden Sie, geehrte Leser, Informationen betr. der Zusammenarbeit des Templerordens mit der SS, über das Bormann-Imperium in Südamerika uvm..

Eine so direkte Verbindung von MdG-Verlags-Autoren mit solchen Kreisen hätten wir hier auf dem Blog ohne solche Hinweise ja nie gewagt anzunehmen. Und die Leipziger Logenbrüder konnten das alles also nach und nach akzeptieren. Außer daß das Buch "Testament der Freimaurer" irgendwann in den letzten Jahren aus dem Verkauf am Völkerschlachtdenkmal selbst herausgenommen hatte werden müssen. Das ist alles ja fast ein bischen viel Wasser auf unsere Mühlen.

1 Kommentar:

  1. Geschichte ist auch die Geschichte von Denkmalen.
    Als hätten wir nicht schon genug Geschichtsverdränger
    jedweder politischen couleur.
    Mir graut vor euch.

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