"Vater unser in der Hölle" von Ulla Fröhling (1), einer Journalistin. - Man weiß weder, wo man anfangen, noch wo man aufhören soll, wenn man Andeutungen über die Inhalte dieses Buches geben will. Es sind der Inhalte so viele, daß sie noch zu manchem weiteren Blogbeitrag Anlaß geben werden.
Ein Stück Wissenschaftsgeschichte
Ulla Fröhling |
Das Buch referiert auch ein Stück Wissenschaftsgeschichte. Nämlich Geschichte der Psychologie und der Erforschung einer neu bekanntgewordenen psychischen Krankheit, der multiplen Persönlichkeitsstörung (MPS), auch dissoziative Persönlichkeitsstörung genannt. Sie wurde in Deutschland erstmals unter anderem durch Michaela Huber thematisiert, die im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz erhalten hat.
Diese Krankheit ist eine Steigerung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTB), die ebenfalls lange in der Wissenschaft umstritten war, heute aber als gesichertes Wissen gilt. Bei der PTB werden schwere Erlebnisse (oft unter Todesgefahr), die der Mensch nicht sofort verarbeiten kann, ins Unterbewußtsein abgeschoben, so daß er sie sogar vergessen kann. Von dort wirken sie aber doppelt auf den Alltag zurück, wenn sie nicht erneut ins Bewußtsein zurückgeholt werden (in therapeutischen Heilungsprozessen) und noch einmal mit den entsprechenden, ihnen wahrhaft und aufrichtig zukommenden Bewußtseinswertungen durchlebt werden.
Die Wissenschaft weiß heute: Wenn Kinder von Geburt an ständig schwersten traumatischen Belastungen ausgesetzt werden durch Folterungen, Ekeltraining, Vergewaltigungen, Morden, Inzest, Prostitution, schwersten rituellen Verängstigungen, Bedrohungen, Elektroschocks und all dem Ungeheuerlichsten, was man sich nur immer denken kann, dann entwickeln sie nicht nur eine abgekapselte "Verdrängung" im Unterbewußtsein, sondern unzählige. Und zwar wird jede Verdrängung immer dann wieder ins Bewußtsein geholt - sonst nicht - wenn eine ähnliche Situation neu erlebt werden muß. Und jede dieser Verdrängungen wird von dem mißbrauchten Überlebenden als eigenständige, von anderen abgegrenzte Person erlebt, die diese Situation erlebt, aber vieles andere im Leben des Menschen gar nicht (in denen sie dann merkwürdige "Zeitlücken" erlebt), sondern die nur jeweils für diese schwer belastende, verdrängte Situation "zuständig" ist.
Aufgrund dessen haben diese Opfer unzählige Persönlichkeiten in sich, unzählige Verdrängungen, sie sind multiple. Und diese Persönlichkeiten sind abrufbar so wie Verdrängungen auch, indem sie dann ins Bewußtsein geholt werden - und nur dann - wenn Ähnlichkeiten mit der traumatischen Situation selbst erlebt werden.
Geheimdienste wissen davon lange vor der Wissenschaft
Dipl.-Psych. Michaela Huber |
Multiple gibt es in allen Gesellschaftsschichten, auch in den höchsten, auch Menschen, die geistige Hochleistungen bringen, können multiple sein. Ein Berater, der George Bush oder Bill Gates auf China-Reisen begleitete, ist bekanntermaßen multiple. Diese Krankheit kann auch über die Generationen hinweg weitergegeben werden in Familien der "höchsten Kreise" (wie im Fall dieses Buches in der Familie eines Bankdirektors). Da ja die Überlebenden von Mißbrauch sehr leicht wieder Täter werden können.
Eine ungeheure Fülle an Implikationen ergeben sich aus diesen Tatsachen und vielen weiteren. In dem Buch ist von einem internationalen Netzwerk von satanistischen Logen die Rede, in denen Schulungen stattfinden, wie man die Opfer richtig programmiert. Schon da stockt einem wieder der Atem. Denn welche Fülle an Implikationen birgt das. Wir wiesen vor kurzem hier auf dem Blog auf den Film "Alpha 0.7 - Der Feind in dir" hin (s. ARD Mediathek). Was in diesem Film als "Science Fiction" dargestellt wird, ist nicht "Fiktion", sondern seit langer Zeit Wirklichkeit, allerdings nicht über installierte Computerchips in den Köpfen, sondern über bewußt und genau dosiert installierte und in vielerlei Richtungen hin "abgesicherte" posttraumatische Verdrängungen, Installation von neuen Persönlichkeiten seit Kindheit an und über schwerste Bedrohungen bei Geheimnisverrat.
