Montag, 29. November 2010

Vor 87 Jahren im Rheinland: November 1923

Die tiefe Unruhe und Verstörtheit nach dem Ersten Weltkrieg treibt auf einen Höhepunkt zu - nicht nur in Bayern

In einer neuen Dokumentation (1) mit erstmals veröffentlichten historischen Filmaufnahmen kann man ein bischen von der tiefen Verstörtheit und Unruhe herausspüren, von der das deutsche Volk im November 1923 - nicht nur in Bayern und nicht nur im Zusammenhang mit dem dortigen Hitlerputsch - erfaßt gewesen war.

Denn zur gleichen Zeit ereignete sich im Rheinland die Niederschlagung der Seperatistenbewegung (Wikip.), der rheinischen Bewegung "Los von Berlin", der anfangs auch Konrad Adenauer angehörte, und der in Bayern eine (ebenfalls katholisch motivierte) Bewegung "Los von Berlin" parallel ging. Doch die Separatisten, die im Rheinland mit der französischen Besatzungsmacht zusammenarbeiteten und auf den Dörfern plündern gingen, hatten keinen Rückhalt in der Bevölkerung, blieben Außenseiter. Obwohl die Dokumentation versucht, ihnen viel Verständnis entgegenzubringen, wird doch deutlich, wie sehr diese Separatisten von den Menschen gehaßt worden sein müssen.

Ein Zeitungsartikel in der "Rhein-Zeitung" in Koblenz aus dem Jahr 2008 gibt einen ähnlichen eindruck von den Geschehnissen. Wenn man diese Unruhe im damaligen Rheinland im Blick behält, werden einem auch die gleichzeitigen Ereignisse in München und anderen Landesteilen Deutschlands oder Österreichs besser nachvollziehbar.
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  1. Bredenbrock, Claus: Der Feind am Rhein. Die alliierte Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg. Ein Film. (WDR, Phönix, --> Youtube 1, 2, 3)

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