Greenbaum-Rede von 1992 ein Wendepunkt
D. Corydan Hammond |
In dem Buch ist aber noch viel weitere wissenschaftliche Literatur genannt, die wir nach und nach hier auf dem Blog thematisieren wollen.
"Die drei Gesichter von Eva" (1957)
Schon in der Frühphase der Erforschung dieser Krankheit ist über einen berühmten Fall nicht nur ein Buch geschrieben worden - "Die drei Gesichter von Eva", 1957 -, sondern auch ein Spielfilm gedreht worden unter dem gleichen Titel. Dieser Film - lange Zeit schwer erhältlich, wie es in dem Buch heißt - ist derzeit, wie wir gerade entdecken konnten, im Netz frei zugänglich (auf Englisch) und kann sehr gut dazu dienen, sich mit dieser Krankheit vertrauter zu machen. Wir haben den Hinweis auf diesem Film aus dem Buch "Vater unser in der Hölle" (dessen vielen Hinweisen wir auch sonst noch weiter nachgehen wollen). Hier die Netzadresse, unter der er abgerufen werden kann (87 Minuten lang, 1957):
Der Film ist nach dem Buch des behandelnden Psychiaters geschrieben worden. Aber die Patientin selbst hat Jahrzehnte später einen eigenen Bericht geschrieben, nach dem sie gar nicht geheilt worden war, sondern aufgrund dessen erkennbar wurde, daß sich die Persönlichkeiten in ihr sogar noch vermehrt haben. So wie auch in "Vater unser in der Hölle" wird es oft bei Überlebenden sein, nämlich daß sie über den rituellen Mißbrauch als aller letztes reden, da die Programmierungen so gestaltet sind, daß hier die größten Hemmungen zu überwinden sind. So kommt es, daß viele Multiple anfangs nur von einem "einfachen" sexuellen Mißbrauch und ähnlichem berichten.
Das Buch kann man nicht "in einem Zug" durchlesen. Man muß das stückweise tun, jeder nach seiner seelischen Kraft. Von solchen Ungeheuerlichkeiten haben weder Auschwitz-Überlebende, noch Überlebende stalinistischen Terrors und der sowjetischen Geheimpolizei jemals berichtet. Ein Mädchen mußte selbst ihren sechsjährigen Erstgeborenen ermorden, der von der Loge selbst gezeugt und rituell zur Welt gebracht worden war. Der Wahnsinn hat keine Grenzen.
Genug.
Sind die Buchinhalte irreal? Hier ein paar öffentlich bekannt gewordenene Fälle nur allein des letzten Jahres
All das zugleich mit ein paar Hinweisen auf aktuelle Fälle, die es erlauben, auch den ungeheuerlichen Inhalt dieses Buches "Vater unser in der Hölle" etwas besser einzuordnen. Da gab es den Casa Pia-Prozeß in Portugal letztes Jahr, wo ein ehemaliger Botschafter, ein bekannter Showmaster (deutscher Herkunft), ein Arzt und andere wegen Vergewaltigung von Kindern eines Waisenheimes im Zentrum von Lissabon (!!!) zu hohen Haftstrafen verurteilt worden sind im längsten Prozeß der portugiesischen Geschichte (Wikip.) (Dradio.de, 2.9.10). (Siehe auch ein kurzer Fernsehbericht vom gleichen Tag). (Man schließe einmal von dort auf das Zentrum von Berlin, München oder Augsburg ...) All das ist gesellschaftliche Wirklichkeit und wird weiterhin versucht, allerorten mit allen Mitteln zu vertuschen (... deshalb etwa auch die Länge des Prozesses in Portugal).
Und welche Art von Kinderpornos, die unter anderem von solchen Satanslogen hergestellt werden (auch zur Erpressung), in Deutschland herumgereicht werden, konnte man auch im letzten Jahr in einem Prozeß in Darmstadt erleben (RTL, 9.9.2010).
Jörg Tauss, vormals SPD |
Auch Jürgen Roth behandelt einen Fall in "Anklage unerwünscht". Und zwar von Folterungen in einem Forsthaus in der Nähe Berlins!
Aber Satanismus und Menschenopfer gab es schon am Hof Ludwigs XIV. (2, 3) und offenbar überall, wo es Zentren der Freimaurerei gab (Paris, London).
Erinnert sei auch an den SPD-Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss (Wikip.), der unzählige übelste Kinderporno-Dateien auf seinem Handy hatte (Stuttg. Nachr., 18.5.2010) und - räusper - ein Jahr auf Bewährung bekam. Sein Revisionsantrag wurde zwischenzeitlich abschlägig beschieden, womit das Urteil rechtskräftig ist.
Franz Werfel als Okkultist und satanistisch Interessierter
Franz Werfel war ein Okkultist und Satanist - in unzähligen seiner Werke wird das deutlich (4), wie wir dies bisher nur im Vorübergehen durchsehen konnten. Ebenso sein Vorbild Martin Buber (siehe dessen Roman "Gog und Magog", dessen Stimmungsgehalt wir bislang nie hatten einordnen können, da er zu fremdartig war). All das soll in den nächsten Wochen noch ausführlicher hier auf dem Blog aufgearbeitet werden. Wenn wir dazu kommen. (Stand 3.10.2013: Leider sind wir dazu bisher nie gekommen. Weiterhin gilt:) Gerne übernehmen wir zu dem Thema auch Beiträge der Leser.
Übrigens ist das hier empfohlene Buch mehrere Jahre nicht lieferbar gewesen und wurde auf Ebay zu hohen Preisen aufgekauft (wie viele vermuten - allerdings nicht die Autorin). Das Buch "Isis, Fürstin der Nacht" handelt von einer Satansloge in Thüringen während der DDR-Zeit, der ebenfalls Ärzte und die ganze notwendige "Infrastruktur" angehörten. "Lukas, vier Jahre Hölle" handelt von einer außerordentlich brutalen, völlig wahnsinnigen Satansloge im Ruhrgebiet.
Der entscheidende Punkt bei all dem ist: Eine gesellschaftliche Elite, in der derartige Dinge geschehen, und in der sie gedeckt werden, die zieht die Gesellschaft insgesamt auf hunderterlei Wegen mit in ihren Untergangsstrudel hinein.
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*) Wenn man das Buch "Vater unser in der Hölle" nicht zuvor gelesen hat, wird man in erster Reaktion sagen, dieser Rede ist der größte Quatsch des Jahrhunderts, weil von zu vielen ungeheuerlichen, kaum glaubhaften Dingen gesprochen wird. (Leider ist sie derzeit offenbar nur in schlechter deutscher Übersetzung zugänglich.)
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- Fröhling, Ulla: Vater unser in der Hölle. Durch Inzest und den Mißbrauch in einer satanischen Sekte zerbrach Angelas Seele. Zuerst erschienen 1996. Bastei Lübbe Taschenbuch, 7. Auflage Köln 2010 (6. Aufl. 2009: Google Bücher). (s.a. die Internetseite zu diesem Buch.)
- Sommerset, Anne: Die Giftaffäre. Mord, Menschenopfer und Schwarze Messen am Hof Ludwig XIV. Magnus. Essen 2006
- Werner, Helmut: Die Schwarze Messe. Teufelskult und Hexensabbat. Tosa im Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2008
- Arnold, Martin: Franz Werfel. Des Dichters Welt und Weg zwischen Lyrik und Drama. Sein frühes Verhältnis zur Zeit. Diss. Freiburg (Schweiz) 2008 (Google Bücher)
"Führe uns nicht in Versuchung" oder "Führe uns in der Versuchung"??? in gravierender Unterschied über dann mal auch mal nachdenken darf, finde ich =)
AntwortenLöschenSchöner sehr informativer Blog, danke für deine/eure(?) Arbeit
Danke für die Rückmeldung!
AntwortenLöschenIch stimme vollkommen zu. Nach alttestamentarischer Moral gibt es klar eine Dichotomie zwischen "nicht in Versuchung führen lassen" und dem Gegenteil.
Nach dem Motto, das mir ein "Ex"-Großmeister der "Fraternitas Saturnis" schrieb (andernorts auf dem Blog ausgeführt):
"Sind nicht jene, die die Welt verderben, die Brüder der Tugendhaften?"